Ist das Leben in München lebenswert oder nur teuer?

Mal Frage an den @GeoScH
Für das München Modell wartet man ja meist über 6 Monate bis der Antrag beschieden ist, und es ist ja auch nur ein Teil (bei Neubauten 30% !?) dafür vorgesehen.

Wie lief des denn bei euch ab, dass ihr da reinkamt?
Und, was passiert wenn dein Arbeitgeber dich befördert und du „zu viel“ verdienst? Musst du dann raus oder mehr zahlen oder bleibt einfach alles?

Ich find das Münchner Modell ne tolle Sache, mich beschleicht das Gefühl dass bei Neubauten die „freien“ Wohnungen dafür umso teurer werden, da die Bauträger ne Mischkalkulation machen (oder denke ich falsch!?)

Der Bescheid geht jetzt durch in 14 Tagen wird alles online gemacht, das Problem ist eher die Wohnungen zu finden, hier muss man selbst aktiv sein, wir haben damals alle staatlichen Bauträger angeschrieben, und dann von Ihnen jeweils Wohnungen bekommen die wir besichtigen dürften waren alles Neubauten, zwei haben wir angeschaut Messestadt Ost und domagkpark, da die Preise gleich waren haben wir uns wegen meine alten Arbeitgeber für Domagkpark entschieden.

Bezüglich der Grenze, wir haben es damals beantragt als meine Frau mit dem zweitem Kind schwanger war und sie davor 3 Jahr nicht gearbeitet hat also war ihr Einkommen 0€ nur mein Gehalt wurde berechnet, damals war die Schwelle glaub so bei 80k mit zwei Kindern und so sind wir reingerutscht, seit dem hat sich das Einkommen massiv erhöht durch Arbeitgeberwechsel, danach hat aber keiner mehr gefragt, einmal drin fragt keiner mehr nach, haben aber vor einem Jahr ein neuen Antrag gestellt, die Schwelle ist ja nun glaub bei 120k mit 3 Kindern und haben ihn innerhalb von 14 Tagen bekommen, nur die Wohnungen hier im Norden sind aktuell Mangelware, abwarten was passiert nach Fertigstellung der Funkkaserne.

Also Münchner Modell ist eine sehr gut Sache, man darf nur den Zeitpunkt nicht verpassen.

Viele Einwohner kennen das System leider nicht, die Stadt bewirbt es nicht gut genug, wir haben es auch nur nebenbei mit bekommen und gingen immer davon aus dass wir zu gut verdienen.
Wir wollten ja auch mit dem Münchner Modell bauen, leider hat Corona hier uns ein Bein gestellt und uns war das Risiko zu groß, die Wohnung hätte für 115m2 600.000 € gekostet in Freiham.

hier die aktuellen Grenzen.
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Wieso bindest Du Dich ein Leben lang mit dem Kauf einer Immobilie?

Weil das die deutsche lebensart bzw Eigenart ist, in der eigenen immobilie auch zu wohnen…
In anderen ländern dagegen ist der mietmarkt eher schlapp. Dort werden eher wohnungen rege verkauft und gekauft bei umzügen.

Ich lese da einen Widerspruch…

Willst du sagen in anderen Ländern ziehen die Leute um und verkaufen/kaufen? Und hier zieht niemand um!?

Verstehe es grad micht…

Das hat mich mal interessiert und hab deswegen mal gegooglet.

Es ist echt so in Ausland wird das Thema anders angegangen.

Anders zum Beispiel in Skandinavien und den Niederlanden. Dort zahlen Käufer bloß 0,7 bis 1,5 Prozent für den Grunderwerb. In Frankreich ähnelt die Grunderwerbsteuer (5,1 Prozent) zwar dem deutschen Bundesdurchschnitt, und in Belgien liegt sie mit zehn Prozent deutlich über dem hiesigen Niveau.
Aber: Diese Sätze gelten nicht für Otto-Normal-Käufer. Viele Staaten bevorzugen Erstkäufer und haben Steuerfreibeiträge eingeführt, um die Barrieren zu senken. Belgien zum Beispiel staffelt die Höhe der Transaktionskosten nach einem Stufentarif. Günstigere Immobilien (in Großstädten bis 230.000 Euro) werden dabei begünstigt. Solch ein Stufenmodell wäre aus Sicht des IW-Instituts auch eine Alternative für Deutschland.

Zum Vergleich in Deutschland ist es ja vom Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geht von 3,5 bis 6,5 %

Unter bestimmten Umständen sind Bürger in anderen EU-Ländern gar von der Grunderwerbssteuer befreit. Frankreich erhebt die Steuer zum Beispiel nicht für Neubauten, die jünger als fünf Jahre sind. Schließlich, so die Argumentation der Franzosen, hätten die Käufer bereits für die Bauleistungen entrichten müssen. In den Niederlanden müssen außerdem Käufer unter 35 Jahren keine Grunderwerbsteuern bezahlen. Das soll jungen Familien den Eigentumserwerb ermöglichen.
Im europäischen Ausland differenzieren die Staaten vor allem danach, warum sich die Bürger Eigentum anschaffen: Selbstnutzer werden bevorzugt, Kapitalanleger müssen draufzahlen. Wer eine vermietete Immobilie kauft, muss höhere Belastungen tragen. In den Niederlanden liegt der Steuersatz bei acht Prozent – sechs Prozent mehr als die durchschnittlichen Grunderwerbskosten.
Nicht nur die Grunderwerbsteuern sind im Ausland günstiger, auch sind Verbraucher besser abgesichert. In Frankreich, Belgien und den Niederlanden sind zum Beispiel Kreditversicherungen üblich. Rutscht der Kreditnehmer zum Beispiel in die Arbeitslosigkeit, greift die Versicherung und verhindert so den finanziellen Ruin. Wer so eine Versicherung abgeschlossen hat, muss auch weniger Eigenkapital aufbringen. Die Banken haben schließlich die Sicherheit, dass die Rate weiter bedient wird.

Andere Länder gehen damit halt wirklich viel besser um und ermöglichen Menschen einfach und schneller ihre Wohnungen/Häuser zu kaufen und zu verkaufen.

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Ich glaub, er meint, dass in anderen Ländern die Menschen nicht so an ihrem Eigenheim/ihrer Eigentumswohnung hängen. Die ziehen halt einfach um, wenn sie einen Job in einer anderen Stadt haben, verkaufen ihr altes und kaufen was Neues. In den USA geht das ja sogar soweit, dass man Haus/Wohnung mitsamt Mobiliar kauft/verkauft.

Ich hab mal einen Jobwechsel ausgeschlagen - im Nachhinein völlig richtigerweise! - weil ich da hätte umziehen müssen.

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Ah ok.

Oder anders formuliert: In anderen Ländern gibt es keinen funktionierenden Mietmarkt :man_shrugging:

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Doch schon nur will der Staat die Menschen nicht in der Miete haben und ermöglicht seinen Menschen sehr früh Eigentum :smiley:

Darum sind wir ja auch so weit unten beim Vermögen, bei uns geht es ja erst in die Miete um die Reichen noch Reicher zu machen :D

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Der FDP Theorie dass man nur die Nebenkosten beim Kauf um 3-4% absenken muss und schon kann sich fast jeder die 600.000 Euro Eigentumswohnung leisten kann ich wenig abgewinnen.

Aber Hausbesitzer könnten die Steuerzahler von Morgen werden denn Immobilien können nicht so einfach weglaufen.

Um mich herum wird gerade alles zubetoniert. Würde ich im Eigentum wohnen würde ich mich grün und blau ärgern. Als Nächstes kommen vermutlich 500 Windräder im Englischen Garten. Und ja ich jammere auf höherem Niveau. Aber weil es vorhin erwähnt wurde. Das Schöne an Freiham ist dass man mit dem Radl vorbeifahren kann (das Gut Freiham mal ausgenommen).

Muss ich dir recht geben, was die Stadt da vorhat ist einfach verrückt, dieser Stadtteil wird keine Lebensqualität haben, es sind keine Kneipen/Biergärten usw geplant, nicht mal keine Läden, alles nur Wohnungen und Schulen, in solchen Viertel willst nicht leben, ist hier im Domagkpark ja nicht anders, unter uns gibt es ja das kleine Industriegebiet mit IBM/Microsoft/Amazon usw… dazu dann Wohnungen und das einzige was sie dort haben ist ein REWE/Penny und DM, keine einzige Eisdiele dafür 4 riesige Hotels.

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Sieh an. Ging das so einfach? Meine Eltern (gleicher Job wie Du) hatten damals keine Chance. Der Dienstherr sagte „Umziehen!“ und sie mussten. Allerdings war das in den Neunzehn-Sechzigern und in NRW, vielleicht ist das von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich…

Jedenfalls war ich so gezwungen, als gebürtiger Rheinländer in Westfalen aufzuwachsen. In WESTFALEN! Das ist so ziemlich die Höchststrafe. Aber ich hab wie immer das Beste draus gemacht… :smile:

Um mal etwas Positives dagegen zu setzen. Das alte Messegelände neben der Theresienwiese finde ich ganz gelungen (ist aber nur für Vermögende konzipiert). Biergarten und Eisdielen gibt es und man hat den Autoverkehr aus dem Viertel an einigen Stellen rausgehalten. Und auch wenn ich keine Wohn Hochhäuser mag finde ich das Konzept hinter dem Olympischen Dorf städtebaulich nach wie vor sehr interessant (auch wenn nicht die ganze Stadt so konzipiert sein sollte).

Dass man überall Hotels hinstellt nervt mich schon viele Jahre aber man kann damit halt in München selbst bei 40% Auslastung ein Schweinegeld verdienen. Niedriglöhne kombiniert mit Wucherpreisen machen’s möglich. Auch beliebt sind komplett möblierte Apartments zur Kurzzeitmiete weil man damit anscheinend den Mietspiegel umgehen kann.

UnterhaltungsreedereiEIS - Hier kann Speiseeis konsumiert werden.

Das ist aber keine Eisdiele :) kenn sie ja ist vor meiner Tür, haben ja lange Zeit nur am WE aufgehabt, jetzt wieder unter der Woche.

Eine Eisdiele macht ja noch kein lebendiges Viertel. Diese modernen Schlafstätten sind halt oft klinisch tot, selbst wenn es eine Eisdiele geben sollte.
Aber wenn man an die Diskussionen rund ums Grünwalder Stadion denkt darf man sich nicht wundern. Der Autoverkehr stört keinen aber wehe 20 x pro Jahr kommen mal für 3h ein paar Fußballfans um die Ecke.

ich bin ja relativ oft im angeblichen Shithole Berlin und so sehr ich diese Stadt persönlich schätze so scheintot sind auch viele der dortigen Neubauviertel. Es geht anscheinend nicht anders.

Oh ja von diesen Boardinghäusern kann der Münchner Norden, z.b. Moosach, ein Lied singen.

Zu den toten Neubauvierteln: dies ist auch ein altes bundesgesetzliches problem, das man sich geschaffen hat, punkto wohnen getrennt von arbeit, immissionsrecht, lärmschutz ezc. Gibt nur wenige mischviertel noch.
Der städtischen lebensqualität schadet das ungemein.

Könntest du mir den vorteil der stadt aufgrund von fernwärme nochmal erläutern?
Kapier den punkt nicht

Man hat den Vorteil in der Stadt, sonst hast du ja oft nur Öl Heizung oder jetzt halt wärmepume mit etwas Glück eine Gasleitung, vielleicht gibt es ja schön Dörfer mit Fernwärme.

Fernwärme ist doch relativ günstig? Nachteil natürlich ich kann nur damit heizen, aber in einer Mietwohnung hat man oft sowieso keine Wahl.

Sei froh das die wenigstens aufhat,mir haben bei uns im kaff kein Geschäft, alles außerhalb paar Kilometer.