Das ist jetzt vermutlich eine Premiere: für diesen Satz kann ich Dir ein Herz vergeben, ich kann Dir inhaltlich absolut zustimmen.
Die Ueberraschung ist ganz meinerseits ![]()
Das stimmt schon, aber grundsätzlich ist der Unterschied einfach zu gering, als dass sich die Leute motiviert fühlen, 160 Stunden im Monat zu arbeiten. Der Satz „Arbeiten muss sich lohnen“ sollte schließlich auch seine Berechtigung haben.
Da die Politik – wie du selbst sagst – außer beim Mindestlohn kaum Einfluss auf die Entlohnung hat, wird es immer niedrige Löhne geben. Ergo dann lieber a paar Euro weniger aber dafür nicht arbeiten.
Nun, ich bin der Meinung, dass die Lösung der Probleme eher in einem freieren, nenn es gerne: kapitalistischeren, Wohnungsmarkt liegt und nicht in der Regulierung.
Du kannst ja meine Frage zur Mietpreisbremse gerne beantworten.
Im Übrigen hätte ich kein Problem damit, wenn man sich Wien als Vorbild nimmt und wenn die öffentliche Hand sich hier mehr einbringen würde.
Allerdings ist Wien möglicherweise auch nicht das Paradies, für das es gehalten wird:
SPIEGEL: Gibt es nichts, wo deutsche Städte etwas von Wien lernen können?
Simons: Doch, beim Marketing.
SPIEGEL: Wie bitte?
Simons: Es gibt kaum einen Bereich auf dem Wiener Wohnungsmarkt, der wirklich gut ist. Und trotzdem ist der Mythos, es wäre toll in Wien zu wohnen, weit verbreitet. Aber eigentlich steckt nichts dahinter. Wien ist kein Vorbild.
Studie zum Wohnungsmarkt: „Wien ist kein Vorbild“ - DER SPIEGEL
Kannst du dir doch von Google ausspucken lassen.
Das sind doch sehr theoretische Zahlen.
Unterstützt dich der Staat bist du abgesichert vor steigenden Mieten und Mietnebenkosten.
Wenn du Teilzeit oder gar nicht arbeitest, kannst du schwarz Geld verdienen.
Ich habe hier keinen guten Lösungsvorschlag, aber das Leugnen des Problems hilft überhaupt nicht weiter.
Klar könnte der Arbeitgeber einfach besseren Lohn bezahlen. Aber er könnte auch Pleite gehen…
Nachdem ich den Start mit dir wegen einer falschen Unterstellung versaut habe, hast du meine Bitte um Entschuldigung angenommen und wir haben uns seitdem immer wieder sehr nett ausgetauscht. Ich fände es schade, wenn du dich wieder verabschiedest, denn ich habe immer gerne gelesen, was du geschrieben hast. Wir sollten den Fuß vom Gas nehmen und das Kind nicht mit dem Bade ausschütten, dann wird das schon. Und irgendwann, irgendwann einmal sehen wir uns international (in Thy oder so).
Sie führt dazu, dass die Menschen nicht Wohngeld usw benötigen um zu wohnen.
Wir werden bald zustände haben wie in den USA, wo du mit einem Vollzeitjob nicht leben kannst.
Es gibt in Deutschland schon Familien, die besitzen Wohnungen die sie nicht mal mehr vermieten müssen, weil Leerstand besser zu verkaufen ist, ist doch alles nur noch eine Spekulation, weil jede Immobilie jedes Jahr an Wert gewinnt.
Bin aber gespannt wie es nach den Boomer weitergeht, in der Straße wo meine Eltern im Dorf wohnen, stehen in den nächsten 10 Jahren 20 Häuser mit über 200 m² Wohnfläche leer, alle Nachkomme haben kein Eigenbedarf.
Achja in München wären über 50 % der Einwohner schon im Münchner Modell, nur weiß das keiner.
Hier mal die Einkommensgrenzen:
Diesem Interviewausschnitt halte ich die Umfragen zur Lebensqualität entgegen;
Die Lebensqualität wäre sicher nicht dort, wenn das Wohnen so lausig wäre. Vor allem im internationalen Vergleich
Was ist denn dann Dein Lösungsansatz?
Es ist schwierig, zu diskutieren, wenn Du nur sagst, dass das alles nicht funktioniert, auch die Vorschläge der anderen nicht, und Du auch keine Idee hast. Konkret sagst Du ja, dass das so nicht funktioniert, weil der Abstand nicht groß genug ist. Was „unten“ ist, ist aber nicht mehr verhandelbar, das ist das Existenzminimum, hat das BVG festgestellt. Alles darunter verstößt gegen die Grundrechte. Also gibt es schlicht nur die eine Möglichkeit: höhere Löhne.
Es ist allerdings zu bedenken, dass derartige Rankings subjektiv sind und von unterschiedlichen Messweisen und Methodologien abhängen können, es gibt nämlich keine allgemein anerkannte Messweise für die Quantifizierung von Lebensqualität.
… sagt dein verlinkter Artikel selbst.
Und das wertet den einen kleinen Ausschnitt aus dem Interview mit der subjektiven Ansicht von Herrn Simons jetzt wie auf?
Das sage ich so nicht.
Ich sage, dass die Ausgestaltung des Bürgergelds im Vergleich zum Lohngefüge ein Problem ist.
Du negierst das Problem z.B. durch das Anführen der Studie, die herausgefunden haben will, dass sich Arbeit lohnt.
Möglicherweise muss man („man“ sind hier die Menschen, die auf Mindestlohnniveau arbeiten) das Problem ein Stück weit aushalten. Aber man sollte ihnen nicht ein X für ein U vormachen.
Die Ausgestaltung des Bürgergeldes ist das vom BVG festgelegte Existenzminimum. Es sollte kein Problem darstellen, das Existenzminimum (das in sehr vielen Fällen die Menschenwürde nur noch teilweise erhält) als untere Grenze zu haben. Wenn dies aus Deiner Sicht doch der Fall ist, bítte ich Dich, Deine Ansicht tatsächlich nochmal zu Überdenken, mit eben dem Punkt im Hinterkopf, dass das Bürgergeld das Verfassungsgerichtliche Mimimum darstellt, dass ein Mensch braucht, um auch nur ansatzweise menschenwürdig zu leben.
Eine Ansicht, dass Menschen der Staat seinen Bürgern kein menschenwürdiges Leben garantieren soll, hielte ich für extrem problematisch. Bitte beachte zusätzlich, dass dies keine direkte Anlage in Deine Richtung sein soll, ich habe hier extra den Konjunktiv verwendet!
Gar nicht.
Das Wohnungsproblem ist vielfältig und es gibt nicht DIE eine Lösung.
Ich sag ja nicht, dass Herr Simons recht hat. Ich sage nur, dass es auch zu Wien/Wohnungsmarkt andere Ansichten gibt.
Wir (Deutschland) bauen zu wenig Wohnungen und viel zu wenig Sozialwohnungen. Also muss man bauen attraktiv machen.
Und nochmal: ich bin durchaus dafür, dass die öffentliche Hand hier auch selbst baut, so wie du und Bangkok1 das auch wollen.
Stimme dir komplett zu.
Ich bin auch für eine Mietpreisbremse.
Aber sie kauft nur Zeit in der man bauen (lassen) muss. Ansonsten wird sie irgendwann zum Bumerang.
Wenn Du heute eine Wohung hast die du vermieten willst, dann musst du denken wie ein Unternehmer. Nicht weil Du den Kragen ned voll bekommst und das willst, sondern weil Du das musst wennst nicht draufzahlen willst.
In den 90ern haben genau aus dem Grund die Land Bund und Kommunen ihre Wohnungen verkauft. DIe DB ganze Siedlungen an Vonovia, Land und Kommunen an ihre Mieter die ja Angestellte und Beamte waren zu Vorzugspreisen, und Wohnung die zur Vergabe durch das Wohnungsamt bestimmt waren.
Die sorgt doch nur dafür, dass die Mieten nicht teurer werden, eine Mietpreisbremse sorgt nicht für mehr Wohnraum, das kann nur der Staat machen, die Firmen bauen am Bedarf vorbei, sieht man in München gut.
Naja, da haben wir ja einen Teil des Problems: der soziale Wohnungsbau wurde von rechter Seite aka CDU/CSU & FDP marginalisiert. Zusätzlich wurde die Sozialbindung befristet, d.h. nach 25 Jahren Bestand wurden die Mieten hier freigegeben. Entsprechend die entwicklung seit 2006: Die Zahl der Sozialwohnungen hat sich von ca. 2 Mio. auf ca. 1 Mio. halbiert. Resultate rechter/libertärer Politik…
