Klimafred

Städter unterhalten sich, wie die Leute vom Land die Mobilität realisieren sollten.

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Klar wir machen das ja vor in der Stadt, aber die ländliche Bevölkerung muss halt den Willen dazu haben, habe viele in der Stadt aber auch nicht.

Der Individualverkehr in München (und vermutlich auch anderen Städten) ist aktuell mindestens wieder so schlimm wie vor Corona.
Das blöd rumstehen legt sich mit dem Elektroauto. Wer etwas weiter fährt muss nämlich dauernd laden :grin:

Den Individualverkehr auf dem Land einzuschränken ist ineffektiv und teuer. Städte bieten da prinzipiell erstmal deutlich mehr Potential. Allerdings würde ich mir nach wie vor eine City Maut wünschen.

Ineffektiv in Bezug zu was? Klima? Würde mal behaupten, ohne die Zahlen zu kennen, dass die meisten Autos auf dem Land stehen und es bringt nichts die Autos mit E-Autos zu ersetzen.

Ein Auto das steht schadet dem Klima doch gar nicht?
Erst wenn man sich ein Neues kauft dreht man an der CO2 Uhr. Noch schlimmer wenn man einen Firmenwagen fährt und alle 3 Jahre ein neues Fahrzeug nehmen MUSS.

Aber das Auto hat mal bei der Produktion dem Klima geschadet.

Firmenwagen stehen aktuell hier gar nicht zur Debatte, kannst du auch mal bei einem Thema bleiben.

Das gehört zum Thema. Ich bekomme alle 3 Jahre ein neues Auto, während jemand der auf dem Land sein Auto einfach 15 Jahre durchfährt eine viel bessere CO2 Bilanz hat sofern er nicht andauernd Kilometer frisst.
Und es ist überhaupt nicht unüblich dass sich jemand auf dem Land ein Auto kauft und es einfach mal 12 Jahre und länger durchfährt. Wenn es um die CO2 Bilanz geht fängt man dort an wo das Einsparpotential am Größten ist.
Zweiter Fakt. Ein attraktives ÖPNV Angebot auf dem Land ist wichtig wenn man die Menschen zum Umstieg bewegen will. Gerade in Nebenzeiten fahren aber z.B. die Busse oft fast leer durch die Gegend.

Noch dazu wo Klimawandel ein globales Thema ist. Wir müssen zeigen wie man gute, klimaschonende Mobilität vor allem in Städten schafft (denn in den Städten spielt weltweit die Musik). Andere müssen das nachmachen wollen sonst sparen wir mit Gewalt unsere 2% Anteil ein und alle anderen machen einfach weiter.

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Wenn meine Freundin am Samstag v. der Stadt wo sie arbeitet mit dem Bus nach Hause aufs Land will, fährt nur 1x pro Stunde ein Bus. Meist bekommt sie den wegen 5 Min. nicht mehr u. kann dann 55 Min warten. Da hol ich Sie dann meist mit PKW ab, damit sie nicht erst um 22:00 daheim ist.

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So ist es.

Aktuell würde man in unserem Kaff ca. 50min ins nächste KKH brauchen, oder 25min einfach in den nächsten Supermarkt. Und hier gibts noch jede Menge Dörfer die deutlich tiefer im Spessart liegen.
Am WE gibts dort oft nur 2-3 Bus Stops am Tag. Manche Ortschaften haben gar keine Bushaltestellen mehr.

Da wird’s schwer die Leute zu überzeugen, ihr Auto zu verkaufen.

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Genau das wird nichts bewirken, weil es sowas nie geben wird, wenn dort ein Bus alle 5 Minuten fährt, wird der Bus leer fahren, ganz einfach ein Dorf mit 1000 Menschen hat nicht bedarf für regelmäßigen ÖPNV.

Der ÖPNV müsste ja in zig verschiedene Richtungen fahren, darum hat das keine Zukunft.

Auch kein Mensch fährt mit dem ÖPNV zum Einkaufen, hier brauchst du Nahversorger.

„Der BMW ist nicht privat; das ist mein Dienstwagen.“
„Aber Sie arbeiten doch im Home Office?“
„Gerade da ist es besonders wichtig, dass man möglichst oft rauskommt.“

Angesichts der Tatsache, dass die Staaten ihr vor 8 Jahren gemeinsam beschlossenes 1,5°-Ziel mit ziemlicher Sicherheit verfehlen werden, wage ich einfach mal zu behaupten, dass es bei dieser Thematik an „Gelassenheit“ wohl am Wenigsten gemangelt hat.

Hitzewellen definieren sich auch nicht über einen bestimmten Tageshöchstwert, sondern wenn über mehrere Tage und Nächte Temperaturen herrschen, die für die Region ungewöhnlich hoch sind. Und die Zahl dieser Tage hat seit der Jahrtausendwende deutlich zugenommen. Nicht nur in Deutschland, sondern auch bei unseren Nachbarn in Südeuropa. Das Argument, dort sei es schon immer so heiß gewesen, finde ich daher zu kurz gegriffen.

Ja, es wird wärmer. Wer in diesem Jahr volljährig wird, hat die 12 heißesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1880 erlebt (- Glückwunsch!). Und wie Du sagst: Kälter wird es im Schnitt nicht mehr werden. Auch Extremwetterereignise werden wohl eher noch zunehmen (mit dem 1,5°-Ziel sollte ja nicht die Zeit zurück gedreht, sondern zumindest der Status Quo beibehalten werden).
Rosige Aussichten für die kommenden Generationen, aber auch für ältere Menschen oder die Landwirtschaft (von Flora & Fauna ganz zu schweigen).
Klar kann man sich jetzt in Fatalismus flüchten, weil angeblich eh schon alles verloren ist. Oder man zelebriert einen „Nach mir die Sintflut“-Hedonismus wie der junge Schnösel in dem „Ich scheiß aufs Klima“-Video (der wahrscheinlich auch einfach nur den Lifestyle pflegt, der ihm vorgelebt/anerzogen wurde). Man kann auch fordern, sich einfach ein Beispiel an noch heißeren Ländern zu nehmen (dass dann auch die Siesta in Deutschland kommt, wage ich dennoch bezweifeln…).

Aber als junger Familienvater, der in der Landwirtschaft aufgewachsen ist und dessen Eltern beide jenseits der 70 (auch aufgrund von Vorerkrankungen) schon die teils hohen Temperaturen hierzulande zu schaffen machen, lässt mich dieses Szenario eben nicht so kalt (Wortspiel nicht beabsichtigt), wie manch anderen.

Die Vorschläge aus Deinem letzten Absatz fände ich übrigens allesamt unterstützenswert.
Aber in einer Gesellschaft, in der mittlerweile selbst bei Hitze-Ratschlägen des Gesundheitsministeriums „Entmündigung!“ geschrien wird, gibt es dafür wohl eher keine Mehrheiten. Wie groß die Beharrungskräfte sind, wenn Klimaschutz nicht nur als Konzept postuliert wird, sondern in konkreten Maßnahmen mündet, konnte man eindrucksvoll beim GEG bewundern.
Und Politiker wollen ja schließlich wiedergewählt werden (mit ein Grund, warum ich Deiner These „wenn es wirklich schlimm wäre, würde die Politik anders handeln“ nichts abgewinnen kann).
Ich habe es hier schon mal geschrieben: Nachweislich sinnvolle Maßnahmen wie Katalysatoren, bleifreies Benzin, Schwefelfilter in Kraftwerken oder FCKW-Verbot wären heutzutage mit großer Wahrscheinlichkeit politisch überhaupt nicht mehr umsetzbar. Wegen „Freiheit!“ und so (die BILD würde vermutlich sogar „Finger weg von meinem Haarspray!“-Aufkleber verteilen)…

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Klasse Beitrag, aber wenn mir der Gesundheitsminister aus dem Urlaub bedeutungsschwangere Hinweise auf Klimakatastrophen in Italien gibt, denke ich mir doch. Was außer zig Stunden bei Lanz während Corona haben unseren Karli in diese Position gebracht?

Wer die Gesetzeslage verfolgt weiß dass Autobauer seit Jahren irgendwelchen Kram in ihre Neuwagen einbauen müssen. Zu behaupten ein Kat wäre heute nicht mehr durchsetzbar finde ich daher fast polemisch.
Die Euro 7 Norm steht quasi vor der Tür, auch steigt zur Zeit permanent die CO2 Steuer, (war übrigens mal versprochen dass das Geld an diejenigen zurück geht die CO2 sparen) , eine Verdoppelung der LKW Maut ist geplant (finde ich prinzipiell richtig) und die Steuerbelastung auf Benzin und Diesel war noch nie so hoch wie aktuell. Inklusive der aus meiner Sicht komplett sinnlosen Beimischung von „Bio“ Kraftstoff gewonnen aus angeblich eigentlich wertvoller Agrarfläche.

Laut ADAC sind in Deutschland nur noch vier Kleinwagen unter 15.000 Euro erhältlich.

In Deutschland ist es aktuell durchschnittlich 2° wärmer als 1881-1910 (warum man unbedingt diesen Zeitraum nimmt keine Ahnung). Interessanterweise wird es dabei im Sommer heißer und im Winter wärmer. Die Zahl der extremen Hitzetage (> 35 °C) steigt dabei allerdings bisher nicht.

Und der Gesundheitsminister gibt nicht nur sinnbefreite Hitzeratschläge, sondern fährt im Juli nach Süditalien und beschwert sich dann jeden Tag dass es dort heiß ist (38 °C). Ja bin ich denn der Einzige der sich erinnern kann dass es auch vor 40 Jahren in Rom im Sommer regelmäßig 40 °C hatte? Ich war selber dort, hab’s miterlebt und beim Europawetter war man immer neidisch.

Wo sind denn die Gesetze für die Temperaturregulierung z.B. in Altenheimen oder Krankenhäusern? Nein, lieber Weltuntergangsnachrichten auf Twitter posten. Kostet nix und vielleicht fällt jemand darauf herein.

Mir persönlich ist es in Deutschland immer noch an 340 Tage im Jahr zu kalt (Einzelschicksal) und wenn es um die Auswirkungen für die Fauna und Flora geht mache ich mir mehr Sorgen um die viel zu intensive, von Monokulturen geprägte Landwirtschaft, die Bodenversiegelung, den teilweise seltsamen Umgang mit Wasser. Ein Schwein ist nach 6 Monaten schlachtreif, Hühner leben noch 5-7 Wochen.

Und immer mehr Menschen leiden an Angststörungen weil angeblich bald eine Welt untergeht. Allerdings eher eine Eigenschaft von Ländern mit spätrömischer Dekadenz.

Finde Deinen Beitrag trotzdem gut.

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Ach was…

Ich besitze selbst noch eine Landwirtschaft und ein paar kleinere Waldstücke.
Als Rentner bin ich mittlerweile hauptsächlich im Wald beschäftigt, diesen in irgendeiner Form zu erhalten.
Finanziell bin ich nicht mehr auf diese Einnahmen angewiesen, aber mir tut es in der Seele weh, wenn der Wald regelrecht austrocknet. Der Borkenkäfer frisst immer größere Löcher in die Waldfläche.
Heuer hab ich mit Fässern voller Wasser versucht, die mühsam gepflanzten Laubbäumchen zu retten.
Bei uns stört sich aber die Mehrheit nicht an dem schönen Sommerwetter, wo es 8 Wochen nicht mehr regnet. Nur noch die wenigen verbliebenen Landwirte spüren es. Im Wetterbericht wird das „schöne“ Wetter immer noch als das angenehme verkauft. Regen eher unerwünscht. Ehemalige Sommertemperaturen aus dem Mittelmeer sind jetzt bei uns real geworden.
Der Verbraucher spürt Ernteausfälle bis jetzt noch nicht, sie werden aus anderen Regionen der Welt ersetzt und Lebensmittel sind immer noch billig bei den deutschen Einkommensverhältnissen.
Klimakatastrophen wie die Waldbrände im Süden werden immer noch mit Neugier und Achselzucken in den Medien konsumiert.

Ich frag mich oft, was müsste eigentlich passieren, dass der Einzelne hierzulande umdenkt und sein Verhalten überdenkt und somit auch korrigiert bzw. klimapolitische Maßnahmen akzeptiert?

Was würde zu einem Umdenken führen oder ist das sowieso alles hoffnungslos?
Gerade wenn man kleine Kinder hat, kann einem das echt gleichgültig sein?

Viele fordern von den Politikern alles, von sich selbst nichts.
Dabei sind die Politiker ein Spiegelbild von uns selbst.

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Der Einzelne wird umdenken, wenn er für sich einen Sinn erkennt und es sich leisten bzw. in den Alltag integrieren kann.

Die Gruppe der nackten Herdenaffen(geklaut vom @Sehlöwe) aber nicht. Das spielt einfach Zuviel Politik, Lobbyismus und mediale Steuerung mit rein.

Solange wir unsere Fäkalien noch mit Trinkwasser runterspülen, kann die Not ja so groß nicht sein.

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Zum einen fehlt die Bereitschaft, seine Gewohnheiten zu ändern, zum anderen, die Bereitschaft, Geld dafür auszugeben. Hinzu kommt noch der absolute Wille von Politik, Banken und Industrie, technisch mögliche Lösungen herbeizuführen. Es gibt viele Ideen, die aber nicht finanziert werden. Das Risiko, dass sich eine Idee nicht durchsetzt, ist zu groß.

https://www.zeit.de/wissen/2023-07/zeckenbiss-allergie-fleisch-milch-usa

Die Natur findet wohl selbst eine Lösung :D

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Mich haben diesen Sommer schon 3 Zecken gebissen, noch hab ich Appetit auf :poultry_leg: