Stimmt, eigentlich werden wir ja hervorragend regiert, kein Grund etwas zu ändern.
Wenn man Angst vor dem eigenen Volk haben muss müsste man konsequenterweise vielleicht wieder über andere Staatsformen nachdenken.
Ein Verkehrsminister der nur Straßenbau betreibt, ein Bundesbauminister der gar nicht baut, eine Justizministerin welche Gesetze formulieren lässt welche man dann am Ende wegen Formfehlern nicht verabschieden kann, eine Umweltministerin welche Strohhalme und Plastikgabeln verbieten lässt aber es nicht zustande bringt dass wir flächendeckend vernünftige Mehrwegsysteme bekommen. Eine Verteidigungsministerin die das Afghanistan Disaster zwangsweise beenden musste und sich gerade fragt was wir da gerade in Mali machen. Ein Wirtschaftsminister der den Strombedarf der kommenden 10 Jahre nicht korrekt berechnen kann und der bis zum heutigen Tag noch nicht weiss wie er die letzten Atomkraftwerke ersetzen wird, obwohl die Abschaltung in wenigen Monaten bevorsteht.
Und ein Gesundheitsminister der damit leben dass dass ein Großteil seiner Vorhersagen und Prognosen gar nicht eingetroffen ist, der in einer Pandemie Krankenhausbetten abbauen lässt und gleichzeitig 50.000 Euro Einmalzuschüsse für neue Betten gewährt, welche auch zahlreich abgerufen werden. Will es nicht zu lange werden lassen aber vor dem Volk muss man sich aus meiner Sicht wirklich nicht fürchten.
Volksentscheide sollen keine Parlamente ersetzen sondern die Demokratie um ein weiteres Element ergänzen. Das könnte man ganz behutsam einführen, unter voller Kontrolle der Parlamente und dann ggf. weiterentwickeln. Kommt aber eh nicht daher ist die Diskussion müssig.
Die Grünen waren auch mal für mehr direkte Demokratie, jetzt da sie immer öfter (mit)regieren sind sie dagegen. Man kann also davon ausgehen dass wenn man Parteien wählt die das befürworten ändern diese sowieso ihre Meinung falls es mal ernst werden sollte.
In München wurde gerade ein Antrag abgelehnt wieder herkömmliche Sirenen für den Katastrophenfall in Betrieb zu nehmen. Antwort der Stadtregierung: 900 funktionierende Sirenen ist in einer Großstadt nicht mehr umsetzbar und viel zu kompliziert und teuer. Und überhaupt gibt es in München ja sowieso gar keine Katastrophen nicht (bewusste Übertreibung).
Und Du glaubst es ist besser wenn der Populismus regiert?
Die oben aufgeführte Ministerriege kann heute abgewählt werden. Dazu braucht man keine Volksentscheide welche vermutlich die angesprochen Themen nicht zum Inhalt hätten.
Wenn wir soviel dümmer sind als z.B. die Schweizer, Dänen, Esten, Finnen, Schweden, Norweger oder Iren (und weitere) dann haben wir anscheinend ein Bildungssystem welches die Menschen dumm hält.
Ja, die Norweger haben z.B. gegen den EU Beitritt gestimmt aber letztendlich geht es den Norwegern heute in der großen Mehrzahl ausgezeichnet. Kaum jemand würde auf die Idee kommen dass dieses Land von Populisten regiert wird.
Mir würde für Norwegen in der Tat wenig einfallen. Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, gelungene Energiewende, hohes Bildungsniveau, niedrige Arbeitslosigkeit, hoher Wohlstand und eine luxeriöse Altersversorgung.
Also quasi wie bei uns.
Und dessen Erlöse fast ausschließlich in die Rentenkasse für nachkommende Generationen wandern.
1050 Milliarden Euro für rund 5.4 Mio. Einwohner oder umgerechnet rund 194.000 Euro pro Einwohner (falls ich mich nicht verrechnet habe).
Die Schweizer verkaufen ihren Franken und kaufen dafür Aktien. Die Schweizer Nationalbank hält mehr Aktien an Facebook als Mark Zuckerberg.
Für ihre Wasserenergie können die Norweger nur bedingt was. Das liegt an den geographischen Voraussetzungen.
Um 1900 wurde München auch fast nur mit Strom aus Wasserkraft versorgt. Dann wurds schwierig .
Norwegen bremst dafür Windenergie total aus, da wird in den nächsten Jahren mehr oder weniger nix passieren (rein national steht wohl die Versorgungssicherheit)
Warum sollten die Norweger Windräder bauen, die brauchen doch gar nicht mehr Strom. Würde aber ungern die Energiediskussion wieder aufmachen weil das nur ein sehr kleiner Teil der Bundestagswahl ausmacht (auch wenn ich den Austausch sehr schätze).
Die Stimmabgabe verlief problemlos, gut organisiert und keine Schikanen. Es hätte sogar eine (vermutlich kostenfreie) Maske gegeben wenn man selbst keine gehabt hätte.
Weil mehr Stromangebot den Preis drückt. Der Norweger heizt mit Strom, das ist dort ein Riesenthema wenn der Strompreis hoch ist.
Weil der Strombedarf in Norwegen massiv ansteigen wird (was Altmeier bei uns lange nicht so sah).
Weil Klimaveränderungen in den letzten Jahren sowie erwartete Veränderungen in der Zukunft massiven Einfluss auf die Wasserreservoirs haben.
Die Windenergie federt das ab, manch einer geht sogar von einer Preisstabilisierung aus.
Durch die bereits vorhandenen und geplanten Kabel nach Festlandeuropa und GB könnte Norwegen auch lukrativ Strom exportieren.
Und, obendrauf, da in Norwegen v.a. an der Küste nahezu immer Wind weht, die Unternehmen und Kommunen - etwas ab vom Schuss - durch die Investitionen stark profitieren können und die ländlichen Regionen stärken können.
Bei der Wahlhelferschulung wurde uns übrigens erklärt, dass man in einem solchen Fall den Wahlzettel vernichten und den Wähler mit einem frischen Wahlzettel nochmal in die Wahlkabine schicken solle.
Vorab. Ich halte wenig von solchen Konzepten weil diese nur funktionieren wenn es wenige machen. Es ist also in gewisser Weise unsolidarisch.
Aber davon abgesehen sind viele Konzerne heute mächtiger als ganze Staaten. Eine Procter & Gamble steigert die Dividende seit 65 Jahren ununterbrochen und das aktuelle Wirtschaftsystem begünstigt global agierende Konzerne extrem.
Staatsfonds investieren sowieso nicht nur in Aktien, sie kaufen Immobilien, Edelmetalle, Schuldpapiere, eben alles was man nicht einfach erfinden kann und mit diesem Einmalkauf legitimieren sie Gewinnansprüche für die nächsten XX Jahre. Der Staatsfond ist inzwischen so wertvoll dass die prinzipiell nichts mehr verkaufen müssen, sie können ihre Rentenverpflichtungen nur aus den Zinsen bedienen.
Bleibt ein perverses System (für mich), aber aktuell sind Veränderungen nicht absehbar.