Jetzt muss ich doch noch mal was hier schreiben!
Wir hatten ja heute ersten Schultag. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ‚meine Kinder‘ empathischer, sozialer und einsichtiger reagieren als so manche Erwachsene.
Nach der Besprechung der Hygieneregeln etc. hab ich glatt die Frage gestellt, warum wir das machen. Einhellige Antwort: Wenn wir es nicht machen, wird es wieder schlimmer und wir dürfen (!) wieder nicht in die Schule. Gut, in der Bewegungspause draußen hat sich nicht jede und nicht jeder an die Abstandsregeln gehalten, aber sonst zu 95% - und komischerweise (?) auch einsichtig. Vllt. liegt’s/lag’s aber auch daran, dass 2 Kinder einen Bekannten/Verwandten durch Corona verloren haben …
Zum Abschluss hab ich noch eine Frage: Wenn bei einem Autounfall von 4 Insassen 3 versterben und das die sind, die Vorerkrankungen hatten - starben diese dann an dem Autounfall, am Einsteigen ins Auto oder an ihren Vorerkrankungen? Ich frage für einen Freund …
Das Recht auf Demonstrationsfreiheit ist meines Erachtens immer noch wichtiger als ein von einem bayrischen Ministerpräsidenten mit heißer Nadel und mit enormer Eile und Druck durchgepeitschtes Seuchengesetz. Du kannst deine Meinung natürlich trotzdem so polemisch kund tun. Ob du dich damit von den von dir so stark kritisierten groß unterscheidest mag ich aber bezweifeln. Und es liegt eben nicht an dir zu entscheiden, ob eine Demonstration Sinn macht, dumm ist oder erbärmlich ist.
Da bist du dann sicherlich deinem Bildungsauftrag gegenüber deinen Schutzbefohlenen nachgekommen und hast ihnen erklärt, dass es nach derzeitigem Stand der Wissenschaft keinen Anlass dazu gibt Angst zu haben. Es wurden bisher keine Übertragung von Kinder auf Eltern nachgewiesen. Auch nicht in einer isländischen Studie an der mehr als 1.000 Leute teilgenommen haben nicht. Oder hast sie einfach mit ihrer Angst wieder mach Hause geschickt?
War vielleicht eine Portion Emotion und Wut dabei.
Am Demonstrationsrecht möcht ich keinesfalls rütteln.
Vielleicht nehm ich sogar bald an einer Demonstration gegen diese Leute teil, die sich da aus allen Ecken zusammentun.
Hast du teilgenommen?
Ist es dir egal, wer da demonstriert?
Wie schon erwähnt, man sollte 75 Jahre zurückdenken.
Ich würde ja sagen, dass sie an den Verletzungen sterben, welche sie sich durch den Autounfall zugezogen haben. Wenn allerdings einer mit extremer Nußallergie (=Vorerkrankung) neben einer geschlossenen Nusspulverdose sitzt, die sich aufgrund des Verkehrsunfalls dummerweise öffnet und er aufgrund des eingeatmeten Nusspulvers an einem allergischen Schock verstirbt, obwohl er sich bloß ein bißchen die Birne angestoßen hat, wird die Frage deines Freundes natürlich schon wieder kompliziert.
Die Gegner und Demonstranten, die sich über uns Dumme erheben werden dir aber sagen, dass unsere Kinder von den Medien und ihren Eltern komplett manipuliert sind.
Nein ich habe nicht teilgenommen. Ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht warum. Momentan kann ich keine Gründe für mich finden, welche nicht sehr diffus wären.
Falls du damit fragen willst, ob ich die Meinungen der Aluhutträger teile, dann kann ich dir versichern nein. Es stellt sich aber nicht die Frage ob es mir egal ist. Auch die AFD darf demonstrieren. In Dresden behaupten sie schon über Jahre sie seien das Volk. Das kann und möchte ich alles nicht verhindern, obwohl es mir zuwider ist.
Eben weil ich 75 Jahre zurück denke empfinde ich wie hier geschrieben. Du solltest überlegen, ob du dir hier nicht sogar widersprichst.
In erster Linie ging es mir nicht um das Demonstrationsrecht.
Wie käme ich dazu dieses in der Verfassung verankerte Recht anzuzweifeln.
Mich nerven die Themen und dass da Leute sich dranhängen und vielleicht sogar Vorangehen, die nichts anderes im Sinne haben, als die Demokratie auszuhebeln.
Hab ja hier mehrfach die Fragen gestellt, die mir keiner beantwortet hat.
Warum hat zur Lockdownzeit, als die Infektionen in die Höhe gingen kaum einer demonstriert, warum jetzt, da die Zahlen sinken und die Freiräume größer werden?
Wie viele Länder sind bisher besser mit der Pandemie klar gekommen als Deutschland? Und wie viele haben die Freiheitsrechte weit drastischer eingeschränkt als unsere Verantwortlichen?
Wenn du dir die Sprüche der Demonstranten anhörst, welches Verantwortungsgefühl haben diese Menschen? Konsequent umgesetzt, dürfte es auch keine Beschränkungen im Verkehr geben, keine Gurtpflicht, kein Alkoholverbot am Steuer usw usw. Was würden diese Leute mit uns machen, wenn man ihnen Verantwortung übertragen würde?
Das Groteske ist ja, dass die Demonstranten u.a. „Meinungsfreiheit“ einfordern, als wenn sie diese nicht gerade durch die unsäglichen Versammlungen ausüben würden.
Erlaube mir statt oder zusätzlich zum Randpositionslöwen zu antworten. Du stellst die Frage etwas absolut,als ob man nur in deinem Sinne darauf antworten könnte. Daher mal als Einwurf:
Zu 1.) Ich denke ALLE wurden von den Ereignissen etwas überrollt. Es ist sicher grds nicht verwerflich erst Infos zu sammeln und sich dann eine Meinung zu bilden. Oder doch?
Zudem gibt es sicherlich Leute, die mit Einschränkungen d’accord waren oder sind. Aber eben genau jetzt, wo es deutschlandweit ca 25.000 offiziell (derzeit) Erkrankte gibt, die aktuell geltenden Maßnahmen für unverhältnismäßig erachten.
Seine Meinung/Ansicht ob etwas verhältnismäßig ist oder nicht, muss ja nicht fix sein und kann sich je nach Situation ändern!?
Und: Manch Unerschrockener hätte es vllt gemacht, aber es war ja verboten Demos zu machen und musstexerst juristisch erstritten werden.
Zu 2.) Norwegen, Portugal, Polen und Tschechien, wie auch die baltischen Staaten haben deutlich weniger Infizierte und Todesfälle pro 100k EW als D. Wenn ein Land nicht stimmt, bitte mich korrigieren. Hab nicht jedes soeben überprüft sondern mein Gedächtnis bemüht.
Frankreich und Spaniem schränkten die Rechte früher und stärker ein. Und haben immer noch, sogar absolut, mehr Neuinfektionen als wir. Haben sie das nur, weil es mit weniger drastischen Einschränkungen noch mehr wären? Oder weil viele Einschränkungen ins Leere greifen?
Ich weiß es nicht.
Das Maß an, sagen wir mal, außergewöhnlichen Leuten ist meiner Erfahrung nach schon hoch auf Demos. Klar, sind da Vögel dabei, die zum Glück keine Verantwortung haben.
PS: Ich hab nicht demonstriert und werde das auch nicht tun angesichts des heutigen Zustandes
Deine Logik wäre dann welche? Jede Demo z.b. Für Frieden, gegen Klimawandel, Polizeistaat usw verlassen wenn ein rechter auftaucht? Außerdem hab ich da bisher keine gesehen. Aber evtl hast du ja bessere Augen.
Mein Standpunkt, ich lasse mir eine aus meiner Sicht richtige Meinung nicht dadurch kaputt machen, dass die die rechten jetzt mal zufällig den selben Standpunkt haben, von ihrer Motivation ganz zu schweigen.
Wie ich bereits vor einiger Zeit geschrieben habe, ist genau das jetzt eingetreten, was ich befürchtet habe. Daran soll ich jetzt schuld sein? Den Ball spiele ich gerne zurück, hätte man sich rechtzeitig z.b. Als die AfD noch auf Muttikurs war zu Wehr gesetzt gäbe es dieses Szenario jetzt so nicht.
Wir sind das Volk zu rufen ist auch durchaus blöd und unnötig. Aber auch das ist kein Grund nicht für die richtige Sache auf die Straße zu gehen.
Experten gehen davon aus, dass die Pandemie noch 18-24 Monate gehen wird. Bis sich 60-70 % der Bevölkerung angesteckt haben und durch die Lockdown-Strategie wird das auch noch künstlich in die Länge gezogen. Na Mahlzeit. Im Herbst wird es erst richtig abgehen, da drehen die Leute dann noch mehr am Rad als ohnehin schon. Das wird lustig. Bis dahin hat Angies Eckkneipe schon drei Mal zugemacht. Ich frag mich langsam als einer aus der Eventbranche, wie ich jemals wieder nen Job finden soll. Ich will mich zwar eh umorientieren, aber wäre schon gut gewesen, im Zweifelsfall das arbeiten zu können was ich gelernt habe. Also wenn ne zweite Welle im Herbst kommt und die wird kommen, sagen sie ja zumindest alle, dann kommt auch ne fette Arbeitslosenwellen auf uns zu. Die wirtschaftliche Krise geht dann erst so richtig los, aber mei, selber schuld, die fahren den Karren ohne zu Zucken an die Wand. Ist ja auch klar, die Entscheider sind zum Großteil alle 60+. Denen ist egal, was in 20 Jahren und mehr ist. Nach mir die Sintflut.
Spinnen wir uns mal den Lockdown weg und lassen eine Übersterblichkeit von glaub ist bei 15% in manchen Ländern/Region zu, glaubst du die Menschen würden ohne Lockdown weiter auf Konzerne/Kneipen usw gehen?
Würde die Leute weiter reisen, mit der Gewissheit eine Krankheit bekommen zu können, die ohne gute Ärztliche Hilfe auch den Tot bedeutet.
Wer der Meinung ist, dass ohne den Lockdown so weiter gehen würde wie im Januar/Februar 2020 hat wartet wohl an Weihnachten auch auf den Weihnachtsmann.
Kann deine Argumente gut nachvollziehen.
Deswegen mag ich jetzt nicht dagegen anschreiben.
Ich empfinde den Umgang mit dem Virus als wahnsinnige Gratwanderung, persönlich fühle ich mich totl zerrissen.
Was mich stört ist einfach diese Besserwisserei von einigen Leuten, die nie gelernt haben Verantwortung zu übernehmen, ewige Nörgler und Kinder des Wohlstands.
GsD können sie schlecht sagen, ich habe sie manipuliert, da ich nur ein paar von ihnen in den vergangenen 8 Wochen zweimal kurz zwischen Tür und Angel gesehen und ihnen ein kurzes ‚Hallo! Hier sind deine Aufgaben‘ zuwerfen konnte.
Wir beide waren uns hier mal einig, dass ein Risiko der ganzen Ereigniskette darin liegt, dass am Ende die Rechten, die einen anderen Staat wollen, großen Auftrieb erhalten.
Wer das so einschätzt, muss sich komplett von denen abgrenzen.
Mach ne eigene Demo - mit Abstand (und Anstand).
Deine Haltung ist die von Kemmerich, der sich von der AfD zum MP hat wählen lassen.
