Haß & Vergeltung! (Der "ich-kotz-mich-aus"-Fred; wieder dringend notwendig)

München Moosach: es knallte vier (!) Tage lang.
Am 29. ging es los und auch an Neujahr noch richtig rund.
Die ukrainischen Flüchtlinge werden sich gefühlt haben wie zu Hause.

Aber ich weiß schon:

„Die Leute haben einen Nachholbedarf nach Corona“.

Klar: die geisteskranken Knalljunkies schieben Entzug.
Zefix: diese flächendeckende Kriegssimulation
ist kein natürliches Recht!

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Ich pack das mal hier rein. Es ist ja nicht zwingend neu, dass wir mehr oder weniger in allen Bereichen der Infrastruktur nichts mehr auf die Reihe kriegen. Und mir wird Angst und Bange, wie und vor allem wer das künftig lösen soll. Wer das sinkende Schiff BRD wieder auf Kurs bringen könnte.

Wir haben existentielle Probleme. Energie, Gesundheit, Bildung, Verkehrswesen.
Und das sind nur die krassesten Baustellen, die uns sehr bald um die Ohren fliegen werden.
Das wird uns den selbstverständlichen Wohlstand, auf den der Deutsche Michel ja wohl ein Recht durch Geburt hat, kosten. Und zwar in spätestens zehn Jahren.

Ich bitte die Jüngeren, die hier mitlesen, um Nachsicht. Es gibt keine Regel ohne Ausnahme und alle über einen Kamm zu scheren, das mag dem/der Einzelnen gegenüber nicht unbedingt fair sein.

Jaja, die guten alten Zeiten. Okay Boomer… ich weiß. Doch wenn man vor zwanzig Jahren ein geschäftliches Problem zu lösen hatte, konnte man das in Gesprächen meist regeln. Man hatte beinahe immer einen kompetenten Partner am Telefon und versuchte gemeinsam, den Karren wieder flott zu machen.

Was habe ich in den letzten paar Jahren Zeit, Nerven und Energie verschwendet, weil das Know-how einfach nicht mehr da ist. Da kommen Mails, dass man sich „tatsächlich“ und „sehr zeitnah“ um mein Problem kümmern möchte. Es gibt natürlich auch positive Kontakte, über die ich mich auch freue. Doch diese Momente werden immer seltener.

Ich drehe langsam durch, könnte oft vor Ärger in den Tisch beißen, fühle mich von Deppen umzingelt und bin froh, dass ich Mitte 2023 aus diesem Irrsinn raus bin.

Was war zuerst? Die Henne oder das Ei? Politisches Versagen oder eine Wohlfühlgesellschaft, für die an erster Stelle Social Media steht? Und berufliche Kompetenz nur noch als halbwegs notwendiges und eher lästiges Beiwerk gilt? Ich glaube, das geht eher Hand in Hand und das ist zum Scheitern verurteilt.

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Da stimme ich Dir 1000% ig zu ! Der Großteil der Nachfolgegeneration hat nur Work-Life-Balance im Kopf, Social Media und Chillen.
Ich habe mittlerweile meinen durchaus florierenden Dienstleistungsbetrieb aufgelöst, da durch Corona meine ganze Kartei von Aushilfen eliminiert wurde.
Studenten haben in München es meistens nicht notwendig zu Jobben, denn wer 700 € oder gar mehr, für ein WG-Zimmer zahlen kann , hat Kohle von den Eltern.
Alle wollen studieren, Hauptsache man geht körperlicher Arbeit aus dem Weg.Auf einen Handwerker wartet man 3Monate auf einen Termin, die Wertschätzung des Handwerks bzw. der dort tätigen Personen, ist auf dem Niveau der untersten Kaste.
Innovationen und Neuentwicklungen finden nur noch in China,Südkorea und Amerika statt. Bezeichnend hierfür ist, dass einzig SAP an Position 98 der wichtigsten Firmen auf diesem Planeten ist.
Wir sind ein sattes, selbstgefälliges und bequemes Volk geworden, meinen aber wir erziehen andere Nationen und Kulturen. Mit welchem Recht ?
Die Nationalmannschaft ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, hungrig und bissig waren die Anderen !!

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Grundlegend gebe ich dir recht, dass wir ein kompetenz-problem haben. Das hat, meiner Ansicht nach, prinzipiell den Grund, weil man dachte ein paar Leute weniger können die gleiche Arbeit leisten wie vorher. Und schlechter zahlen will man auch. Engagement geht flöten, wenn man Leute permanent überfordert. Wenn man dann auch schlecht zahlt, kommen nur noch die, die nichts anderes mehr finden.jetzt hatte man mit hartz4 noch ein mittel an die hand bekommen, um leute in jobs zu zwingen, die schlecht bezahlt sind.

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Die Probleme, die wir wahrlich reichlich haben, sind nicht von heute auf morgen entstanden sondern haben sich über Jahrzehnte aufgebaut und verursacht hat das ganz sicher nicht die Jugend.
Besonders lustig finde ich den Vorwurf, dass jetzt alle studieren wollen. Wer hat die Kinder, die da jetzt alle nicht mehr körperlich arbeiten wollen, aufs Gymnasium gesteckt?
Ich sehe die Selbstbezogenheit in Teilen der jüngeren Generation schon auch, aber wir Älteren haben diese Generation dazu erzogen. Wir Älteren haben den jetzt jungen Erwachsenen doch schon als Kinder die Handys gegeben und wundern uns jetzt, dass die so Social Media fixiert sind.
Problemlösung erfordert Umdenken und dazu sehe ich gerade bei den Älteren keine oder wenig Bereitschaft. Da nehme ich mich nicht aus und bin deshalb sehr froh über die jungen Menschen in meinem Umfeld, die mich damit konfrontieren und meine gewohnten Verhaltensweisen in Frage stellen.

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Das wird wohl dann auch noch ein Riesenproblem der Jungen werden. Social Media kann man z.B. schlecht essen …

Ach geh, solange der @hard genügend Buidl einstellt, werden alle satt.

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Nur Hass gegenüber meinem unkollegialen Kollegenschwein. Wir hatten ausgemacht, dass wir die drei Tage heute, morgen und übermorgen in die Arbeit gehen und uns die Urlaubstage aufsparen. Dann schreibt mir die Dreckssau allen Ernstes gestern, dass er die ganze Woche nicht kommen wird. Fühle mich verraten und von Gott und der Welt verlassen, vorhin aufstehen und in meine eh schon gehasste Arbeit zu fahren war ein Albtraum.

Seine Begründung war ‚Bei mir läufts grad nicht so, brauch die Tage echt noch um klar zu kommen!‘ Bin echt gespannt auf seine Erklärung dann nächste Woche, ich kenn keinen der so ein geregeltes und behütetes Leben hat wie er. Eltern noch zusammen, langjährige Freundin, Bruder der in der KfZ-Werkstatt arbeitet und lebt draußen weit entfernt von dem Trubel in der Großstadt.

An sich wäre es mir scheiss egal, aber es war ausgemacht. Ich hab drauf gezählt, dass er kommt, weil ich es hier alleine kaum mehr aushalte in dem Saftladen. Das A-Loch regt mich sowas von auf… und ich Depp bin immer noch so nett und hab dem Arsch noch vor dem Urlaub meine Fahrradpumpe geliehen. Brauch sie nicht, aber es geht ums fuckin Prinzip.

Auf der anderen Seite ist mein Leben im Vergleich zu ihm einfach nur abgefuckt und ich Trottel sitz jetzt hier und schreib diesen Text.

Könnte echt kotzen. Das war das erste und letzte Mal, dass ich am 03. Januar arbeiten werde und ich hab wirklich nur Hass übrig für meinen Volltrottel von Kollegen.

Eine höchst effektive Methode, sich sein Leben gründlich zu versauen.

Ja am liebsten würd ich sofort hier alles hinwerfen, ich weiß eh schon, dass ich im Sommer gegangen werde bzw mein Vertrag läuft halt aus. Der Kollege hat wahrscheinlich von einer anderen Stelle schon die Zusage (hatte im Dezember ein Bewerbungsgespräch) und scheisst deswegen auf alles. Trotzdem hätte ich es schön gefunden, wenn er mich nicht im Stich gelassen hätte.

Eh klar; sowieso. Aber so sinds halt.
Aber „gehasste Arbeit“ ist einfach pures Gift.

Und was soll ich jetzt machen? Ehrlich gesagt hab ich egal welche Arbeit noch nie gemocht, es ist alles moderne Versklavung meiner Meinung nach, kurz gesagt die Arbeitswelt in Deutschland ist ein Riesen Haufen Scheisse, außer man ist vielleicht verbeamtet oder Profifußballer. Ich hab absolut kein Bock mehr.

praktisch arbeiten wie ein pferd und verdienen wie ein pony…ganz klar dass man da die lust verliert.

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Ich verdiene aktuell nicht mal 1600, knapp darunter und ja das ist eigentlich viel zu wenig, hab aber halt letzten Mai hier stunden reduziert von 40 auf 32 und selbst das ist mir noch zu viel.
Also ja das ist ein Hungerlohn. Im Sommer muss ich 100 Euro mehr für meine Wohnung bezahlen, dann bin ich wahrscheinlich warm bei ca 1000 Euro für die Bude… oder knapp drunter, trotzdem viel zu wenig zum ordentlich Leben, wie soll das funktionieren.

Zugegebenermaßen arbeite ich hier aber von Monat zu Monat immer weniger, ist ja klar, wenn man weiß, dass man eh gehen wird… die Stimmung ist schon vor einem halben Jahr gekippt, weil alle Kollegen um mich rum (außer ein paar alteingesessene Privilegierte) ebenfalls nur Veträge hier haben, welche alle im Sommer enden. Anders gesagt, das hier ist ein sinkendes Schiff.

Heute, wo ich hier praktisch alleine bin, wird mir klar, wie dermaßen beschissen meine Lage ist. Ich hab mich vor paar Tagen woanders beworben, aber wirklich Lust da anzufangen hab ich glaub ich auch nicht, aber Hauptsache erstmal hier weg.

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Schon Mal überlegt, auszuwandern? Für manche der Ausweg. Für manche nur die nächste Sackgasse…

Du warst doch in der Veranstaltungsbranche, oder? Was machst du derzeit?

Ich persönlich bin immer froh, wenn ich alleine im Büro bin :melting_face:

afaik bist du noch relativ jung. Warum machst du keine solide Ausbildung im Handwerk? Dann kannst du dir entweder deinen Arbeitgeber aussuchen, oder dich alternativ selbständig machen. Fördermöglichkeiten und Gelder dafür gibts mehr als genug, es fehlt eher an Willigen, die das machen. Aber wem natürlich 32 Wochenstunden schon zu viel sind, dem ist eine Selbständigkeit nicht zu raten. Also ohne Wertigkeit, ob ich die 32h nun für gut oder schlecht halte.

Das wurde dir von der Politik, von den Lehrern usw eingehämmert von Mitte der 90er bis Mitte der 00er Jahre (Eigenerfahrung).
Und mit eingehämmert meine ich eingehämmert. Da wurden Klassenkameraden (mir fällt kein moderner Begriff ein) von Lehrern zum Ende der Grundschule oder 5./6. Klasse im Gymnasium als zukünftige Fliesenleger oder Dachdecker beschimpft weil sie mit dem Unterrichtsstoff nicht klar kamen.
Leute, die nach der 10. Klasse ne Lehre machen wollten und später vllt immer noch BOS bekamen von Lehrern (!!) zu hören: „Mei, versau dir halt deine Zukunft.“

Das ist kein Witz, das war so! Haben andere in meinem Alter ähnliche Erfahrungen!?

OECD Studien (Null Ahnung) haben Deutschland über Jahrzehnte kritisiert, dass zu wenig studieren. Von der Quote ist das immer noch so, mittlerweile hat man auch dort verstanden, dass man in anderen Ländern keine vglw duale Ausbildung hat und man in anderen Ländern bspw Krankenpfleger studiert statt es als Ausbildungsberuf zu haben.

Und: Das Handwerk/körperliche Arbeit hatte mit der Wende und EU-Osterweiterung/Meisterzwang harte Konkurrenz.
In Kombination mit dem Druck doch zu studieren, sinkenden Jahrgängen (nur noch 2/3 wie in den Boomerjahren wo die Studierquote eben viel niedriger war) → voilà.

Zum Thema Work/Life Balance:
Heute arbeiten fast immer beide Partner in einer Beziehung. Das war bei den Jahrgängen 1950-1965 schlicht anders.

Mein Schwager (selbstständiger Handwerker) wird von Älteren auch oft schräg angeschaut wenn er an 2 Tagen um 3 aufhört zu arbeiten. Aber seine Frau arbeitet halt auch 35h die Woche und ist daher nicht toujours für die kleinen Kinder da.
Oder ich scheue auch grad den „Karriereweg“, weil das zu Lasten meiner Frau ginge. Punkt.
Dieser Aspekt mag nicht alles erklären bei „Work Life Balance“ aber gern auch mal ums Eck denken bevor man schnell die Lösung parat hat.

Und @rais : A bissl bin ich beim @MichiS. Es machen oft weniger Leute die Arbeit wo früher mehr am Ruder waren.

Viele Jobs heutzutage kosten so viele Ressourcen und früher gabs und brauchte man sie nicht…
Ich denke zB an die ganzen Apps. Da beschäftigen sich aberwitzig viele Leute damit um die teils komplexen Dinger „am Leben zu halten“.

Früher: Karte am Automaten kaufen. Der wird ab und zu geleert, gewartet und alle paar Jahre ausgetauscht.
Heute: Hast du ein Vielfaches an Unterhaltskosten für die ganzen Updates/Schließen von Sicherheitslücken…

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Ja, schon mal überlegt, klar. Vor allem der Liebe wegen. Aber ich glaube es ist woanders nicht unbedingt besser, ich liebe München ja, gerade im Sommer, also die Stadt an sich. Dass hier so viele bescheuerte Leute wohnen und die Politik so arschig ist, dafür kann ja die Stadt nichts…
Denke nicht, dass Auswandern die Lösung ist. Mir würde ein sonnigeres, wärmeres Land schon gut tun. Allerdings nur heiss und schwitzen finde ich auch nicht so geil, ich mag die vier Jahreszeiten und die Abwechslung in Deutschland/Bayern schon sehr gerne. Außerdem brauch ich meine Familie, hab ja nur noch meine Mama und meine beiden Schwestern, aber das sind die einzigen, die mir Halt geben. Ohne die wäre ich wohl längst in Mexiko oder sonst wo.

@SeppF naja so gesehen hab ich schon ein Handwerk gelernt mit der Ausbildung „Fachkraft für Veranstaltungstechnik“. Nur ist diese Ausbildung der allerletzte Scheiss gewesen, ich wünsche mir oft, ich hätte irgendso einen Sesselfurzer-Job gelernt.

Ich frag mich seit Jahren wie ich da rauskomm. Aber mir fällt keine Lösung ein. Schreiner oder sonst was ist heutzutage auch alles andere als geil, der Kollege auf den ich heute so stinkig bin, ist gelernter Schreiner und sicher nicht ohne Grund hier in dem Saftladen gelandet.

Hier möchte ich in aller Deutlichkeit widersprechen!

Im Übrigen hat die Wertschätzung des Handwerks positiv verändert und sich endlich auf den Stundensatz ausgewirkt.

Das Handwerk hat große Probleme was den Nachwuchs betrifft,
was aber nicht nur die Quantität betrifft.
Was heute alles von der Schule kommt und sich bewirbt kannst du echt
nicht auf die Menschheit loslassen.
Was aber nicht an der Schule oder den Ausbildungsbetrieb liegt.
Noch hat sich die Qualität eines Facharbeiters nicht verschlechtert,
obwohl viele schwarze Schafe unterwegs sind die gar keine Ausbildung haben.
Da sind wir wieder bei dieser unsinnigen Aufhebung des Meisterzwanges angelangt.

In Zukunft wird man noch länger als drei Monate auf den Handwerker eines Fachbetriebes warten müssen.

Ich kann nur jeden jungen Menschen raten ein Handwerk zu erlernen.

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Sehe ich auch so.
Das wird auch was bewirken!

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