eh nicht. wie gesagt: meinen geschmack trifft es nicht. aber hier lässt sich die mehrheit wieder vom blogger hertreiben. wie kann so ein doppelhalter mehr wind machen, als die strafzahlung durch zu später (oder noch nicht) umgewandelter genussscheine von ismaik.
leider bestimmt dieser idiot die themen und das stört mich wahrscheinlich hier am meisten.
Ja; das stört in der Tat am meisten.
Der Kerl ist irgendwie so hochinfektiös…
(Damit meine ich nicht, daß die Schreiber hier so krank wären wie er, sondern daß seine verseuchten Ausdünstungen so ungehindert überall hinwabern.)
und seine intention dabei ist ja sonnenklar: natürlich verbot aller „diskriminierender“ gesänge und doppelhalter, shirts etc. er will halt, dass der saki und hi doppelhalter verschwindet, genau wie das scheichlied.
um die befindlichkeiten ostdeutscher fußballanhänger geht es ihm nicht.
Du wendest meiner Meinung nach die richtigen Kriterien an um zu entscheiden, ob der Doppelhalter okay ist oder nicht, kommst aber zu den falschen Rückschlüssen. Deine Kriterien sind,
1.) dass sich die Beleidigungen eindeutig auf den Fußball beziehen müssen, und
2.) dass man davon ausgehen können muss, dass die Beleidigung wie „Messer rein und Messer raus“ nicht in die Tat umgesetzt wird. Übertragen auf „Ossischweine“ würde dieses Kriterium bedeuten, dass niemand ersthaft das Köpfen oder die strukturelle Benachteiligung von Ostdeutschen tatsächlich in die Tat umgesetzt sehen will. Und genau diese beiden Kriterien werden hier erfüllt. Die Beleidigung bezieht sich eindeutig auf den Fußball, und niemand will ernsthaft, dass Ostdeutsche strukturell benachteiligt werden.
zu 1.) Bei „Augsburger Arschlöcher“ werden auch alle Augsburger als Arschlöcher bezeichnet, inklusive der Augsburger Löwenfans. Trotzdem bezieht sich das eindeutig auf den Fußball. Wieso ist also die Beleidigung von unbeteiligten Augsburgern okay, die von unbeteiligten Ostdeutschen aber nicht? Nun könnte man argumentieren, dass es in Deutschland eine reale Benachteilung von Ostdeutschen gibt, von Augsburgern jedoch nicht, und deswegen ein wunder Punkt getroffen wird, der über den Fußball hinaus geht. Und diese Benachteiligung will ich auch gar nicht bestreiten. Die entscheidende Frage ist dann aber, ob ein unbeteiligter Dritter den Doppelhalter so interpretieren kann, dass diese reale Benachteiligung ernsthaft und ohne ironische, zweite Ebene für gut befunden wird (das ist dann Teil 2 deiner Kriterien), oder ob der Doppelhalter einzig und allein der Provokation des Gegners dient. Und hier trifft ganz eindeutig Zweiteres zu. Es ist eindeutig nicht davon auszugehen, dass dieser Gesang ernsthaft die niedrigere Stellung oder das Köpfen von Ostdeutschen fordert. Damit bezieht sich der Doppelhalter also durchaus - wie von Dir zurecht gefordert - ganz eindeutig auf die Zwickauer Vereinszugehörigkeit und den Fußball, genauso wie bei „Augsburger Arschlöcher“ auch.
Das ist bei den von Dir genannten Beleidigungen von türksichen oder afrikanischen Spielern übrigens anders, hier gibt es den sehr realen Wunsch einiger Menschen, dass diese Personen tatsächlich gesellschaftlich benachteiligt werden sollten, und es hier nicht unstrittig ist, dass keine zweite Ebene abseits des Fußballs angesprochen wird.
Mir ist schon klar, dass Provokation beim Fußball dazugehört. Bin jetzt auch schon einige Jahre mit den Löwen unterwegs.
Aber bin ich der einzige, der das ganze Ost-Bashing am Samstag irgendwie… ich weiß nicht… „aufgesetzt“ fand? Hatte mich schon gefreut, dass dieses Mal kein spiel-unbezogenes „Scheiß FC Bayern!“ skandiert wurde. Dafür dann sowas. Dass man seiner Abneigung gegen Gegner wie Rostock, Dresden oder Cottbus Ausdruck verleiht, kann ich noch nachvollziehen. Da gab es in der Vergangenheit sicher genug Vorfälle, um die gegenseitige Antipathie zu festigen/bestätigen. Vor allem kokettieren die genannten ja selber gerne mit dem Image vom „Dunklen Osten“, vor dem sich jeder Wessi gefälligst fürchten sollte.
Aber gegen Zwickau gab es bis zu dieser Spielzeit sowas von ü-ber-haupt keine Berührungspunkte. Sie waren auch die bisher angenehmsten Gäste, die wir aus den neuen Bundesländern im GWS hatten und wurden (u.a. hier im Forum) für ihren Auftritt gelobt (und dafür, dass sie eben nicht in das Klischee vom plündernden Ost-Mob passen).
Ich kann mir die Gesänge daher nur als Ventil für den angestauten Frust erklären. Die Mannschaft (während des Spiels) auszupfeifen ist in Ultra-Kreisen verpönt, egal was die für einen Stiefel zusammenspielen. Die Mitmachquote in der Kurve ist aber zum Großen Teil vom Spielgeschehen abhängig. Mit Schmähgesängen holt man halt zumindest einen Teil derjenigen ab, die angesichts der Leistung entweder nur noch stumm den Kopf schütteln oder über die eigenen Spieler schimpfen. Diese Form des „Supports“ ist nix neues bei uns. Kann mich noch an ein Auswärtsspiel in Aachen im alten Tivoli erinnern. Die Stimmung im Block war genauso schlecht, wie das Spiel der Mannschaft. Also wurde irgendwann einfach nur noch „Schwule Holländer!“ angestimmt, damit sich wenigstens ein bisschen was rührt. In Saarbrücken sang man (aus dem gleichen Grund) „Scheiß Franzosen!“. Kann man jetzt gut oder schlecht (bzw. armselig) finden, ist aber so.
Btw.: Dieses „Ossi-Schweine“ würde ich mir wünschen, wenn im GWS mal wieder der Ronny aufm Zaun hockt! Der kommt da her und in DEM Fall trifft es wirklich keinen Falschen.
Und viele (u.a. ich!) wünschen sich ja nach wie vor ein Test-Rückspiel bei den „Ossi-Schweinen“ von Chemie Leipzig…
Beim FSV Zwickau ist das streitbar, weil fragwürdig ist ob man sich überhaupt die Mühe machen sollte, so einem unwichtigen Verein die Ehre unserer Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen. Aber grundsätzlich, natürlich, ja, das Beleidigen der gegnerischen Kurve ist ein elementarer Bestandteil der Fankultur.
Der Kernpunkt deiner Argumentation ist, dass niemand ernsthaft Ostdeutsche benachteiligt sehen möchte, bei Gesängen gegen Frauen, „Kanacken“ und „Negern“ jedoch schon. Woher nimmst du denn diese Erkenntnis? Sie ist in meinen Augen haltlos und völlig unbewiesen. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass es eben doch sehr viele Menschen gibt, die Ostdeutsche wirklich verachten und ihrem Rassismus damit freien Lauf lassen. Wer hat nun recht?
Tatsächlich kommt dem FSV Zwickau lediglich als Schoßhündchen von Dynamo Dresden Bedeutung zu. Und Schoßhündchen tritt man nicht…egal wie Scheiße das Frauchen ist!
Mein Gott, diese Ost/West Geplänkel wurde doch von den Ostvereinen wie Dresden oder Rostock losgetreten und seit Jahren zelebriert.
Das jetzt mal auf den Zug mit aufspringt und ne Retourkutsche kommt, weckt bei mir nicht mal n müdes Lächeln.
Ich kann mich noch gut als 15 Jähriger erinnern, was damals in der 1. Zweitligasaison alles im Oly gesungen wurde gegen Aue, Cottbus, Dresden, Rostock bzw. ein Jahr davor gegen Erfurt.
Wie wärs also, man einigt sich drauf, dass das ein „ultra-ding“ ist, bei dem die wessi-ultras den ossi-ultras ihre abneigung entgegenhalten - die gründe liegen im anti-wessi-gepöbel und den abzieh-geschichten der ossi-ultras auch gegen normalos - und dass der DH „normale“ „differenziert(er) denkende Fans“ nicht tangieren sollte?!
Es ist unklar, wer Recht hat. Wir können beide nicht in die Köpfe des Doppelhalter-Halters und aller in Zwickau anwesender Löwenfans blicken. Wenn es tatsächlich Löwenfans in Zwickau gab, die sich die strukturelle Benachteiligung von Ostdeutschen ernsthaft und ohne zweite Ebene wünschen, hast du Recht. Wenn der Doppelhalter einzig und allein eine billige Gelegenheit war, um die Zwickauer Kurve zu provozieren, habe ich Recht.
Das glaub ich nicht. Ihm gehts einfach darum die Stimmung aufzuheizen und Unfrieden zu sähen. Dass wir
uns nun intern auch noch angehen und uns wegen Nichtigkeiten in die Haare bekommen.