„Putin habe „historische Verantwortung“ übernommen, indem er entschied, „die Lösung der ukrainischen Frage nicht künftigen Generationen zu überlassen“. Das sei nötig gewesen, damit aus der Ukraine kein „Anti-Russland und kein Vorposten des Westens zum Druck auf uns“ werde.“
Dieser Kommentar war am Samstag kurz ins Netz gestellt und wieder entfernt worden.
Offensichtlich wollte man da bereits den Sieg über die Ukraine feiern.
Das zeigt a) dass man mit einem schnellen vollständigen Sieg gerechnet hatte und b) wird das Motiv nochmals deutlich. Nix Nazis, Völkermord oder so.
Die Wurzel liegt in den Maidan-Protesten. Eine westlich orientierte und langfristig erfolgreiche Ukraine darf es nicht geben:
Zweites Zitat:
Hätte Russland das nicht getan, sondern erlaubt, „dass sich die zeitweise Trennung auf Jahrhunderte verfestigt, hätten wir nicht nur das Andenken unserer Vorfahren verraten, sondern wären auch von unseren Nachfahren verflucht worden dafür, dass wir das Auseinanderfallen der Russischen Erde zugelassen hätten“
Gerade dieses Zitat zeigt doch, wie sehr Russland noch im 19. Jahrhundert lebt. Da ist nix mit „gemeinsames, friedliches Europa“ , da gehts um Macht und Territorien. Die Denkweise ist völlig diametral zu der des restlichen Europas.
Beim Motiv gebe ich dir Recht.
Die von Journalisten vorbereitete Meldung hat keine Bedeutung.
Propaganda beherrscht allüberall die Szenerie.
Über die wahren Opfer werden wir erst am Ende des Krieges einigermaßen Bescheid kriegen.
3Szenarien:
Putin gewinnt diesen Krieg nach unendlich vielen Opfern.
Putin beißt sich an der Ukraine und den westlichen Sanktionen die Zähne aus und muss aufgeben.
Putin zettelt in die Enge getrieben eine Art Weltkrieg an.
Auf 2 hoffen wir alle
1 ist mit Abstand am wahrscheinlichsten.
Und bei 3 wissen wir alle, was die Stunde geschlagen hat.
Im September 39 hatten selbst die Pessimisten wahrscheinlich keine Vorstellung davon wie umfassend und opferreich der begonnene Krieg werden würde.
Als Lehre daraus haben wir - zurecht - eine große Angst vor Szenario 3.
Der Unterschied zu 38/39 besteht eben darin, dass der Aggressor eine Zerstörung anzetteln kann, gegen die die Schäden des WWII ein Kindergeburtstag waren.
Das ist ein riesengroßes Dilemma.
Zu deinen Szenarien passt der Kommentar einer Zeitung aus Lettland:
Nur wenige Tage sind vergangen, seit Russland in die Ukraine einmarschiert ist. Aber es ist bereits ziemlich klar, dass, was auch immer das Ergebnis der Militäraktion sein mag, das Ergebnis dieses Schrittes für ihn – für Putin – selbst unter den günstigen Umständen nicht vorteilhaft sein kann. Es kann nur katastrophal werden. Die Frage ist, wie viele Menschen wird er mit sich reißen?
Meiner Meinung nach gibt es noch 4. Putin wird klar, dass das alles ein Riesenfehler war, rudert zurück und versucht halbwegs glimpflich aus der Sache herauszukommen.
Hab mich bei Spielen wie Call of Duty und Filmen immer gefragt, ob das sein muss, dass die Russen immer als die böse Macht dargestellt werden. Mittlerweile seh ich diese Spiele und Filme mit anderen Augen, die waren viel näher an der Realität dran als ich glaubte.^^
@GeoScH ob das gut ist, wenn Putin und seine Oligarchen richtig wütend sind, steht auf einem anderen Blatt.
Keine Macht ist absolut.
Bei Hitler war das Problem, dass alle um ihn rum auch nichts mehr zu gewinnen hatten und deshalb den Wahnsinn bis zum Untergang mitgemacht haben.
Das ist tatsächlich bei Putin (noch) nicht so.
Da könnte es schon dazu kommen, dass man auf die ein oder andere Weise (sprich: mit ihm oder als Umsturz) auf ihn einwirkt.
Ja, seine Tochter hat ja schon ihren Unmut bekundet in den Netzwerken, hoffe er will es sich mit ihr nicht verderben, bzw, sie hat ihn dahingehend beeinflusst.
Ich als w15er hab damals irgendeinen eid leisten müssen aber für mich war sonnenklar dass ich in der aktiven zeit als auch die jahre als reservist im Fall des falles mich sofort gen österreich verpisse und ganz sicher nicht in irgendeinen krieg ziehe, wo gegenüber auch söhne, familienväter, einfach menschen stehen, die aus welchem grund auch immer da halt stehen. Mein Verteidigungsminister damals hiess wörner, aber weder für ihn und schon gar nicht für flintenuschi und konsorten hätte ich da irgendwie rumgeschossen.
Das verhalten und der appell von selensky sind da anderes kaliber. Ich brauche munition und keine fahrgelegenheit weil ich bleibe ist eine unglaublich tapfere ansage, da wird verpissen nicht mehr so einfach weil wenn ein Mensch so voran geht dann bewirkt das was.
Ein verhalten dass ich übrigens der gestern toll applaudierenden bundestagsmöchtegernsoldaten null zutaue, keinem einzigen.
Denen sollte man auch die telefone wegnehmen, oder ist das normal dass man während der Arbeitszeit sich nur sporadisch dem geschehen widmet. Und was die weidel gesagt hat ist halt leider wahr, da braucht sich der lindner nicht aufplustern.
Ein souveränes land wurde überfallen, aha.
Das war vor ein paar jahren in sachen krim natürlich völlig anders. Verlogener feiger haufen. Spätestens damals hätte man diese kuh auf dem eis angehen müssen. Jetzt wos zu spät ist ham alle a grosse schnauze.
Für unsere Führung schäme ich mich, und mein ganzer Respekt gilt selensky und ich hoffe dass er da gut rauskommt.