Eben, wenn sie etwas hatten das ihnen Kraft und Hoffnung gab ist das den Umständen entsprechend doch top.
Und wenns in dem Fall der glaube an gott war isses doch auch okay.
Soll sogar Leute geben die sich mit 60 trikot vor den fernseh hocken weil sie denken es hilft, oder einen bestimmten glücksschal, ein bestimmtes glückstrikot haben.
Zudem wird mir immernoch zuviel zwischen Kirche und Religion an sich vermischt.
Bin nicht sehr bibelfest aber soweit ich weiss steht da weder was von nen papst drin noch von überragender stellung von pfarrern etc.
Was soll man jetzt gegen diesen Beitrag sagen? Mir gefällt er trotzdem nicht, obwohl ich jedem gönne so zu gehen, wie es für ihn passend ist. Aber was machen wir jetzt mit denen die tapfer ohne diesen Glauben gehen?
Danke, dass du so persönlich antwortest. Deshalb auch diese Antwort.
Meine Oma ist nach langjährigem Leiden an Krebs gestorben als ich 19 war. Sie hat sich nie beklagt, sie war immer zuversichtlich und vorallem, sie konnte in Frieden gehen, weil sie ihren Glauben hatte. Ich habe damals sehr mit „Gott“ gehadert. Warum lässt Gott das zu bei jemand, der so gläubig ist. Wo ist da Gott. Erst Jahre später habe ich verstanden, welche Kraft der Glaube meiner Oma gegeben hat. Ich habe diesen Glauben nicht, aber es gibt Situationen, wo ich meine Oma um diesen Glauben beneide.
Eben: Opium. Oder Meth.
Ich weiß: es macht gesund und glücklich, sich in die eigene Tasche zu lügen.
Und es kann manchmal hilfreich sein und auch als Schmerzmittel wirken.
Und alle Religionen basieren auf diesem Prinzip.
Ich halte es für eine spirituelle Falle.
Wie es wirklich aussieht, wenn es bei einem selbst soweit ist…
Das führt jetzt sehr weit und wäre tatsächlich in einem nicht vorhandenen philosophischen oder existentialistischen Fred besser aufgehoben.
Ich bin mir relativ sicher, dass ich ohne große Panikattacken abtreten könnte. In meiner persönlichen Welt war es das eben und ich kann danach weder Freude noch Trauer um mein Leben empfinden. Ich bin eben einfach nicht mehr da. Nirgends. Traurig werden die sein, die traurig sind, dass ich nicht mehr da bin.
Übrigens kann man sich mit diesem Weltbild halbwegs gut auf Beerdigungen selber trösten.
Ich bin ein christlicher Mensch. Ich gehe zwar nicht jeden Sonntag in die Kirche, aber doch hin und wieder und nehme das auch ernst.
Es ist mein Glauben.
Und dieser Glaube hat mir sogar mein Leben gerettet.
Ich empfinde das wie der Xanderl.
Beispielsweise hatte ich einen Onkel, der als Soldat 6 Jahre im ersten Weltkrieg und in Kriegsgefangenschaft war.
Er hat Aufzeichnungen gemacht und täglich Buch über seine Erlebnisse geführt. Er war gut im Glauben und religiösen Festen verwurzelt. Feldgottesdienste waren ihm wichtig.
Wenn man diese Aufzeichnungen studiert, merkt man, dass dieser Mann seine grausame Zeit nicht ohne seinen Glauben überstanden hätte.
Das hat mich tief beeindruckt und ich finde schade, dass davon heute kaum mehr was geblieben ist, auch bei mir nicht.
Aber Verunglimpfungen und dieses arrogante Herabschauen auf gläubige Menschen finde ich persönlich unerträglich.
Wenn man genau hinsieht, entdeckt man sogar Hass und damit sind wir in diesem Thread ja durchaus richtig.
Bei mir ist wie beim Xanderl alles verloren gegangen, geblieben ist aber der Respekt und ein bisschen Demut, weil wir Menschen da recht klein und unwissend sind.
Meinetwegen kann ja jede/r glauben, was er/sie will. Interessiert mich sosehr wie ein FCB-Spiel. Was mir aber gehörig auf den Geist geht, sind die missionierenden Religionsgemeinschaften. Die meinen, andere mit sich ins (Un)glück ziehen zu müssen, am schlimmsten noch mit Gewalt und Massenmorden. Die Geschichte der missionierenden Religionsgemeinschaften ist halt mit Leichen gepflastert. Und wenn es oft auch „nur“ gesellschaftliche Ausgrenzung ist, weil man z.B. in Bayern auf dem Dorf nicht der scheinheiligen „Moral“ des (wie sich jetzt oft rausstellt nicht selten pädophilen) Pfarrers entsprach. Mein Rat: Glaubt was ihr wollt, aber lasst andere in Ruhe.
Ganz genau!
(Das ist übrigens etwas, das ich den Juden sehr hoch anrechne: sie verzichten darauf, ihren Mist anderen aufs Auge zu drücken; im Gegensatz zu Islam und Christentum.)
Leider fängt jedoch das Missionieren eben bereits bei der frühkindlichen Gehirnwä.…dings.… bei der Religionserziehung an.
Die ultraorthodoxen Israelis wollen zwar nur ihren eigenen Landsleuten (und ihren Nachfahren) ihre religiösen Wertvorstellungen aufs Auge drücken, symphatischer macht sie das aber auch nicht.