In einem Punkt würde ich Dir widersprechen, nämlich, dass die Roten nicht an der SL teilnehmen werden. Eigentlich müssen sie sogar.
Sie haben ja selbst oft genug verlauten lassen, dass der nationale Titel eigentlich schon nicht mal mehr ein Minimalziel ist. Das ist quasi selbstverständlich. Und der DFB-Pokal, ohje, da kann man noch ein paar Mios mitnehmen, aber zählen tut der für die auch nicht.
Bleibt als Ziel dann noch die Schwammerlliga, die aber, zumindest erstmal, deutlich abgewertet wird. Das wird quasi die neue Europa-League, die doch ehrlich gesagt kaum jemanden wirklich interessiert und nur zum Geldverbrennen taugt. Und Ziel die abgewertete Schwammerlliga zu gewinnen, das ist nicht deren Anspruch, weil sie an Renommee verliert. Damit können sie nicht glänzen.
Also sind sie aufgrund ihrer Selbstwahrnehmung schon dazu verdonnert, dort teilzunehmen. Und dann sind sie hoffentlich raus aus der nationalen Liga. Vielleicht Dortmund und RB auch noch. Wenn es dann die nationalen Verbände nicht wieder total verkacken, könnte der Fußball, wie zumindest ich ihn mag, eine deutlich größere Chance auf eine Wiedergeburt haben.
Und auch ich kann mir vorstellen, dass das restliche Fußballgeschehen, außerhalb der Super-Top-Highclass tatsächlich weniger interessant für Investoren wird. Zumindest werden die Vereine als Spielzeug für Milliardäre evtl. weniger interessant werden. Aber ich kann mich da natürlich auch völlig täuschen. Ist aber auch wurscht. Die Situation, so wie sie jetzt in den deutschen Ligen herrscht, finde ich äußert schlecht. So gesehen gibt es zumindest eine Chance auf Besserung. Sehr viel verschlechtern kann sie sich aus meiner Sicht nicht mehr.
Wenns bei den zwölf bleibt und die genannten großen bei ihrer haltung bleiben wirds aber schon ein ordentliches gefälle zu den anderen geben…
Aber noch langweiliger noch besser
Dass die Bayern da unbedingt mitspielen wollen bestreite ich gar nicht, die Frage ist nur ob es geht, Stichwort 50+1. Sehr überrascht bin ich, dass die Dosen nicht dabei sind. Gibt doch für dieses Marketingprojekt keine schöne Vorstellung als in sterilen Stadien ohne bösen kritischen Ultras in einer Eliteliga und vor Millionen asiatischen Fernsehzuschauern zu spielen. Fußballkultur oder der gleichen gibts bei denen ja sowieso nicht, die Eventfans würden sich wahrscheinlich sogar auf die Superliga freuen
Man könnte dann auch endlich die TV-Geldverteilung in Deutschland deutlich gerechter vornehmen. Denn für die Großkopferten FCB, BVB & RBL ist ja dann die SL eine Primat Notlösung, wenn sie sich mit einer gerechteren Verteilung nicht zufriedengeben.
Bisher hatte man immer Furcht, dass sich der FCB z.B. selbst vermarktet, wenn er weniger TV-Gelder erhält. Wenn der FCB aber in der Superliga ist, gibts hier kein Hemmnis mehr.
Pro 1/18-Verteilung der TV-Gelder!
Ich wüsste nicht, wie 50+1 einer Teilnahme entgegenstehen sollte. Wenn, dann schon eher die UEFA. Ob sie aber Vereinen z.B. die Teilnahme an nationalen Ligen untersagen kann, wird wahrscheinlich vor Gericht entschieden werden, wenn sie es drauf ankommen lassen.
Und warum die Dosen nicht dabei sind. Es geht ja weniger darum, wer dabei sein will, sondern wen die „Großen“ dabei haben wollen. Und da ist wohl RB momentan nicht attraktiv genug. Vielleicht werden sie ja als Nachrücker noch gefragt, wenn die anderen Beiden aus D tatsächlich nicht mitmachen sollten. Glaube ich aber immer noch nicht dran. Die warten halt noch ein paar Tage die Reaktionen ab und sondieren dann die Lage.
Bei deren nächsten Mitgliederversammlung würde die ganze Führungsetage mit Ach und Krach ausgewechselt werden, wenn sich die Roten der Super League anschliessen.
Und dieser Superliga beizutreten ist eins, aber zuerst öffentlich empört darüber zu sein und sie abzulehnen, und danach dann doch beizutreten wär wirklich zu viel des Guten. Der Mintzlaff hat sie ja auch schon öffentlichkeitswirksam abgelehnt.
Das sehe ich gerade anders herum. Wenn ich eine spannende Liga möchte, in der der Meister erst am Ende feststeht, liebt der Bayernfan die Tristesse. Spiele werden nur als gut akzeptiert, wenn die eigene Mannschaft dominiert und Meisterschaften sind nur gut, wenn die wigwnw Mannschaft gewinnt.
Wenn sich Bayern nicht mit Madrid, Manchester oder BArcelona messen kann, laufen deren Fans Amok. Wenn es eine Super League gibt, werden in den nationalen Ligen oder der CL bestenfalls B-Mannschaften spielen. Das werden die Fans nicht akzeptieren.
Hallo, da verkennst Du aber deren nationalen Einsatz. Sie selbst würden sich diesem drögen Kommerz natürlich nie hingeben, aber Sie müssen Deutschland ja auch als Nation international vertreten. Dafür bringen Sie halt mal großzügig dieses Opfer. Und dann brechen deren Mitglieder vor Rührung mit Tränen in den Augen in Jubelstürme aus.
Der Hochglanz-Investorenfußball ist doch längst eine Realität und keine Hirngespinst von irgendwelchen ewiggestrigen Ultras. Der Nachbar lebt bereits ohne die formale Abspaltung in eine ESL sehr gut in der Blase der Superreichen und hat alleine schon durch sein CL-Abo die Bundesliga längst kaputtgesiegt.
Wie groß war das Entsetzen, als uns Regensburg völlig zu Recht in die Dritte Liga geschossen und der in seinem Stolz verletzte Investor auch noch beleidigt den „4“ Joker gezückt hatte. Dreidreiviertel Spielzeiten später muss ich sagen: Die unfreiwillige Nordung auf ‚Back to the roots‘ hat uns zu keinem Zeitpunkt geschadet. Vielmehr macht mir der Fußball endlich wieder Spaß. Nicht, weil er erfolgreicher, sondern weil er authentischer geworden ist. Wie weiland in der Bayernliga, als die Westkurve vergeblich versucht hatte, den FC Schweinfurt aus dem Grünwalder zu schreien. Wir haben gemeinsam gewonnen und gemeinsam gelitten. Letztlich war es egal, ob am Ende der Aufstieg stand oder die Weißblechmedaille um unseren Hals baumelte. Die Emotionen waren das Lebenselixier des Löwendaseins, nicht der Erfolg.
Um nun den Bogen zu schließen: Sollen diejenigen, die vom Erfolg getrieben sich von Sieg zu Sieg in die fußballerische Agonie schießen sich doch ihre eigene rosarote Illusion jenseits der Grundwerte des Fußballsports bauen. Wahrscheinlich bleibt für den Rest der Welt außerhalb diese Luxusoase dann weniger zum Leben, aber sie erhält endlich wieder einen unverzerrten Wettbewerb jenseits der routinierten Langeweile.
Aber eines muss dann klar sein: Wer sich beim Rennen um den Titel des Superdupertrallala Champs mit gleichgesinnten Großkotzvereinen die Taschen vollstopft, hat das Recht verwirkt gleichzeitig an der Schüssel des Plebs zu essen.
Daher: Jedem das seine und dem Hochadel viel Spaß auf dem Opernball. Ich gehe inzwischen auf die Wiesn!
Wenn sie das dann überhaupt dürfen. Schließlich wären die ausgegliederten Kapitalgesellschaften dann keine Lizenznehmer mehr in den Verbänden.
Sie wären ja dann in einer eigenen Liga außerhalb der Verbände und der UEFA.
Im Fall eines deutschen Teilnehmers müsste dieser seine II. Mannschaft wieder in den e.V. zurückführen oder in eine neue Kapitalgesellschaft die Lizenznehmer der DFL werden müsste. Dann wäre diese aber sportlich nicht für die 1. oder 2 Liga qualifiziert. Aktuell gäbe es sogar nur den FCB II der dann überhaupt in der 3. Liga starten könnte.
Da stellt sich dann sicher auch die Frage ob das die Fans dann noch mitmachen.
Zudem darf man nicht vergessen, dass zudem eine Zulassung der Spieler für die Nationalmannschaften auf dem Spiel steht.
Ich stelle den Erfolg einer solchen Superliga generell in Frage.
Es wird sich ja am grundsätzlichen Problem nichts ändern. Auch da wird innerhalb kürzester Zeit die Langeweile Einzug halten. Wer das meiste Geld reinpumpt wird Serienmeister, ganz einfach. Die Zuschauer werden irgendwann keinen Bock mehr darauf haben und auch die „Investoren“ und TV-Vermarkter werden früher oder später feststellen dass Fußball kein Videospiel ist ;)
Früher oder später werden sie dann doch dabei sein. Der gemeine Rote Fussballkonsument will Spiele gegen Real und Barca und nicht gegen Rosenborg Trondheim oder Basel.
Die Roten warten nur ab, damit die AA bei der Vergabe der UEFA EM Spielstätten nicht leer ausgeht. Den Rest erledigen dann zwecks des schnöden Mammons unsere Politiker.