Der Ukraine Konflikt - jetzt Krieg

Dann formuliere ich Satz 3 nochmal ausführlicher:

„Im Bundestag für die Lieferung von Taurus stimmen, aber im Europaparlament hört es beim Import von z.B. Getreide, Geflügel, Eier oder Zuckerrüben in die EU schnell auf mit Slava Ukraini.“

Gemeint sind die im Bericht zitierte EVP und die CDU und CSU, die zur EVP gehören. Fraktionsvorsitzender ist CSU-Mann Manfred Weber.

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Klar, das stellt Putins Krieg in ein voellig anderes Licht. Er ueberfiel die Ukraine, um die EU vor pestizidbelastetem ukrainischem Getreide zu schuetzen.

Dann konsequent sein und die Pestizide in der EU für alle Bauern freigeben. Man könnte die Bauern in der Ukraine auch mit Geld entschädigen. Ursprünglich sollte ja das Getreide sowieso in die ärmsten Länder der Welt exportiert werden. In Wirklichkeit landet das meiste davon im Westen, weil billig immer noch billiger geht.
Während man hier die Landwirtschaft mit Dokumentation, Vorschriften und strengsten Vorgaben bei Pestizid-, und Düngereinsatz maßregelt kann die Ukraine quasi exportieren was sie möchte. Wer das will muss auch sagen wie EU Landwirte damit umgehen sollen.

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Das Problem ist halt, dass die Agrarlobby nicht wegen Gesundheitsbedenken oder Umweltschutz demonstriert. Das wäre in diesem Lager mal was völlig neues.

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Gute Rede von Habeck zum Thema Ukrainekrieg

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Schmidt war im kalten Krieg bis zur Umsetzung für den NATO-Doppelbeschluss.
Ich stelle mal die These auf, dass er als BK heute im heißen Krieg Ukraine/Rußland vielleicht mehr für Diplomatie/Verhandlung tun würde, vielleicht würde er aber auch Taurus an die Ukraine liefern.

Nato-Doppelbeschluss im Bundestag: „Ausbrechen aus dem Irrenhaus“ (fr.de)

Zitat aus dem Artikel:
Klare Worte gab es natürlich auch von „Schmidt Schnauze“. Würde man sich in der Außenpolitik von Jesus leiten lassen, raunzte er, würden die Russen am Rhein und auf Kreta stehen – und nicht nur an der Elbe.

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Tja die SPD, nachdem sie Michael Roth, einen ihrer außenpolitischen Köpfe zum Rücktug aus der Politik geekelt haben, wenigstens aus ihrer Historikerecke mal wieder was gutes.

Das Statement von Klingbeil hingegen ziemlich dünn.

Diese Strategie hat nicht einmal die größte (bzw. vielleicht auch nur noch nach China zweitgrößte) Militärmacht der Welt. Es war aus meiner Sicht auch nie der Plan dass die Ukraine „gewinnt“, sondern dass man Russland so schwächt dass es die Lust auf weitere Kriege verliert.

Russia should be weakened to the point where it can’t do things like invade Ukraine

US Verteidigungsminister Lloyd Austin im April 2022.

Zumindest dieses Ziel dürfte man vermutlich auch erreicht haben. Dass ausgerechnet Deutschland (bzw. Teile davon) meint man könnte wieder mal einen Krieg gegen Russland gewinnen entbehrt nicht einer gewissen Tragik.
Aber als 85-jähriger Historiker tut man sich vielleicht etwas leichter den 3. Weltkrieg herbeizusehnen (der eigentlich eh schon da ist).

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Das einzig Gute an Frau Baerbock ist, dass sie uns durch ihre Kanzlerkandidatur möglicherweise einen Kanz!er Habeck erspart hat.

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Die Amerikaner müssen auch nicht auf dem selben Kontinent leben zusammen mit den Russen wie wir Europäer. Ich denke, man definiert einfach Sieg anders als du, der das wahrscheinlich mit nem Einmarsch nach Moskau verbindet wie die Nazis oder Napoleon, bzw als bedingungslose Kapitulation, wie die Russen anders herum.
Ein Sieg wäre doch bereits, wenn die Ukraine bestehen bleibt und eine friedliche Entwicklung in der europäischen Familie vollziehen kann, Putins Militär sich zumindest teilweise zurückziehen muss und es nicht wagen wird, nochmal die europäischen Staaten zu überfallen, ob in Finnland, im Baltikum, Polen, die Ukraine oder Moldawien. Und das sollte Europa bei Einigkeit und bestehendem Willen notfalls auch ohne die Amerikaner schaffen können. Genug wirtschaftliche und militärische Stärke im Vergleich zu Putins Regime wäre eigentlich zusammengenommen gegeben. Schließlich wollen wir hier in Freiheit und Sicherheit leben, nicht die Amis.

Die Alternative wäre wohl die europäische Unterwerfung unter Russland, wie es die AfD etc schon länger praktizieren möchte. Wobei man da schon länger nicht mehr weiß, wie viel Überzeugung, wie viel Auftragsarbeit ist.

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Selbst in den Plänen von Kriegshetzer Medwedew gibt es noch eine Ukraine. Es ist aus meiner Sicht kein Erfolg wenn man etwas erreicht was die Gegenpartei nie gewollt hat.

Ich sehe keine Alternative zu einer friedlichen Koexistenz mit Russland, bei der es selbstverständlich eine selbstbestimmte Ukraine geben muss. Wenn das die Position einer AfD sein sollte habe ich eben Pech gehabt.
Wer das nicht will sollte konsequenterweise auch bereit sein in einen Krieg gegen Russland zu ziehen. Es ist schließlich auch das was wir von den Ukrainern verlangen.

Und selbst wenn Deutschland sämtliche Taurusraketen an die Ukraine liefern würde wäre dieser Krieg so aus meiner Sicht leider nicht zu gewinnen.
Was die wirtschaftliche Stärke betrifft wird Russland aus meiner Sicht sowieso unterschätzt. Ein Land welches innerhalb weniger Wochen eine zerstörte Brücke reparieren kann ist uns im Bereich Infrastruktur und Kriegswirtschaft vermutlich hochüberlegen. Der Versuch das was man schon in Afghanistan nicht geschafft hat jetzt an Russland auszuprobieren hat ein hochgradiges Potential zu scheitern.
Muss einem nicht gefallen, mir gefällt das auch nicht.

Du bezeichnest ernsthaft eine Oblast Kiew, die vmtl ein Vasallenstaat Moskaus wäre, als Staat der Ukraine?
Just wow. Mit der Ukraine können natürlich grundsätzlich nur ihre international und auch von Russland mehrmals anerkannten Grenzen von 1991 gemeint sein.

Eine friedliche Koexistenz kann es derzeit nur noch vor Putins Russland geben, nicht mit ihm. Das haben sogar weite Teile der SPD bzw. Klingbeil und Scholz erkannt.

Was genau will man an Russland wie in Afghanistan ausprobieren? Du sprichst in Rätseln.

Abgesehen davon, dass mittlerweile jeder erkannt haben sollte, dass das Konzept „Wandel durch Handel“ gescheitert ist, war sowas wie Demokratieförderung eher die letzten 30 Jahre probiert worden. Mittlerweile ist doch jede russische Opposition im Exil, Gefängnis oder tot.

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Es ist kein Rätsel. Wer Russland in einer militärischen Auseinandersetzung besiegen will muss einen guten Plan haben. Bisher kann ich diesen allerdings nicht erkennen.

Die Ukraine alleine wird die Grenzen von 1991 nicht wieder herstellen können. Das kann man sofort erkennen, oder man wartet einfach bis kein Ukrainer mehr kämpfen kann. Letzteres hat für mich einen gewissen Zynismus.

Ich sehe ein hohes Risiko eines Diktatfriedens. Dann bestimmt Wladimir Putin bzw. Russland was mit der Ukraine passiert. Große Teile der Ukraine wird er schon deswegen nicht haben wollen weil ihm der Wiederaufbau zu teuer sein dürfte. Außerdem muss eine Restukraine die Schulden in den USA abstottern.

Die Karte zeigt im übrigen kein „Oblast Kiew“, denn die komplette Westukraine ist hier ebenfalls blau eingefärbt. Ohne dass ich damit andeuten will dass das ein gutes Ergebnis wäre.

Die Wirtschaftskraft Russlands wird aus meiner Sicht unterschätzt. Schon alleine dass die Rüstungsindustrie weitgehend in staatlicher Hand ist und dort keine Rheinmetallaktie in schwindelerregende Höhen steigt verschafft dem Land leider einen Vorteil. Die Kriegswirtschaft ist einfach schon da, während sie bei uns nur weitgehend simuliert wird.

Es wäre , wenn’s ernstgenommen wird, für die europäischen Länder ein leichtes, die Rüstungsindustrie anzuwerfen. Die Produktion von Munition hätte allerdings vor 2 Jahren schon hoch gefahren werden müssen.

Wir reden schon von der gleichen Karte Medwedews?


Die Ukraine wäre nur noch die Gegend um Kiew nach Medwedews Vorstellungen. Dahingestellt, dass Moldawien, Rumänien, Ungarn und Polen natürlich zivilisierte europäische Länder sind, die die Unverletzlichkeit von Grenzen akzeptieren.

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Da drin steckt eine Unterstellung dass u.a. Polen scharf darauf ist sich Teile der Ukraine einzuverleiben. Über die Größe des Staatsgebietes von Polen entscheiden aber hoffentlich immer noch die Polen selbst (und natürlich evtl. beteiligte Drittstaaten).

Propaganda halt, ändert aber nichts daran dass Russland aus meiner Sicht an der Westukraine kein Interesse hat. Wobei Kharkiv und Odessa ja eigentlich schon schlimm genug wäre, denn die Ukraine vom Meer abzuschneiden dürfte tatsächlich noch ein strategisches Kriegsziel sein und Kharkiv ist zu nahe an Belgorod. Die Stromversorgung haben sie dort erst vor einigen Tagen stark unter Beschuss genommen.

Aber einen konkreten Plan wie man jetzt Russland militärisch besiegen kann habe ich aus Deinem Beitrag trotzdem nicht herauslesen können. Vom französischen Präsidenten Macron gibt es ja immerhin Einen. Das Experiment „die Franzosen probieren das mal aus, alle anderen schauen zu“ überzeugt mich allerdings nicht. Die Herausforderung würde Russland vermutlich annehmen.

Mich auch nicht.

Hybris des Westens zeigt sich an europäischer Forderung, eigene Truppen in Ukraine zu schicken | Telepolis

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Wieviele wären das eigentlich?
Ein paar hundert?
Dann wären vermutlich die Lager leer und für die Nachproduktion gibts keinen Betrieb mehr.

600 Stück im Bestand, davon angeblich 300 einsatzfähig. Das ist zumindest das was das Internet ausspuckt. Lieferzeit für Neubestellungen 2-3 Jahre.

Die Ukraine behauptet dass Russland von Beginn des Krieges bis Ende 2023 mit rund 7.400 Raketen das Land beschossen hat.

Nun kann man die Taurusraketen liefern, aber man sollte dann fairerweise auch sagen was danach kommt. Wenn Russland mit 7.400 Raketen die Ukraine bisher nicht besiegen konnte dann werden 300 Taurusgeschosse mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Russland nicht in die Knie zwingen.
Zumal die russische Luftabwehr noch in großen Teilen intakt sein dürfte. Aber ich bin ganz sicher kein Militärexperte (war ja nicht einmal beim Bund).