Homosexualität und Homophobie im Fußball

Wenn es eines guten Demokraten Pflicht ist, homophobe Polemik hinzunehmen oder gar gelten zu lassen, dann möchte ich lieber ein schlechter sein. Und angehört haben sich die entsprechenden Beiträge mehr oder weniger ‚begeistert‘ ja wohl alle hier im Forum.

Das demokratische Recht auf freie Meinungsäußerung ist zumindest in meiner Auslegung nicht gleichbedeutend mit einem Freibrief diskriminierende Parolen ex cathedra zu verkünden.

Wie kann man nur hassen das Menschen sich lieben?

[url]- YouTube

Liebe hassen? Ist genauso abwegig, wie Toleranz für Intoleranz einzufordern!

straight version: http://www.youtube.com/watch?v=BgDEG4w_VV0
gay version: http://www.youtube.com/watch?v=Ooi-ah73aC4

;o)

(bei der Gelegenheit; wenn auch ganz leicht off topic; Quelle: campact.de)

Eine bundesweite, homophobe Petition will verhindern, dass Schüler/innen in Baden-Württemberg Toleranz für die Vielfalt von Lebens- und Liebesformen lernen. Rechte Kreise trommeln: Schon 100.000 haben unterschrieben. Wir treten der Hetze entgegen.

Unterzeichnen Sie unseren Eil-Appell für Vielfalt und Toleranz

in den letzten Tagen sorgt eine bundesweite Online-Petition für Schlagzeilen: Ein Realschullehrer diffamiert darin den neuen Bildungsplan von Baden-Württemberg, der bei Schüler/innen Verständnis und Akzeptanz von schwulen und lesbischen Lebensentwürfen fördern soll. Schon fast 100.000 Menschen haben unterschrieben. Der rechte Rand trommelt für die Petition. Für sie ist Homosexualität nicht ein Menschenrecht, sondern ein auszumerzendes Übel.

Kurz nach dem mutigen Coming-Out des Fußballprofis Thomas Hitzelsberger wird klar, wie viel Feindseligkeit Menschen wie er noch immer ertragen müssen. Jetzt wollen wir mit einem Eil-Appell gegenhalten und die wegweisenden Pläne der baden-württembergischen Landesregierung unterstützen. Sobald wir 100.000 Unterschriften zusammen haben, werden wir unseren Appell unter dem Motto „Vielfalt gewinnt!“ in der Stuttgarter Zeitung als Anzeige veröffentlichen. Damit die hässliche Fratze der Homophobie nicht wieder hoffähig wird.

„Du Schwuchtel“, „Schwule Sau!“, „Du bist pervers!“, „Schwuler Pass!“ – auf unseren Schulhöfen sind solche Aussprüche allgegenwärtig. Sie sind es, die bei vielen Jugendlichen mit homo-, trans- und intersexuellen Gefühlen Angst vor Diskriminierung erzeugen. Nach einer europaweiten Umfrage der EU-Grundrechteagentur unter mehr als 90.000 Befragten haben Zweidrittel der homo-, trans- und intersexuellen Menschen in der Schule ihre sexuelle Ausrichtung verheimlicht. Mindestens 60 Prozent von ihnen waren dort mit abwertenden Kommentaren konfrontiert.

„Wenn Jugendliche erleben müssen, dass ihre sexuelle Orientierung nicht geduldet wird, erleben wir immer wieder massive psychische Probleme, massiven Leistungsabfall und damit verbundene Schwierigkeiten im weiteren Berufsleben“, schreibt die Bundesintegrationsbeauftragte Christine Lüders in der Süddeutschen Zeitung von gestern. Dies zu verhindern und zugleich bei allen Schüler/innen Akzeptanz und Toleranz für eine Vielfalt an Lebensentwürfen zu schaffen – darum geht es dem Bildungsplan Baden-Württembergs. Und eben nicht um „eine pädagogische, moralische und ideologische Umerziehung“, wie es die Petition „Kein Bildungsplan unter der Ideologie des Regenbogens“ behauptet.

Was als Einzel-Aktion eines Lehrers begann, hat Wellen geschlagen: Die in Baden-Württemberg sehr konservativ ausgerichteten Landeskirchen kritisieren den neuen Bildungsplan. Und der FDP-Fraktionschef im Landtag, Hans-Ulrich Rülke erklärt, dass er andere Lebensformen keineswegs gleichwertig zur klassischen Familie sieht – sehr zum Entsetzen liberaler Parteimitglieder. Noch schlimmer: Rechte und rassistische Kreise wie die Plattform „Politically Incorrect“ springen auf und wittern Morgenluft.

Für homosexuelle Jugendliche bedeutet das zusätzlichen Druck und Mobbing in dem ohnehin schon oft homophoben Klima an Schulen. Eine solche Schule wollen wir nicht. Wir stehen an der Seite von Lehrer/innen, Bildungspolitiker/innen und Schüler/innen, die gemeinsam für eine offene Schule streiten, in der Toleranz und Vielfalt gelehrt und vorgelebt werden.

Unterzeichnen Sie unseren Appell!

Mehr im 5-Minuten-Info…

Und hier können alle unterschreiben, die sich von der Verleumdungskampagne linksgrüner Interessenvertreter nicht beeindrucken lassen, sondern sich selbst ein Bild machen wollen, was daran …

[font=‚Arial, Helvetica, sans-serif‘][size=10]Auszug aus der Petition:[/size][/font]
[font=‚Arial, Helvetica, sans-serif‘][size=10]"Die Pläne schießen über das Ziel hinaus
[/size][/font]
[font=‚Arial, Helvetica, sans-serif‘][size=10]Wir unterstützen das Anliegen, Homosexuelle, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle und Intersexuelle nicht zu diskriminieren. Bestehende Diskriminierung soll im Unterricht thematisiert werden. Die „Verankerung der Leitprinzipien“ und der Aktionsplan „Für sexuelle Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg“ (2) schießen jedoch über das Ziel der Verhinderung von Diskriminierung hinaus. Das vorliegende Papier „Verankerung der Leitprinzipien“ und die Ankündigung die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ in ähnlicher Weise in den Bildungsstandards der einzelnen Fächer zu verankern, zielt für uns auf eine pädagogische, moralische und ideologische Umerziehung an den allgemeinbildenden Schulen."[/size][/font]
[font=‚Arial, Helvetica, sans-serif‘][size=10][/size][/font]
und daran …[font=‚Arial, Helvetica, sans-serif‘][size=10]
[/size][/font][font=‚Arial, Helvetica, sans-serif‘][size=10][/size][/font]
[font=‚Arial, Helvetica, sans-serif‘]Wir fordern…
…ein klares Zeichen der Bildungsplankommission zu einer verantwortungsbewussten Sexualpädagogik und ein „Nein“ zur Überbetonung einzelner Gruppen und ihrer Interessen.
…den Erhalt des vertrauensvollen Verhältnisses von Schule und Elternhaus und den sofortigen Stopp einer propagierenden neuen Sexualmoral.
…ein uneingeschränktes „Ja“ zum Wissenschaftsprinzip in Schule, Unterricht und Lehrerbildung und lehnen ideologische Kampfbegriffe und Theoriekonstrukte ab.
….die Orientierung an den Werten unseres Grundgesetzes, das den Schutz von Ehe und Familie als demokratische Errungenschaft verteidigt (GG Art. 3 – Gleichheit vor dem Gesetz; Art. 6 – Ehe und Familie).
…die Suizidgefährdung bei homosexuellen Jugendlichen nicht nur als Problemanzeige zu benennen, sondern deren Ursachen zu erforschen und Präventionen aufzuzeigen, um diese zu reduzieren, was nur sehr begrenzt schulisches Thema sein kann. Die Stigmatisierung von Lehrkräften mit Slogans wie „Schule als homophober Ort“ (3) fördert die Vertiefung und nicht die Überwindung dieses Problems. Dagegen müssen die Landesregierung und der Landtag ein Zeichen setzen.
…eine Gewaltprävention gegen alle Formen von Ausgrenzung, die nicht erst ein Klima von „Opfern“ und „Tätern“ herbeiredet und sich dann als deren Lösung ausgibt. Eine übermäßige Fokussierung auf „sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität“, wie sie für den Bildungsplan 2015, leistet dem Vorschub.
[/font][font=‚Arial, Helvetica, sans-serif‘][size=10]
[/size][/font]
… homophob sein soll?

Hier geht’s zur Unterschrift:

[url]https://www.openpetition.de/petition/online/zukunft-verantwortung-lernen-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens[/url]

@ Sehlöwe
Würd ich auch nicht unterschreiben.
Was hat das jetzt mit rechte Kreise u. Mob zu tun ?
Sind die 100.000 Bürger u. Eltern die da unterschrieben haben, die Kirchen die dagegen sind, alle
rechts??
Ich bin auch dafür, dass die Findung eines Jeden sich selbst überlassen bleiben soll,
Indoktrination von Seiten des Staates brauchts da nicht.

„Aus der gleichen Würde jedes Menschen folgt noch nicht, dass jedes Verhalten als gleich gut und sinnvoll anzusehen ist.“

Das steht da drin - also sollen sich diese Schwulen endlich richtig verhalten und nicht immer negativ auffallen? Und sinnvoll ist ihr
Verhalten ja schließlich auch nicht, da Sex ja nur zur Fortpflanzung dienen soll, nicht etwas um Spaß zu haben…

@never_red
Steht eigentlich alles im verlinkten Kurzinfo.
Und der Mob; naja; war halt die original campact-Überschrift; die lernens halt auch von der Bild, wie man das macht…ähem…

ich finde, man sollte auch saemtliche religionen gleich intensiv unterrichten. wurst, dass es hauptsaechlich katholiken und evangelen in Deutschland gibt.

Da hast du vollkommen Recht! :-)

Du lebst doch nicht mal in Deutschland. Was geht es dich eigentlich an was hier passiert? Edit by Mod, das einzige was du kannst ist zu provozieren und irgendwelche Diskusionen vom Zaun brechen. Edit by Mod!

Da bin ich ganz genau Deiner Meinung!
Und „gleich intensiv“ heißt „gar nicht“, denn Indoktrination mit hirnrissigen Kulten hat an der Schule nichts zu suchen. Leider hat auch dieses Thema hier im Fred nichts zu suchen.

Laecherlich!!!

„Fußball, FC Bayern München: Wegen homophober Banner muss der FC Bayern München im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Manchester United am 9. April auf die Unterstützung aus einem Fanblock verzichten. Grund sei ein diskriminierender Banner mit der Aufschrift „Gay Gunners“ sowie ein Schmäh-Cartoon gegen Mesut Özil im Achtelfinal-Rückspiel gegen den englischen Topclub FC Arsenal, teilte die Europäische Fußball-Union UEFA am Montag mit. In der Münchner Fußball-Arena wird deshalb Zuschauerblock 124 geschlossen bleiben. Darüber hinaus müssen die Bayern eine Strafe von 10.000 Euro berappen. Normalerweise passen bei internationalen Spielen 68.000 Zuschauer ins Stadion, in der Bundesliga gar 71.000. Für das Heimspiel gegen Manchester United gab es bereits mehr als 100 000 Vorbestellungen.“

Fuck den modernen Fusssball. Ich sags ja. Bald werden einzelnen Plärrer auch einzeln identifiziertbar sein. Hängt die Schwarze Sau auf kostet dann 1.500.- Euro an den Schiri und zieht ein Stadionverbot nach sich.

Man kann homphoben Schwachsinn (=pauschale Verunglimpfung einer Minderheit) so wie in diesem Fall von den Bayernfans wohl kaum mit Gesängen gegen den Schiedsrichter, der direkt am Spiel beteiligt ist, vergleichen.

In diesem Sinne geht das Urteil gegen den FC Bayern als Stellvertreter seiner Fans völlig in Ordnung und ich würde es sogar dann begrüßen, wenn es sich gegen uns richten würde. Allerdings hoffe ich, dass unsere Ordner gut genug geschult wären, um so ein schwachsinniges Banner noch vor Spielbeginn aus dem Verkehr zu ziehen.

Ob die UEFA weiß, dass die „Gay Gunners“ offizieller Arsenal-Fanclub sind?

http://www.gaygooners.moonfruit.com/

LOL
Sag das auf keinen Fall den Bauern; die sollen ruhig zahlen!

Vielleicht helfen ein paar Quellen:

  1. sueddeutsche.de

  2. kicker.de

  3. uefa.org

Auf der deutschsprachigen UEFA-Seite steht noch gar nichts, auf der englischen nur eine Kurzmeldung ohne nähere Begründung …
[color=#006600][list][*]»Following the charge of discriminatory behaviour by *** supporters (Article 14 UEFA Disciplinary Regulations) and the displaying of an illicit banner (Article 16(2e) DR) during the 1-1 draw in Munich, the Control and Disciplinary Body has decided: … To order the partial closure of the Fußball Arena München … To fine the club €10,000 for the displaying of an illicit banner.«
[/list][/color]
… also: Vorwurf diskriminierenden Verhaltens der Zuschauer sowie Zeigen eines gegen das Reglement verstoßenden Transparents.

Dass sich das sehr persönlich gegen Özil richtet, sieht man (und zwar jenseits von ‚lustig‘). Weitere Details in Pressemeldungen sind frei erschwurbelte Vermutungen.

Wer sich darüber aufregt, soll mal nachlesen, was im Gegensatz dazu andere Verstöße (Pyro usw.) kosten. Wenn überhaupt, sehe ich da einen »Promi-Rabatt«.

Danke; jetzt seh ich wenigstens, worums eigentlich geht.

In der Tat.

Nachtrag:

Aus dem im OP zitierten Artikel geht aufgrund der dortigen falschen Grammatik nicht hervor, daß GG-Banner und Schmähcartoon ein & dasselbe sind; dort werden zwei verschiedene Transpis impliziert. So jedoch hat Deine Frage, die du vermutlich aufgrund des gleichen Mißverständnisses gestellt hast, keinen Sinn mehr.

Edith meint den Satz „Grund sei ein diskriminierender Banner mit der Aufschrift „Gay Gunners“ sowie ein Schmäh-Cartoon gegen Mesut Özil“, in dem es korrekt „sowie einem Schmäh-Cartoon“ heißen müsste. Deutsche Sprache, schwere Sprache, liebe Journalisten. Aus welchem Blättchen ist denn eigentlich der Artikel, Max? So eine Quellenangabe mit Link wär schon fein.