Mit dem bayrisch hab ich auch so empfunden, aber da ist sie mir auch schon im BR aufgefallen. Aber sie spricht tatsächlich so, auch wenn´s etwas gestelzt klingt. Find trotzdem sympathisch, wenn man sich als Mensch des öffentlichen Lebens so für die Löwen immer wieder ausspricht.
Gepflegtes Süd-West-Münchnerisch im 21. Jahrhundert würd ich sagen. Zwischen Obermenzing, Pullach, Percha und Herrsching findest auf jedem Elternabend mindestens 5 Mütter, die genau so sprechen.
Sprache entwickelt sich. Ich finde es extrem positiv, dass ein Dialekt nicht nur eine Sache für Heimatpfleger ist. Und Münchnerisch ist halt eine ganz eigene Form des bayerischen Dialekts.
Empfehle da vom Wachtveitl die neue Übersetzung ins Müchnerische von „Asterix, der Gallier“. Wie er schön sagt „ein Bastard aus vielen Quellen“.
" Wachtveitl: Münchener Dialekt - ein Bastard aus vielen Quellen
Den Münchner Dialekt bezeichnet Wachtveitl liebevoll als „Bastard“. Schlichtweg, weil die Mundart sich aus so vielen verschiedenen Quellen speise. Noch mehr Quellen als jede andere Sprache, was auch der Unterschied zum rein bairischen Dialekt sei. Es gebe bayerische Einflüsse, englische, französische, italienische und viele mehr.
Auf dem Schulhof, erklärt Wachtveitl, mische sich das am meisten. Hier kommen unterschiedliche gesellschaftliche Schichten und verschiedene Stadtteile zusammen, die in irgendeiner Form einen sprachlichen Umgang miteinander finden müssen. Eine Art Symbolort für die Dialekte, die auch sein eigenes Dialektverständnis ausgemacht hätten."
Ich sehe das „Dahoam is dahoam“ Bairisch ähnlich wie die Friedhofstribüne. Das passt einfach nicht vom sprachlichen Fluss, da sind hochdeutsche Wörter sinnbefreit mit bairischen vermischt. Das hat nichts mit natürlicher Sprachentwicklung zu tun, die in München natürlich viel mehr Einflüsse hat.
Das ist gefühlt nur in der Fernseh/Film Branche verbreitet. Ganz schlimm find ich da den Sebastian Bezzel
Paar ausgedachte Beispiele:
Mia kemma von hier
Wir backten den Kuacha (kein Bayer nutzt Präteritum)
…
Ich hab dir ja meinen kulturellen Hintergrund mit dem Münchner Süd-Westen eingegrenzt. Glaub mir, das ist quasi 1:1 der Dialekt, der da gesprochen wird.
Erst ab einer Linie hinter Baierbrunn, Söcking, Andechs, Grafrath, Olching findest du wieder echte bairische Dialekte. Alles stadteinwärts ist genauso.
Meine Expertise beruht da nicht auf einer akademischen Sichtweise, sondern auf 50 Jahren empirischer Datensammlung.Und ich gehör da leider auch dazu, hochdeutsch mit bayerischer und tiroler Färbung. Muß man nicht mögen, ist aberr so.
Backen auf bairisch → bacha geht ja auch gar nicht als Präteritum. Des wäre ja „bachatn“. Das gibts zwar, ist aber konjunktiv.
Mia bachatn an Kuacha, wenn’d Oar ned aus waarn.
Geht natürlich auch anders:
Mia daadn an Kuacha bacha, wenn’d Oar ned aus waradn.
Aber jetzt genug mit Offtopic ;)
Zum ersten Mal ist mir das in den Achzigern aufgefallen. Als der Preiß des voll lustig fand, wenn sich der gemeine Seppl selbst verarschte.
Wer jemals den Peter Steiner mit seinem Theaterstadl gesehen hat, weiß, was ich meine. Damit der Dialekt auch für die Leute in Wolfenbüttel verständlich war, hat man dieses unsägliche Bairisch-Deutsch eingeführt.
Ich kenne tatsächlich niemanden der in Echt so spricht. Zumindest bei uns am Markt redt ma ned so gschwoin daher.
Wobei bei mir das Süd-Westliche München auch auf der Schwanthalerhöhe maximal Laim und in Sendling maximal Westpark und Obersendling/Thalkirchen endet.