Die russische Armee ist in vielerlei Hinsicht nicht wirklich ausgereift. Vor allem im Orts- und Häuserkampf haben sie Defizite. Da mangelt es oft auch an Material. Sie sind jedoch sehr gnadenlos und sehr diszipliniert. Bei einer Übung am Baltischen Meer konnte ich mir da ein gutes Bild machen. Als die US-Amerikaner Nebelkörper einsetzten, haben die Russen Strohballen angezündet. Ich musste dann die Übung abbrechen. Sie haben jedoch stets eine große Masse. Sie schicken eine Kompanie rein und dann die Nächste. Ausfälle kompensieren sie stets schnell. Bis sie das Ziel genommen haben. Deshalb werden sie im rückwärtigen Raum auch Reserven aufbauen. Was bei den Russen funktioniert, sind taktische und natürlich leider auch strategische Langstreckenwaffen. Deshalb konnten sie die Luftwaffe der Ukraine auch sehr schnell ausschalten.
Die ukrainische Armee, so mein Eindruck, hat deutlich bessere Ausrüstung. Weil sie in den letzten Jahren aufgerüstet haben. Ihre Mannstärke ist jedoch deutlich geringer. Mittlerweile wir alles rektrutiert, was eine Waffe halten kann. Da sind auch schnell mal ganze Hooligan-Gruppen mit Waffen ausgestattet. Oder einfach nur Bürger. Wenn man nun Waffen liefert, dann dafür, dass vor allem das Volk ein aus meiner Sicht ausweglosen Kampf führt. Das kann nicht in unserem Sinne sein. Ich halte es für einen ausweglosen Kampf, dass die Ukraine die russische Armee alleine aufhält.
Bei einem intensiven Orts- und Häuserkampf wird es leider zu hohen Verlusten kommen. Verliert Putin strategische Punkte oder fühlt er sich militärisch bedrängt oder zurückgedrängt, ist die Gefahr hoch, dass er zu taktischen Nuklearwaffen greift. Und ich denke, dass die NATO dann die Segel streicht. Weil der Wechsel von taktischen Nuklearwaffen zu strategischen Waffen verheerende Auswirkungen haben würde.
Weiß wer/oder weißt du ob Russland auch Wehrpflichtige „vor Ort“ hat? Wenn, dann wohl eher als Reserve als dass das die Leute der ersten Kriegsstunde sind.
Frage deswegen, da die Todeszahlen bei Wehrpflichtigen in den Tschetschenienkriegen für massive Missstimmung im Land sorgte.
Weiß wer/oder weißt du ob Russland auch Wehrpflichtige „vor Ort“ hat? Wenn, dann wohl eher als Reserve als dass das die Leute der ersten Kriegsstunde sind.
Frage deswegen, da die Todeszahlen bei Wehrpflichtigen in den Tschetschenienkriegen für massive Missstimmung im Land sorgte.
Das ist tatsächlich eine Problematik für Putin. Der Kampf gegen den Krieg könnte aus meiner Sicht vor allem innerhalb von Russland entschieden werden. Im eigenen Volk.
Trotzdem sind es zu wenig Waffen. Und hoffentlich nicht zu spät.
Jeden Tag müssen 100 Panzer kampfunfähig gemacht, Hubschrauber und Flugzeuge abgeschossen werden. Putin ist ein Kind des kalten Krieges und Karriere-Russe der 80er Jahre. Und genau dahin muss man ihn schicken. Putin muss Gefahr laufen, dass die Ukraine für ihn ein zweites Afghanistan wird. Ohne Panzer ist die russische Armee nicht mehr viel wert.
Jeder Soldat hat Eltern und Geschwister. Da muss er irgendwann erklären warum tausende Russen sinnlos sterben, nur weil er einen angeblichen Völkermord an Russen in der Ukraine verhindern will. Es sind einfach zu Wenige auf Moskaus Strassen um zu demonstrieren. Die kannst wegsperren. Aber wenns mal zehntausende sind dann schaut die Sache schon anders aus.
Deshalb muss die Ukraine überlaufen mit Waffen zur Panzer- und Flugabwehr.
Eine wesentliche Frage ist leider auch wie sehr es die russische Gesellschaft und auch die russische Armee beeinflusst, wenn die US-Amerikaner ins Kriegsgeschehen einsteigen. Ich denke, dass die Bereitschaft für kriegerische Handlungen gegen die Ukraine eher schwierig propagandistisch zu verkaufen sind. Gegen die US-Amerikaner sieht das anders aus. Das Feindbild ist das gleiche geblieben.
Wieso sollte es gleich Nuklearwaffen sein? Er hat ja noch andere Bomben wie die FOAB, die frage wird nun sein, opfert er das Schwestervolk für diese ganze Scheiße.
Also Strategische fliegen weiter und bomben heftiger? Aha, verstehe.
Taktische Nuklearwaffen sind konventionelle Waffen direkt im Kriegsgeschehen. Man setzt sie z.B. gegen ein Bataillon ein oder um einen Stütpunkt zu eliminieren. Sie werden z.B. mit Flugzeug abgeworfen.
Strategische Nuklearwaffen sind das was wir uns als das „Horror-Szenario“ vorstellen, wo viele Menschen sterben (Kollateralschäden in der Zivilbevölkerung). Als Vergeltungsmaßnahme. Auch der direkte Einsatz in den USA wäre möglich. Aus strategischen Gründen oder zu Abschreckung. Was dann einen Atomkrieg auslösen würde. Damit ist, Gott Bewahre, erst mal nicht zu rechnen.
Da wird keiner in den Krieg einsteigen.
Putin hat keinen Rückhalt in der Bevölkerung und warum sollte man das ändern wollen.
Die meisten Leute in Russland wissen gar nix von dem was da vor sich geht.
Im TV gibt es nur Bilder von den Seperatisten mit Panzern aber nicht von der regulären Armee oder gar Angriffen auf zivile Ziele. Selbst gefangene russische Soldaten glaubten zum Teil es handle sich nur um ein Manöver.
Deshalb wird jeder gefangene oder gar getötete russische Soldat zu einem Teil der Selbstzerstörung der Propaganda Putins. Weil er eben Eltern und Verwandte hat die zum Multiplikator der tatsächlichen Wahrheit werden.
Insofern wird der Krieg ab einem bestimmten Punkt im Volk entschieden wenn es gelingt solange wie möglich dagegen zu halten.