Wenn mich nicht alles täuscht war Hep Monatzeder am 19.April 2013 auf Dienstreise in Namibia und Simbabwe als Dritter Bürgermeister. Und nicht bei einem Notar in München. Das würde die Argumentationskette von Sandra, es handle sich um einen Datierungsfehler, stützen. Und es würde erklären, warum der Monatzeder das Dokument vom harie nicht unterschrieben hat.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum weder Hep Monatzeder, noch Heinz Schmidt, noch dem Notar auffällt, dass auf dem Dokument das falsche Datum draufsteht. Aber das ist eher weniger das Problem des TSV 1860. (Abgesehen davon, dass augenscheinlich die beiden damals obersten Herren im Verein mehr oder weniger blind Dokumente im Namen des TSV 1860 unterzeichnet haben…Sechzge hoid).
Viel interessanter finde ich die Frage, warum man erst am 19.April auf die Idee kommt, das Präsidium Monatzeder im Vereinsregister eintragen zu lassen. Sechs Tage vor der Delegiertenversammlung am 25.April. Monatzeder wurde am 14.Mai vom Aufsichtsrat bestellt. Mehr als genug Zeit war also da. Entweder man trägt das Präsidium gleich ein, oder man wartet noch die paar Tage ab, bis die DV das Präsidium bestellt hat. Wahrscheinlich hat man kalte Füße bekommen und wollte den Verein im Falle einer Ablehnung Monatzeders nicht führungslos dastehen lassen. Also hat man ihn pro Forma eintragen lassen, in dem Wissen, dass eine Eintragung nach der Delegiertenversammlung im Falle einer Nicht-Bestätigung wohl eher schwierig werden könnte.
Nach der alten Satzung ist dieses Vorgehen nicht nur vollkommen ok (15.2.1), es ist sogar genau so vorgesehen. Wenn man der handschriftlichen Eintragung auf sagax Dokument folgt, trat die neue Satzung am 1.7.2013 in Kraft. Also galt die alte Satzung bis zum 30.6. Die Einladung Hep Monatzeders für die Mitgliederversammlung ging am 26.Juni raus. Zu diesem Zeitpunkt galt die alte Satzung noch. Also alles Paletti.
Wenn man dem e.V. einen Vorwurf machen kann, dann dass sie zwischen der DV (25.4.) und der Eintragung des Präsidiums Monatzeder ins Vereinsregister (7.5.) kein komplett neues Präsidium bestellt haben. Jedoch wäre dieses neue Präsidium genauso wenig legitimiert gewesen wie der Vollhep. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass auch ein Dieter Schneider nicht einmal von einer DV oder MV gewählt wurde!
Ich verstehe den Ärger Kirmeiers, dass Monatzeder nach seiner Nicht-Bestätigung nicht sofort entsorgt wurde. Der Wille der DV wurde mit Füßen getreten. Der Aufsichtsrat hat sich im Frühjahr 2013 einige Kompetenzen herausgenommen, die ihm eigentlich nicht zustehen sollten. De jure ist das Vorgehen des Vereins nach der Delegiertenversammlung aber in Ordnung, da beißt die Maus kein Faden ab. Und de facto wäre jede andere Lösung des Problems mindestens genauso umstritten gewesen wie das Beibehalten Monatzeders.
Wenn diese Geschichte eines zeigt, dann erneut wie dringend wir die neue Satzung brauchten und wie wichtig es ist, dass einzelne Gremien keine Alleingänge mehr vorbei an den Mitgliedern machen.