Homosexualität und Homophobie im Fußball

Danke für das nette Kompliment. Das find ich echt lieb von dir ;o)
Was ich beruflich mach, das verrat ich nicht. Bezeichnenderweise bin ich aber ein Sozialfuzzi.

Wenn du dir den Thread nochmal von Anfang an durchliest, wirst du vielleicht feststellen, dass völlig unnötigerweise gegen den Eingangspost polemisiert, übertrieben dünnhäutig reagiert und provoziert wurde. Dass das entsprechende Reaktionen auslöst, die zunächst jedoch immer noch versuchten sich inhaltlich damit auseinanderzusetzen, ist wohl kein Wunder.

Im Eingangsposting wurde nur auf eine Veranstaltung zum Thema hingewiesen, eine schlichte Information und Einladung für jene, die’s interessiert. Nicht mehr und nicht weniger. Was dann folgte waren so umwerfende Beiträge wie:

Was für ein Geschwurbel, das mit dem eigentlichen Thema des Threads eigentlich wenig zu tun hat. Keiner wird gezwungen hier mitzulesen, aber man fühlt sich gezwungen sich über „offtopic“ zu beschweren. Keiner wird gezwungen Schwule gut zu finden, aber man fühlt sich gezwungen die eigene Abneigung gegen sie einzuwerfen. Keiner wird gezwungen sich das Thema zu eigen zu machen, aber man fühlt sich gezwungen Gewalt anzudrohen, falls jemand z.B. über ein Transparent in der Kurve auf es hinweist. Und keiner wird gezwungen hier was zu schreiben, aber man fühlt sich gezwungen den Humorgott zu spielen und (ach wie originell!) mit Wattebällchen zu werfen. Keiner wird gezwungen Äpfel mit Birnen zu vergleichen, aber manche tun es trotzdem zwanghaft gerne.

Lauter „passende“ Beiträge zum Thread, die es geradezu herausfordern, dass er in irgendeiner Nebenspur des eigentlichen Themas eskaliert und es schließlich zum primatentypischen Scheißeschmeißen kommt. Bloß weil einige nicht mit einem einfachen Veranstaltungshinweis klarkommen und gleich ein Faß aufmachen müssen. So weit, so normal - Internetforum halt :o)

Das ist ein recht guter Vergleich und ich kann das durchaus nachvollziehen. Vielleicht ist das tatsächlich eine Erklärung für die oben zitierten Reaktionen. Wobei… wenn jemand ehrlich und unverblühmt raushaut, dass er Schwule nicht leiden kann und eklig findet, dann trifft das auf jenen eher nicht zu. Aber zumindest dir nehm ich das gerne ab.

Deine letzte Behauptung seh ich aber als sehr gewagt an, weil ich erstens offensiv gelebte Homosexualität inklusive einer möglichen Ablehnung heterosexueller „Normalstandards“ für eine Abwehrreaktion auf die eigene Diskriminierung halte und mir zweitens keine Berichte darüber bekannt sind, dass irgendwo auf diesem Globus Schwule und Lesben Heterosexuelle aufgrund derer Präferenzen verfolgen, verprügeln oder gar töten. Manche Homos schotten sich halt ab, gerade weil sie sich in unserer Gesellschaft nicht wirklich akzeptiert fühlen und bilden lieber eine Subkultur, die sich klar von den „Normalos“ abgrenzt und auch kein gutes Haar an diesen läßt. Aber diese Subkultur bildet keineswegs die Mehrheit in der Szene. Die meisten sind so normal, die würdest du gar nicht als Homosexuelle erkennen, wenn sie nicht vielleicht selbst offen dazu stünden.

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibts genügend Schwule und Lesben, so dass ich mir diese Einschätzung erlauben darf. Unter ihnen gibts alles: Tunten, Spießer, Alternative und CSU-Wähler, Intellektuelle und Hohlköpfe, Machos und Weicheier… Der homosexuelle Bevölkerungsquerschnitt ist scheinbar alles andere als homogen. Aber es ist so schön leicht diese Menschen auf ihre Vorlieben beim Lieben zu reduzieren und dadurch einen Gegensatz „Wir Normale“ und diese „Anders-/Abartigen“ zu konstruieren. Und dann gibts noch total tuntige Heteros, bei denen ich es einfach nicht fassen kann, dass sie lieber mit Frauen ins Bett steigen und Kinder zeugen wollen - irre das alles…

[ O Mann… „Deine Nachricht ist zu lang. Es stehen maximal 10 000 Zeichen zur Verfügung.“ - Muss stückeln…]

[…und weiter gehts…]

Ich für meinen Teil möcht auf diesem für mich noch recht niederschwelligem Niveau überhaupt nicht irgendjemandem irgendetwas verbieten. Aber ich behalte mir vor manches abgrundtief dämlich zu finden und das auch mitzuteilen. Manchen Mist kann man schlicht und einfach nicht so unwidersprochen stehen lassen. Sich dafür dann - in einem Diskussionsforum! - eventuell anhören zu müssen, man sei selber intolerant, weil man eine andere Meinung nicht toleriert ist der Wahnsinn im Quadrat, denn dadurch wird einer Diskussion und inhaltlichen Auseinandersetzung komplett der Sinn entzogen, dann kann man gleich die Scheiße in die Hand nehmen und ausholen. Ich will nix verbieten, aber ich sag, was ich bescheuert finde und versuch das auch zu begründen.

Toleranz nur einzufordern bringt auch nichts und wie du wahrscheinlich nicht zu unrecht geschrieben hast, geht das einigen sowieso recht bald nur auf die Eier. Ich versuche so sachlich wie es mir möglich ist und wie ich grade lustig bin einfach nur meine Sicht der Dinge darzulegen, Argumente und möglichst passende Bilder zu finden, damit ich auch möglichst unfallfrei verstanden werde. Ich zwing niemanden und ich fordere auch niemanden dazu auf, sich meine Gedanken einfach so anzueignen. Was sich jemand von meinem Gesülze rausziehen mag, bleibt jedem selbst überlassen und ich geb mir halt bei mir wichtigen Themen gern mal die Mühe, in der Hoffnung, dass was hängen bleibt und wirkt. Missionieren will ich auch niemanden, auch wenns vielleicht so rüber kommt. Ich setz da auf Evolution und Bewußtseinsbildung, in der Hoffnung, das Verstand und Vernunft (freilich nach meinem Gusto) dafür fruchtbar ist.

Schön, dass du da so ganz frei für dich selbst Grenzen zu ziehen in der Lage bist. Wie wärs, wenn du als Nichtbetroffener diese scheinbar so variablen Grenzlinien mal die Neger und Schwulen selbst ziehen lassen würdest? Wie würdest du es finden, wenn andere entscheiden würden, wie grenzwertig man mit dir umgehen darf? Aber immerhin hast du eine klare Position für deine Handlungsgrenzen gegenüber anderen gefunden, an der du dich orientieren kannst und hoffentlich auch konsequent sein kannst. Besser als gar keine.

Toleranz hat in meinen Augen übrigens gar nichts mit Moral zu tun. Moral wird einem z.B. von Glaubensvertretern oder Ethiklehrern eingetrichtert, meist als gegeben unhinterfragt übernommen und orientiert sich immer an Mindeststandarts, die für gemeinschaftliches Leben in einer bestimmten Gruppe definiert werden. Diese Moral kann je nach Gruppe (Katholiken, Moslems, Hindus, Buddhisten, Naturreligionen, Sozialkundelehrer, Militäreinheit, Jugendkultur) sehr unterschiedlich sein und ist auch zeitgeschichtlichen Veränderungen unterworfen, also wandelbar und weder in ihren Kernaussagen noch in ihrer Gültigkeitsdauer monolithisch. Toleranz hingegen ist eine Minimalanforderung, die ab einer gewissen Bewußtseinsstufe evolutionsbiologisch und in der Sozialevolution einfach Sinn macht um das eigene Überleben zu sichern. Ohne Toleranz hätten wir wegen den kleinsten Dingen permanenten Krieg Jeder gegen Jeden. Auf Krieg hab ich keinen Bock und dazu brauch ich keine Moral um das zu erkennen und zu begründen. Ohne Toleranz würd ich nicht mal meine eigenen Kinder aushalten. Hier wird keine Moralkeule geschwungen, sondern ganz platt ausgedrückt um „Leben und Leben lassen“ geworben. Wer das nicht mag, muß damit rechnen und es auch akzeptieren, selbst mal von irgendeinem Honk umgenietet zu werden. Nicht meine Welt…

Das hältste für Quatsch? Stimmt, es geht nicht darum Schwule auszugrenzen oder sie blöd zu finden. Soweit okay. Wie kommst du aber darauf, dass es in diesem Thread um Moral und Umerziehung und ganz speziell darum, dass beides die Leute satt haben, geht? Lies nochmal das Eingangsposting, dann weißt du worums ursprünglich geht. Oder hat jetzt die „Ich will so bleiben wie ich bin - Du darfst!“-Fraktion diesen Thread offiziell und erfolgreich gekapert und bestimmt die inhaltliche Ausrichtung? Gehts hier nur noch ums Rumgeheule, weil man sich durch ein Informationsangebot in der freien Wahl der eigenen Begrenzheit eingeschränkt sieht? Ich hoffe ich übertreibe jetzt nicht zu sehr mit meinem Quatsch.

Ja mei, unterschiedliche Sichtweisen halt. Für mich hat eben das Eine eine andere Qualität als das Andere. Aber wenn jemand meint, dass der Apfel und die Birne vom gleichen Baum kommen, dann soll mir das auch recht sein. Klar können Arroganz und Diskriminierung Hand in Hand daherkommen. Deswegen sind sie aber noch lange nicht das Selbe.

Von meiner Seite her ist jetzt eh scho ois g’redt. Mir fällt nichts mehr sinnvolles ein, was ich noch einbringen könnte. Machts alleine weiter :o)

@Block H:
Sehr gut geschrieben!

@ Block H: Ich habe einen Spezl im Landkreis Freising, der hat Schweine. Lass uns da hinfahren und ein paar Perlen mitnehmen.

Wer leicht bekleideten jungen Männern beim Vorturnen zuschaut und gleichzeitig Schwulen-Hasser ist, der gehört mit Blaulicht auf Isar-Amper-12E color=#999999[/color].

Das Ganze auch noch in einem Land, das von einer ziemlich hässlichen DDR-Domina regiert wird - kaum zu fassen.

Na wir werden doch wohl nicht unsere ostdeutschen Mitbürger diskriminieren… ;)

ja, sehr gut, Danke !
was hier teilweise geschrieben wird ist einfach so peinlich, das man sich schämen muss !!!

allerdings.

Stimmt! Zum Beispiel diesen hier:

Auch von mir volle Zustimmung!

Ich traue mich fast nichts zu schreiben vor Ehrfurcht.
DerMechanismus, der hinter diesen Diskriminierungen steckt, ist halt die Abgrenzung, um sein bequemes Weltbild behalten zu können und die Sehnsucht, als normal zu gelten.
Dabei ist ein positives Weltbild so einfach zu erreichen, wenn man die Leute so mag, wie sie sind. Ich brauche niemanden schlechter oder besser zu reden.
Wenn man etwas erreichen will, muss man argumentieren und aufklären, damit die Leute besser informiert entscheiden können und das machen die Löwenfans gegen Rechts wie vieles ganz vorbildlich.
Das ist ein wichtiger Thread, der durch Block H veredelt wurde.

Ist eigentlich ein Hetero-Single, der nicht heiratet und keine Familie gründet, auch nicht „normal“ ??

Also was hier so manche, über Mitmenschen schreiben, die sich lediglich der gleichgeschlechtlichen Partnerschaft verschrieben haben, ist sehr sehr beschämend.

Ich bin Familienvater und habe in meinem Umfeld, sowohl privat als auch beruflich, mit homosexuellen Menschen zu tun. Dazu kann ich nur eins sagen, schön dass es sie gibt !!! Das sind alle durchwegs liebenswerte, freundliche Menschen, mit deutlich mehr Intellekt, als so mancher Schreiberling hier.

Danke Unterschleißheimer, genau die gleichen Gedanken hatte ich auch beim durchlesen des Threads. Ich gehöre zu den (mittlerweile) überzeugten Hetereo-Singles, was ja nach den Gedankenkonstruktionen mancher Autoren hier auch nicht „normal“ sein dürfte.

Im meinen Umfeld hab ich genügend Beispiele welche tolle Menschen Homosexuelle, egal ob weiblich oder männlich, sein können. Ebenfalls konnte und kann ich immer wieder feststellen, dass viele Homosexuelle einen hohen Intellekt, hohe Kreativität und viel Empathie besitzen. Was an diesen Menschen nicht normal sein sollte, und diese von anderen auch beim Fußball beleidigt und benachteiligt werden dürfen, werde und will ich nicht verstehen, geschweige denn akzeptieren.

Auch zu Block H seinen Aussagen ist nicht mehr viel hinzuzufügen, ebenfalls danke für diese klugen Worte.

Arne Friedrich z.B. wurde auch immer gern unterstellt dass er Männer möge, weil er mit 33 immer noch „ledig“ ist.
Ist doch etwas an den Haaren herbeigezogen.

Hier beißt sich meiner Meinung nach aber die Katze in den Schwanz.

Warum gibt es solche Mutmaßungen bzgl. einem wie Friedrich, der mit 33 immer noch ledig ist? Genau. Weil man mittlerweile weiß, was für Anstrengungen die Schwulen unter den Sportlern betreiben, um ja ihre Homosexualität zu verbergen. Die, die sich nicht auf die große Lebenslüge einlassen, und sich eine Frau für die Medienauftritte mieten (O-Töne von nunmehr sehr vielen Insidern, die niemals alle lügen), werden zwangsläufig einfach als Ledig in der Öffentlichkeit auftreten und - selbst wenn sie einen Partner haben - diesen tunlichst im Schatten halten. Wenn sie sich denn überhaupt auf eine Partnerschaft einlassen und nicht aus Angst heraus keine Liebe ernsthaft in ihr Leben lassen.

Kein Wunder also, dass diejenigen Heteros, die zufälligerweise ledig sind und das einfach, weil sie entweder keine Lust auf Partnerschaft haben oder noch nicht den/die Richtige(n) gefunden haben, schnell in Verdacht geraten, schwul zu sein.

Siehste. Am Ende sind also sogar Heteros betroffen von der Homophobie, indirekt zumindest. Schlimm das, wa?

Hehe… Sorry, aber…

Jetzt könnt man glatt meinen, dass es unter homosexuellen Menschen gar keine Deppen gäbe. Keine Rassisten, keine überheblichen Snobs, keine Integranten, keine intoleranten Hohlbirnen, keine Nervensägen oder Spinner usw. usf… Alles ganz feine und tolle Leute. Des stimmt aber ned…

Man muß sie auch nicht unbedingt positiv „stigmatisieren“. Die meisten, die ich gut kenne, find ich auch toll und nett und überhaupt - sonst tät ich mich nicht mit ihnen abgeben. Die sind aber nicht deswegen nett und toll, weil sie homosexuell sind, sondern einfach so. Es gibt Schwule - und das ist jetzt kein Schmäh! - die mir beim Shopping echt keine Hilfe sind. Das Einzige was ich vielleicht auf diesen speziellen Aspekt zurückführen könnte ist, dass viele von ihnen eine für meine Einschätzung hohe Fähigkeit zur Selbstreflektion besitzen, was eventuell auf den etwas schwierigeren Weg zur Selbstwerdung zurückzuführen ist.

Ansonsten herrscht bei den Homosexuellen sowohl individuell, als auch in der Partnerschaft oder im Alltag genau der gleiche ganz normale Wahnsinn, wie bei den Heterosexuellen. Normalität findet man dort, wo man nicht nach den Unterschieden sucht.

In der Bundesliga gibt es sicher zahlreiche Homosexuelle und es ist schwer zu sagen wer einer ist. Ein leichtes ist es aber einen zu nennen, der es definitiv nicht ist. Stefan Kießling, denn sonst würde mir kein Grund einfallen, warum in Löw konsequent aus seiner „Schwulencombo“ ausschließt.
Bei Sechzig würde ich stark auf Lauth tippen, der ein Doppelleben führt!

Könnt im Prinzip jeder sein. Nur weil einer sich pflegt und net aussieht als hätt man sein Gesicht mit nem Backstein gebürstet…heisst das noch lange nichts.

Ist schon klar, dass bei den Homosexuellen der ganz normale Irrsinn besteht wie bei den Heteros oder Bisexuellen. Mir geht es in erster Linie darum, dass Menschen in eine „unnormale“ Schublade gesteckt werden, nur weil sie schwul sind. Zu behaupten, Homosexuelle sind „bessere“ Menschen als die Heteros, ist sicherlich genauso ein Schmarrn.

Nein; hast ja selber geschrieben „Unter ihnen gibts alles: Tunten, Spießer, Alternative und CSU-Wähler, Intellektuelle und Hohlköpfe, Machos und Weicheier…“. Als Schwuler CSU zu wählen, ist, wie als Schwein die Metzgerinnung zu wählen: unfassbar blöd.

Mooooooment, die Tante stammt aus derselben Geburtsstadt wie Ole von Beust.

Ansonsten, ein Fred, den „die Gesinnungspolizei“ wieder mit vortrefflicher Feder bzw. Tastatur führt. Nix gegen schwul sein im allgemeinen, aber dieses permanente vorgeführte durch Leute wie Wowereit ( „…und das ist gut so“ ) und einen, unseren Staat im Ausland vertretenden, Außenminister lassen mein Verständnis dann doch etwas sinken. Es soll nicht wie früher sein, verboten oder im stillen Kämmerlein praktizierend, aber ein bißchen weniger Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, insbesondere den Medien, wäre sicherlich angebrachter, da man sich ja mit einer „normalen“ Lebensweise schon manchmal echt daneben vorkommt.
Im übrigen vermehrt sich die Menschheit durch heteroe Lebensweise, von daher bin ich strikt gegen eine ( zumindest finanzielle ) Gleichstellung dieser Lebensform.