Politiker müssen keine Fachleute sein, im Gegenteil. Was passiert, wenn Fachleute das Sagen haben, sehen wir ja gerade, zumindest indirekt. Die Politik wird zurecht kritisiert, dass sie sich nur von bestimmten Experten beraten lässt, aktuell in erster Linie Virologen. Die haben aber weder von Wirtschaft noch von Bildung noch von sonst irgendwas Ahnung außer eben von Viren, und entsprechend agiert die Politik. Ich möchte mir nicht vorstellen, welche Maßnahmen wir hätten, wenn das RKI die Bundesregierung stellen würde. Ich bin auch ganz froh, dass Innenminister keine ehemaligen Polizeipräsidenten sind oder Verteidigungsminister keine Generäle. Was für Fachleute sollten es denn sein? Soll ein Wirtschaftsminister BWLer oder VWLer oder Wirtschaftsethiker sein, ein Finanzminister Banker oder Steuerberater, ein Gesundheitsminister Arzt oder Pharmazeut oder Sozialversicherungsfachangestellter? Fachleute zeichnen sich durch Fachwissen aus, was sich zwangsweise auf ein bestimmtes Fachgebiet beschränkt. Aufgabe von Politik ist aber die Koordination eines gesamten Gemeinwesens in seiner ganzen Vielfältigkeit, nicht das Betrachten von Einzelaspekten und damit Einzelinteressen, sondern des Gemeinwohls. Das perfekte Expertentum für Politiker wäre das des perfekten Universalgelehrten. Das
müssten also Menschen sein, die von allem Ahnung haben, und so was gibt es nicht, auch wenn das Internet voll von Leuten ist, die das von sich glauben.
Offensichtlich war mein Beitrag missverständlich, das tut mir leid. Ich bin überhaupt nicht der Meinung, dass Politiker/Minister Fachleute/Wissenschaftler/Universalgelehrte sein sollten. Gedacht waren die zwei Sätze als ironische Spitze gegen die, die beispielsweise Frau Merkel oder Herrn Spahn aufgrund ihres Werdegangs diffamieren.
Nicht konform gehe ich mit der Einschätzung, aktuell würden „in erster Linie Virologen“ Einfluss haben. Ich erkenne durchaus eine breite Abwägung und Kompromisse. So hat Herr Spahn beispielsweise selbstkritisch reflektiert, dass man zu spät auf die zweite Welle reagiert habe. Hätte man auf die Mehrheit der Virologen gehört, hätte es im Sommer und Herbst und vor allem in Teilen des Winters ganz anders ausgesehen.
Kein Widerspruch, deshalb sag ich ja, ich möchte mir nicht vorstellen, was wäre, würde das RKI die Regierung stellen. Aber es ist schon sichtbar, dass das RKI gerade mehr Einfluss auf die Entscheidungen hat als z.B Kinder- und Jugendpsychologen.
Wie sähe es dann um die Staatsfinanzen aus? Die einen zocken und die anderen haben die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass ihre Mandanten möglichst wenig Steuern zahlen.
Ich weiß: Pauschalurteil
Aber dieses abwegen und Kompromisse eingehen ist ja auch unser Dilemma, dadurch ist ja keine klare Linie erkennbar und die Politik wird dafür kritisiert.
Sie wird ja auch kritisiert nur auf Sicht zu fahren. Wenn es aber Äußerungen wie am letzten Wochenende gibt „es wird keinen Osterurlaub in Deutschland geben“ wird sie auch scharf kritisiert, wie man das jetzt schon sagen kann.
Viele tun immer so überrascht wenn es neue Entscheidungen gibt. Die meisten sind doch vorher schon absehbar. Sicher war der Inzidenzwert von unter 50 immer die Marke für Lockerungen, aber hat jetzt wirklich jemand bereits bei 49 die großen Lockerungen erwartet? Dann kannst 1-2 Wochen später wieder vieles zusperren.
Die Deutschen und Ihr gemecker. 3 Infektionen in einer Familie katapultiert Auckland in einen Lockdown und der Rest des Landes hat verschärfte Auflagen.
‚Der Deutsche‘ misst sich halt generell an Menschen, denen es scheinbar besser geht und die angeblich mehr Freiheiten haben … Hat was von einer Neiddebatte, ist für mich - sorry - aber eher ein Verhalten, das Klein-/Kindern und Jugendlichen entspricht. „Der Maxi darf aber… /Die Susi hat aber …“
Zudem wurde der Inzidenzwert von 50 letztes Jahr festgelegt, als die Mutationen noch keine Rolle spielten. Das sind jetzt einfach andere Rahmenbedingungen.
nachvollziehbar, die braucht man ja auch, die bisherige Verasche wirkt nicht mehr so. Daher hat man die üblichen Verdächtigen drangesetzt um den nächsten Hoax aus dem Hut zu zu zaubern. Die Zahlen in Südafrika sinken ebenso wie in England, wie geht das denn bei den hochgefährlichen Mutationen? Macht aber wohl alles nix wir glauben weiterhin denselben gekauften Wissenschaftlern
Dabei wäre es doch recht einfach:
Wenn die bundesweite Inzidenz an Ostern einen Wert x nicht übersteigt und der R-Wert nicht über 1 liegt, kann Tourismus unter Hygienebedingungen stattfinden.
Wenn nicht, dann nicht.
Aber entweder trauen sie sich nicht solche Werte (die natürlich im Prinzip willkürlich sind) vorzugeben oder (und das vermute ich) wir haben ein Patt zwischen Lockdownern und Unlockdownern.
Zwecks Übersicht hab ich deinen Post mal gekürzt und stelle mit Erstaunen fest, dass dem nicht widersprochen wird.
Würde im Umkehrschluss bedeuten, daß ich an jede beliebige politische Position auch jede x-beliebige Person hinsetzen kann, weil Ahnung braucht der ja nicht davon zu haben? Ernsthaft?
Dann sind wir genau da, wo unsere Flinten-Uschi war. Rundrum schwer mit Orden behangene Verteidigungsminister und zwischen drin unsere Uschi mit dem Handtäschchen. Da musste man sich ja schämen!
Wie sollte die denn die Bundeswehr auf Vordermann bringen, wenn sie davon so wenig Ahnung hat, wie ich von der Arbeit einer Hebamme? Ah genau, dann lässt man irgendwelche Gutachten und Studien für Millarden von Euro erstellen, welche ja schlussendlich eh nur das herausfinden, was der Auftraggeber haben will. Dinger kosten Millionen, sind aber nicht das Papier wert, auf dem es gedruckt ist.
Für mich eins der größten Probleme, daß die Damen und Herren Berufspolitiker keine Ahnung von ihrem Ressort haben. Was dann raus kommt sieht man hier in diesem Klassiker…