Das ist ja auch so’ne Sache, die ich nicht wirklich verstehe. Klar können wird denen aus dem Stand etliche alte Leopard-1 und Ähnliches liefern. Rheinmetall hat ja schon bestätigt, dass das recht problemlos kurzfristig machbar wäre. Aber dann? Das Personal muss doch entsprechend geschult werden. In einen Panzer setzt du dich doch nicht mal eben rein und kannst loslegen…
Nein, das tust du nicht. Ich hab einen Führerschein für den luftverladefähigen Panzer Wiesel. Einen Leo kann ich nicht fahren. Geschweige denn die Waffensysteme beherrschen. Und selbst wenn du die beherrschst, du musst die kompletten Gefechtseigenschaften kennen. Der Leo ist ein hochkomplexes Gefechtsfahrzeug. Das ist nicht wie bei einem Computerspiel wo du schnell mal ein gegnerisches Waffensystem nutzt. Die Ukrainer haben ja schon Probleme mit den erbeuteten russischen Panzern. Eine Panzerschlacht halte ich ohnehin für wahnsinnig. Die ukrainische Armee sollte sich darauf konzentrieren mit Panzerabwehr und Artillerie / Mörser die Panzerverbände zu vernichten oder zumindest zu verzögern.
Ging mir auch so. Um mit so einer (sicherlich grundsätzlich berechtigten Frage) einen Talkgast zu löchern um nicht zu sagen zu martern, lade ich mir doch nicht die Bauministerin ein sondern gleich den Kanzler selbst oder einen seiner direkten Berater.
Vor jahren?
Steinmeier sprach im dezember/januar noch von einem rein privatwirtschaftlichen projekt bei nordstream 2. U.a. Seine russland- und energiepolitik hat deutschland abgängig von russland gemacht.
Es wäre ja ein gemeibsamer besuch mit dem präsidenten von polen und der baltischen szasten gewesen. Während diese alle oberbefehlshaber ihrer streitkräfte sind und teils exekutive befugnisse haben, ist der deutsche bundespräsident nur ein grüßaugust. Die ukraine erwartet konkrete hilfen und einen besuch des bundeskanzlers, keinen symbolbesuch des bundespräsidenten. Dort gehts ums überleben, während wir symbolpolitik machen wollen. In der gesamten westlichen welt gilt deutschland als schwächstes glied und wird misstrauisch beäugt, nicht nur alkein von melnyk und zelensky.
Trotzdem war es eine unkluge entscheidung der ukrainischen staatsführung, auch wenn ich ein gewisses verständnis habe.
Und indirekte kritik der klitschkos daran gibts auch.
Hier sind ja einige Militärexperten am Schreiben.
Davon hört man in den Medien nämlich nichts.
Könnten die Ukrainer den Krieg nicht auch punktuell nach Russland hineintragen, damit die in Russland auch erfahren , dass Krieg ist.
Oder ist das vollkommen abwegig?
Zumindest hab ich nie gehört, dass jemand überlegt, sich auf diese Weise zu wehren.
Ich verstehe nicht, warum Nordstrean2 die Abhängigkeit von Russland erhöht hätte. Im Moment kommt das Gas u.a. aus Russland durch die Ukraine, die an den Provisionen für die Pipeline durch ukrainisches Gebiet gut verdient. Die Amerikaner möchten gerne das russische Gas durch amerikanisches Flüssiggas ersetzen. Die Ukraine wollte kein Geschäft verlieren und die USA wollten Geschäft machen. Beide bringen das Argument der Abhänhigkeit von Russland.
Warum man den Krieg nicht nach Russland hineinträgt, verstehe ich nicht wirklich.
Es gab wohl paar raketenangriffe vor 2-3 wochen auf treibstoff- und munitionslager bei belgorod. Insgesamt fehlen wohl dafür die technischen fähigkeiten. Und das militärische eskalationspotential liegt eh bei russland.
Zudem führt die ukraine einen verteidigungskrieg. Bestimmt gab oder gibt es überlegungen, ob „sabotage“-aktionen etc in Russland möglich sind, aber ob das wirklich hilfreich ist?
Angesichts dessen, dass Skrupel nicht gerade zu den Kernkompetenzen der russischen Armee gehören, möchte ich mir das Ausmaß von „Vergeltungen“ für Angriffe auf russischem Gebiet lieber gar nicht vorstellen.
Da sollte man erstmal die möglichen Folgen für die komplette Ukraine samt Nachbarstaaten sehr gut abwägen, bevor nur ein Soldat des ukrainischen Militärs russischen Boden betritt.
Denke zurück was los war in D und Europa als Tschernobil explodierte. Das dürfte dann wohl das Ende des europäischen Friedens und Wohlstands sein.
Mehr als zwei Drittel der Lieferkapazität für Gas über Russland nach Europa fließt durch die Ukraine. Allerdings wird davon auch die Ukraine selber versorgt. Die kaufen zwar nicht mehr direkt bei den Russen, sondern bei europäischen Gashändlern. Das – russische - Gas entnehmen sie direkt aus der Transitpipeline ins ukrainische Netz, Reversgas heißt das dann. Und auf die Leitungskosten wollen sie wohl auch nicht verzichten. Nachdem Ungarn seit Oktober letzten Jahres sein Russengas nicht mehr über die Ukraine, sondern über Turk Stream und South Stream Light bezieht, hatte die Ukraine Deutschland die freien russischen Kapazitäten sogar angeboten. Daran erinnern sie sich jetzt allerdings anscheinend nicht mehr.
Huch, und ich hab gestern zig Mal in den Medien gehört, wie wichtig Symbolpolitik ist. Lanz hat gar den Besuch des britischen Ungetüms aus der Downing Street in Kiev als Akt tollster Symbolik betitelt und den Einwand, dass das reine Symbolpolitik sei & nichts darüber aussage, was GB sonst noch für die Ukraine tut, unkommentiert abgetan.
Ansonsten…: Oberbefehlshaber ist meines Wissens nach bei uns die Verteidigungsministerin außer im Kriegsfall. Wäre dann ein Besuch von Frau Lambrecht ok für den Herrn Melnyk, oder lieber doch Scholz, weil das mehr Symbolik hätte?
Mir geht dieses Gebashe echt auf die Nerven. Und ja, Steinmeier hat das Ding verbockt und hat dazu beigetragen, dass wir nun abhängig von russischem Gas sind. Aber sind wir doch mal ehrlich: die allerwenigsten hätten diese Eskalation noch Weihnachten 2021 vorhergesagt. Im Nachhinein draufhauen ist immer ganz ganz toll.
Der Post von Klitschko ist ja nett. Offenbar haben sie intern gemerkt, dass man sich - auch in einer Notlage - nicht alles erlauben kann.
Wir sind es doch die Russland bestrafen wollen!? Wären wir nicht abhängig von russischem Gas hätte Russland die Pipelines nach China und Indien längst alle fertig gebaut.
Dann hätten wir hier noch als Druckmittel Gaslieferungen zu stornieren welche es dann gar nicht mehr gibt. Wie richtig angemerkt kauft die Ukraine auch russisches Gas über einen Zwischenhändler in Europa. Wenn wir also den Gashahn zudrehen drehen wir ihn für die Ukraine gleich mit ab.
Für Polen auch, aber die haben wohl tatsächlich inzwischen auch andere Bezugsmöglichkeiten. Gerade aktuell läuft die Pipeline aber wieder rückwärts und wir pumpen russisches Gas nach Polen.
Dass was wir mit dieser Politik riskieren ist dass sich China und Russland am Ende militärisch verbünden könnten. Es entsteht dann ein militärischer Komplex welcher konventionell eigentlich nicht mehr zu besiegen ist, auch nicht von der Nato. China hat über 2 Mio. aktive Soldaten unter Waffen (USA ca. 1,4 Mio).
Ich sehe nach wie vor keine andere Lösung als in Frieden mit Russland zu leben und den Schaden für die Ukraine an Land und Menschen möglichst gering zu halten. Leider ist das bisher keine ernsthafte Option.
Gut, u.a. Josep Borell (EU Außen- und Sicherheitspolitikbeauftragter) hat ja erst gesagt dass eine Verhandlungslösung nicht mehr in Betracht kommt und man Russland jetzt militärisch in der Ukraine besiegen muss. Ich halte das nach wie vor für kompletten Wahnsinn aber da darf man sich auch nicht wundern wenn am Verhandlungstisch nichts bei rum kommt.