Vor Corona gab es gar keine Schoßkarten, da wurde am Eingang nach dem Alter des Kindes gefragt und durchgewunken. Erst mit den Kontaktbeschränkungen wurden die Schoßkarten eingeführt, um die Zahl der tatsächlich Anwesenden genauer bestimmen zu können. Am Anfang waren die mal auf 50 Stück pro Spiel begrenzt. Keine Ahnung, ob das noch aktuell ist?
Zuletzt habe ich gegen Viktoria Köln 1 gebraucht und war überrascht, wie umständlich das inzwischen ist. Früher habe ich einfach das Ticketing angeschrieben, Namen & Geburtsdatum meines Kindes angegeben und bekam das Ticket als print@home zugeschickt.
Mittlerweile muss ich bei der Bestellung einen Kinderausweis oder Reisepass schicken und das Ticket bekomme ich nicht mehr als print@home, sondern wird am Stadion hinterlegt. Für mich persönlich eher ungünstig, da ich meine anderen Karten (für mich und meinen Großen) nach wie vor als print@home bekomme und dann nur wegen der Schoßkarte den Umweg zum Kassenhäuschen machen muss.
Auf meine Nachfrage, warum das jetzt so gehandhabt wird, kam vom Ticketing die Antwort, dass es in der Vergangenheit oft zum Missbrauch der Schoßkarten (= „Freikarten“) kam.
Dass jetzt auch schon 4-jährige zur Kasse gebeten werden, finde ich nicht gut.
Ein Alleinstellungsmerkmal ist es aber nicht (aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es Profiklubs gibt, die selbst für Kleinkinder/Säuglinge kassieren).
Wobei mich DIESE Preiserhöhung (im Gegensatz zum gestrichenen MVV!) jetzt gar nicht mal besonders trifft, da mich mein Jüngster ohnehin nur sehr selten ins Stadion begleiten will (je nach Betrachtungsweise „leider“ oder „zum Glück“). Das Drumherum ums Stadion (Grünspitz etc.) interessiert ihn ohnehin mehr, als das Spiel selbst. Und mein Großer konnte das bisherige Angebot seinerzeit auch nur eingeschränkt nutzen, da wir während Corona samt Geisterspielen knapp 2 Jahre kein Spiel besucht haben - und später war er bald darauf „zu alt“ für ne Schoßkarte.
Aber sei’s drum - man wird ja auch nicht gezwungen, den ganzen Spaß mitzumachen. Die Konsequenz daraus muss jeder selber ziehen. Und ich selber bin da ziemlich pragmatisch. Hatte bzw. wollte nie eine DK, habe aber seit der „4“ trotzdem in jeder Saison mindestens 10 Heimspiele besucht. Heuer werden es - inklusive kommenden Samstag - 6, davon 2x kostenlos (1x Gratiskarte von „die Bayrische“ vs. Sandhausen und 1x ungenutzte DK vs. Münster).
Find ich zwar schade, weil ich grundsätzlich gerne ins Stadion gehe. Aber wenn beispielsweise in meinem Lieblingslokal die Qualität sinkt, während gleichzeitig die Preise steigen, geh ich halt einfach nicht mehr (so oft) hin.
Sechzig beschwört ja gerne das Image vom „Arbeiterverein“ und „Klub der einfachen / kleinen Leute“. Tatsächlich muss man sich Sechzig aber leisten können (wollen).
Seit der Rückkehr nach Giesing waren die Heimspiele so ziemlich das Familienfreundlichste, was ich im Fußball kannte. Im Eintritt inkludierter ÖPNV, im Umfeld ein gastronomisches Angebot für jeden Geldbeutel, Spielplätze & Park-/Grünanlagen, Kinder bis 5 Jahre durften umsonst mit rein und während des Spiels rumlaufen und Becher sammeln.
Von all diesen Faktoren (bei denen sogar meiner roten Bekannt- und Verwandtschaft regelmäßig ihre Häme im Hals stecken blieb, wenn sie wieder mal meinten, sie müssten meinem Nachwuchs die Löwen madig machen) ist von Seiten der KGaA leider nicht mehr viel übrig…