Du mit Deiner Herdenimmunität, das funktioniert nirgends, nicht mal in Schweden, wo sie ja von manchen schon im Juli ausgerufen wurde.
Zu Deinem zweiten Punkt. Ähnlich wie bei Apfelbäumen, die auch erst nach 2 bis 3 Jahren Früchte tragen sieht es auch bei den Bäumen aus, auf denen Pflegekräfte wachsen. Klar, die wollen ihrer Verantwortung nach adäquat bezahlt werden und es dauert ein paar Jahre bis mehr Leute den Beruf ergreifen oder umgeschult werden. Zum Thema Intensivbetten und Pflegekräfte dafür empfehle ich den NDR Podcast vom Dienstag. Dort steht der Vorturner des Verbandes der Intensivmediziner Rede und Antwort über Intensivbetten, Beatmung und Pflegepersonal, das man dafür braucht.
Aber ich befürchte, dass das bei Dir wie schon die letzten 7 Monate auf taube Ohren trifft, weil du halt da stehst und wie ein 5-jähriger mit dem Fuß auf den Boden stampfst uns schreist: „Ich will die Maßnahmen nicht mehr haben.“ Und jedes Argument, das Du suchst, wird dahingehend ausgewählt, ob es zum Fußaufstampfen passt oder nicht. Notfalls wird’s für Deine Haltung auch passend gemacht. Von daher war das meine letzte Antwort auf einen Post von Dir. Eine solche Diskussion ist vertane Zeit.
Aus meiner Sicht funktioniert die Herdenimmunität in Schweden sehr wohl. Ein Blick auf positive PCR Tests ist, bei der Beurteilung ob Herdenimmunität herrscht oder nicht, dabei auch nicht hilfreich. Schwer kranke und Tote gibts dort praktisch seit Monaten kaum mehr und bei den wenigen Toten ist auch völlig ungeklärt ob sie an oder mit Corona gestorben sind.
Eben und genau deswegen sollten jene bestraft werden die es verursachen und nicht die anderen.
Beim Fussball jammert man über Kollektivstrafen.
Bei Corona sind sie anscheinend gut.
Ist ja nicht das eigene Geld das verloren geht.
Und ihre soforthilfe können sie sich sonstwo hinstecken
Wenns den Impfstoff gibt, würd ich mich erst auf Antikörper testen lassen. Ich vermute, daß ich die Infektion schon hinter mir habe.
Sollte ich keine Antikörper haben, dann würd ich mich impfen lassen.
Ich finde auch wir können von Schweden etwas lernen. An Alle, die jetzt beim Lesen steigenden Blutdruck kriegen, weil Schweden wesentlich mehr Tote (pro Einwohner) hat, habe ich die Bitte, den Blutdruck wieder runterzufahren und erst am Ende meines Textes zu urteilen.
Man kann die Pandemie in D so beschreiben, dass wir bei den ersten 200 T Infizierten 9000 Tote hatten, und jetzt bei 200 T Infizierten 1000 Tote. Und in Schweden liegt die Zahl der Sterbefälle seit Wochen auf ähnlichem Niveau wie in D seit dem Sommer (zuletzt sogar etwas niedriger).
Aktuell ist man in D und S also ziemlich gleich erfolgreich (oder erfolglos) im Kampf gegen SARS-COV2.
In Schweden steigt die Inzidenz aber nicht so stark wie bei uns (von anderen Ländern ganz abgsehen).
Im Juni (als es bei uns ganz niedrige Zahlen gab) hatte Schweden eine Inzidenz wie wir sie jetzt haben. Die hat aber nicht zu einer Regelungswut oder gar Lockdowns geführt.
Man hat die ältere Bevölkerung stärker reglementiert (wobei es Appelle waren und keine Verbote), und ist in Schweden übrigens (wird oft vergessen) wesentlich strenger als andere bei Großveranstaltungen.
Schulen und Gastronomie (unter Auflagen) blieben aber weitestgehend offen.
Und diese Richtung empfehle ich uns in D jetzt auch. Ruhe bewahren, und ein Regelwerk aufstellen, das für längere Zeit eingehalten werden kann.
Zitat aus einem Zeitungskommentar:
Wir können etwas lernen aus dem entspannteren Umgang im Norden mit dem Virus. Corona wird es noch lange geben. Wir brauchen also ein System, das auf Dauer angelegt ist. Wenn wir nicht immer wieder eingesperrt werden wollen, müssen wir vernünftig sein. Jeder für sich. Das entspricht im übrigen auch dem, was der Präsident des Robert-Koch-Instituts am Donnerstag wieder als wichtigsten Aspekt hervorhob. Der bisherige Verlauf der Pandemie hat gezeigt, dass sich auch in Deutschland die allermeisten an das halten, was ihnen von kompetenter Seite empfohlen wird – wenn die Hinweise gut begründet werden, wenn die Regeln überschaubar sind, wenn nicht alle durcheinanderreden und der Kurs nicht jeden Tag verändert wird.
(So geht es nicht weiter: Was wir von Schweden lernen können)
@Uhrensohn: ich glaube nicht, dass die Zahlen in Schweden ein starkes Indiz für eine Herden-, Teil- oder Hintergrundimmunität sind. Ich denke, dass es das gleichmäßigere Verhalten der Bevölkerung aufgrund von konstanteren Regeln ist kombiniert mit einem zuletzt funktionierenden Schutz der Risikogruppen.
Hab ich erwähnt, dass Schweden keine Maskenpflicht hat … egal, lasst uns die Maske behalten, aber wenn dann gerne mehr FFP2 und dort wo keine Abstände gewahrt bleiben und vor allem: entspannt bleiben
Ernsthafte Frage, da du (oder deine Frau!? Kriegs nimmer 100%ig zam) direkt/indirekt vom Fach bist bzw. vertraut damit bist:
Glaubst du an einen funktionierenden Impfstoff à la Pocken? Oder eher an einen in Richtung Grippe, der zwar grds hilft, aber doch weit entfernt ist von einem „Eliminierer“ der Krankheit ?
Aber wo ist ein Konzept wenn ich nach 7 Monaten immer nur Impfstoff predige und die Leute immernoch mit ner lumpigen Alltagsmaske rumrennen?
Wo ist das Konzept?
Was wenn ne andere Pandemie kommt?
Wieder impfstoff und maske?
Gibt es keine anderen Ansätze ala FFP2 Masken für alle Risikogruppen und die die mit ihnen beruflich Kontakt haben?
Oder schnelltests die man selbst durchführen kann?
Ist man bei der nächsten Pandemie besser vorbereitet? Oder wartet man wieder auf nen Impfstoff?
Warum fährt man hier nicht mehrgleisig?
Nur weil man in Phase III ist heisst es noch lang nicht dass es bei jedem wirkt?
Oder was wenn der Virus mutiert und der Impfstoff dagefen garnicht wirkt?
Sie funktioniert nicht!
In Schweden verrecken Ältere halt einfach. Wer bei uns noch auf die Intensivstation kommt wird dort höchstens bei der Friedhofsverwaltung angekündigt. Mit dieser Einstellung kann man natürlich locker auf die Herdenimmunität setzen. Man könnte auch einfach sagen „is halt natürliche Auslese“ oder „mei alt und schwach braucht eh keiner“.
Das ist der Unterschied zu uns und mir gefällt das System hier in Deutschland deutlich besser.
Ich mein micg trifft es finanziell bisher eh null aber mir tun eben die anderen Leute leid.
Nur ein Nachtrag zu Schweden und deren Sterberate.
Bei Markus Lanz war gerade ein Intensivmediziner aus Hamburg.
In Schweden z.b. steht es garnichr zur Debatte jemand ab 80 überhaupt intensivmedizinisch zu behandeln. Daher wohl auch die hohe Sterberate.
Dieses Thema wird bei uns auch auf den Tisch kommen… irgendwann nicht jetzt…
Es ist in Schweden gesellschaftlich anerkannt das Alte nicht die gleiche med. Betreuung bekommen als Jüngere?
Somit in Ordnung das die dann halt ins Grass beißen, weil sie für die Gesellschaft weniger wichtig sind und ihr Leben gelebt haben?
Wie oft und wie lange warst Du selber in Schweden bzw. wieviele Leute kennst Du dort?
Du tust gerade so, als ob Deutschland das einzige Land ist in dem die Pandemie außer Kontrolle geraten ist( jaja ich weiß schon, Vergleiche sind böse. Außer Schweden natürlich.).
Interessant das gerade Du nach Konzepten schreist der an so ziemlich allen rumzunörgeln hat, was beschlossen wurde.
Jetzt sind halt die Masken scheisse, weil nicht FFP2.
Nur als Tip, die kannst Du Dir zB auf Amazon bestellen, dass Teil wäre morgen oder einen Tag später bei Dir. Wo ist hier nochmal das Problem?
Falls der Staat die vorschreibt, wärst du sicherlich ganz vorne dabei um uns allen zu erklären, dass es auch wieder nix ist.
Welche Konzepte schlägst Du vor? Bist doch permanent am nörgeln und schlau daher reden.
Wie lautet Dein Konzept für 80 Millionen Menschen?
Da man noch nicht genau weiß, wie lange die durch die Impfreaktion gebildeten Antikörper halten werden, kann man da ehrlich gesagt keine seriöse Aussage treffen. Was man schon festgestellt hat ist, dass die Antikörper bei Genesenen mit der Zeit abnehmen. Das würde für eine Impfung bedeuten, dass sie regelmäßig wiederholt werden muss. Keine Ahnung, in welchem Intervall. Also vermutlich leider keine quasi-Auslöschung der Krankheit wie bei Pocken.
Das heisst natürlich auch, dass eine Herdenimmunität nicht funktionieren wird.
Bin übrigens nicht vom Fach, meine Frau ist FÄ Anästhesie/Intensivmedizin, mittlerweile in einer Hausarzt-Praxis tätig.
P.S. Man weiß auch noch nicht, wie sich das Virus verändert. Kann gut sein, dass der Impfstoff z.B. jährlich angepasst werden muss. Ähnlich wie bei der Influenza.
In Schweden sind viele Alte gestorben, die man hätte besser schützen müssen vor dem Virus.
Und ich weiß nicht wie ich über den schwedischen Ansatz denken würde, wenn ich dadurch einen Angehörigen verloren hätte.
Dennoch möchte ich deinen Satz, „in Schweden verrecken Ältere halt einfach“ so nicht stehen lassen.
Den unausgesprochenen Vorwurf es quasi darauf angelegt zu haben, sollten die Schweden selbst klären. Da maße ich mir kein Urteil an, und würde dir das auch empfehlen.
Im Moment sind die Älteren wohl ähnlich gut/schlecht geschützt wie in D.
Wobei der Umgang mit den an COVID19 erkrankten nochmal ein zweites Themenfeld ist. Und da wird es ganz schwierig.
Ich sag es mal so: wenn in Schweden möglicherweise manche nicht mehr auf eine Intensivstation kamen, die man hätte retten können, sind in D möglicherweise manche behandelt worden, die das nicht mehr wollten oder die dadurch zumindest ein ungewollt sehr einsames Sterben auf einer Intensivstation hatten.
Alle Fachleute, die über Herdenimmunität reden, und diese sich nicht vorstellen können, bringen das Argument, dass es noch nie eine Herdenimmunität gegen ein Virus oder eine Krankheit durch Infektion gab. Und es gibt nur die Pocken, die durch einen Herdenimmunität, erreicht mit Impfung, ausgerottet wurden. Ich denke, da sollten man als Laie mal der weltweit eindeutigen Meinung glauben und nicht einigen wenigen irrlichternden von der gängigen Meinung Abweichenden.
Und hier noch ein interessanter Artikel zu Schweden:
Da sagt Tegnell, dass die Strategie, die Alten zu schützen, gescheitert ist. Und ein Fachmann aus Genf bezeichnet die schwedische Stratgie weder als Anti-Lockdown- noch als Herdenimmunitäts-, sondern als "Self-Lockdown-"Strategie.