Strecken über 100 km ohne Zwischenstopp werden gar nicht so oft zurückgelegt, wie viele denken. Deswegen ist der Ruf nach 500 km Rechweite nicht die letztendliche Weishet. Wenn man am Arbeitsplatz auch laden kann, dann kommt man mit den „kleinen“ (wie Cleo oder ähnlichen) recht gut durch. Wie man dann ein oder zweimal im Jahr in den Urlaub kommt, das hängt von zukünftigen Verkehrskonzepten ab. Ob man unbedingt E-SUVs braucht, die 500 km weit ohne Laden fahren können, will ich wirklich n Frage stellen. Ideal als „Stromer“ wären auch die Busse der öffentlichen Verkehrsbetriebe. Die tägliche Fahrleistung ist gar nicht so hoch und an den Endhaltestellen gibt es immer eine Pause. Auch Taxis im Stadtbereich würden sich gut eignen. Wenn man das alles noch durch induktives Laden ergänzt, dann kann das ganz gut funktionieren.
Gerade habe ich die Werbung für ein neues Feature beim Tesla gesehen … Ein Hund sitzt im Auto und das große Display zeigt an „keine Sorge, mein Fahrer kommt bald wieder und die Klimaanlage läuft auf 22°“. Solange das die technologischen Sprünge sind, werden wir den Klimawandel nicht aufhalten …
Wie wär’s mit Wechselakkus? Ran an die Tanke, leerer Akku raus, voller Akku rein, weiter in 5 Minuten.
Geladen werden sie dann an der Tankstelle. Überschüssiger Strom kann so auch ganz gut gespeichert werden.
Zumindest für einen Teil könnte ich mir das vorstellen.
Da möchte ich widersprechen.
Es gibt viele Menschen die mit ihren (Dienst-)Wagen im Jahr 50.000km und mehr zurücklegen. Zu denen gehöre ich auch.
Wenn man dann am Tag auch gerne mal 500km und mehr zurücklegt wird’s mit dem Laden richtig interessant.
Erstmal muss man sich die Stellen auf der Strecke suchen, an denen man überhaupt laden kann. Wenn dann, bei vermehrten E-Auto Verkauf, 1-2 Autos noch vor einem laden wollen, stehst dann 1h an der Tanke rum?
Das kann’s wohl auch nicht sein bzw. passt überhaupt nicht in die Zeit.
In den Ferienzeiten stelle ich mir das besonders lustig vor. Wenn am Wochenende Millionen Menschen unterwegs sind.
E-Mobilität kann aus meiner Sicht nur eine Übergangstechnologie sein und die Rohstoffgewinnung ist schon jetzt äußerst kritisch zu betrachten. Stichwort Cobalt.
Ebenso dieses CO2 Märchen zum Thema E-Auto. Alles Augenwischerei. Allein der Energiebedarf zur Herstellung einer Batterie entspricht der Menge Treibstoff, mit der konventionell angetriebene Autos gut und gerne 50.000 bis 80.000 Kilometer weit fahren können.
Und da haben wir noch nicht mal darüber gesprochen, wie der Strom zum laden erzeugt wird bzw. wo er her kommt.
So ein - eigentlich interessantes - Konzept ist vor rund 10 Jahren in Israel von einem Start Up namens Better Place geplant und begonnen worden. War nach 2 Jahren Betrieb insolvent, obwohl da sehr potente Geldgeber dahinter waren.
In China gibt es Autos mit Wechselakku. Nio macht das zum Beispiel.
Elektromobilität, erst recht wenn sie im Individudualverkehr statt findet bleibt aber für mich ein Irrweg. Da wir „nur“ 2% des globalen CO2 Austosses verantworten brauchen wir Lösungsansätze welche insbesondere in den Wachstumsregionen der Welt funktionieren.
Der Mercedes EQS ( bis zu 784 km rein elektrische Reichweite nach WLTP) ist daher die falsche Antwort auf eine Klimakrise, aber es ist eben auch eine Antwort der Autoindustrie. Und es wird immer mehr solcher Fahrzeuge geben, auch in den unteren Preisregionen.
Alleine dass man für die vielen Straßen alles zubetonieren muss ist schon eine Herausforderung für ein oft rauer werdendes Klima. Hab erst gelesen dass der Bausektor alleine angeblich für 38% der CO2 Emissionen verantwortlich ist.
Nur der angeblich menschengemachte Klimawandel kümmert sich nicht darum woher das CO2 kommt. Wenn zuviel davon (und von anderen Klimagasen) in der Atmosphäre ist wird’s angeblich wärmer.
Klimaneutral bedeutet eben dass man genauso viel Klimagase entfernt wie man vorher in die Luft geblasen hat, und das weltweit mit einer immer noch wachsenden Weltbevölkerung.
Wir müssen weg von der Vorstellung, dass jeder Mensch sein eigenes Auto braucht, und dass wir lange Strecken mit dem Auto zurück legen müssen. Mein Schwager wohnt auf einem Einödhof in der Nähe von Flensburg über der Grenze in Dänemark. Diesen erreicht man nur mit dem Auto. Also fahren wir von München mit dem Auto in den Norden, wenn wir ihn besuchen wollen. Im Grunde ein völliger Irrsinn. Aber den Zug bis Flensburg zu nehmen, ginge ja noch, wenn es für eine vierköpfige Familie doch recht teuer werden kann, da die Preise in den Ferien maximal hoch sind, wenn wir mit den Kindern überhaupt fahren können. Dann endet jedoch das gutgemeinte Vorhaben am Bahnhof in Flensburg endgültig. Carsharing steckt in kleineren Städten noch in den Kinderchuhen. Teils kann man als Externer gar nicht teilnehmen, da man Mitglied sein muss. Nimmt man stattdessen einen Mietwagen, zahlt man sich von vornherein arm oder man wählt einen Billigtarif bei dem man schnell das Kleingedruckte überliest und durch die Hintertür von zusätzlichen Kosten überrascht wird. Über eine Landesgrenze zu fahren, kann zB teuer werden usw. Das ist alles so unattraktiv, dass man lieber auf der A9 im Stau steht und versucht nicht ans Klima zu denken. Mobilität darf nicht gewinnorientiert, sondern muss am Menschen und seinen Bedürfnisse orientiert sozial gestaltet werden, damit sie ökologisch werden kann und dabei auch auf breite Akzeptanz stossen wird!
Das Ziel muss sein: Innerstädtische und lange Strecken, wo immer es geht mit ÖPNV. Und nur für die letzten Strecken zum vielleicht abgelegenen Ziel per Carsharing mit emissionsfreien Fahrzeugen. Und dies bei einer gerechten und meinetwegen staatlich regulierten Preispolitik!
„Angeblich“ kannst Du mal gepflegt streichen. Das ist ja nun mittlerweile Faktum. Wer das immer noch bestreitet, darf mit Attila Hildmann einen trinken gehen…
Unsere Nachbarn kamen gestern von ihrem 14tägigen Italienurlaub mit dem Münchner Stattauto zurück. Die Zeit und 1000km Strecken kostete sie 650 Euro…inklusive Benzin. Dazu kommt eine Monatsgebühr von 6 Euro plus ein jährliches Sicherheitspaket von ca. 65 Euro, was eine Vollkasko Versicherung beinhaltet. Wer außer des Urlaubs kein Auto nutzt, spart damit übers Jahr sicher Geld. Die beiden waren aber total stolz, damit klimafreundlich zu handeln. Da liegt wohl ein Denkfehler vor. Könnte man zum identischen Preis mit dem Zug bis Venedig fahren, wo ein EU-weites Carsharing Fahrzeug zu diesen Konditionen bereit steht, wäre es ein großartiges Modell!
Wenn ich mir so anschaue was weltweit passiert muss man wohl davon ausgehen dass ein menschengemachter Klimawandel nicht existiert.
Um mit Attila Hildmann einen trinken zu gehen müsste ich in die Türkei fliegen / fahren. Das kommt natürlich aus Klimaschutzgründen nicht in Frage bzw. fliege grundsätzlich nicht.