Pegida und Nebenwirkungen

Ja, genau. Man muss die Sache auf den kleinsten gemeinsamen Nenner herunterbrechen, der die größte anzunehmende Zustimmung herbeiführt, wenn es der Bestätigung der eigenen Argumentation dienlich ist. So funktioniert das. Die Scheidelinie zwischen Gut und Böse ist so simplifiziert auf eine Grundessenz des auch schon biblisch verifizierten Allgemeinkonsens „Du sollst nicht töten“ deklariert, dass ein „ja aber“ jeden unglücklichen Diskutanten augenblicklich diskreditiert, weil er diese Trennlinie durch Einbeziehung von mehr als 1 Faktoren als nicht so scharf beurteilen und damit automatisch Mord und Todschlag nicht als grundsätzlich schlecht brandmarken kann - und damit wiederum das reine Töten indirekt zu befürworten scheint. Wie auch immer. DaSechzgers zwingender Logik folgend, ist es mir jetzt völlig unverständlich, warum sein „Versuchter Mord bleibt versuchter Mord“ nicht eingemeißelt auf jeder Georg-Elser-Gedenktafel zu lesen ist. Es ist doch die schlichte Wahrheit, oder? Bin auch immer froh, wenn ich mich nicht durch nervige Grautonabstufungen zwischen Schwarz und Weiß irritieren lassen muss.

Was mir trotz dieser neuen Klarheit ein bisserl fehlt und mich unbefriedigt läßt, ist jetzt aber die Frage, was die linke Gewalt mit konkret diesem Threadthema zu tun hat bzw. wie deren ins-Spiel-bringen die Diskussion zielführend befruchten soll. Wahrscheinlich gehts nur ums Unterbringen eines liebgewonnenen Running Gags - wenn jemand „Rechts“ sagt muss mindestens einer „Lünks!“ plärren. Egal was für einen langen Bart der Gag hat: gehört scheints zum guten Ton, der stets und überall passt bzw. eingepasst wird und irgendein Spassvogel findet sich aufs Stichwort eh immer. Lacher auch immer auf der richtigen Seite… kicher…

@block h:
naja diese typische relativierung mit der man eine radikale strömung mit einer anderen aufwiegen möchte ist doch besonders in diskussionen mit rechten zeitgenoßen sehr beliebt.

@dasechzger:
kann man sich darauf einigen dass alle radikalen strömungen scheisse sind und aufs schärfste zu verurteilen sind sowie in einer freiheitlich demokratischen werteordnung nichts zu suchen haben?

Traue keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast!

Man liest sehr oft von (offensichtlich) ausländerfeinlich motivierten Straftaten, die vor Gericht aber nicht als solche verurteilt werden, und dementsprechend nicht in dieser Statistik auftauchen dürften, weil die Richter, das Ausländerfeinliche als „nicht eindeutig“ gegeben sehen.

Wie es anders herum ist weiss ich nicht.

Wow, jetzt enttäuscht du mich aber schon ein wenig: Der versuchte Tyrannenmord von Georg Elser an Hitler hat die gleiche Wertigkeit wie der Straßenterror der Antifa, der nun in einem Mordversuch an normalen Bürgern gemündet hat, die sich maximal die Teilnahme an einer nicht genehmen Demo zu „schulden“ haben kommen lassen? Das ist so wenig durchdacht und so außerhalb jeder Logik, daß ich darüber auch nicht ansatzweise diskutieren möchte.

Als bei einer HOGESA-Demo neulich ein Kastenwagen der Polizei und 47 Beamte durch ihr eigenes Pfefferspray zu Schaden kamen, war es ein Thema für diesen Thread - und die ganze Republik. Daß es die HOGESA überhaupt gibt, ist auch ein Thema. Wenn sich die schwarzen Kapuzenkaschperl aber nach einer HOGESA-Demo im Morden üben, dann nicht? Aha. Man muss nicht alles verstehen.

Gelöscht wegen 4:1!

Ja, das ist schon bitter. Verstehe voll und ganz, dass du enttäuscht bist. Aber es gibt eigentlich keinen Grund dazu, denn jede Enttäuschung nimmt einem den Schleier der Täuschung aus dem Gesichtsfeld. Und das ist doch eigentlich gar nicht mal so schlecht, im Gegenteil!

Aber du täuscht dich schon wieder und mich macht das ganz überrascht, dass du scheints weder den Sarkasmus, noch die Ironie in meinem Beitrag verstanden zu haben scheinst und tatsächlich glauben willst, dass ich dem von mir als überspitztes Beispiel angeführten versuchten Tyrannenmord durch Elser die gleiche Wertigkeit wie dem Strassenterror der Antifa beimessen will. Mitnichten. Dieses Beispiel bezieht sich (und zwar als solches) pfeilgrad und nur auf deinen argumentatorischen Kniff (den ich in meinen Sätzen davor angedeutet habe) mit deinen zwei Kernaussagen

Wer Mord und Totschlag gutheißt, ist kein Antifaschist [Variable, da man aufgrund der Aussage auch beliebige andere Gruppen einsetzen kann], sondern nur das, was er ist: ein Sympathisant von Mord und Totschlag.

und

Oder in anderen Worten: Versuchter Mord bleibt versuchter Mord.

durch extreme Reduktion und als Pauschalaussage unter Nichtbeachtung von Zusammenhängen, Motiven und Kausalitäten einen Minimalkonsens zu schaffen, an dem jeder Diskutant, der die Geschehnisse etwas differenzierter betrachten will und die rechte Gewalt nicht mit jener der linken 1:1 gleichsetzen will, sich messen lassen muss und gleich mal pauschal mit dem Vorwurf „Sympathisant von Mord und Totschlag“ zu sein diskreditiert wird, wenn er dagegenargumentieren will.

Hast du Schopenhauers Eristische Dialektik gelesen? Wenn nicht, dann bist du ein Naturtalent.

Jedenfalls: wenn ich das Spielchen mitmache, deine Reduktion und deren pauschalisierte Anwendung annehme, dann ist mein Beispiel leider eben doch ganz innerhalb der von dir vorgegebenen Prämisse logisch. Deine beiden Aussagen bieten dafür die passende Blaupause. Und das passt dir jetzt nicht und du machst mir andersherum einen Vorwurf? Alter Eristiker, ey :o) Wie schon Olli so gern zu Stan sagte: „Nun sieh, was du mich wieder hast anstellen lassen!“ Aber egal, weil ich hab dahingehend auch keinen weiteren Diskussionsbedarf.

Interessanter die Frage: warum verwendest du diesen Kniff und warum bringst du die Linke Gewalt ™, auch wenn es ein Beispiel im Zusammenhang mit dem HoGeSa-Auflauf in Hannover gab, in einem Thread, in dem es um die Beurteilung der HoGeSa-Deppen geht, nun schon zum zweiten Mal ins Spiel? (1. Mal: „Fakt ist außerdem: Wäre die durch die Einkesselung provozierte Gewalt auf einer linksextremen 1-Mai-Feier in Berlin oder Hamburg geschehen […]“)

Es liegt auf der Hand, dass du damit beide Male einen Vergleich aufstellen wolltest. Nur wozu bzw. was soll durch diese Hinweise ausgesagt werden? „Seht her, die linke Gewalt ist aber genauso schlimm und verurteilenswert“? Möglich. Und was bedeutet das nun hinsichtlich der rechten Gewalt bzw. jener, die HoGeSa so offen androhen („Ihr wollt Krieg? Ihr bekommt Krieg!“) und auch anzuwenden mehr als bereit sind? Erklär das mal. Falls es keine nachvollziehbare Erklärung oder einen aus deinem Vergleich resultierenden erhellenden Aspekt gibt, dann bleibt nur Eines: und sei mir ned bös, aber je mehr ich dahingehend über deine Motivation nachdenke, desto mehr drängt sich einfach der Verdacht auf, dass du dieses Phänomen der Nazi/Hool-Koalition relativieren willst. Nix anderes kommt dabei rum, auch wenn du das natürlich verleugnest. Vielleicht merkst du es aber auch selber nur nicht…

Sehr interessant finde ich auch, dass du so gerne wie mehrmals von „normalen“ Menschen schreibst:

Fakt ist: Die weit überwiegende Mehrzahl der Demonstranten, darunter eben nicht nur Hools, sondern ganz normale Familienväter und Mütter, war friedlich.

Straßenterror der Antifa, der nun in einem Mordversuch an normalen Bürgern gemündet hat

Hooligans gegen Salafisten (gewaltsuchende Hooligans!) und die unterstützenden (gewaltbereiten!) Nazis sind für dich ganz normale Bürger? Von mir aus dürfen sie ganz normale Bürgerrechte wahrnehmen, dafür haben wir hier demokratische Grundrechte. Bürger sind sie auch, stimmt. Aber ganz normal? Wie meinst du das? Und wenn diese Leute für dich der Maßstab für „Normalität“ sind, wie sieht dann in deiner Vorstellung eine normale Gesellschaft aus und wo und in welcher Richtung siehst du darin die Grenzen zur Normalität überschritten?

Falls du damit allerdings nur die naiven Normalos meintest, die tatsächlich weder Hools noch rechtsextrem sind, sich aber mit ihren diffusen Ängsten vor einem über Deutschland schwappenden salafistischen Terror-Tsunami oder mit ihrem xenophob begründeten Unwohlsein vor deren Karren spannen lassen bzw. ihm doof hinterherlaufen: die sollten sich wirklich mal besser überlegen, mit welchen Typen sie sich gemein machen. Das rechtfertigt freilich keine gewalttätigen Übergriffe auf sie, aber was für ein Event erwartet man bitteschön, wenn man mit Hools und Nazis auf ne Demo geht? Die sind scheints genauso naiv, wie die anwesende Polizei („Wiewas? Ausschreitungen bei diesem Klientel…? War nich mit zu rechnen, das hat uns wirklich vollkommen überrascht, ne.“)

Und ist es dein Ernst, dass die "weit überwiegende Mehrzahl der Demonstranten" keine Hools und Nazis waren? Auf einer von HoGeSa organisierten und angemeldeten Demo unter dem gleichnamigen Label waren Hooligans und Nazis in der verschwindenden Minderheit? Ernsthaft jetzt? Wieviele Normalos (keine Hools, keine Nazis) waren denn deiner Einschätzung nach am Start? 90%, 75%, 50%, 25%, nur 10 oder noch weniger %? Je weiter links auf dieser Skala, desto weniger lass es die Hools wissen - das wär denen sicherlich peinlich, was ihren eigenen Mobilisierungsgrad anbelangt.

Nachträglicher Zwischenwurf: Gut, da hab ich deinen ersten Satz natürlich falsch aufgefasst, denn er besagt ja in erster Linie, dass die weit überwiegende Mehrzahl der Demonstranten friedlich war, also darunter eben wohl auch die Mehrzahl der Hools. Mag mein Geschreibsel dazu aber jetzt nicht löschen und finde trotzdem, dass dein wiederholter Hinweis auf Normalität in jeder Hinsicht schlicht deplatziert ist :oP

Wenn ich mir dann noch deinen ersten Satz in diesem Thread anschaue

„Glaub nicht alles, was dir von interessierter Seite zur HoGeSa-Demo in Köln vorgesetzt wird.“

dann frag ich mich zusammenfassend nun schon, was in denn deinem Interesse ist. Was zum Henker willst du uns vermitteln und worauf willst du eigentlich hinaus?

Um weiteren Mißverständnissen und Enttäuschungen vorzubeugen, hab ich mich diesmal bemüht auf Sarkasmus und Ironie weitestgehend zu verzichten. Aber wahrscheinlich gilt eh tl;dr

Ich schätze ja von Zeit zu Zeit deine gedanklichen Pirouetten, aber wir müssen nicht gar so viele davon drehen, um zum Kern dieser Sache vorzudringen:

Die zivilisierten Teile der Menschheit sind irgendwann übereingekommen, daß der Einzelne seine Konflikte mit anderen nicht mehr persönlich mit Faustkeil und Keule und bis in die hundertste Generation austrägt, sondern die Legitimation zur alleinigen Gewaltausübung auf staatliche Organe überträgt, die idealerweise den Rechtsfrieden wiederherstellen. Alle Beteiligten sind an Recht und Gesetz gebunden.

Das ganze nennt man Rechtsstaat und staatliches Gewaltmonopol und hat sich, bei aller Zweifel, ob der Staat seinen Aufgaben immer so nachkommt wie es wünschenswert wäre, über die Zeit bewährt, wie man an den Auswirkungen antipodischer Rechtsverfassungen, zum Beispiel in Albanien oder den failed states des Orients und Afrikas, gut sehen kann.

Daß die Antifa diesen Konsens schon seit längerem aufgekündigt und eine intensive Vorliebe für die Wiederkehr der Stein-Zeit hat, ist nichts Neues. In diesem Fall ist nur die neue Qualität erschreckend, daß man Menschen, die man nach eigenem Gutdünken als Konfliktpartei und Gegner identifiziert hat, nun sogar das schiere Recht auf Leben abspricht.

Für mich stellen sich am Ende dann nur zwei Fragen:

  1. Was hast du dagegen, daß dieser Zivilisationsbruch genau als solcher und genau so schonungslos benannt wird?
  2. Wenn es beim nächsten Mal umgekehrt zugehen sollte und rechte Demonstranten linken Demonstranten eine aufs Maul geben, wird die Empörung sicherlich wieder groß sein. Doch warum eigentlich? Es gilt doch gleiches Recht für alle, oder nicht?

Salafistischer Hooligan fühlt sich innerlich zerrissen.

Ich fang jetzt mal mit der Beantwortung deiner Gegenfragen an:

zu 1.

Ich hab überhaupt nichts dagegen, dass diese Dinge benannt werden. Wie kommst du darauf? Das Einzige, woran ich mich störe, ist, dass beides immer wieder miteinander vermengt und gegeneinander aufgewogen wird, wodurch man einer möglichst objektiven Beurteilung beider Phänomene jeweils für sich (v.a. beim Problem Rechte Gewalt, weil i.d.R. Diskussionsausgangspunkt) nicht mehr wirklich gerecht wird und sich statt dessen irgendwann in einen ideologischen Stellungskrieg wiederfindet.

Zudem bin ich der Meinung, dass man beide Phänomene zwar miteinander durchaus vergleichen, jedoch nicht 1:1 miteinander gleichsetzen kann, da sich rechte und linke Gewalt in Ausprägung, Form, Motivation und Zielsetzung unterscheiden. Dass man beides unterscheidet bedeutet nicht automatisch, dass man die eine oder andere Art der Gewalt dadurch gut- oder besserheissen muß - aber es ist einfach zielführender, wenn man beides gerade wegen ihrer Unterschiedlichkeit für sich betrachtet und beurteilt und nicht das eine durch das andere relativiert oder dadurch sogar unterschwellig legitimiert (besonders, wenn es um Leib und Leben geht), so wie du es mit deiner Frage 2 leider so provokant ironisch offen zum Ausdruck bringst.
Wie würdest du es finden, wenn du linke Gewalt anprangerst und wie autoreflexartig ständig nur die rechte Gewalt thematisiert würde? Andersherum passiert es erfahrungsgemäß ständig und in diesem Thread hier bildest du leider keine Ausnahme von dieser Regel.

Im alten Forum wurde im Thread „Der braune Ruf…“ schon angeregt, dass sich die Leute, denen es so viel wichtiger ist über die Linksextremen zu schreiben als sich mit der Thematik Nazis in unserer Kurve zu beschäftigen, einen entsprechenden eigenen Thread eröffnen. Ist dann sogar geschehen, auch wenn die Resonanz jetzt nicht so dolle war. Wenigstens bietet sich dadurch aber die Chance bei einem Thema zu bleiben und es angemessen zu behandeln, statt immer alles in einem strittigen Brei zu vermanschen, der in die eine oder andere Richtung irgendwann (recht schnell eigentlich) nichts mehr bringt ausser persönliche Angriffe, ausufernde Abschweifungen und sinnlose Nebenkriegsschauplätze.
Zum Teil drängte sich der Verdacht auf, dass einige Diskussionsteilnehmer bewußt darauf abzielten, den Thread auf diese Art zu zerschießen, was ihnen zeitweise sogar (mal auf tollig-prollige, mal auf intelligent subversive Weise) auch gelang. Glaube kaum, dass du dir so einen Schuh wirklich anziehen willst. Aber je nach Hartnäckigkeit stell ich ihn dir unaufgefordert gerne hin.

Erfahrungsgemäß dient das Einbringen der linken Gewalt in die Diskussion über rechte Gewalt meist nur dazu, letztere zu relativieren oder die Diskussion zu verunmöglichen. Wenn dir an diesem Vorwurf nichts liegt und du dein Anliegen trotzdem auch angemessen thematisiert haben willst, dann wärs gscheider, du bietest ihm durch einen eigenen Thread einen vernünftigen Raum.

zu 2.

Was soll ich auf so eine billige Fangfrage bitte antworten? Denke sie ist ironisch gemeint, weil wenn du es ernst meintest, würdest du deine einleitenden Erläuterungen und vorgetragene Haltung negieren. Man könnte aus deiner Frage auch herauslesen, dass du mit diesem seltsamen Umkehrschluß durch die linke Gewalt jene der Rechten eben: relativierst und legitimierst. Ich belass es deshalb bei einem schlichten: Ah geh, du Schmarrer…

Was jetzt deine einleitenden Sätze anbelangt:

Mir kommts so vor, als ob du selbst damit eine nette Pirouette drehst und dich dabei elegant um die Beantwortung der mir wichtigen Fragen windest. Eine wohlgefällige Erläuterung sozial-evolutionärer Errungenschaften der zwischenmenschlichen Konfliktlösung und einhergehender rechtsstaatlicher Verantwortung, im Kern ausgewogen gehalten, damit leicht Zustimmung, weil sich aufdrängender Konsens, hergestellt werden kann. Zum Ende hin noch etwas gewürzt mit dem Hinweis auf den Bruch der gesellschaftlich anerkannten Konvention durch wen? Genau, die linke Antifa, um die es hier in diesem Thread ja scheints eigentlich gehen müsste.

Du fährst die Schiene also weiter, aber ich mag mich da nicht mitkreiseln. Und weil du dich in diesem Thread ja nicht unengagiert beteiligst deswegen nochmal konkret nachgefragt:

  1. Wie beurteilst du HoGeSa allgemein (Zielsetzung und immanente bzw. offen angedrohte Art der Umsetzung ihrer Ziele) und im Sinne des Threaderöffnungspostings (passt HoGeSa zu Fußball?)?

  2. Welche Erkenntnisse oder neue Aspekte für die Beurteilung von HoGeSa bzw. der Koalition von Hools & Nazis lassen sich aus einem Vergleich mit linker Gewalt (Antifa oder whatever) ableiten?

  3. Sollte sich aufgrund dieses Vergleiches die Bewertung/Beurteilung der von HoGeSa und sie unterstützende Nazis ausgeübten und/oder angedrohten Gewalt gegenüber Polizei und originären Zielgruppen (Salafisten, Muslime, Asylsuchende) verändern/verschieben/relativieren und wenn ja: in welche Richtung?

Und einfach mal so noch draufgepackt:

  1. Hältst du diese Hools und die durch sie mitmobilisierten Fangruppen, welche sich ja gern als wichtigen und unverzichtbaren Teil der Fankurven sehen, für unpolitisch? Falls nicht: wo würdest du sie im politischen Spektrum einordnen?

Sind doch wirklich keine allzu schweren Fragen, die ich dir (bis auf die 4te) ja eigentlich, direkt und indirekt, bereits schon gestellt hatte - aber beantwortet hast du sie mit deinem Text leider nicht.

und los geht’s:

[url=‚Faszination Fankurve‘]Faszination Fankurve

„Bereits am Vortag kam es im Bochumer Stadion zu Auseinandersetzungen zwischen Bochumer Hooligans, die in HoGeSa organisiert sind und Bochumer Ultras, die sich zuvor gegen den HoGeSa Aufmarsch im Oktober in Köln positionierten (Faszination Fankurve berichtete gestern.“
(Faszination Fankurve, 07.12.2014)

Für Pegida brauchma ned extra einen eigenen Fred, oder?
Der Videoausschnitt aus der „Anstalt“ ist sehr gut & treffend.

"Asylheime brennen und der rechte Mob macht immer unerträglicher Stimmung gegen Flüchtlinge & MigrantInnen. Höchste Zeit dagegen ein deutliches Zeichen zu setzen! Deshalb rufen wir, das Bündnis Bellevue die Monaco zu einer großen gemeinsamen Kundgebung am 22.12.14 auf den Max-Josef-Platz vor die Staatsoper!"

[url]http://bellevuedimonaco.de/aktuelles/[/url]

Sorry, aber die Menschen, die sich derzeit (wieder) montags in Dresden und anderswo zusammenfinden, auf gewisse Probleme aufmerksam machen und ihrem Unmut Luft machen, als „RECHTEN MOB“ zu bezeichnen, halte ich für nicht in Ordnung, obwohl dies natürlich in den vermeintlich politisch korrekten MainStream paßt.

Auch wenn Frau Merkel dies offenbar nach außen auch so verkaufen muß, ändert dies sicher nichts an der Tatsache, dass dort zum weit überwiegenden Teil völlig normale Bürger auf die Straße gehen !

Wenn normale Bürger bei einem Islam-Anteil von 0,4% in Dresden auf die Straße gehen, um gegen eine Islamisierung zu demonstrieren und sich dabei ohne weiteres Nachdenken mit Nazis zusammentun, halte ich das für sehr erschreckend und für mich unausweichlich auf eine Demo gegen diesen Mob zu gehen.

Edith meint noch: Wehret den Anfängen!

Wehret den Anfängen kannst jetzt so oder so sehn,
0,4% findst jetzt wenig? Vielleicht warens ja auch „nur“ 0,4% Rechte die mit den „Normalos“ mitmarschiert sind.
Und was heisst hier zusammentun? willst jetzt jeden mit kurzgeschorenen Haaren, verbieten an so einer Demo mitzulaufen?
Und eine islamiisierung Europas die gibts nun mal

https://www.youtube.com/watch?v=pMh2QJYnfsU

Ich verbiete niemandem etwas. Und ich demonstrier halt für ein Zusammenleben ohne Herabwürdigung auf Grund von Herkunft oder Hautfarbe.

Alles gut…ich würde auch in erster Linie für Durchsetzung geltenden EU-Rechts demonstrieren, um der sehr zielgerichteten Reisetätigkeit in die Bundesrepublik Deutschland einen Riegel vorzuschieben. Leute mit laufendem Verfahren in einem der EU-Staaten sollen halt dort die Entscheidung abwarten und diese dann auch akzeptieren. Aber hier jeder machen kann, was er will, z.B. öffentliche Plätze besetzen, auf Bäume klettern, Hungerstreik, Durststreik usw. - alles einzig mit dem Ziel, den Staat zu erpressen, der seit Wochen und Monaten reichlich Geld austeilt. Die entstehenden Einsatz- und Krankenbehandlungskosten durch diese Auftritte und selbst herbeigeführte Schwächezustände dürften immens sein. Da ich diese ganze Veranstaltung mit finanziere (n) muß, nervt mich das Verhalten dieser Erpresser ebenso wie das der Politiker, die da hinrennen und diesen Herrschaften und deren Sympathisanten in den Hintern kriechen.

Aber selbst dafür wird man leider ebenfalls in die „rechte Ecke“ gestellt, wie immer wieder zu erfahren ist, ohne dass irgendjemand in der Lage wäre, dies schlüssig zu begründen., Wenn man gegen rechtsstaatliche Tätigkeit ist - ok ! Aber wenn man dafür ist und nur die Umsetzung geltenden Rechts fordert…da wird schon viel hingedreht, wie es gerade paßt - und das gefällt mir nicht !

Es geht nicht um Ressentiments gegen Menschen anderer Hautfarbe und Herkunft. Aber Deutschland sollte wie jedes andere Land das Recht haben, seine Werte, seine Errungenschaften, seine Identität gegenüber denjenigen geltend zu machen, die hier leben wollen. Und es soll die Zahl der Zuwanderer selbst bestimmen. Es gibt nämlich kein Recht auf Einwanderung. In diesen Punkten haben eben immer mehr Leute das Gefühl, daß etwas ganz gewaltig schief läuft. Deshalb Hogesa, deshalb Pegida.

Niemand kann Hogesa oder Pegida als reine Zeiterscheinung sehen. Fakt ist, dass beide von Rechts unterwandert sind und diese Rechten damit den Schritt in die Öffentlichkeit schaffen. Basta.

Das ist halt das Recht auf Versammlungsfreiheit und das Recht auf eigene Meinungsäußerung. Pegida ist ein Problem, sehr unterschätzt. Der Gag ist, dass Rechte erfolgreich und subversiv Stimmung schüren: Aufnehmen von Flüchtlingen ja, aber wir haben doch eh schon viel zu viele Migranten. Es ist eine Schande, dass das Aufnehmen dieser Ärmsten der Armen für Propagandazwecke missbraucht wird. Nochmal Basta!

Mein Problem ist, dass ich in anderer Hinsicht selber zwiegespalten bin. Ich habe in meinem Betrieb einen türkischen Azubi (17) und einen halbtürkischen Abteilungsleiter (47).
Beide sind meines Erachtens voll integriert. Doch in Gesprächen sickert doch durch, dass beide muslimisch sehr konservativ denken und es für wünschenswert und denkbar halten, dass der Islam hierzulande mehr Gewicht erhält.
Das ist natürlich keine Entwicklung, die in zwei oder drei Jahren zu bemessen ist. Aber demographisch gesehen ist es schon interessant, wie wir wohl in 20 Jahren miteinander leben werden. Und eben da hakt Pegida genüßlich ein. Zur Recht? Zu Unrecht?

Es geht nicht um Ressentiments? Das glaub ich nicht. Allein schon, dass man zu glauben scheint, die eigenen Werte, Errungenschaften und Identität gegenüber diesen Anderen geltend machen zu müssen (aus einem reinen Recht dazu lässt sich ja noch keine derartige Handlungsnotwendigkeit ableiten), spricht schon sehr dafür, dass dieser Anspruch sich aus eben Ressentiments speist. Man unterstellt den Anderen damit per se, dass diese all das bewußt untergraben wollen, nimmt sie generell als Bedrohung der sog. abendländischen Kultur wahr und ist ohnehin überzeugt, dass diese jenem der Anderen überlegen sei. Da reicht es höchstens für herablassende Toleranz, aber für Akzeptanz und das gute alte „Leben und leben lassen“ oder hier die Liberaritas Bavariae fehlen 5 Pfennig an der Mark. Ein Bleiberecht wird vielleicht jenen Anderen billigend zugestanden, die ihre eigenen Werte, Errungenschaften und ihre Identität negieren oder komplett zugunsten des Abendlandes aufgeben. Und wenns kein Ressentiment wäre, dann ist es wenigstens ein starkes Stück Arroganz.

Wenns tatsächlich nicht um Hautfarbe und Herkunft gänge, dann muss man es also doch (wie propagiert) einzig an der Religionszugehörigkeit festmachen? Das zeigt ebenfalls, dass dies hauptsächlich auf einem Ressentiment beruht, das alle Moslems mit radikalfundamentalistischen Islamisten gleichsetzt und als Bedrohung wahrnimmt. Oder woher soll diese akute diffuse Angst jetzt plötzlich herkommen? Die Schlagzeilen sind seit Wochen und Monaten voll davon, eine Talkshow jagt die nächste und wir werden mit Enthauptungen und schrecklichen Meldungen aus Krisengebieten regelrecht bombardiert und zugeschissen, lassen das zu unserer unmittelbaren Lebensrealität werden, so leichthin, wie wir auch die Beimers aus der Lindenstrasse oder gescriptete Dokus über Harz4-Klientel auf RTL als unmittelbar reell und nah empfinden. Dazu Sicherheitsexperten und Politiker, die mit Erkenntnissen unseres gewohnt zuverlässigen Verfassungsschutzes die permanente Gefahr vor rückkehrenden IS-Kämpfern und Anschlägen predigen. Dann alle über den gleichen Kamm zu scheren und dabei extreme Minderheiten als Maßstab zu verwenden ist nichts anderes als das Pflegen von Vorurteilen.

Dabei wird munter und unterschiedslos alles zusammen geschmissen: Flüchtlinge aus Krisen-, Kriegs- und Terrorgebieten, politisch und ethnisch Verfolgte, Zuwanderung/Migration, Wirtschaftsflüchtlinge und islamistischer Terror/rückkehrende Kämpfer. Der Prototyp des sich in unser Land absetzenden Fremde ist ein wirtschaftsflüchtiger Scheinasylant, der sich nur auf unsere Kosten in unsere gemütliche soziale Hängematte flezen will, vom ergaunerten Harz4 Moscheen baut und islamistische Terrorbrigaden unterstützt, bis er von seinem Schläferstatus geweckt wird und einen Selbstmordanschlag in meinem Vorgarten verübt. Und der kommt jetzt in Serie tsunamigleich über uns. Daher Pegida.

Es gibt vielleicht kein Recht auf Einwanderung, obwohl wir darauf erwiesenermaßen (sogar wenn man die vorbereitenden Aussagen dieses dämlichen Videos weiter oben betrachtet) angewiesen sind. Es gibt aber das im Grundgesetz festgeschriebene Recht auf Religionsfreiheit (ebenso wie das Recht auf Asyl). Das sehe ich als reellen Wert und eine Errungenschaft unserer Kultur an - auch oder gerade als Atheist. Soll die Konsequenz der diffusen Angst der mitlaufenden Pegida-Hasen nun sein, dass jenen Menschen in unserem Land (sei es konvertierten Deutschen, Gastarbeitern und heimisch gewordenen Migranten in der 3. Generation oder auch Flüchtlingen, egal welcher Staatsangehörigkeit oder Ethnie) die Ausübung ihrer Religion untersagt, erschwert oder geächtet wird? Dass man jedesmal in Wehgeschrei ausbricht, wenn die sich für das gemeinschaftliche Praktizieren ihres Glaubens geeignete Stätten wünschen, so wie sie den hiesigen Christen vorgehalten werden, die nicht mal in ihre Kirchen gehen? Sollen die Muslime ihren Glauben in unserer Gesellschaft verbergen, während die Kirchenglocken mich sonntags mit einem Heidenlärm aus dem Bett donnern, damit zwei Dutzend ältere Herrschaften dort zur Messe rollatieren? Und soll sich diese gute alte Deutsche Angst irgendwann mal in eine Wut kanalisieren, die nichtchristliche Glaubenshäuser zur Rettung das Abendlandes oder tradierter nicht mal selbst gelebter Werte zerstört, wie einst die Synagogen? Deshalb Hogesa, deshalb Pegida? Um manche Hemmschwellen herunterzusetzen, dafür ist Pegida sicherlich gut - sah man sehr schön in Verra, wo die Spacken sich wohl ihr „Die Zeit ist reif“ gedacht haben.

Dass sich die vielen „normalen“ angst- und bedenkentragenden Mitläufer auf diesen von Nazis und einschlägig islamfeindlichen Gruppierungen organisierten Aufmärschen vor einen Karren spannen lassen und in ihrer Vorstellung - vollkommen an der Lebensrealität in Dresden vorbei - glauben, dass sie ihre Kultur und Identität aufgeben oder gefährdet sehen müssen, bloß weil Muslime einen Teil ihrer Kultur und Identität für sich bewahren wollen, oder alle Muslime mit IS-Schlächtern aus den Bild-Titelseiten und potentiellen islamistischen Terroristen gleichsetzen… das ist nicht nur traurig, sondern ein ganz klares Zeichen für Ressentiments! Ressentiments, die auch schon bei den Ermittlungen in den durch die NSU verübten Morden dazu führten, dass man den Opfern beispielsweise eher unterstellte wegen irgendwelchen millieu-kriminellen Auseinandersetzungen getötet worden zu sein. Ist ja schön naheliegend und der „Fremde“ ist auch als Opfer immer zuerst selbst verdächtig.

So ganz nebenbei: das Gefühl, dass etwas ganz gewaltig schief läuft, hatten wir hier früher schon einmal:
Flüchtlinge willkommen? Ja, aber nicht vor meiner Haustür! :oP

Und überhaupt und nochmal auf dieses dämliche Video weiter oben zurückkommend: wems wirklich ernst ist mit der Rettung des Abendlands und unserer Kultur (und Blutes, für die ganz straighten), der oder die hampert nicht so jammernd auf der Strasse rum, sondern steigt in die Betten und schnackselt ergebnisorientiert. Dann könnt was erreicht werden, der Generationenvertrag wär gesichert und ausserdem entspannt es auch noch gut. Mei o mei… aber selbst das muss man den Leuten wohl erst noch beibringen.