Mitgliederversammlung am 22.07.2018 im Zenith mit Wahl des Verwaltungsrates

Aber Nicht nur deswegen, der beste Mann!

Pro Schlachtgesang:

„Doktor Drees / ist der beste Mann!“

Hört sich gut an!

Ich geh davon aus, dass ein Großteil der Neumitglieder des letzten Sommers erscheinen wird. Gab ja nicht umsonst so einen Hype.

@harie: Ich greife mir mal zwei Abschnitte aus deinem Post heraus und beantworte den Rest deines Beitrages dann zusammen mit meiner Antwort auf Calafatis Beitrag.

Bei einer Stimme pro Mitglied für die Verwaltungsrat(VR)-Wahl bekommen wir VerwaltungsrätInnen, die von Pi mal Daumen 99 % der Mitglieder nicht gewählt wurden. Eben weil für den neunten Platz in der VR-Wahl bereits rund 1 % der Stimmen (10 bis 15 Stimmen) reichen würden. Das kannst so nicht machen.

Eine Trennung der Funktionärsebene zwischen KGaA und e.V. würde die endgültige Entmachtung der Mitglieder in Angelegenheiten der Profifußballer bedeuten. Es ist meiner Meinung nach deswegen auch nicht zielführend, Ideologie komplett aus den e.V.-Gremien herauszuhalten, ganz im Gegenteil. Solange 50+1 gilt und es einen Einfluss des e.V. auf die KGaA geben kann, ist es wünschenswert, dass die Ideologien der Mitglieder sich auf Entscheidungen in der KGaA auswirken (können).

Nun zur Frage, wie man die Qualität der Kandidaten für den VR verbessern kann. Ein paar Vorschläge hätte ich, die aber am Ende meiner Meinung nach an der Mehrheitsfähigkeit, der praktischen Umsetzbarkeit oder der Missbrauchsgefahr scheitern, weswegen ich einen anderen Weg vorschlage und die nächsten Tage noch ein paar Zeilen dazu schreiben will, warum das aktuelle System zumindest im Großen und Ganzen vielleicht nicht ganz so schlecht ist:

Der Grund, warum der VR-Posten im Moment so viel attraktiver ist als eine Stelle im Wahlausschuss oder Ehrenrat, ist doch vor allem der, dass der Verwaltungsrat das entscheidende Gremium zur Kür des Präsidiums ist, das wiederum das entscheidende Organ ist, um Einfluss auf die Profifußballer auszuüben. Das zieht jede Menge Kandidaten an, die keine Ahnung von den Aufgaben haben, die sie erwarten, und sich nur für die erste Mannschaft der KGaA interessieren. Diese Problematik könnte man mindern, indem man Möglichkeiten schafft, am Verwaltungsrat vorbei einen gewünschten Kandidaten fürs Präsidium aufzustellen. Dann fiele der entscheidende Grund, sich ohne Interesse für e.V.-Angelegenheiten in den e.V.-VR zu setzen, weg. Wurde bereits versucht und ist leider gescheitert. Wäre aber meiner Meinung nach weiterhin der beste Weg, um das Problem „Auswahl der geeigneten Kandidaten für den VR“ auf formalem Weg zu lösen.

Außerdem könnte man – analog zur Auswahl des Präsidiums – die Anzahl der KandidatInnen vermindern, um die objektiv Ungeeigneten bereits vor der Wahl auszusortieren. Um dennoch einen Wettbewerb um die Posten im VR zu haben und den Mitgliedern eine Wahl zu geben, könnte man die Anzahl der wählbaren KandidatInnen auf z.B. 20 reduzieren, eine Aufgabe, die dem Wahlausschuss zufiele. So könnte man offensichtlich ungeeignete Kandidaten mit Verweis auf den Zwang in der Satzung – nur 20 Kandidaten – aussortieren. Das würde auch zu geringeren Chancen von Listen-KandidatInnen führen, weil sich die restlichen KandidatInnen die Stimmen nicht mehr unter so vielen anderen KandidatInnen aufteilen müssen. Offensichtlich sind aber auch die Missbrauchsmöglichkeiten dieser Regelung. Der Wahlausschuss könnte einfach nur 20 ihm genehme Kandidatinnen aufstellen, es gäbe keine echte Wahl mehr. Also bräuchte es – wie Calafati schreibt – objektive Kriterien, wann eine Kandidatinaufgestellt werden kann und wann nicht.

Aber das halte ich für unmöglich. Die Satzung (13.1) sieht derzeit vor, dass die „Mitglieder des Verwaltungsrates angesehene Personen sein [sollen] (!), die aufgrund ihrer Kenntnisse und Erfahrungen in der Lage sind, dem Verein beratend in rechtlichen, wirtschaftlichen, sportlichen, sport- und fanpolitischen Belangen sowie aufsichtsführend zur Verfügung zu stehen“. Schon die von Calafati vorgeschlagene Umstellung von „sollen“ in „müssen“ ist meiner Meinung nach nicht zielführend. Ab wann ist eine Person angesehen? Ab wann kennt sie sich ausreichend in „sport- und fanpolitischen Belangen“ aus? Man kann diese Kriterien nicht operationalisieren (=messbar machen), ohne enorme Gefahr zu laufen, zu Unrecht KandidatInnen auszuschließen und Missbrauch Tür und Tor zu öffnen. Es ist schließlich nicht garantiert, dass immer faire Personen im Wahlausschuss sitzen.

Dasselbe Problem eröffnet sich auch bei Calafatis Vorschlag nach einem „Test“, der die Qualifikationen der KandidatInnen messbar machen soll. Du schreibst, der Wahlausschuss hätte derzeit folgende drei Hauptprobleme bei der Auswahl der VR-KandidatInnen: KandidatInnen mit mangelndem Interesse, KandidatInnen mit mangelnder Kenntnis über die Vereinsstruktur bzw. die Aufgaben des Verwaltungsrates, KandidatInnen mit mangelnder Sozialkompetenz. Erneut, keine Chance einen „Test“ zu erstellen der diese Qualifikationen operationalisiert.
Beispiel mangelnde Kenntnis der Aufgaben des VR: Thomas Hirschberger sieht – sollte er gewählt werden – seinen Arbeitsschwerpunkt im VR des e.V. darin, das Verhältnis mit Hasan Ismaik zu normalisieren (meiner Meinung nach ist es bereits normalisiert, man ist sich nämlich wie immer uneinig – Normalzustand also) und das NLZ auszubauen. Er will des Weiteren die Strukturen für den Aufstieg in die Bundesliga schaffen. Der Ausbau des NLZ ist plumpester Populismus (Auf welcher Fläche? Mit welchem Geld?), die Normalisierung des Verhältnisses mit dem Gesellschafter einer Tochterfirma ist keine originäre Aufgabe des e.V-VRs, und der Aufstieg in die Bundesliga ist gemäß der Statuten von DFL/DFB für den e.V. unmöglich, solange es eine KGaA gibt. Das ist dann wohl das, was man mangelnde Kenntnis der Aufgaben im VR nennt. Solange es aber 50+1 gibt und man aus ideologischen Gründen den einzigen Zweck des e.V. darin sehen kann, eine möglichst stark verschuldete Tochtergesellschaft zu haben, die sich komplett einem Ahnungslosen ausliefern soll, um auf Pump finanziert kurzfristig in einer möglichst hohen Liga zu spielen, kann man denke ich solche Kandidaten nicht mithilfe von objektiven Kriterien aussortieren. Zumindest nicht ohne einem ideologischen Lager komplett das Licht auszuknipsen, und das sollten wir im Sinne der „Demokratie“ nicht wollen. Wäre der Versuch, das Verhältnis mit Ismaik zu verbessern, in einem solchen Test eher positiv oder eher negativ, oder würde es gar keine Rolle spielen? Je nach dem wie Du diese Frage für die Gestaltung des Tests beantwortest fließt deine eigene vereinspolitische Ideologie in die Vorauswahl für die KandidatInnen ein. Das hatten wir schon mal und das sollte es – und das schreibst du ja zurecht auch selbst - nicht mehr geben. Auch die Bewertung der Sozialkompetenz der KandidatInnen ist schwerlich operationalisierbar. Du kannst – vereinfacht gesagt - die Leute ja nicht vorher zum Psychologen schicken. Der Wahlausschuss könnte natürlich selbst die Sozialkompetenz der KandidatInnen prüfen, aber auch hier: Missbrauchsgefahr.

Das kann also meiner Meinung nach nicht der Weg sein. Aus denselben Gründen kann es imo nicht der Weg sein, die Anforderungen an den VR zu spezifizieren, so wie harie meint. Wie sollte das aussehen, ohne dass man die Möglichkeit des Einfluss der Mitglieder auf die KGaA beendet, zu Unrecht VR-KandidatInnen aussortiert oder enorme Missbrauchsmöglichkeiten für den Wahlausschuss schafft?

Ich würde daher – was das Problem 2, Auswahl der geeigneten KandidatInnen angeht - statt des formellen Weges über die Satzung oder Ordnungen eher den informellen Weg gehen und darauf bauen, dass die Mitglieder über die Zeit lernen werden, mit der neuen „Demokratie“ bei Sechzig umzugehen und dementsprechend auch im Großen und Ganzen geeignete KandidatInnen wählen. Die Mitglieder waren es jahrelang gewohnt, Listen vorgesetzt zu bekommen, Wahlvorschläge zu erhalten, die MV wurde jahrzehntelang als Abnickgremium missbraucht. Es dauert ein paar Jahre bis bei allen ankommt, dass das nicht mehr so ist. In Bayern womöglich Jahrzehnte ;) Man braucht Geduld, auch wenn das kurzfristig sehr unbefriedigend sein kann. Es gäbe ein paar Möglichkeiten, die neuen Strukturen besser zu institutionalisieren und den Mitgliedern dabei zu helfen, die neuen Strukturen schneller aufzunehmen. Das wäre denke ich der beste Weg, um die Wahl ungeeigneter Kandidaten zu vermeiden. Ein paar Beispiele:

[list][]Verteilt auf der MV neutral gehaltene Info-Broschüren, die über die Strukturen und Verzweigungen von e.V. und KGaA aufklären. Vielleicht kann man solche Info-Broschüren auch an die Mitglieder mailen. Nicht versteckt in einer Vereinszeitung sondern kompakt und einzeln in einer Mail oder auch in den sozialen Netzwerken. Schickt die Broschüren an die Fanclubs. Aufklärung.
[
]Sprecht die KandidatInnen in euren Vorstellungs-Bögen, die auf der MV ausliegen, direkt auf die in der Satzung vorgesehenen Kompetenzen an: „Die Satzung sieht vor, dass die VR-KandidatInnen juristische, wirtschaftliche, sportliche, fanbezogene Kompetenzen haben. Welche juristischen Kompetenzen haben Sie? Welche sportpolitischen Kompetenzen haben Sie?“ Usw. So lernt das unkundige Mitglied die Satzung und Aufgaben des VR zumindest ein bisschen kennen. Sachfremde, hirschbergersche Ausführungen würden so erschwert oder zumindest eher als populistisches Geschwätz wahrgenommen.
[]Stellt ausführlichere Vorstellungen der Kandidaten ins Internet. Hier könnte man dann nach den Zielen und der Motivation, nach der Vorstellung des Arbeitsschwerpunktes im VR fragen. Weißt die Mitglieder vor der Wahl in einer gesonderten Mail darauf hin, dass es diese ausführlicheren Vorstellungen gibt.
[
]Standardisierte Interviews mit den Kandidaten vor der MV, am besten in Videoform (Skype?), auf der Vereinshomepage oder in den sozialen Medien veröffentlichen.
[*]Videos der Vorstellungsrunden der VR-Kandidaten ins Internet stellen, von mir aus auch gerne nicht-öffentlich, also nur auf der Vereins-Homepage in Verbindung mit einem Passwort für Mitglieder, um weder KandidatInnen noch Gäste vor der zu großen Öffentlichkeit abzuschrecken.
[/list]Die Mitglieder sind im Moment nicht ausreichend informiert. Das ist die Ursache dafür, dass man vielleicht objektiv ungeeignete VR-Vertreter bekommt. Diese mangelnde Informiertheit der Mitglieder ist nicht ursächlich darin begründet, dass kein Interesse besteht (sonst würde man ja gar nicht zur MV kommen), sondern weil man oftmals nicht weiß, dass die Informationen verfügbar sind, die Informationen oft zu schwer zu beschaffen sind (juristische Formulierungen in der Satzung, viel Text) oder manchmal überhaupt nicht öffentlich vorhanden sind (Verzweigungen e.V./KGaA). Bildet die Mitglieder weiter, senkt den Informationsaufwand (Video statt Text), klärt über Strukturen auf, und ihr bekommt langfristig auch bessere Ergebnisse. Mir ist klar, dass das viel Arbeit ist für ein ehrenamtliches Gremium. Wenn man sich aber darüber unterhält wie man die Qualität der VR-KandidatInnen verbessert, ist das meiner Meinung nach der beste Weg.

Ich weiß nicht ob ich den Kirmaier sehen will, mir langt schon der Text vom dem Vogel

On Topic:

Wie können eigentlich neue Mitglieder zur MV kommen , wenn Sie noch keine Post sprich Mitgliedsausweis erhalten haben ?

Auch wenn diese natürlich nicht abstimmen dürfen, so sollten diese doch die Möglichkeit haben, der MV beizuwohnen, oder ?!

Oder geht das trotzdem in dem man am Eingang seinen Perso vorzeigt?

Die neuen mitgliedsausweise kommen in der ersten Juli Woche .

An der Einlasskontrolle haben wir Laptops mit Listen stehen. Mit Mitgliedsnummer ist’s für uns einfacher, weil schneller zu finden. Aber mit Perso geht’s natürlich auch!

Herzlichen Dank für diese informative Antwort Sandra!

[url]https://www.1860-news.de/verwaltungsrat-kandidaten/interview-mit-vr-kandidat-norbert-oxee/[/url]

den wähl ich schon mal nicht… viel heiße Luft, nix dahinter

die Wahlentscheidung ist eh einfach. Einfach alle nicht wählen, die von Hell vorgeschlagen wurden.

Der macht mir einen Eindruck nach dem Motto: In der AA war alles besser usw. nein Danke!

Sorry, das ist ja aber auch kein richtiges Interview. Auf hingeworfene Phrasen des Kandidaten wird nicht nachgehakt. Griss hätte es kaum schlechter machen können. (allenfalls „pikanter“) Dessen ungeachtet ist auch für mich dieser Kandidat „durchgefallen“.

wo sieht man, wer wen vorgeschlagen hat?

Im Steckbrief der Kandidaten: https://tsv1860.org/2018/05/10/mitgliederversammlung-2018-kandidaten/

P.S. Das ganze Team Profifußball wurde also vom Hell vorgeschlagen. Sauber! Zum Glück spielt das einzig wahre Team Profifußball nächste Saison im Grünwalder Stadion…

Zur Vereinfachung hier Hell’s Vorschläge:

Angerer
Auth
Hirschberger
Oxee
Pantke
Reiter
Ruhdorfer
Trahms
Winkler

und…

einzig wählbar: der Hund

„Alle 3 wollen sportlichen Erfolg, denke ich. Aber sie haben in meinen Augen ein schlechten Job gemacht.“

Das Highlight des Interviews.

Ja, gar kein Vergleich mit den knallharten, schonungslosen Interviews des Wochenanzeigers mit Robert Reisinger.