Der Ukraine Konflikt - jetzt Krieg

Es ist halt so wie immer. Da kannst du abwarten, wie die Liebe zur ukrainischen Bevölkerung sprungartig nach unten gehen wird. Die Anti-Ukraine-Pegida steht dann bereit. Da sind dann auch wieder die zu vielen jungen Männer und die hohen Sozialleistungen in D.
Und die EU-Staaten wie Polen, Ungarn, Tschechien und Slowakei, die Flüchtlingen solange helfen, bis sie wieder schnellstmöglich nach Westen abhauen.
Übrigens, grad gelesen:
https://www.zeit.de/zett/politik/2022-03/rassismus-flucht-ukraine-krieg

Bei „Hart aber fair“ hatte sich am Montag eine eher homogene Runde zusammengefunden, und verbreitete fröhlich Stereotype über Geflüchtete aus bestimmten Regionen. Da saß etwa ein Gabor Steingart, der nach entsprechender Vorlage von Frank Plasberg die Ukrainer auch zu „unserem Kulturkreis“ zuordnete und sagte: „ja, es sind Christen“, und dass er sich deshalb vorstellen könnte, dass es „diesmal funktioniert“. (Das heißt, beim letzten Mal hat es nicht funktioniert?)
Der Mann zu seiner Rechten, der pensionierte deutsche Nato-General Hans-Lothar Domröse, holte noch weiter und brutaler aus. Nach seinen Worten handelt es sich bei den Geflüchteten von 2015 zu einem großen Teil um junge Männer, „wehrfähige, starke Männer, die eigentlich ihr Land verteidigen sollten“. Nun, so Domröse, sei ja zum Glück Gegenteiliges der Fall: Ukrainische Männer würden ihre Heimat gegen die russischen Truppen verteidigen, unter anderem mit Stinger-Raketen „aus dem Keller“ (sic!), während die „Frauen, Mütter und Kinder“ gehen

Hab mal aus dem Artikel entsprechende Stelle kopiert.
Kann die Kritik an den zwei Herren nur bedingt verstehen.
Gerade im in den betreffenden Ländern praktizierten Islam gibt es immernoch eine extreme Benachteiligung der Frauen, würde sogar soweit gehen, dass einen der sexismus dort regelrecht anerzogen wird.
Die familien schicken ihre jungen Männer auf die Reise, weil die Frau scheinbar zu schwach ist oder es nicht wert ist, ich weiss es nicht.
Leiden müssen die zurückgelassenen Frauen und Mütter und ja da finde ich es schon extrem schwach sich zu verpissen anstatt zu kämpfen und die Frauen zurückzulassen.
Und nein ich bezieh mich nicht auf irgendwelche Medienberichte. Ich habe zu der Hochzeit der Migrationswelle sehr nahe bei einem Aufnahmezentrum gewohnt, und wenn dort 90% junge Männer sind, entspricht das irgendwie nicht der bevölkerungsverteilung eines Landes…

Ob das überall so ist oder nur Einzelfälle weiss ich nicht. Ich finds halt irgendwie blöd. Die werden ja eh kein Asyl beantragen sondern in ihr Heimatland reisen, bis sich die Lagd beruhigt hat

Es sind halt manche gleicher als andere. Für z.B. die Gräuel des Bürgerkriegs in Äthiopien interessiert sich bei uns niemand. Wenn ich auf der Demo vorhin auf dem Königsplatz unter den Anwesenden mal gefragt hätte, was sie davon halten, hätte vermutlich die Mehrheit nicht mal gewusst, dass in Äthiopien Bürgerkrieg herrscht, Millionen auf der Flucht sind und grauenhafte Kriegsverbrechen begangen werden. Und Äthiopien ist nur ein Beispiel von vielen, was mir auch nur deshalb einfällt, weil ich persönliche Verbindungen dahin habe. In der unterschiedlichen Bewertung und Wahrnehmung von verschiedenen Kriegen und besonders von verschiedenen Gruppen Geflüchteter steckt auch ganz eindeutig eine große Portion Rassismus. Es hat fast etwas belustigendes, dass ausgerechnet Polen jetzt plötzlich ein großes Herz für Flüchtlinge entwickelt. Aber besser Polen ist jetzt offen für die Menschen aus der Ukraine, als dass sie die genauso behandeln, wie davor Syrer oder Afghanen. Und auch wenn auf der Anti-Kriegs-Demo die meisten sich für die Vielzahl an Kriegen auf dieser Welt bislang nicht interessiert haben, was auch etwas mit Rassismus zu tun hat, ist es gut, dass sie dieser Krieg jetzt interessiert.

Trotzdem ist da ein Unterschied
Bürgerkrieg oder Überfallen eines Nachbarlandes.

Natürlich ist da ein Unterschied, politisch, rechtlich, in vielerlei Hinsicht. Aber hinsichtlich des Leids des Opfer und der von ihnen benötigten Solidarität?

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Das liegt halt an unseren „rassistischen“ Politikern und Medien, die ein Aufmerksamkeitsangebot schaffen, welches die Bevölkerung aufgreift.

Die Tagesschau berichtet halt jeden Tag zu 75% über den Krieg in der Ukraine inkl. Brennpunkte. Der Bundestag tagt an einem Sonntag.
Dann demonstrieren auch Leute.

Wurde alles nicht gemacht für den äthiopischen Bürgerkrieg, beispielsweise.

Auch wurde neulich groß über den Sbahn-Zusammenstoß berichtet, dass in Indien vor 6 Wochen bei einem Zugunglück mehrere Menschen starben schaffte es nicht auf die Titelseite der SZ.

Steckt auch Rassismus dahinter wenn sich Münchner für das Hochwasser in Westdeutschland vergangenes Jahr mehr interessieren als für das Hochwasser beispielsweise in Kenia? Gut möglich. Naiverweise hätte ich zuerst gedacht, dass die Aufmerksamkeit steigt je geographisch näher etwas liegt oder wo vermehrt Beziehungen herrschen.

Ich hab diese dämliche Hart aber fair-Sendung nicht gesehen, den Artikel dazu hab ich gelesen. Hat mein Leben defintiv nicht verändert.

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Natürlich ist das leid der opfer in Äthopien schlimm, wohl schlimmer als in der ukraine derzeit Stichwort: ermordetd Kinder, vergewaltigte Frauen
Und selbstverständlich ist die Solidarität der Nachbarländer etwas sehr wichtiges, damit die vertriebenen in sicherheit leben können

Betroffenheit hat etwas mit Vertrautheit zu tun. Je vertrauter etwas ist, desto mehr Emphatie wird dafür aufgebracht. Das zeigt sich jetzt auch. Die Ukraine ist ein Teil Europas, gehört zu uns, ist vertraut. Syrien, Afghanistan oder Äthiopien sind das nicht, die gehören nicht zu uns. Das Problem besteht jetzt darin, nach welchen Kriterien definiert wird, wer zu uns gehört und wer nicht. Und da kommt man dann ganz schnell zum Thema Rassismus. Aber das ist jetzt sehr off-topic, sorry.
Ich finde die Solidaritätsbekundungen für die Ukraine gut, und noch besser finde ich die eindeutige Anklage gegen Putin. Ich war deshalb auch heute bei dieser Demo am Königsplatz. Aber den Vorwurf, dass wir hier mit unterschiedlichem Maß messen und das dabei auch Rassismus mitschwingt, den kann ich verstehen.

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Bekenne mich im Sinne der Anklage schuldig

Heute 17 Uhr auf dem Marienplatz ist eine Demo der Fridays For Future

Hallo …,

„Wir haben Angst. Der Krieg eskaliert, wir wissen nicht, was als nächstes passiert. Deshalb machen wir es kurz: Wir brauchen Euch!“[1] Dieser Hilferuf kommt von Fridays for Future aus der Ukraine. Die jungen Menschen fürchten um ihr Leben: Putin hat Kiew mit Panzern und Raketen umzingelt. [2] Der Bevölkerung droht ein Blutbad.

Noch haben sie Kontakt zur Außenwelt. Über den Nachrichtendienst Twitter rufen die ukrainischen Klima-Aktivistinnen zu weltweiten Demonstrationen auf. Am morgigen Donnerstag, 3. März, sollen sich die Straßen füllen. Eine Demo am Donnerstag – das ist ungewöhnlich für Fridays for Future. Doch schon übermorgen könnte es zu spät sein und Kiew wird von Putins Panzern überrollt. **Wir müssen den jungen Klima-Aktivistinnen in Kiews Kellern, U-Bahn-Schächten und Luftschutzbunkern zeigen: Wir lassen euch nicht allein!** Wir stehen an eurer Seite – gegen Putins Krieg, für den Frieden.

Hunderte Gruppen von Fridays for Future auf der ganzen Welt haben Demos und Aktionen angemeldet – auch in München. Doch die Zeit ist knapp. Deshalb kommt es jetzt auch auf Sie an: Selbst wenn es nur kurz ist, zum Beispiel in einer Pause bei der Arbeit oder bevor Sie Ihre Kinder aus der Kita abholen: Bitte kommen Sie zur Aktion in Ihrer Nähe!

Ort: Marienplatz, 80331 München (Stadtplanlink)
Zeit: Donnerstag, 3. März, 17 Uhr

Die Aktion wird von Fridays for Future organisiert. Ganze Schulklassen wollen teilnehmen. Um ein starkes Zeichen der Solidarität zu setzen, brauchen die Schüler*innen jetzt Ihre Unterstützung: Bitte kommen Sie morgen zur Demo und zeigen Sie Solidarität mit den Menschen in der Ukraine!

Herzliche Grüße
Lara Eckstein, Campaignerin

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General Domröse war Chef des Stabes bei der ISAF in Afghanistan. Außerdem war er mein General bei der Division Spezielle Operationen. Ein absolut harter Hund. Ich hab ihm einmal widersprochen, seine Reaktion vergesse ich nicht.

Domröse Rassismus zu unterstellen ist absurd. Er bewertet aus Sicht des Militärs. Und da ist es tatsächlich so, aus Syrien und Afghanistan flüchteten die Männer und ließen Frauen und Kinder zurück. In der Ukraine fliehen die Frauen und Kinder und die Männer verteidigen, damit Frauen und Kinder wieder zurückkommen können. Dass das etwas komplexer ist, das weiß auch Domröse. Aber Afghanistan wäre nicht so schnell verloren gegangen, wenn alle, die teilweise von uns mühsam ausgebildet wurden, einfach die Waffen niederlegt hätten. Ich persönlich habe ein äußerst schlechtes Bild der Mentalität der Männer in Afghanistan. Ist das Rassismus? Es ist besser zu ein Pferd in Afghanistan zu sein als eine Frau.

Ich habe ein wenig das Gefühl, dass wir in Deutschland einen Trend haben, dass wir immer weniger die Wahrheit hören wollen, sondern vielmehr eine stets hoffnungserweckende, friedliche Diskussion wollen und alles andere ausblenden. Wir hören wollen immer weniger auf Militärexperten hören. Weil wir uns in den Diskussionen von diesen Themenbereichen abschotten wollen. Ja, wir wollen größtmögliche Verteidigung, wir wollen uns aber nicht damit auseinandersetzen. Und dann werden halt 100 Milliarden Euro in den Raum geworfen, die Bundeswehr soll dann damit arbeiten. Aber bitte Soldaten, bloß nicht in Uniform nach Hause fahren, bloß keine Meinung sagen, einfach nur im Hintergrund arbeiten. Weil der menschenfreundliche Deutsche will offen lieber den Kampf anders führen: mit Solidaritätsbekundungen, Fahnen, Peace-Botschaften. Und dann spendet er fleissig um sein Gewissen zu beruhigen.
General Domröse beurteilt die Lage nüchtern. Und ihm wird dann Rassismus unterstellt. Ich finde das absurd. Und ich verstehe, dass solche Menschen immer weniger sagen.

Gott bewahre uns vor einem Krieg, der uns mitreinzieht. „Hilft dir selbst, so hilft dir Gott“, heißt es oder anders: „Gott hilft dir, aber er liebt die Ruderer“. Wir spenden gerne die Ruder, selber rudern wollen aber die Wenigsten. Und wir wollen am Besten auch keine Ruderer sehen.

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Danke danke danke!!!

Man brauch jetzt nicht so tuen, als würden die Männer in der Ukraine freiwillig in den Kampf ziehen, ihre Verfassung lässt sie halt nicht ausreisen, da die Grenzen Richtung Europa liegen sind die Grenzen auch sehr stark bewacht, man kann einfach diese beiden Konflikte gar nicht mit einander vergleichen.

Und ich bin gottfroh dass die Militärexperten in Deutschland wenig zu sagen haben…

Sonst enden wir genau gleich wie bei der Corona Pandemie wo Experten versuchen was aufzuhalten was nicht möglich ist.

Und glaub mir die Ukrainer sind keine bessere Menschen wie die Syrer oder andere Menschen die fliehen, dort hat wie jedes Land schwarze Schaffe.

Verachten die ihre Frauen auch so? Meinst du die würden ihre Frauen zurücklassen?

Frag mal die Ukrainischen Frauen was sie von Sexualer Gewalt halten.

Du vergleichst da wieder Äpfel mit Birnen, die Syrer die hier angekommen sind waren Söhne von Familie, die hatten meisten keine Frau und Kinder, man hat die stärksten geschickt weil die Reise nicht so leicht ist als von Ukraine mit dem Auto Richtung Polen wo dann alles Safe ist.

Hättest du deine Frau und Kind zu Fuß losgeschickt um eine Strecke über eine Wüste und einem Meer zu schicken in ein Land wo sie dann immer noch nicht sicher sind?

Hier kannst mal sehen wie Menschen geflohen sind.

Im Krieg zurückgelassen aufjedenfall nicht.

Beantwortet nicht meine Frage, hättest du deine Familie alleine ohne dich losgeschickt um 5000km zu überwinden mit ein wenig Kleingeld und ohne essen?

Der von FT verlinkte Artikel legt m.e. den Finger in eine offene Wunde. Und dem Tenor, dass wir nach geographischer und kultureller Nähe die Dinge unterschiedlich bewerten, stimme ich zu.
In wie weit man das unter Rassismus subsumieren kann oder sogar muss, ist ein sehr weites Feld.
Manche Behauptung aus dem Artikel würde ich zurückweisen.

Auch dein Artikel legt den Finger in eine offene Wunde.
Dass in Afghanistan unsere Sicht von der Gleichheit von Mann und Frau anscheinend noch lange nicht Konsens ist sollte man schon noch konstatieren dürfen.
Gut dass wir dem Militarismus entwachsen sind. Aber du hast recht, viele argumentieren hier unter dem Motto „wasch mich, aber mach mich nicht nass“.
Von daher danke für deine Stellungnahme.

Wüsste nicht dass man gezwungen ist nach Deutschland zu fliehen