Kooperationsvertrag kündigen oder nicht

Zuerst einmal war ich gewaltig enttäuscht. Nachdem ich jemand bin, der einer direkten Konfrontation ungern aus dem Weg geht, habe ich meine Probleme mit der derzeitigen Haltung des e.V. gegenüber HI.

Sehr deutlich lese ich aber in der Begründung, dass man sich darauf bezieht, NUR die 6 onatige Frist nicht einzuhalten. Dass das Gutachten über den gesteckten Rahmen hinausgeht und noch „wertvoll Deinste“ leisten wird, kann in dem Zusammenhang noch sehr interessant werden. Wenn man dann noch den Rücktritt von Stimoniaris bedenkt, scheint sich etwas anzubahnen, was ganz und gar nicht im Sinne von HI ist.

Schon bei der Antragstellung der Kündigung hat man versucht, in diese Richtung zu argumentieren. Ich hatte den Aufschub (6 Monate) auch so verstanden, dass man im Hintergrund versucht ist, eine Lösung des „Investor Problems“, bzw. „Problem Investors“ herbeizuführen und wollte deswegen einen Zeitaufschub erreichen. Vielleicht reichen die 6 Monate nicht ganz aus …

Für die kommende MW gilt aber vor allem die Aufklärung über folgendes:

  • Aufklärung über die , als „geheim“ eingestuften Teile des Kooperationsvertrages
  • Darlegung der Pros und Contras aus dem Gutachten
  • genaue Darlegung, was zu dieser Entscheidung geführt hat
  • Aufklärung darüber, welche geheimen Vereinbarungen noch existieren

Solange „geheime“ Verträge bzw. Vertragsbestandteile existieren, kann ich weder das Präsidium noch den VR entlasten, weil ich ja gar nicht beurteilen kann, ob die Gemien im Sinne des Vereins arbeiten. Entlastung hat nichts mit Vertrauen sondern viel mit Kontrolle zu tun.

Bis dahin hat man Zeit, die, in der Begründung angedeuteten Dinge umzusetzen, oder wirklich zu konkretisieren. Wenn man sich über ein so deutlcihes Mitgliedervotum hinwegsetzt (auch wenn der VR als „Kontrollinstanz“ eingesetzt war, ist das Mitgliedervotum eindeutig), dann muss die Begründung schon sehr deutlich und nachvollziebar sein.

In dem Zusammenhang kann ich mich noch an einen Antrag erinnern, in dem die Mehrheit das Prasidium aufgefordert hat, alles dafür zu tun, dass 50+1 weiter Bestand hat, oder so. Was ist eigentlich daraus geworden? Was hat das Präsidium in dieser Hinsicht unternommen?

Das war doch klar, dass niemand was kündigt, zum jetzigen Zeitpunkt.

Erst nachdem der Zwei-Jahres-Plan ausgelaufen ist, kein neuer ausgehandelt werden kann und HI möglicherweise schon eine Klage gegen 50+1 am Laufen hat gibt es genügend Argumente für einen Verstoß gegen den Kooperationsvertrag.

Genau!
Obwohl ich pro Kündigung war, hat mich schon auf der MV extrem genervt, dass ich über einen Vertrag abstimmen soll, dessen Inhalte ich gar nicht, respektive nur in Auszügen kenne und daher die Konsequenzen des Antrags gar nicht abschätzen konnte

Ebenso absurd finde ich es, wenn der Reis wie kürzlich was von „Vertraulichkeit und Geheimhaltung solcher Verträge auch sonst in der Geschäftswelt üblich seien“, labert
Da lach ich aber. Abgesehen davon, dass wir (noch) ein Fussballverein mit stimmberechtigten Mitgliedern und keine oligarch geführte Firma und auch keine AG sind, ist derartiges eben nicht üblich

Wenn bei einer HV zu einer bevorstehenden Übernahme/Verkauf oder Fusion der Firma auf Nachfrage auf den richtungsweisenden und gar potentiell existenzgefährdenden Inhalt des Vertrages … sich der CEO hinstellt und ein „ist vertraulich, geht Euch nichts an“ verkündet, möcht ich mal die Reaktion von Teilhabern, Aktionären oder Betriebsräten sehen

Tippe mal auf einen gepflegten Tumult mit umherfliegenden Stühlen

(Btw, hier liegt ohnehin ein etwas dubioser Fall von Vertraulichkeit und Geheimhaltung vor, uns Mitgliedern wird er vorenthalten, aber Blättern wie dem Wochendingens und der SZ liegen Kopien des kompletten Koops vor, was soll das?)

Auch wenn ich nicht für mit dem Kopf durch die Wand, Kündigung ohne Rücksicht auf Verluste bin, hier bin ich mal bei dir radikalen Fundamentalisten :)

Beim ersten Halbsatz. Allerdings interessiert mich die Begründung sehr wohl, und welcher nachzuvollziehenden -oder eben nicht- Grundlage die Entscheidung getroffen wurde und zwar nicht nur ein nach allen Seiten offenes schwammiges Geblubber

Deshalb -siehe oben- fordere ich hiermit endlich die Veröffentlichung dieses sche… Vertrags, wie auch des Rechtsgutachtens zur Kündigung, sakra!

Das wär doch mal was antragsmäßiges für die nächste MV

ich war gegen den Antrag, bin gegen den Antrag!
Aber der Antrag ist da und was hier außenrum abläuft ist unter aller Sau!

Mir ist nicht mal klar, wieso Frau Hoppen den Inhalt kennt und andere nicht.
Ich wiederhole mich hier bis zum Umfallen - Aufarbeitung der Vergangenheit und hierzu gehören auch die Verträge die „geheim“ sind.
Genau hier liegt das Problem!

immer wenn es unbequem wird zieht man sich aus der Verantwortung!

Das ist auch das Problem warum man das Fanlager gespalten ist. Warum man den Investor nicht los wird. Immer schön den bequemen Weg gehen.
Dann eine zweideutige Pressemitteilung raus hauen und fertig!

genau, und am Ende heißt es dann „geht halt nicht“ und keiner weiß warum und es wird wild spekuliert und beschuldigt.
Weil nie Fakten auf den Tisch gelegt werden die belastbar sind!

Nie wird ein Vorfall aufgearbeitet…

Die 11% Aktienanteile (über die 49% hinaus) sind Vorzugsaktien, die keine Stimmberechtigung auslösen, dafür aber eine höhere, teils vereinbarte Dividende haben.

Allerdings gilt nach § 140, Abs. 2 AktG

"Ist der Vorzug nachzuzahlen und wird der Vorzugsbetrag in einem Jahr nicht oder nicht vollständig gezahlt und im nächsten Jahr nicht neben dem vollen Vorzug für dieses Jahr nachgezahlt, so haben die Aktionäre das Stimmrecht, bis die Rückstände gezahlt sind. Ist der Vorzug nicht nachzuzahlen und wird der Vorzugsbetrag in einem Jahr nicht oder nicht vollständig gezahlt, so haben die Vorzugsaktionäre das Stimmrecht, bis der Vorzug in einem Jahr vollständig gezahlt ist. Solange das Stimmrecht besteht, sind die Vorzugsaktien auch bei der Berechnung einer nach Gesetz oder Satzung erforderlichen Kapitalmehrheit zu berücksichtigen.«

Ich glaube nicht, dass dem Ismaik der sog. „Vorzug“ jemals gezahlt wurde. Wenn das so stimmt, dann würden bei Fall von 50+1 (50+1 verhindert ja noch die Umwandlung in stimmberechtige Anteile) die 11% Vorzugsanteile zu stimmberechtigten Stammanteilen werden.

Ich bin enttäuscht, aber hoffe (und glaube) an einen Masterplan hinter der Entscheidung. Ich behaupte zu wissen, dass u.A. ein Markus Dress, ein Sascha Königsberg, eine Verena Dietl und ein Nicolai Walch NIE leichtfertig über ein Votum der MV hinweggehen würden. (Wobei ich nicht gesagt habe, dass die anderen das tun würden!)

Da steckt etwas dahinter, sei es Zeitmangel, sei es ein fehlendes Puzzlestück, sei es eine juristische Spitzfindigkeit …

Wie der Oberlandler hab ich genug Vertrauen in die handelnden Personen, um zu akzeptieren, dass es JETZT halt nicht ging … warum auch immer!

Und ein Stimoniaris tritt doch nicht zurück, weil man den Vertrag nicht gekündigt hat, sondern weil man noch was in der Hinterhand hat, das er nicht mittragen will/kann.

Gibt es eine Norm die Mitgliedern eines Vereins ein Recht darauf einräumt Verträge einzusehen die dieser Verein unterzeichnet hat? Robert Reisinger hat vergangene Woche im Interview mit dem Wochenanzeiger sogar behauptet, dass die Einsicht in den Kooperationsvertrag verboten wäre:

Ich halte diese Aussage von Reisinger für schlüssig, daher die Frage nach der Norm.

Guter Beitrag, der so auch meine Meinung wiedergibt. Bei mir besteht Vertrauen und Hoffnung in die handelnden Personen!

Schön dass man sich alles so schön rden kann. Ich vertrau leider den handelnden Personen auch nicht mehr oder weniger als denen davor.
Aber dann warten wir mal wieder bis man uns sagt was wir wissen dürfen. Das ist ganz anders wie früher.

Leider ist der Verein a Depp. Schade, verdient unser Herzblut eigentlich nicht.

Zu Stimoniaris: Nicht jeder der Pro-Ismaik ist muss zwangsläufig pro Ismaik sein. Schon mal daran gedacht?

Auch das gehört in den „Vereinspolitik“ fred

Ist zwar der falsche Fred, aber: den versteh ich jetzt echt ned!

Ist, denke ich auch, richtig : http://www.lerchenlust.de/Einsichtnahme.pdf

" Die Auffassung der Rechtsprechung besagt, dass einMitglied in seiner Eigenschaft als Mitglied keine Anteile am Vereinsvermögen erwirbt unddemzufolge auch keine generelle Berechtigung zur Einsichtnahme, sprich „Prüfung“, derBücher besitzt."

Genaueres im PDF

Ich denke, Gründe für die jetzige Entscheidung, in der man sich ja viele Hintertürchen offengelassen hat, liegen im Zeitfaktor und in dem eingeholten Gutachten.

Das Ganze ist ein Schach- oder Pokerspiel. Wenn ich meinen Zug zu früh mache oder zu früh meine Trümpfe zeige, werde ich das Spiel verlieren. Es geht darum, den richtigen Zeitpunkt für jeden einzelnen Schritt abzuwarten, auch wenn einen alle um einen herum zu einem bestimmten Schritt drängen wollen.

@muenchner: Die Aufarbeitung der Vergangenheit müsste eigentlich mindestens rückwirkend ab KHW (eigentlich noch früher) beginnen. Denn sonst wird das Bild, das sich dann ergibt, ziemlich schief.

… dann sollten wir mal Anfangen!

Ach ja, nein das ist kein PokerSPIEL das ist hier Realität.
Die wird seit Jahren mit den Füßen getreten und jedesmal ein neuer Präsident und alles wird gut! Einen Schei… wird gut, es wird nie jemand zur Verantwortung gezogen.
Immer weiter und weiter, jahrelang mit der Floskel Aufstieg. Jetzt mit der Parole wir können Regionalliga selber finanzieren.
Ja das könnten wir wenn wir unsere Vergangenheit aufarbeiten und nicht jedesmal wieder in die gleichen Fettnäpfe treten würden.
Aber was machen wir, wir leihen uns mal wieder Geld diesmal beim Sponsor und weiter geht es.

Wo ist die Aufarbeitung?

Bis hierher richtig.
Die Nachzahlung der Vorzüge würde die 11% Aktienanteile wieder in nicht stimmberechtigte Papier versetzen.

Also die 50+1 Regel hat damit grundsätzlich erst mal nichts zu tun. Weil dort ja keine aktienrechtlich relevanten Vorgänge behandelt werden wie etwa die Umwandlung von Vorzugs- in Stammaktien etc.
Auch spielt es für 50+1 prinzipiell keine Rolle ob in der KGaA ein Gesellschafter jetzt 49 oder 60 % der Aktien hat.

Aber wir sind ja bei Sechzig, und haben zudem einen Investor der den ganzen lieben langen Tag im Kopf nur eines umherschwirren hat: 50+x
Also ist, wie kann es auch anders sein, selbstverständlich auch dieser Bereich bereits mit 50+1 verknüpft und verschafft HI bei Wegfall einen 60% Anteil an den stimmberechtigten Stammaktien. Durch bereits vertraglich zugesicherte einseitige Umwandlungsoption.

Nur der Vollständigkeit halber. Spielt im Grunde keine große Rolle.

Aye. Da bin ich vollkommen bei Dir. Besonders auch, was den letzten Absatz betrifft…

Nein, ich denke dass ist viel einfacher, es wurden nur die Leute ausgetauscht, geändert hat sich nichts. Was ist aus den vollmundigen Ankündigungen geworden, leider haben
wir ein weiter so, die Mitglieder werden verarscht, unwissend gehalten und Beschlüsse biegt man sich hin, wie man es braucht. Und die üblichen Jubler können dem auch noch was
gutes abgewinnen, weil der Reisinger ist ja einer von uns… der kann uns gar nicht enttäuschen, da ist ein Masterplan in der Hinterhand… ich kann es nicht mehr glauben, sorry.

Eigentlich ist es ja egal, aber was hat ein Präsident Reisinger bis jetzt geleistet? Ich kann nichts erkennen, rein gar nix und genau so viel wird noch kommen… wir warten auf
die Liquidierung durch HI, demütig und devot…

Aber mir kann es jetzt egal sein, Kündigung ist verschickt, nach über 21 Jahren Mitgliedschaft… :-(

muenchner, wenn die “Aufarbeitung“ - und so kommt es mir manchmal vor - darin bestehen soll, das amtierende Präsidium für alle Sünden und Fehler der Vergangenheit verantwortlich zu machen, damit man einen Schuldigen präsentieren und durchs Dorf jagen kann, dann ist das nicht die Form von Aufarbeitung, die mir vorschwebt.

Die Aufarbeitung, die mir vorschwebt, besteht darin, tunlichst die in der Vergangenheit von verschiedensten Verantwortlichen gemachten Fehler nicht zu wiederholen, nicht noch zu verschlimmern und nach Möglichkeit abzumildern oder rückgängig zu machen.

Wen genau willst Du beispielsweise für die fatalen Entscheidungen pro Olympiastadion und pro Allianz Arena verantwortlich machen? Der Haupttreiber hierfür auf Löwenseite ist lange tot.

Wir haben im Übrigen doch noch nicht einmal Einigkeit darüber, was überhaupt als Fehler zu bezeichnen ist und was nicht…

P.S.: Einiges wurde ja auch schon aufgearbeitet, so beispielsweise die alte Wildmoser-Satzung inklusive Delegiertensystem.

Donaulöwe, da sind wir grundsätzlich unterschiedlicher Ansicht und ich hoffe sehr, dass ich Recht habe und Du nicht.

Im Übrigen ist Reisinger nicht mit dem Plan einer Insolvenz oder Liquidation der KGaA angetreten.

Zitat:
Rechenschaftspflicht des Vorstandes
[color=#000000]Zu einer der wesentlichsten Aufgaben des Vorstandes gehört es, regelmäßig gegenüber der Mitgliederversammlung über die geleistete Arbeit Auskunft zu geben und Rechenschaft abzulegen. Der Bericht darf nichts Wesentliches verschweigen - auch nichts für den Verein Nachteiliges oder den Vorstand Unangenehmes. [/color]Die Berichterstattung darf allerdings dann eingeschränkt werden, wenn das überwiegende und berechtigte Interesse des Vereins oder der Allgemeinheit es erfordert bzw. rechtfertigt. Allerdings sollte der Vorstand so etwas sehr sorgfältig abwägen und prüfen, da sonst sehr schnell der Verdacht aufkommen könnte, dass etwas verschwiegen werden soll, was die Mitglieder eigentlich erfahren müssten.

Darunter fällt wohl ein Vertrag der dem Verein vertraglich festgeschriebene Verhältnisse wie die künftige unwiderrufliche Änderung an Beteiligungsverhältnissen und den Wegfall der Einflussnahmen auf Tochtergesellschaften die mit Hilfe von gemeinnützigen Mitteln finanziert wurden und weiterhin werden.

Es besteht bei einem Gesellschaftsvertrag kein berechtigtes Interesse des Vereins. Denn wesentliche Bestandteile wie etwa de Verkauf der Anteile zur Tilgung von Altschulden waren bekannt und öffentlich.

Die Profi-Abteilung der Fußballer sind ein existenzieller Vereinsbestandteil des TSV1860.
Nur deshalb sind beinahe 90 % der Mitglieder überhaupt Mitglied des TSV 1860 e.V. .
Es handelt sich daher sehr wohl um wesentliche Informationen über die die Mitglieder des Vereins informiert sein müssen!