Das sind schon seriöse Fachleute, die dieses Thesenpapier verfasst haben. Prof. Schrappe und Frau Kettner kenne ich persönlich, wir haben im Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. an vielen Stellen zusammengearbeitet. Und Prof. Glaeske aus Bremen ist ebenfalls kein Unbekannter, der ist auch seit ewigen Zeiten in Sachen Patientenschutz unterwegs.
Aus meiner Sicht besonders interessant ist das hier: „These 1.3. SARS-CoV-2 kann als nosokomiale Infektion in Krankenhäusern und Pflege- bzw. Betreuungseinrichtungen auf andere Patienten und Mitarbeiter übertragen werden. Dieser Ausbreitungstyp stellt mittlerweile den dominierenden Verbreitungsmodus dar. Der Aufenthalt in Risikogebieten und der individuelle Kontakt wird an Bedeutung abnehmen.“
Wir hatten bereits vor Corona ein massives Hygieneproblem in etlichen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Das hat viele unterschiedliche Ursachen, auf die hier, an dieser Stelle näher einzugehen der Platz nicht reicht. Jetzt kommt noch dieser Virus hinzu. Und ein eklatanter Mangel an einfachsten Schutzausrüstungen. Das ist schon ne einigermaßen furchterregende Mischung…
wirklich schlimm finde ich doch, dass dies inzwischen einhellige Meinung ist, wir es aber immer noch nicht schaffen dort ausreichend zu testen und dort bevorzugt Schutzausrüstung zur Verfügung zu stellen.
Wobei schlimm ist eigentlich der falsche Ausdruck, Skandal würde wohl besser passen.
Wobei in diesem Zusammenhang auch der einschränkende Hinweis zu lesen ist, dass es im Umkehrschluss auch keinen Nachweis gibt, was ohne Maßnahmen passiert wäre.
Und da sind wir dann bei dem Punkt, der in diesem Papier nur wenig betrachtet wird, also eigentlich konnte ich gar nichts direktes finden dazu, nämlich des Risikos der Überlastung des Gesundheitssytems. Das war eben der zentrale Punkt, den im Prinzip alle Entscheider weltweit ja im Auge hatten und deshalb diese Maßnahmen ergriffen.
Denke das wird auch weiterhin der zentrale Punkt bei Überlegungen und dann Entscheidungen bleiben. Wobei es auch weitehin eine äußert schwierige Entscheidung bleibt, da genau die richtige Modellberechnung zu treffen/auszuwählen, wobei jeder weitere Tag zumindestens bessere Datengrundlage liefert.
Die Grundlagen werden weder von Tagen noch von den zuständigen Behörden geliefert, da bedarf es schon des persönlichen Einsatzes von Leute die sich dieses Datenwirrwarr den wir bisher haben nicht weiter bieten lassen wollen. So z.b. Prof. Streeck von der Uni Bonn oder dem Helmholzzentrum München.
Schön wäre es auch endlich mal den Plan zu erfahren wohin man eigentlich will? Die Kurve so flach wie jetzt halten bis es einen Impfstoff gibt? Das könnte bis zu 18 Monate dauern Link. Sollte wohl jedem klar sein, dass das nicht gehen wird. Aber was will man dann und mit welchen Mitteln will man dahin? Schweigen im Walde dazu.
Diesen Satz den du von mir zitierst, habe ich im Gegensatz zu dir nicht mit dem Gedanken geschrieben, „der/die sind schuld oder doof und andere dafür gut“, sondern ganz einfach in dem Verständnis das Zeit eben immer zusätzliche Erkenntnis liefert und die selbstberständlich von der gesamten Wissenschaft fortlaufend geleistet wird.
Auch dieses Papier hilft dabei und es ist uns wohl allen klar, (nicht nur dir), dass wir Strategien für Zeiträume bis zum Impstoff brauchen.
schön wenn du das so entspannt sehen kannst. Ich empfinde das, wie du dir sicher denken kannst völlig anders. Planlos in die Krise, planlos durch die Krise, das ist eher die Richtung die ich mehr und mehr wahrnehme
achso ja klar, falls das falsch angekommen ist, Ausnahmen wären Südkorea, Japan, Schweden, die müssen zwar auch nachjustieren, aber da ist wenigstens der Plan erkennbar. Kann ja sein, dass nur ich ihn nicht erkennen kann. Wir wollen ne Flache Kurve mehr Kapazitäten ok, und dann? Setzen wir dann auf was? Herdenimmunität oder warten wir auf dem Impfstoff? NIcht, dass das jetzt der wichtigste Aspekt wäre, aber beruflich hab ich jetzt jeden Tag mit Leuten zu tun die nicht wissen wie es weitergeht, kauft so jemand bald ein neues Auto? Plant so einer eine Reise? Oder hält er nicht sein Geld zusammen? Das muss man doch alles mitdenken.
Noch so ein Gedanke. Muss man nicht anfangen darüber zu diskutieren, auch wenns echt Scheisse ist und zynisch anmutet, was wir aufgeben um überwiegend alte Leute mit Vorerkrankungen retten zu wollen. Was heisst in dem Zusammenhang retten. Steht auch das Leben eines sagen wir 85 jährigen mit mulitplen Vorerkrankungen der ohne Corona noch 4 Monate gelebt hätte auch über allem?
Wieviele Tote sind für uns akzeptabel? Bezogen auf oben, müssen wir nicht das mal auch genau analysieren. Wer genau stirbt um wieviel früher z.b. und welchen „Preis“ zahlt man. Damit meine ich nicht den wirtschaftlichen Preis, der steht für mich nicht vorne, für mach anderen aber evtl schon, sondern eher den gesellschaftlichen „Preis“, den politischen „Preis“.
Alles sau unangehme Fragen, aber muss man die nicht stellen, oder zumindest muss man sowas nicht auch berücksichtigen? Hab darauf selber keine befreidigende Antwort…wollte es aber mal in den Raum werfen, auch wenns jetzt bestimmt gleich wieder losgeht. Egal die Fragen erledigen sich nicht, sondern begleiten uns weiter. Natürlich kann man sie auch wegignorieren.
wenn die die Herdenimmunität erreicht haben, müssen sie nur noch auf die Riskogruppen gut aufpassen, was sie jetzt schon tun. Sie versuchen meiner Wahrnehmung nach diese so zu erreichen, dass das Gesundheitsystem nicht zusammenbricht. Hieße wohl für die Zeit danach, es ist wieder alles erlaubt, ausser enger Kontakt zur Riskogruppen ohne Test und/oder Schutzausrüstung.
Die haben halt auch nicht die gleichen Grundannahmen wie wir getroffen, dafür gibt es auch keine wissenschaftliche Evidenz. Südkorea testet auch anders und versucht immer dann wenn sich neue Ausbreitungsherde zeigen, dort vor Ort dann zu reagieren und im Zweifel zu isolieren, also nicht das ganze Land sondern da wo es brennt (so mein Informationstand aus Internet und Fernsehen)
Alle Virologen welche ich bisher gehört und gelesen haben meinen aber dass die Strategie von Südkorea leider nicht mehr möglich ist weil wir das verpennt haben.
Ansonsten hat Angela Merkel ja einen Impfstoff oder 60-.70% Durchseuchung angesagt. Das Problem scheint aktuell noch zu sein dass 70% der Bevölkerung meinen dass sie zu den 30% gehören die es nicht trifft.
Insofern gibt es meiner Meinung nach schon einen Plan, er wird nur nicht sauber vermittelt oder die Menschen verstehen ihn nicht richtig oder ich habe ihn noch nicht verstanden. Jeder soll das bekommen der halbwegs gesund ist, nur eben nicht sofort.
Prof. Alexander Kekulé meinte im Gabor Steingarts Morning Briefing neulich dass das Risiko für einen gesunden Menschen ungefähr dem eines Fallschirmspringers entspricht. Ja dann.
Wenn man durchseuchen(schreckliches Wort) möchte, kann man doch gleich anbieten das sich alle, außer der Risikogruppe, ihre Dosis beim Arzt abholen können…
Wie möchte man den gezielt durchseuchen ohne das unser Gesundheitssystem zusammenbricht?
Ich möchte nicht in der Haut unserer Politiker stecken, die das irgendwann entscheiden müssen.
Aber egal wie sich entschieden wird, die Schlaumeier werden aus ihren Löchern kriechen und aller Welt erzählen, dass man anders hätte handeln müssen. Rückblickend. Natürlich.
ich hab schon auch das Problem, dass das so keiner sagt. Ich mach mir nur meinen Reim drauf. Offiziell wollen alle das VIrus kontrollieren. Nur wie genau weiss keiner, es gibt nur Aussagen, so gehts nicht, aber so auch nicht. Es sieht für mich momentan für Deutschlland danach aus, als wollte man tatsächlich die Beschränkungen aufrecht mehr oder weniger aufrecht erhalten bis man einen Impfstoff hat. Das kann und aus meiner Sicht wird es, böse nach hinten losgehen.
Ich denke unsere Politiker wissen schon wie es weitergehen kann.
Söder hat ja heute schon ein paar Andeutungen gemacht.
Nur stellt sich auch die Frage, wie man das 80Mio Einwohner beibringt ohne das größere Unruhen entstehen. Der geringste Teil der Bevölkerung wird das so differenziert sehen, wie es hier im Forum geschieht.
Das glaube ich nicht. Das würde auch nach meiner Meinung nach hinten losgehen.
Aber eine komplette Rückkehr zu Verhältnissen wie vor dem 13.03. wird es tatsächlich sehr lange nicht geben.
Aber um die Beschränkungen schritt- und versuchsweise zu lockern, muss die Dynamik der Verbreitung tatsächlich (meine Meinung) noch weiter gebremst werden.
Folgender Blick auf die Entwicklung in Deutschland verdeutlicht das n.m.M:
Am 12.03. wurde über die Schulschließungen diskutiert, die dann am 13.03. verkündet wurden.
Damals hatte man 3.000 erkannte Infizierte, 8 Tote und die Verdopplung lag unter drei Tagen.
Diese Basis mit dem ungebremsten Trend hochgerechnet (Verdopplung alle 3 Tage) wären wir heute bei 768.000 Infizierten.
Tatsächlich sind wir bei ca 100.000; also ein Erfolg
Wir identifizieren aber immer noch jeden Tag über 3.000 neue Infektionen, also mehr als wir am 13.03. hatten.
Wenn die das Virus wieder mit der Geschwindigkeit weitergeben, wie die Welle vor dem 13.03. gelaufen ist, haben wir gar nichts gewonnen bzw erreicht.
In Singapur haben sie schon wieder Angst vor einer Welle, weil sie mal wieder über 100 Neuinfektionen an einem Tag gefunden haben.
Du kannst die Geschwindigkeit dieser Epedimie nicht wie mit einem Joystick regulieren. Hier hilft nur Konsequenz im Handeln.
Ich weiß schon was du meinst, wenn auch das was du als Erfolg bezeichnest in Wirklichkeit keiner ist, soweit man daran interessiert ist möglichst viele zu infizieren (wie sich das liest, aber ist im Endeffekt dann ja das Ziel). Ein Erfolg ist wenn man erstmal Zeit gewinnen will und das wollte man ja im ersten Schritt. Der nächste Schritt muss allerdings auch mal kommuniziert werden. Ein Mandant meinte: ich würde schon investieren/konsumieren weil ich es mir eigentlich leisten kann, aber nicht wenn ich nicht weiß wie es weitergeht. So geht es wohl einigen. Das betrifft jetzt nur die Wirtschaft, kann man aber wohl auch auf andere Bereiche übertragen. Unsicherheit und Angst sind eine fatale Kombination
Dann bist du ja auf einer Wellenlänge mit der BILD. Die hält Angie heute in der halbseitigen Schlagzeile den Kurz vor die Nase (Achtung Scherz).
Dort (Österreich) liegt die Verdoppelungsrate aber auch bei einem Wert (ich glaube 15 oder 16 Tage), den die Merkel zuletzt auch als (eine) Bedingung für Lockerungen genannt hatte.