Und vor allem langweilt das Argument, dass Pyro nichts mit Fußball zu tun habe. Ich habe es schon mal geschrieben: So gesehen haben auch das Bier in der Hand, der Schal um den Hals und Gesänge in der Kurve nichts mit Fußball zu tun.
Der wesentliche Unterschied dabei ist schon, dass Pyrotechnik - ob zu Recht oder zu Unrecht sei dahingestellt - verboten ist und deren Einsatz dem eigenen Verein eine Geldstrafe bringt.
Ich finde es schon kritisch, wenn manchem die eigene Selbstdarstellung wichtiger als das Vereinsinteresse ist.
Ich stelle mal die These auf, dass eine aktive Fanszene, die tolle Kurvenbilder (auch mit PYRO!) erzeugt, auch für die Nachwuchsgewinnung wichtig ist.
Für meinen Weg zu Löwen waren die Ultras auf jeden Fall wichtiger als das Gekicke im Oly und in der AA.
Und gerade unter Jugendlichen schreckt man mit Pyro eher weniger ab, als dass man Leute für sich gewinnt. Kann ich zwar nicht beweisen, behaupte ich jetzt aber mal aus meiner Erfahrung.
ich seh schon auch gern die löwen kämpfen und siegen.
aber wenns mir hauptsächlich um das geschehen auf dem platz ginge, wäre ich sicher kein blauer.
das spiel gegen hertha mit dem verschossenen elfer war mein drittes oder viertes spiel im stadion…
Also, für jedes Kind ist das Fußball am Spieltag nur Nebensache. Ich war auch von den Fans und v.a. Fahnen fasziniert und hab eigentlich nie das Spiel geschaut mit 6 Jahren. Das ändert sich mit der Zeit aber wegen des erfolgreichen Fußballs war da sicher keiner da von den damaligen Kindern …
Nein … aber wegen den Fahnen, also Stofffahnen, wohl auch nicht … Ich nehme an, die meisten der jüngeren Fans wurden von ihren Vätern zu den Löwen geprügelt … so wie mein Sohn …
gell da schaust . . .
Als Kind und Jugendlicher im Verein, später in Hobby- und Freizeitmannschaften. Aufgehört ich dann mit 42, weil ich in einem Anfall von Größenwahn gemeint habe, ich könne noch mit Zwanzigjährigen mithalten. Den entscheidenden Zweikampf habe ich noch gewonnen. Nur konnte der Jüngling danach einfach aufstehen und weitermachen, während mein Knie sein Volumen fast verdoppelt hat und das war’s dann.
Naja… es gibt ja nicht NUR Bier im Stadion (auch früher nicht), sondern auch (akoholfreie) Alternativen (auswärts habe ich unsere Ultras z.B. früher oft mit Ice-Tea-Päckchen rumlaufen sehen ;-) ). Von daher ist das Bier in der Hand und die Bratwurst im Mund heutzutage eher Stadion-Folklore. Aber Akohol enthemmt halt und ermutigt daher wohl auch eher schüchterne Zeitgenossen zum mitsingen/anfeuern. Mit nem Schal zeigt man öffentlich seine Zugehörigkeit zu seiner Mannschaft. Und die Gesänge sind der Legende nach bei einem Spiel in Liverpool (?) entstanden, als sich die gegenüber liegenden Tribünen die Namen der Torschützen zugerufen haben, weil wegen Nebel die Sicht so schlecht war. Hat also schon alles irgendwie Bezug zum Fußball. In den 80ern wurden dann Silvester-/Leuchtraketen von Hools mitgebracht, um damit entfernte Blöcke anzugreifen (quasi genau das, was in Jena abgelaufen ist). Wird heute aber immer verschwiegen bzw. ausgeblendet und stattdessen als traditionelles „Stilmittel des Supports“ verklärt/legitimiert…
Ging mir genauso. Zu den Löwen hat mich mein Vater geschleppt. Fasziniert haben mich zuerst die Fans. Mein Vater war teilweise schwer entnervt, dass ich das Geschehen auf dem Rasen nur beiläufig beobachtet habe. Dafür interessierte ich mich dann erst als Jugendlicher. Heute sind es meine Söhne, die sich mehr von der Fanszene als vom Spiel selbst berauschen lassen. Und das totale Highlight ist für sie natürlich wenn Pyro eingesetzt wird.
Alleine mit 13/14 in den Block der „Wilden“, der Papa stand abseits im „ruhigeren“. Immer die selben Kinder/ Jungs dort getroffen, wobei ich sagen muss, dass mir heute kein einziger mehr bekannt ist :-?
Nach dem Spiel war Treffpunkt am Fahnenstand und dann ging´s heimwärts