Es hat ja zuletzt einige Irritationen um unseren Torhüter gegeben.
Ich möchte nun versuchen, die Argumente Pro und Contra objektiv gegeneinander abzuwägen.
Zunächst ist festzustellen, dass er auf der Linie erstklassig hält und in punkto Straumfraumbeherrschung und Spieleröffnung deutliche Fortschritte gemacht hat.
Doch ist das nicht etwas, das für einen Torhüter selbstverständlich sein sollte?
Ich feiere meinen Autoschlüssel auch nicht jeden Tag, nur weil er mein Automobil anspringen läßt.
Wie gesagt, einige hier im Forum und auch ich haben Kritikpunkte an Marco entdeckt, über die man
nicht hinwegsehen darf und kann. Will man im Aufstiegsrennen noch etwas erreichen, muss man alle Baustellen schonungslos erkennen und aufzeigen.
Ich kann gut verstehen, dass man bei sympathischen Eigengewächsen gerne über Fehler hinwegsieht.
Im Fall Hiller sehe ich das jedoch ein wenig differenzierter. Der Leistungsgedanke sollte unbedingt im
Vordergrund stehen, ein zugegeben nettes Blend-a-med-Lächeln sollte da definitiv hintanstehen.
Marcos eklatanteste Schwächen liegen klar erkennbar in der Offensive.
Ich hatte das bereits im Dresden-Fred bemängelt, aber ich wiederhole mich gerne:
Kein einziger gewonnener Zweikampf im Mittelfeld.
Hat er auch nur einmal versucht, aufs Tor zu schießen?
Auch nur einmal den Flügelspieler hinterlaufen?
Keine einzige Flanke von ihm hat ihr Ziel erreicht.
Das ist natürlich auch den Mitspielern nicht verborgen geblieben und so ist es mehr als verständlich, dass er mittlerweile auch keine Ecken mehr treten darf.
@Benutzername1860 hat mit Recht festgestellt, dass Hiller nicht ein einziges Kopfballduell gewonnen hat. Mit eben dem gleichen Recht stellt er die Frage, warum Köllner immer noch an Marco festhält.
Wieder andere kritisieren Hillers mangelnde Laufbereitschaft, dem muss ich mich leider ebenfalls anschließen.
Er bietet sich im Mittelfeld kaum an, als Anspielstation in der gegnerischen Hälfte taucht er schon seit Wochen nicht mehr auf.
Wenn er wenigstens guten Willen erkennen ließe und sich öfter beim Offensivpressing im vorderen Angriffsdrittel zeigen würde… Aber nein, auch hier Fehlanzeige.
Wann hat er vorne seine letzte 1:1-Situation gewonnen?
Aus Sprintduellen auf unseren Flügeln hält er sich geschickt heraus und schafft so keine Räume für nachrückende Verteidiger.
Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den Finger in die Wunde zu legen. Auch wenn es weh tut.
Manchmal muss ein Trainer schmerzhafte Entscheidungen treffen.