Leute, Löwen, Mitleidensgenossen seit vielen Jahren,
Mir gefällt dieser Corona-Thread hier, da ich für euch alle aufgrund eures Löwenfandaseins grundsätzlich Sympathie empfinde.
Das Lesen wird aber mitunter anstrengend und nervend. Bissl Respekt untereinander schadet auch nicht, ganz im Gegenteil. Rücksichtnahme (zB auf Leute, die nur ab und zu reinzuschauen und nicht jeden Beitrag lesen) ebenso.
Persönliche Sichtweise der vergangenen ca 3 Monate gebe ich auch mal kund:
Es kommt dieser Virus, eine große Unbekannte. China greift zu krassen Maßnahmen, wird dafür etwas belächelt aber es scheint - trotz der etwas undurchsichtigen Informationslage, die es mit China nun mal gibt - zu helfen.
Dann " kommt Italien ", Spanien im Schlepptau. Große Unsicherheit bei den Politikern und ungesicherte Erkenntnisse bei den Virologen etc. Es kommt der Lockdown mit vielen Schritten, Appellen usw.
Es ist kaum bis gar nicht nachzuvollziehen welche Maßnahmen welchen Effekt hatten. Merkels großer Appell („nehmen Sie das ernst“) war fast zeitgleich mit Schul- u Kitaschließungen, kurz nach Verbot von Großveranstaltungen, mehr oder weniger parallel zur Tendenz von HomeOffice (wo eben möglich).
Einem exponentiellen Anstieg wird man relativ schnell Herr. Der Schuss saß, auch wenn nicht klar ist welche Maßnahme wie gut wirkte.
So weit trugen es fast alle Bürger mit.
Die ersten Risse waren aber schon da. Politik &RKI,auch zusammen mit den Medien,bekommen keine übergreifend klare Kommunikation auf die Beine. Maske, ja/nein/vielleicht, Verdoppelungszahl (10,12,16…) vs R-Faktor vs was sonst noch. Keiner ist perfekt, aber bei den Einschränkungen ist eine klare, verständliche Kommunikation wieso&weshalb &warum enorm wichtig, auch für Leute, die nicht pro Tag Stunden in die Recherche investieren. Der Schuss saß nicht so richtig.
Aktuell ist die Situation ebenfalls unklar. Mir ist nicht klar, wie die Strategie der Regierung ist.
Wenig Neuinfektionen, schön und gut. Aber es gibt diese Dunkelziffer (allein die 12 Fälle in Liga 1 und 2die sonst nie ans Licht gekommen wären) ,und wenig klare Kommunikation wie man mit der Erkenntnis umgehen will.
Frankreich und Spanien mit 3/4 bzw gut 1/2 der Bevölkerung Deutschlands haben in absoluten Zahlen höhere Neuinfektionen wie wir,obwohl dort verhältnismäßig weniger getestet wird und v.a.obwohl dort die Einschränkungen deutlich massiver sind wie bei uns.
Man kann das sicher als ein Argument pro Einschränkung sehen (viel hilft viel,ohne das wärs schlimmer) aber auch andersherum: Viele Maßnahmen greifen ins Leere und sind nicht sinnvoll.
Wenn das Verständnis sinkt,ist es mEn auch berechtigt zu demonstrieren (kein Verständnis grds habe ich wenn dort absichtlich Anordnungen ignoriert werden).
Generell ist - meine Meinung - eine Diskrepanz da, zwischen vielen verordneten Maßnahmen im Privaten (Prinzip Eigenverantwortung gibts wohl nicht), bekannte und erkannte Hotspots erfahren nicht die Aufmerksamkeit und „Behandlung“, die sie sollten.
Wenige klare Ansagen sind - auch persönliche Meinung - fruchtbarer als ein gut gemeintes Sammelsurium. Ohne das Mitziehen der Leute wirds nämlich e nix.
PS: Bin mit dem zeitlichen Verzug von stattgefundene Neuinfektion bis zu Eingang in die Statistik nicht auf dem neuesten Stand.
Die Maskenpflicht gilt seit 8 Tagen!? (Oder scho länger) Das ist eigentlich eine der wenigen Maßnahmen, wo man den Effekt herauslesen können sollte (wenn es denn einen signifikanten gibt)