Gerhard Poschner - ehemaliger Sportgeschäftsführer beim TSV

Dr. Franz Böhmert: „Die Tabelle lügt nicht!“

Tut sie manchmal halt doch: Dortmund zum Beispiel war vor der Winterpause bei weitem nicht so schlecht wie man rein vom Tabellenplatz her hätte annehmen können.

Ich fand das Interview auch garnicht so verkehrt. Er hat eh lange öffentlich die Klappe gehalten, bemerkenswert lange.

Zu den Trainerentscheidungen nochmal: Ich glaube, dass sich Poschner das deutlich leichter vorgestellt hat, die geeigneten Spieler und den geeigneten Trainer zu finden. Völlig offensichtlich, dass zu Beginn der Saison eine Reihe von Trainern abgesagt hat. Was mich etwas wundert ist ja, dass Poschner bei seinem Pitch bei Präsidium und Co. nicht gleich einen potenziellen (und möglichen) Trainer mit präsentiert hat.

Mich würde interessieren, wie hart hier eigentlich der Investorengegenwind ist. Ich meine, wollte Poschner wirklich von Ahlen und erst recht Fröhling? Offenbar wurde Fröhling doch nur Trainer, weil hierfür kein Geld und dafür keine Zustimmung des Investors erforderlich war. Derweil geht doch zwischen die Noor/Gerhard/Hasan-Phalanx kein Blatt Papier? Na, und weil das so ist oder eben nicht - nämlich immer schöne Rumhackerei im Hintergrund - läuft es natürlich auch sportlich nicht bestens. Wenn meine Geschäftsführer so agieren würden, würde ich mich auch fragen, in was für einem Laden ich arbeite.

Bei den ganzen vollkommen berechtigten Prügeln die Poschner abbekommen hat -
Bandowski hat gut eingeschlagen ( mit dem hatte ich eigentlich am wenigsten gerechnet )
und auch Simon wird das Tor guttun. Nur Anann wird sich in der robusten 2. Liga schwertun,
auf der Position gibt es zahlreiche Alternativen. Den Einkauf habe ich sowieso
nicht verstanden.

Und der Trainer ist genau der Richtige in der Situation. Da scheint Poschner
wohl auf Druck vom Investor zu seinem Glück gezwungen worden zu sein…

Mal unabhängig von Poschner: Wenn für Stahl positionstreu Volz eingewechselt wird, dann weiß Annan wohl auch was die Stunde geschlagen hat.

Bei Neuzugängen steckst du nicht drin, am Ende haben vermutlich die eingeschlagen, von denen selbst Poschner nicht geglaubt hat, dass sie sofort weiterhelfen würden. Was mein Kritikpunkt an seiner Einkaufspolitik ist: Er hat beim Umbruch zu sehr auf Volkes und Investors Stimme gehört. Es gab keinen Grund sofort alles zu verändern. Im Jahr des Umbruchs wäre es weiter möglich gewesen im erweiterten Kader auf Spieler wie Bülow, Stahl und Volz zu bauen. Jetzt sind sie ja auch gut genug die Kartoffeln aus dem Feuer zu holen. Der Kader ist zu aufgebläht und der respektlose Umgang (Respektlosigkeit ist hier nicht mit Unverschämtheit zu verwechseln) hat eben auch zum fehlenden Teamgeist beigetragen.

Und trotzdem hat er sich jetzt mit Torsten Fröhling einen Trainer an die Seitenlinie geholt der so gar nicht die vor der Saison ausgegebene Linie vertritt. Ich kann mir kaum vorstellen dass Hasan Ismaik in letzter Zeit zum Anhänger unserer Trainergilde aus der 2. Reihe geworden ist. Der Kader hat mit 26 gemeldeten Spielern auch endlich eine vernünftige Größe und ganz ehrlich: Ich kann mich nicht erinnern wann ich bei einem Löwenspiel zuletzt so einen Pass gesehen habe wie die Vorlage von Korbinian Vollmann auf Krisztián Simon.
Die Mischung im Kader passt für mich und Gerhard Poschner hat’s zumindest nicht verhindert. Ich hoffe Torsten Fröhling nimmt seine Souveränität mit in die neue Saison und er spricht bei den Neuverpflichtungen ein gewichtiges Wort mit. Er scheint ein gutes Gespür für das richtige Mannschaftsgefüge zu haben und Gerhard Poschner braucht, falls er im Amt bleiben sollte, dringend ein Korrektiv. Das dürfte auch in seinen Sinne sein denn die neue Saison wird vermutlich kein Selbstläufer.

Sowohl das Setzen auf junge Spieler wie auch die Beförderung Fröhlings zum Cheftrainer waren aus der Not heraus entstandene Maßnahmen (zum einen weil Poschners Offensiv-Verpflichtungen eher Flops sind, zum anderen weil man sich finanziell keinen neuen Trainer mehr leisten konnte) und nicht die Überzeugung Poschners. Zum Glück scheinen diese Maßnahmen aufzugehen, zumindest sieht die Momentaufnahme danach aus.
Ich hoffe sehr, Poschner lernt aus seinen Fehlern.
Ich hoffe ebenfalls, dass Fröhling bei der Kaderzusammenstellung für kommende Saison ein gewichtiges Wort mitsprechen darf. Vergangenen Sommer meinte Poschner ja noch, er kann von oben herab ein Spielsystem vorgeben, die entsprechenden Spieler dazu holen und dann einen Trainer suchen, der zu diesem System passt. Das Ergebnis dieser Politik ist bestens bekannt: lange ließ sich kein Trainer darauf ein (Funkel etwa wollte um keinen Preis der Welt bleiben), bis dann „Wunschkandidat“ Moniz verpflichtet wurde („Kontakt kam vor drei Tagen zustande und dann ging alles sehr schnell“), der dann auch gleich erkannte, dass der zusammengestellte Kader das vorgegebene Spielsystem doch nicht so ganz beherrscht. Hoffentlich sieht das in der kommenden Saison anders aus.

Zu den Offensivflops, …immerhin gibt es nur zwei Mannschaften die mehr Tore geschossen haben als wir!

Klar, wir haben einen guten Stürmer verpflichtet. Ob es für gelungene Transfers spricht, nur einen mit solchen Qualitäten zu haben, ist eine andere Frage.

Göttlich das wir noch von Flops reden :smiley:

Die zweite Neuverpflichtung, Rodri, war lange verletzt, und davor lief er anscheinend auch nicht ganz rund, weswegen man ihn über ihn kaum ein Urteil abgeben sollte. Ich finde, man sollte sich die Rückrunde noch anschauen, und wenn die Mannschaft ihre Leistung von Fürth bestätigen oder sogar noch steigern kann, den Kader nur punktuell verstärken (z.B Spielmacherposition)

OK, jetzt wird es philosophisch. Felix Magath: „Die Tabelle, die ja nie lügt, täuscht ja oft.“
Also gut, ich gebe mich geschlagen. Nicht die Tabelle ist schuld, sondern die Mannschaft. Leider ist mir gerade entfallen, wer sich für deren Zusammenstellung verantwortlich zeichnet.

Man darf nicht vergessen, dass hinter Okoties Verbleib immer noch ein dickes Fragezeichen steht!

Muss man gesehen haben: „Das tragische Dreieck“ – Fredi Bobic, Gerhard Poschner und Marco Haber.
Dank an die Löwenbar!

[url=‚Das Tragische Dreieck -- Steh Auf (Eo Amama Eo) LIVE - YouTube‘]Das Tragische Dreieck -- Steh Auf (Eo Amama Eo) LIVE - YouTube

Meinst Du den Voglsammer bei Heidenheim mit 0 Scorerpunkten, der beständig ein-oder ausgewechselt wird und damit noch kein Spiel über 90 min in der 2. BL gemacht hat? ;-), nix für unguad …

Vielleicht wollte er auch nur nicht die allseits verachteten Panikkäufe tätigen, für die er anschließend gegrillt worden wäre, sondern auf die Comebacks setzen - und Bandowski hat ja auch wer geholt

Ich war am Anfang auch skeptisch aber die Wintertransfers waren bis auf
Annan sehr gelungen, das muss man anerkennen. Die Abgänge waren alle,
nett gesagt, verkraftbar, wobei es mir bei Bobby Wood zwar Leid tut, aber das
Tischtuch war wohl zerschnitten. Dann ist eine Trennung die logische
Konsequenz.
Darüberhinaus war es die absolut richtige Entscheidung
nicht im Wettbieten um Voglsammer mitzuwirken sondern auf den
Außenbahnen aktiv zu werden. Ansonsten hätten wir jetzt 3 Mittelstürmer bei einer Aufstellung mit einer echten Spitze. Und unsere Offensive ist ziemlich gut, auch ohne Okotie wie man nach der Winterpause sehen konnte.

Klar hat Poschner auch Fehler gemacht, z.B. der Abgang von Kiraly und die technisch starken aber kämpferisch eher durchschnittlichen Spanier, die es dann natürlich in der 2.Bundesliga schwerer als in der Segunda Division haben.

Aber zu einer fairen Bewertung, muss man Positives wie Negatives gleichermaßen gewichten.

Is er jetzt immer noch da? Ich find es wär jetzt schee langsam Zeit.
Ist ja für den Ruf auch nicht so förderlich. Weil es wird langsam saupeinlich!

Gerhard Poschner feiert heute sein Einähriges.
[url]Poschner-Kreuzverhör: „Maximum an Feinden“ | Abendzeitung München

Ein Prinzip von uns hat er immerhin schon verstanden: Das obligatorische hypen und danach bashen der Neuzugänge ;D

Heute in der FAZ ein - trotz der schwer zu ertragenden Überschrift - ein lesenswertes Interview mit Max Eberl.

U.a. meint Eberl darin,

  • dass man Schritt für Schritt vorgehen und Geduld aufbringen müsse, damit die Mannschaft wachsen könne. Von heute auf morgen alle möglichen Spieler für viel Geld zusammenzukaufen und ihnen dann zu sagen: So jetzt funktioniert mal schön, das wäre unlogisch – fast so, als würde man fünfzig Millionen Euro nehmen, alles auf Rot oder auf Schwarz setzen und hoffen, dass die richtige Farbe käme.
  • dass man auf Mix von Spielern aus drei Kategorien setzt: fertige Profis, junge entwicklungsfähige Spieler mit Perspektive und Talente.
  • dass Kontinuität ein Schlüssel war: Als Gladbach durch das Tal der Tränen ging, war damals Demut angesagt. Aber auch diese Zeit war wichtig für die Entwicklung. Man habe dieses Durchschütteln gebraucht, es habe dazu geführt, dass alle gesagt hätten: Die glorreichen Siebziger sind vorbei, wir müssen jetzt neu anfangen, ein neues Kapitel schreiben.

Bei 60 ist man selbst von diesen Dingen meilenweit entfernt. Die paar Kröten, die man zur Verfügung hatte, hat man in einen brutalen Umbruch gesteckt. Talente mit Perspektive wie Weigl werden sogar von den „Fans“ niedergemacht und Kontinuität ist an der Grünwalder Straße ohnehin nicht übersetzbar.