Zudem wirst du derzeit eher belohnt für rigide Maßnahmen. Wenn du da falsch liegst, kann man es später schwerer darlegen. Und jeder sagt, ja, aber wenn wir mehr geöffnet hätten, dann…
Andersrum, zu schnell öffnen und hier daneben liegen, da kannst dir als Politiker gleich nen anderen Job suchen. Die Schäden wirtschaftlicher Art usw sind nicht so plakativ. Und, nicht böse gemeint aber ist halt so, das Gehalt aller Entscheidungsträger ist absolut sicher, im Vgl zu vielen anderen.
Wobei bei diesen Bewertungen, oder weitergehend als Zustimmung/Belohung ggü. der Politik, jetzt auch genau andersrum der sog. Präventations-Paradox ins Spiel kommt. Durch die nicht stattfindende Betroffenheit, sowohl individuell (ich bin nicht krank), wie auch auf ein Land übertragen, (die Krankenhäuser sind nicht voll, die Zahlen sinken, etc.) sinkt die Akzeptanz für Präventationsmaßnahmen.
Vorallem selbst im bayern finden ja viele die maßnahmen zu hart. Was soll einer in meckpomm erst sagen wo eigtl. Fast nix is. Rostock wurde ja schon als coronafrei erklärt. Dort wird es sicher schwer sein alles zu akzeptieren
Find ich komisch wie man immer noch dran zweifeln kann, dass das Virus Teil unseres Alltags werden wird. Das eben früher oder später. Schweden macht es früher, wir scheinbar später. Der Sinn erschließt sich mir nicht. Impfen wird sich keiner lassen, bei der (un) Gefährlichkeit. Wenn es sich wie andere Corona Viren verhält, dann wird die Immunisierung nicht lange anhalten, sowohl wenn man es gehabt hat, als auch wenn man sich impft. Also auch vergleichbar wie bei einer Grippe und dagegen lässt sich auch fast niemand impfen. Covid-19 wird zum allgemeinen Lebensrisiko gehören, so sollten wir es auch endlich behandeln.
Daran zweifeln die wenigsten. Aber es wird vielleicht mit der zeit besser behandelbar. Die grippe war früher sicher auch tödlicher aber mit der zeit bekam man sie eben besser in den griff. Finde auch alles bisschen übertrieben aber ich stell eben niemand an den pranger der es anders sieht und angst hat
Ich habe jetzt keine Lust, lange zu suchen, aber 2017/18 haben sich wohl 10% aller Deutschen gegen Grippe impfen lassen. Bei den über 65jährigen waren es angeblich über 30% (laut Ärzteblatt).
Stimmt, aber die Risikogruppen wird man wegen der Nebenwirkungen nicht oder nicht vollständig impfen können. Wenn der Rest sich zu 10% impft hilft das also wenig. Wieso sollte man es anders behandeln als die Grippe?
Wenn es eine Impfung für Covid-19 gibt, kann man es wie eine Grippe behandeln.
Die zwei Ältesten in meiner Familie haben für Covid-19 das volle Risikoprofil: über 80, hoher Blutdruck, Herzprobleme, Diabetes.
Beide sind gegen Pneumokokken und Grippe geimpft.
Das ist kein 100%-Schutz (weil das aktuelle Grippe-Virus sich nicht immer mit der Impfung ausbremsen lässt), aber das Bestmögliche was man tun kann.
Der Laschet hat sich und seine Sache aber auch zuletzt ungeschickt verkauft.
Dass er anfangs hinter dem Hardliner Söder in der Beliebtheit zurückfällt, hätte er auf die Distanz locker aufholen können.
Aber so wie er (durchauch mit Recht wie ich finde) die Virologen kritisiert hat, war es dumm.
Lindner z.B. hat gesagt, die sollen halt mal ein Konklave machen und weißen Rauch aufsteigen lassen. Ist die gleiche Position, aber nicht so plumb und weniger angreifbar formuliert.
Ja, der Effekt ist sicher da. Aber kein spezieller Corona-Effekt mEn.
Die ganze Thematik ist - obwohl sehr wissenschaftsbasiert - sehr emotionsbeladen. Der Politiker, der zu langsam öffnet bekommt trotzdem von vielen Wählern Applaus. Der zu schnell öffnet und dann geht der Schuss nach hinten los, kann einpacken.
Normalerweise müssten Laschets Beliebtheitswerte steil nach oben gehen wenn der beschriebene Effekt so stark wäre, tun sie aber nicht.
@Schweinfurter: Ich halte mich an die Regeln, aber nachdem ich mich mittlerweile mit meinen Eltern in der Kirche treffen darf, nicht aber auf der Straße, hab ich jegliches Verständnis bei der Öffnungsstrategie verloren.
@route66: Lindner wird zB von der SZ ziemlich hart angegangen (à la er kapierts nicht der Trottel). Auch in dieser Krise halten viele große Spieler in der Medienlandschaft die Regierungspolitik für zum Großteil rundum gelungen.
Das, denke ich, kommt noch, wenn der paniklevel runtergeht und die Presse ihre Arbeit wieder aufnimmt. Grad würd ich auf laschet als Kanzlerkandidaten tippen. Vermute, der wusste durch die Streeck Studie auch schon früher Bescheid, dass das alles halb so wild wird.
Eine Frage in die Runde:
Verglichen wird stets mit Schweden, Italien, Spanien, Großbritannien. Wieso eigentlich?
Österreich hat ziemlich harsch reagiert, die Zahlen sind sehr niedrig. Findet kaum Beachtung.
Polen hat ca 11.-12.000 bestätigte Fälle, ca 500 Verstorbene, kam deutlich besser durch bislang als Deutschland.
Auf Schweden wird viel rumgehackt wegen der Anzahl der Verstorbenen, aber Belgien mit ziemlich bitteren Zahlen wird ziemlich ignoriert in der Berichterstattung.
Interessant, das mit SZ/Lindner.
Und die FR lobt den Söder…
Ja, es gibt sicher nicht die große gemeinsame Redaktionskonferenz, aber so einen gewissen Lemminge-Effekt kann ich schon ausmachen.
Auch wenn ich die Meinung von Schindluder eher selten teile, seine Links und Quellen sind für meine Meinungsbildung durchaus hilfreich gewesen; nur mit Mainstream ist man leider tatsächlich nicht gut informiert.
Der Kurz kommt mir vor wie die Oberstreber in meiner Schulzeit. Gar nicht mein Fall.
Aber das „Zwischenergebnis“ ist tatsächlich ansehnlich.
Da die Ösis jetzt ja schon wieder auf dem Öffnungs-Trip sind, beobachte ich sie schon, schaue alle paar Tage mal die ZIB.
Ich habe leider eine Schwäche für das Authentische.
Zumindest der Markus Söder hat da immer ganz genau hingeschaut. Österreich hat vor allem sehr schnell reagiert und diesen Vorsprung bis zum Schluss gehalten, aber auch dort gibt es Diskussionen weil etliche der Vorhersagen bisher nicht eingetroffen sind. ich traue der Regierung in Österreich auch mehr bei der Schadensbegrenzung zu, während bei uns die Großkonzerne gerade die Milliarden aufaddieren welche sie sich jetzt gerne abholen möchten.
Ich gehe auch davon aus dass es in Deutschland sehr viele Klagen geben wird, meiner Meinung nach durchaus mit Erfolgschancen.
Ich habe jetzt länger mit mir gerungen, ob man so etwas überhaupt schreiben darf, aber wenn man sich das alles hier so durchliest, könnte man fast dem Shakespeare mit seiner Komödie „Viel Lärm um Nichts“ recht geben. Wahrscheinlich werde ich jetzt sicher der bewußten Tötung älterer Mitbürger angeklagt. Da sollte ich besser meine Klappe halten. Aber wenn ich mir dagegen im Fernsehen die Betroffenheitskultur, hier besonders putzig die Telekommunikationsunternehmen, Lieferdienste, Streaming und Fernsehdienste mit ihrer #wirhaltenzusammenundschaffenalles Kultur (wenn ich mich nicht irre sind sogar Songs entstanden, millionenfach downgeloadet für ein paar Cent) anschaue, bin ich wieder sehr froh, dass keine Hundewelpen gestorben sind. Weil dann wäre das Abendland ganz sicher untergegangen.
Ganz ehrlich, wenn wir in diesem Irrsinn weiter machen wollen, wäre es mir, 58jährig nach Herzinfarkt seit 4 Jahren Nichtraucher, dem Rotwein und dem guten Hopfengetränk zugetan, fast schon lieber wir probieren aus, was eine normale Ansteckung mit mir macht. Ich bin seit Anbeginn sehr vorsichtig, aber wir brauchen schon auch mal wieder eine Aussicht auf ein normales Leben.
@HHeinz: Unklar von mir ausgedrückt. In unseren Diskussionen (Medien, Talkrunden (wenngleich ich hier am liebsten alles abschaffen möchte), Leseekommentare in Online-u. Printmedien) kommt zB Österreich kaum vor.
Söder, klar, kopiert mEn 1 zu 1 Österreich. Böse Zungen behaupten nur deswegen kommt er derzeit recht gut an.
Wir in Bayern schauen auch etwas mehr hin, manche zwangsläufig (meine Schwägerin ist Österreicherin).
Der Rest der Republik schaut im Wesentlichen immer auf die gleichen 4,5 Länder.
Zib2 kann ich auch nur jedem empfehlen, der wissen will was bald bei uns passiert. Ich schätze auch die Durchseuchungsrate dort, ähnlich wie bei uns ein. Lokal sind die Infizierten dort auch ähnlich unterschiedlich verteilt.