Ich bin da mittlerweile echt Mitleidslos. Wenn jemand in einer Altersgruppe, die scheinbar am meißten gefährdet ist, sich nicht impfen lassen will, dann soll er oder sie es bleiben lassen. Eigenes Risiko und lernen mit möglichen Konsequenzen (gesundheilicher Natur) zu leben oder auch zu sterben. Da muss eigentlich auch die Politik nicht ran. Die Angebote zum Impfen für alle wurden geschaffen, das war eine der Aufgaben der Politik. Und damit ist es auch gut. Politik schafft Rahmenbedingungen. Hier kann und soll nicht jeder Einzelne an die Hand genommen werden.
Finde nach wie Vor die Idee einer Pflichtberatung nicht so schlecht. Theoretisch, aber nur theoretisch, muss auch jeder Impfkandidat sich einer ausführlichen Beratung unterziehen sowie einen seitenlangen Wisch unterschreiben dass man über die Nebenwirkungen aufgeklärt wurde und die Impfung freiwillig erfolgt.
Außerdem könnte man zusätzlich erfassen wer z.B. auf Valneva wartet oder vollgepumpt mit Antikörpern ist. Aber um Gesundheit geht es ja gar nicht mehr.
PS: Das mit der Freiwilligkeit wird man im übrigen ändern müssen. Entweder man unterschreibt gar nichts mehr wie bei vielen anderen Impfungen auch oder man ändert es ab. Denn das was aktuell geplant ist ist mindestens eine Nötigung.
Erstens: ich bin ein absoluter Befürworter des Impfens
Zweitens: viele Vorschriften wurden bzw werden gemacht, um Ungeimpfte das Leben zu erschweren. Manches konnte ich nachollziehen, vieles nicht.
Drittens: vor Omikron gab es immer höheren Druck auf Ungeimpfte, weil man sie zu einseitig für die Herbstwelle verantwortlich gemacht hatte.
Das Wort „Hass“ im Zusammenhang mit den Entscheidungen würde ich nicht verwenden.
Viertens: Dass Großveranstaltungen nicht mal mehr als 2G geduldet wurden, war reiner Populismus vom Team Vorsicht.
Ich bringe auch mal einen ganz anderen Ansatz ins Spiel. Ich kann mich an eine Werbekampagne vor etlichen Jahren erinnern.
„6 Millionen Menschen in Deutschland können nicht lesen“
Ich habe keine Ahnung, ob diese Zahl stimmt. Aber wenn sie annähernd stimmt; was ist, wenn es diesen Menschen Peinlich ist wenn sie vor dem zig-Seitigen Formular stehen, dass sie unterschreiben müssen und es nicht lesen können. Und daher lieber gar nicht zur Impfung gehen. Sicherlich nicht alle, aber vielleicht kommt ein Teil der bisher ungeimpften auch aus dieser Gruppe. Wäre vielleicht auch mal ein Ansatz, das zu berücksichtigen.
Das wäre ein sehr trauriger Grund über den ich zugegeben bisher noch nicht nachgedacht habe aber spannend finde.
Wäre vielleicht wirklich mal interessant hier Zahlen zu bekommen. Sicherlich haben viele dieser Menschen jemanden, der ihnen da hilft. Behördengänge etc. müssen ja auch erledigt werden. Aber es könnte schon sein, dass ein gewisser Anteil der ungeimpften auch aus dieser, nicht kleinen, Bevölkerungsgruppe kommt.
Wenn wir von aktuell 8-9 Mio ungeimpften Ü 18 ausgehen, ist die Gruppe der 6 Mio, die evtl. nicht lesen können, ganz schön groß. wobei natürlich wohl niemand weiß, wieviel dieser 6 Mio bereits geimpft sind. Wäre aber evtl. ein Ansatz, diese Menschen gezielt anzusprechen.
Meine These ist schon lange, dass die Ungeimpften eine Gruppe von sehr unterschiedlichen Menschen sind.
Vom Esoteriker bis zum Reichsbürger.
Viel spannender sind aber die vielen anderen. Und da gehören Menschen mit Sprach-, aber auch gut möglich mit Leseproblemen dazu.
Wir müssten uns aufraffen und mit diesen Menschen direkt in Kontakt treten.
Für Bremen wurde zumindest kolportiert, dass man sehr aktiv auf die Menschen zugegangen sei. In Portugal wohl ebenso.
Da haben wir mindestens so viel Luft nach oben wie bei der Datenerhebung.
In dem Zusammenhang:
Um die schlechten Statistiken von Portugal zu schaffen müssen wir den Impfstoff aus den Geimpften ja fast schon wieder rausziehen. Die haben aktuell genausoviele positive Tests wie wir und das ist ein Schlumpfvolk.
https://www.wochenblick.at/allgemein/sensationsurteil-in-wien-fuer-genesene-ist-die-pandemie-vorbei/
Ist das ein Fake?
Wenn das kein Fake ist, hoffe ich das diese Argumentation bei uns auch greift.
Wenn das vom Wochenblick, dem dämlichsten Rechtsdeppenkäsblatts Österreichs kommt, kannst du grundsätzlich von Fake ausgehen
Außerdem, was soll das bitte für eine Grundvoraussetzung sein? Falsch
Wer also einen Nachweis besitzt, dass er Antikörper im Blut hat, oder nachweisen kann, dass er von C-19 genesen ist, kann niemanden anstecken, und somit finden Verordnungen aus dem Covid-19-Maßnahmengesetz für diese Menschen keine Anwendung mehr!
Kommt auf die Statistiken an… viel Infektionsgeschehen ja, viele Schwerkranke eher nein:
D hat immer noch mehr Patienten auf ITS als Portugal, obwohl die sich seit zwei Monaten infizieren auf Teufel komm raus.
Portugal hat nicht einmal 500 ITS Betten. Portugal steht besser da als viele andere europäische Länder. Sie hatten allerdings auch diesen Winter wieder einen Lockdown, die Zahl positiver Tests ist hoch und die Intensivbetten zu 94% belegt. Und das bei 28% offiziell durchgemachten Infektionen, sprich einer evtl. höheren Durchseuchungsrate als bei uns.
Ich will Portugal gar nicht schlechter machen als es ist aber sorglos sind die dort halt auch nicht.
Das sehe ich ganz genauso. Ich sehe nicht mehr ein, dass sich meine Kinder oder ich mich noch einschränken sollen um Leute zu schützen, die sich selbst zwar schützen könnten, aber es vor allem aus Wohlstandstrotz nicht wollen. So solidarisch bin ich nicht.
Ich erwarte auch, dass die Politik alles dafür tut, Engpässe in Krankenhäusern zu verhindern. Es kann nicht sein, dass Menschen nicht adäquat behandelt werden können, weil Eso-Uschi und Reichsbürger-Bernd im Spital die Betten belegen.
Jede*r soll eigenverantwortlich handeln dürfen und das bedeutet halt auch, die Konsequenzen der eigenen Entscheidung zu tragen.
Zumindest würde das in die Richtung des Paul-Ehrlich Instituts gehen, welches den Genesenstatus auf mindestens 12 Monate hochzusetzen empfiehlt.
Meine Frage ist: Gibts dieses Urteil tatsächlich?
Eure Argumente sprechen gegen eine Allgemeine Impfpflicht. Da bin ich dabei.
Wir wissen doch mittlerweile dass ein Teil der Covid Intensivpatienten, gar nicht wegen Covid auf der Intensivstation liegt…
Das Verwaltungsgericht in Osnabrück hat die umstrittene Verkürzung des Genesenenstatus auf 90 Tage durch das Robert-Koch-Institut (RKI) für verfassungswidrig erklärt. In dem am Freitag veröffentlichten Beschluss wird der Landkreis Osnabrück dazu verpflichtet, dem Kläger einen sechs Monate umfassenden Genesenennachweis auszustellen, teilte eine Gerichtssprecherin am Freitag mit. Der Beschluss ist allerdings noch nicht rechtskräftig und hat auch keine allgemeine Gültigkeit, sondern gilt nur für den Antragssteller, hieß es. (AZ.: 3 B 4/22)
Das hatte ich auch nicht behauptet ;-)
Ich glaube nur, dass Portugal besser auf seine Bürger zugegangen ist.
Damit erreicht man weder den Esoteriker noch informierte Menschen wie dich.
Aber es gibt eben genug andere.
Ich verstehe natürlich deinen indirekten Hinweis, dass die dortige Impfquote das Land auch noch nicht auf sicheres Terrain geführt hat.
Was ich nach wie vor nicht verstehe ist, wie man im Umkehrschluss die Bedeutung der Impfung dadurch relativiert.
Mein (aktueller) Stand ist der:
Zum Aufbau einer stabilen Immunität vor schwerem Verlauf muss man sich mehrfach mit dem Virus konfrontieren.
Nach mehrfachem Kontakt (Impfung, Infizierung) scheint die Immunität etwas stabiler. Allerdings bleibt es anscheinend bei den Ü60 und evtl weiteren Risikogruppen problematisch, so dass selbst die vierte Impfung keinen optimalen Schutz bietet.
Und wenn sich das Virus nochmal verändert, sieht es evtl im nächsten Herbst wieder anders aus…
Ja - das ist alles keine ideale schöne Welt.
Dennoch ist die Impfung die deutlich weniger riskante Art sich mit dem Virus zu konfrontieren (mindestens ab 60, eher ab 40).
Weil ich gerade dabei bin den Fred zu füllen (vll auch zu „müllen“):
Ein Zitat aus einem Artikel der ZEIT:
"Wer mit Experten spricht, hört eine Warnung immer wieder: Ein einfaches Zurück zu alten Umständen sollte es nicht geben. … Viele Fachleute gehen davon aus, dass noch für längere Zeit Maßnahmen bestehen bleiben oder zumindest im nächsten Winter wiederkommen sollten – etwa Masken oder die Einschränkung von Großveranstaltungen. "
Das macht mir schon Angst, dass wir den Geist nicht mehr in die Flasche kriegen, der dahinter steckt.
Wer eine Maske tragen möchte: gerne
Wer einer Großveranstaltung fern bleiben möchte: ok
Aber einer Gesellschaft jetzt regelmäßig solche Einschränkungen aufzuerlegen gegen ein Virus, gegen das wir Behandlungen, Medikamente und Impfungen entwickelt haben, das überstrapaziert den Solidaritätsgedanken aus meiner Sicht deutlich.