Darauf wollte ich hinaus. Warum muss einer der zwölfhundert euro verdient das selbe zahlen wie jemand der gut über die runden kommt. Warum kann der flüchtling oder obdachlose fast unmöglich ins stadion (Hilfsbedürftigenticket von anderen bezahlt wäre mein ansatz) und der mit 2500euro rente kriegt ermäßigung
Wenn ich auf meine ‚hohe‘ Rente angesprochen werde, sage ich oft meinen altbewährten Satz: „Hättst was Gscheids glernt!“
Und mei, du wirst auch mal Rentner, dann profitierst du halt davon.
OT: Ich hab grad a bissal gegoogelt. Senioren-Tickets zB gibts in nahezu allen Ländern der ‚westlichen‘ Welt ermäßigt. In einigen Staaten -Ägypten, Estland, Irland, …- dürfen Rentner:innen/Ältere sogar kostenlos den ÖPNV nutzen.
Bei Eintrittspreisen verhält es sich ähnlich …
Heißt das jetzt eigentlich, dass der Ismaik das ausgleichen muss?
Ich bin ja sicher nicht in allen Punkten einer Meinung mit dem @schweinfurterloewe, aber ich habe ganz ehrlich auch den Eindruck dass er hier gerne bewusst falsch verstanden wird.
Von der „Neid-Debatte“ die ihm hier angedichtet wird kann ich jedenfalls nix erkennen.
Die grundsätzliche Frage die er aufwirft ist doch so falsch nicht, nämlich ob es wirklich sinnvoll ist Ermäßigungen an formalen Kriterien wie Student, Rentner, Schwerbehindert etc festzumachen. Oder ob es nicht sinnvoller wäre die tatsächliche „Bedürftigkeit“ zugrunde zu legen. Es gibt nämlich ganz sicher Leute die bei der aktuellen Regelung durchs Raster fallen, und genauso gibt es Leute die profitieren obwohl sie es nicht nötig hätten. Da die Frage zu stellen ob es vielleicht einen gerechteren Ansatz geben könnte, hat nichts mit Neid oder gar Missgunst zu tun.
Freilich ist das alles nicht so einfach. Vollkommene Gerechtigkeit, die jeder erdenklichen Lebenslage gerecht wird, ist nur mit enormem Aufwand zu erreichen, und diesen Aufwand muss irgendwer bezahlen. Gut möglich, dass am Ende in der Relation zwar jeder gerecht behandelt würde, unterm Strich aber alle mehr bezahlen. Geholfen wäre damit keinem. Eine gewisse Unschärfe wird also immer bleiben, und wie pauschal/einfach/günstig oder wie individuell/kompliziert/teuer man das regeln möchte, da kann man sicherlich unterschiedlicher Meinung sein, und das kontrovers diskutieren. Beissreflexe brauchts da aber keine, finde ich.
Einen Aspekt darf man aber auch nicht vergessen, speziell was die Schwerbehinderten angeht. Selbst wenn ein solcher das gleiche Netto-Einkommen hat wie ein gesunder Mensch, bleibt ihm trotzdem deutlich weniger übrig nach Abzug aller notwendigen Ausgaben. Da müssen Autos und Treppenhäuser individuell umgebaut werden, Urlaub ist ggf nur in speziellen, und entsprechend teuren, Hotels möglich, etc pp. Wenn man den individuellen/komplizierten/teuren Ansatz wählt, sollte auch das nicht unberücksichtigt bleiben.
Die Debatte ist grundsätzlich falsch. Wenn man dem Schweinfurter folgen würde, müsste ein gut verdienender vielleicht für jedes Bier zweimal so viel zahlen, wie ein normal Verdienender und dreimal so viel, wie ein schlecht Verdienender.
Vielleicht würde der Schweinfurter ja bunte Bändchen einführen. Die blauen Bändchen am Arm sind für Normalverdiener, die mit dem roten Bändchen zahlen überall das Doppelte …
Da wäre man ja blöd, wenn man versuchen würde, Überstunden zu machen, oder sich weiter zu bilden um einen besseren Job zu bekommen. Zu groß wäre die Gefahr, das blaue Bändchen abgeben zu müssen und ein totes zu bekommen.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich für Magdeburg einen Sitzplatz gekauft habe und dafür 16,5 € gezahlt habe … deswegen finde ich die Dauerkarten der Stehhalle teuer.
Nein, darum geht es nicht.
Ich bin zwar grundsätzlich sehr dafür die Gehaltsstruktur radikal umzukrempeln, aber das kann man nicht über Rabatte für Eintrittskarten erreichen. Es geht schon um soziale Härtefälle. Und es wird wohl niemand bestreiten dass es Studenten gibt die von ihren Elten soviel Geld in den Arsch geblasen bekommen dass sie sich im umgebauten GWS davon ne Loge leisten könnten, und die trotzdem ermäßigte Karten kaufen dürfen. Und ebensowenig wird irgendwer bestreiten, dass es erwerbtstätige Menschen gibt die mit zwei Jobs gerade so über die Runden kommen (alleinerziehend, pflegebedürftige Angehörige,…), die aber den vollen Preis zahlen müssen.
Da die Frage zu stellen ob das so richtig ist, hat weder was mit Neid zu tun, noch mit dem von Dir in dem Raum gestellten „Leistung muss sich lohnen“.
Wenn man Rentnern eine Vergünstigung zukommen lassen will, kommt immer jemand daher, der meint einen Rentner zu kennen, der übermäßig viel Rente bekommt. Du kennst offenbar die Studenten, die Geld ohne Ende haben.
Warum gint es denn eine Debatte über die Armut im Alter, wenn jeder reiche Rentner kennt?
Warum gibt es eine Debatte über den BAFÖG Satz, wenn jeder reiche Studenten kennt?
Was wir hier führen ist eine Neiddebatte und nichts anderes. Man hat Angst, dass jemand ungerechtfertigt einen Vorteil einheimst und will diesen Vorteil daher für alle abschaffen. Ich finde diese Diskussion ziemlich peinlich.
Wohl wahr. Heute war im (traditionell eher wirtschaftsliberalen) Wirtschaftsteil der SZ ein Kommentar mit der Überschrift: Umverteilung von unten nach oben. Es ist wirklich peinlich, über die Berechtigung von Ermäßigungen bei Eintrittspreisen zu diskutieren, wenn die Verteilungsfrage grundsätzlich eine massive Schieflage hat.
Wenn dann ein Löwenfan aus Oberfranken nach München fährt, kriegt der dann auch 50% Ermäßigung auf seine Halbe Bier und auf sein Schnitzel im Gasthaus, weil er ja nur 50% von dem als Lohn kriegt was ein Münchner verdient ?
Guter Vorschlag mit dem 2500 Euro Rentner.ironieoff
Also muss dann jeder Rentner seine Hosen runterlassen und seine Einkünfte offen legen, wenn er seine DK kauft. Dann gibt’s gestaffelte Preise. Wenn das kommt, dann garantiere ich Dir, dass nur noch 10% der aktuellen ermäßigten Karten verkauft werden.
Ich bin seit 1986 Mitglied beim TSV 1860, bin ich jetzt der Böse weil ich die Ermässigten Karten kaufe und nicht den Vollzahler Preis?
Oder der Gute, weil ich ja 100+x Euronen Beitrag schon für den Verein übrig habe und dann auch von der Ermäßigung profitieren sollte?
Und jetzt bitte keine KGAA + e.V. Haarspalterei, weil sonst brauch ich gar keinen Verein.
Boah mich nervt das so. Nein, ich bin für keine Rabatte für Rentner, Behinderte oder Studenten. Das widerspricht meinem Gerechtigkeitssinn. Und nein, diese Debatte ist nicht peinlich. Warum auch? Darf man das nicht ansprechen? Ich organisiere Karten für Rentner, die es sich wirklich nicht leisten können. Direkt über ein Herz für Rentner. Das ist mir wichtig. Und es ist mir wichtig, dass Rollstuhlfahrer ein Dach über dem Kopf haben und was sehen. Vergünstigung braucht keiner, außer ihm geht es finanziell nicht gut. Und das ist unabhängig von Behinderungen oder Rentnerdasein.
Meine Güte, so schwer ist das doch nicht zu verstehen. Vielleicht mal den Schaum vom Mund wischen und lesen, statt gleich drauf los zu wettern. Es geht nicht um die „Angst“ dass jemand einen ungerechtfertigten Vorteil einheimst, sondern darum dass die nur begrenzt zur Verfügung stehenden Vorteile ungerecht verteilt werden. Also eher um die „Angst“ , dass jemand ungerechtfertigt einen Vorteil nicht bekommt.
Das ist doch alles unwichtig und sportlich zu sehn.
Ich fahre jetzt nur noch Ski, weil ich einen Seniorenpass bekomme.
Der ist 5 - 7 Euro billiger als der normale Skipass.
Kapiert?
Und wer sich wegen einer fehlenden Verbilligung keine Löwendauerkarte mehr leisten kann, soll sich bei mir melden. Ich spendier ihm die Differenz gerne.
Das sind doch für 95% der Leute Peanats heute.
Eben, also für was dann überhaupt eine ermäßigung. Jeder zahlt gleich und stattdessen läd man regelmäßig hilfsbedürftige ein.
@Tower
Nein jeder soll fürs bier gleich viel zahlen und wer sichs nicht leisten kann (essen wäre vielleicht angebrachter) soll es auch bekommen.
Ich würde halt dann anbieten dass der reiche sein essen bezahlt oder seine brötchen beim bäcker und was drauflegt und das dann ein hilfsbedürftiger holen kann.
Oder bei sechzig ein ticket mehr zahlt und ein anderer holts dann.
Gibt z.b. irgendwo die aktion " schwimmen für alle" ich zahl halt 2 mal eintritt und neben mir darf eben dann später ein hilfsbedürftiger auch rein
Wir kommen zwar weit vom Thema Dauerkarte ab, aber diese Debatte muss ich um ein Argument erweitern.
Ja, Senior:innen bekommen Ermäßigungen, ganz egal ob sie große oder kleine Renten beziehen.
Aber: Die meisten ‚reichen‘ Rentner:innen, die ich kenne, engagieren sich vielfältig ehrenamtlich und halten dadurch viele Projekte, Einrichtungen, Läden, … am Laufen. Ich geb zB jetzt einmal pro Woche Deutschunterricht für ukrainische Flüchtlinge und arbeite 4 h/Woche in einem ‚Weltladen‘, der ausschließlich fair hergestellte und gehandelte Produkte verkauft - natürlich ehrenamtlich!
Die meisten Tafeln, Sozialkaufhäuser, Spiel-, Lern- und Integrationsgruppen, … würden nicht mehr existieren, wenn nicht Rentner:innen sie aufrechterhalten würden.
In ‚meinem‘ Laden sind 75% der Belegschaft verrentet, im Rot-Kreuz-Laden daneben und in der Tafel ebenfalls.
Ich geh jetzt Geburtstagsbrunchen - schlagt euch weiterhin die Argumente um die Ohren - ich bin raus.
Ontopic: DK ist erworben!
Ist leider eine typische deutsche Eigenschaft, andere haben mehr als ich.
Der Deutsche wird nicht umsonst als Neidhammel bezeichnet.
Wenn es Rabatte und Vergünstigungen gibt ist es völlig legitim diese in Anspruch zu nehmen.
Im Übrigen ist das eine Sache des Veranstalters und der wird es schon wissen ob er es sich leisten kann.
Derjenige der einem Schwerbehinderten die Ermäßigung neidet sollte es dem Betroffenen ins Gesicht sagen.
Zum schama is sowas.
Ich bin auch so. Da überkommts einem, man ist melancholisch und denkt sich:
Warum ich? Wieso klappts bei mir nicht? Alles unfair, andere kriegens geschenkt…
Ich hab den Rappel öfters, teilweise auch hier scho den ein oder anderen mit belästigt
Wenn ich bei mir in der Familie mit Grauen an die nächsten Jahre denke (Pflegebedürftig ))…
- Dann gilt halt nach wie vor in meinen Augen: Mehr Geld, weniger Geld, alles wichtig
→ gute Gesundheit, geistig bei Kräften → unbezahlbar.
Durchaus interessanter Ansatz.
Ich habe mir das schon oft i. S. Kindergeld gedacht:
Warum werden Millionäre mit Kindergeldsummen unterstützt, die sie vermutlich nur als lächerlich ansehen?
Respekt vor diesen selbstkritischen Gedanken!
zum Thema: nachdem die Nutzung in der (noch) laufenden Saison pandemiebedingt ein Schuss in den Ofen war (Herzvariante) wollte ich eigentlich für die kommende Spielzeit keine DK mehr. Jetzt bin ich doch wieder schwach geworden und bin hoffentlich deutlich häufiger wieder in F1 zu finden.