Politik allgemein und weltweit

Verbrenner nix tot. Ich werde meinen Käfer Baujahr 1949 mit Brezelfenster und noch tauglichen Winkern, Tankstutzen unter der Vorderhaube, mit Reservebügel im Beifahrerbereich, hintere Hutablage für ein Kleinkind nicht nehmen lassen.

Mit dem fahre ich bis ich die Löffel abgebe. Von mir aus darf der Liter 10 Euro und die Kfz-Steuer 2.000 Euro/Jahr kosten.

Wenn das geht, lass ich mich darin beerdigen…

Ich finde Deine Darstellung schon etwas idealisiert. Wenn es so schön wäre wie Du es beschreibst (ein großer See) frage ich mich warum wir verzweifelt gerade Leitungen durch die Republik ziehen müssen.

München soll selbstverständlich nicht den Strom in seinem Gebiet erzeugen aber dass man hier quasi auf EIN symbolisches Windrad und Kohle- und Atomstrom setzt finde ich halt auch etwas billig.

In Spanien gab es zuerst eine garantierte Einspeisevergütung von 29 Cent. Da muss man sich selbstverständlich keine Gedanken machen wie der Strom nach München kommt. Dann hat dummerweise die spanische Regierung die Einspeisevergütung radikal zusammengestrichen. Seitdem schaut man ein wenig dumm aus der Wäsche. Also hat man zig Millionen einfach abgeschrieben, im laufenden Betrieb ist die Produktion ja relativ preiswert.

Ziel muss es doch sein dass wir unsere Kohlekraftwerke, auch die in München, möglichst schnell abschalten können und nicht in Europa irgendwo Wind- und Solarparks errichten. Das könnten diese Länder im übrigen selber, Spanien und Polen sind keine Entwicklungsländer. Die Vorstellung München baut Anlagen und Spanien bezahlt dann die Rechnung über höhere Strompreise ist sowieso in hohem Maße unsolidarisch.

Ein gutes Beispiel wäre die neue Leitung nach Norwegen wo man zukünftig überschüssigen Strom zwischenspeichern kann. Was Du als phasikalisches Gesetz bezeichnest heisst nichts anderes als dass man dort Strom zur Verfügung stellen muss wo auch ein hoher Bedarf besteht. Oder man zieht neue Leitungen welche den Strom dort hinführen wo er gebraucht wird. Eben nicht wie ein großer See sondern eher wie eine Pipeline.
2025 möchte München seinen kompletten Strombedarf über regenerative Energiequellen sicherstellen.
Die Heizkraftwerk Nord (360 Megawatt, Steinkohle, Restmüll) und Süd (698 Megawatt, Erdgas und leichtes Heizöl) werden vermutlich trotzdem erstmal am Netz bleiben. Aber die Windräder am Müllberg erzeugen ja immerhin 5 Megawatt.

Der Autofetischismus ist mir komplett fremd.
Aber jedem das Seine!

Warum kann man in Norwegen Strom zwischenspeichern und in Deutschland nicht?

Vermutlich weil Norwegen viel Wasserkraft hat. Da kann man mit dem Windstrom, wenn er denn grade weht, der Wind, Wasser in die Stauseen hochpumpen und dann wieder abgeben je nach Bedarf. Machen die Ösls auch, die kaufen billigen Atomstrom aus dem Ausland, füllen damit ihre Stauseen und verkaufen den Strom dann teuer als Ökostrom :smiley:

Dann würd ich eher nicht Leitungen nach Norwegen bauen, sondern ein paar mehr Hochspeicher bei uns. Könnte man evtl. auch als Hochwasserspeicher nutzen. Wie zum Beispiel den Stausee in Liebenstein.

Ansonsten ist das Prinzip des Hochspeichers ja nicht neu, hier um die Ecke gibts diesen hier seit Jahrzehnten:

@SeppF Aus Liebenstein kommt viel von meinem Strom, den ich verbrauche. Und das schon, bevor überhaupt irgendwer an grünen Strom gedacht hat. Bin da als Kind schon auf der Staumauer spazieren gegangen.

Und bei mir selbiges in Trausnitz ;)

Und nachdem ich leidenschaftlicher Angler bin, ist mir der Liebensteinspeicher natürlich sehr bekannt.

Die Windräder haben eine Leistung von 5 MW, die Energieerzeugung errechnet sich in Multiplikation mit der Zeit, die sie in Betrieb sind.
Für gewöhnlich ist das bei einem guten Windstandort ca 2.500h, zumindest die alte Fröttmaninger Anlage dürfte deutlich weniger haben. Die Freimanner-Anlage erzeugt ca. 7 GWh.

Das heißt, es wären lediglich 1.200 solcher Windräder möglich, um den Stromverbrauch Münchens (Schätzung für 2035 sind 8,4 TWh) zu sichern.

Ich bin ja kein Experte für die Geografie von Oberbayern,aber mit einer 10h Regelung und einer Höhe von 150m (Freimanner Windrad), also 1,5km Abstand zur jedweder Wohnbebauung und einer Einwohnerdichte von 270 EW pro Quadratkilometer. Puh, könnte schwierig werden. Zumal andere Leute in Oberbayern unter Umständen auch Strom haben wollen und der erzeugt werden muss.

Fortsetzung folgt, ich bring jetzt den Nachwuchs ins Bett.

Und deshalb braucht das auch keiner. Es ist überhaupt kein Fehler in Spanien Solarkraftwerke zu bauen. Der Fehler besteht darin den Strom anschließend nicht nach München zu karren, oder dorthin wo man ihn ebenfalls gebrauchen kann.

Andere Länder machen das

2400 Kilometer lang sind die beiden Leitungen, die Strom aus dem Dschungel im Nordwesten des Landes ins südöstliche Sao Paulo transportieren. Dank der HGÜ-Technologie kann der Strom verlustarm übertragen werden. Die Leitungen haben eine Leistung von 3150 Megawatt, was etwa der Stromproduktion von vier grossen Kraftwerken entspricht.

Zugegeben eine Werbeaussage des ausführenden Unternehmens ABB.

Ziel muss es doch sein dass wir unsere Kohlekraftwerke hier abschalten können. So wie die Engländer: Kein einziges Kohlekraftwerk mehr im Betrieb, akzeptable Energiepreise (da tw. staatlich gedeckelt) und inzwischen auch 30 Reaktorblöcke Atomkraft abgeschaltet. Und wir müssen verhindern dass z.B. China jedes Jahr einfach neue Kohlekraftwerke in Betrieb nimmt. Wir können gar nicht soviel stillegen wie die Chinesen gerade neu anschalten. Auch weil sie es dank des Pariser Klimaschwindelabkommens dürfen.
So spannend ich die Diskussion auch finde aber wir sprengen hier langsam den Politikthread.

Find es immer kritisch , wenn kommende Führungskräfte noch nichts in ihrem Leben abgeschlossen haben.
Was hat Frau Baerbock für eine

  • Ausbildung?
  • Berufsabschluß?
  • abgeschlossenes Studium?
  • Erfahrungen in der Arbeitswelt?
    Ja sie ist Berufspolitikerin und hat daher genauso viel oder wenig Ahnung wie die anderen Eliten.

Wiki meint dazu: " Nach dem Abitur studierte Baerbock zunächst von 2000 bis 2004 und öffentliches Recht an der Universität Hamburg, danach von 2004 bis 2005 Völkerrecht an der London School of Economics and Political Science und schloss dort mit einem „Master in Public International Law“ ab.

Während ihres Studiums arbeitete Baerbock von 2000 bis 2003 als Journalistin für die Hannoversche Allgemeine Zeitung. Nach dem Studium war sie von 2005 bis 2008 als Büroleiterin der Europaabgeordneten Elisabeth Schroedter sowie 2005 zusätzlich als Trainee des „British Institute of Comparative and Public International Law“ tätig. …"
(Annalena Baerbock – Wikipedia)

Sie wollte also in die Politik und hat sich dafür mehrgleisig ausbilden lassen. Findest du da eine gelernte Physikerin, einen Rechtsanwalt, einen Direktionsassistenten, einen Volkswirt, … als besser geeignet?

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Naja, du springst auch von Thema zu Thema… :see_no_evil:

Es ist richtig ein Thermosolarkraftwerk in Spanien zu bauen, aber es ist falsch, dass ein deutscher Investor dabei ist(weil man das nicht tut!?)? Der dort einige Dutzende Arbeitsplätze schafft und vor Ort Know-how aufbaut? Oder es ist falsch weil der spanische Staat Subventionen zahlt, in der Hoffnung, dass eine Technologie vor Erreichung der Marktreife die bestimmende Technologie werden könnte?

Du wirfst Green-Washing vor, hier den SWM und sprichst von Mogelpackung. Dortiges Firmensprech gem. Webseite ist, dass grüner Strom aus eigenen Anlagen erzeugt wird wie München benötigt. Es steht nirgends, dass der Strom physikalisch nach München fließt, was im Übrigen gar nicht machbar ist ohne dass man sämtliche konventionellen Kraftwerke in halb Süddeutschland abschaltet. Es steht auch nirgends, dass weitere konventionelle Kraftwerke in München als grün gezählt werden. Ich verstehe die Vorwürfe hier nicht.

Ein Energieerzeuger, egal ob die SWM oder die SW Erding, kann nicht Stromtrassen von Nord nach Süd bauen. Dafür gibt es die 4 Übertragungsnetzbetreiber in einem reguliertem Geschäft, reguliert vom Bund inkl Rahmenwerk wie Trassen genehmigt werden usw.
Nur weil Stand heute eine Stromversorgung zB Oberbayerns aus Erneuerbaren (zu 100%) nicht möglich ist, sollen die hiesigen Energieerzeuger was tun? Insolvenz anmelden? Kraftwerke abschalten um politischen Druck zu erzeugen?

Oder den Klimawandel aufhalten indem man seinen Mitarbeitern den Stahlhelm aufsetzt und in China Kohlekraftwerksbau zu verhindern?

Vielleicht ist auch schon viel geholfen, wenn all die Akteure das tun was in ihrer Macht steht, und nicht Nichtstun weil es nur ein Puzzleteil ist in einem sehr großen Puzzle. Oder auf die Kobolde und Elfen warten, weil sich die Realität der Wunschvorstellung anzupassen hat.
Das würde auch bedeuten, wenn man es weiter spinnt, dass jedwede erneuerbaren Energieerzeugung CO2 vermeidet, nach meinem Wissen ein globales Problem (weswegen es aus „Weltrettungssicht“ nicht so wichtig wäre wo das geschieht).

PS: Aufgrund des engmaschigen Stromnetzes wird durchaus vom europäischen Stromnetz gesprochen.

Aber ja, das sprengt den Rahmen hier.
Wenn dieses Dreckscorona vorbei ist, dann gern Fortsetzung bei a paar Bier ;-).

Hab das jetzt beim zweiten Lesen kapiert, dass du da unsere letzten 4 Kanzler/in aufgezählt hast.
Eigentlich erstaunlich, wir hatten in 47 Jahren nur 4 Bundeskanzler. Ziemlich stabil, fast so wie Erbmonarchie :-)) Italien hatte …:-))

Grundsätzlich stimme ich da schon zu. Es gibt keine Fachausbildung für Bundeskanzler/in. Vom Themenbereich sollte das auch eher breit aufgestellt sein. Weil du auch noch den Volkswirt aufgezählt hast, beim ihm, also Schmidt, habe ich schon auch einen enormen Grad an sehr sehr guter gesamter Bildung wahrgenommen, halt kombiniert bei ihm mit u.a. einer enorm starken Fähigkeit der Rhetorik, (halt in diesem Zeitgeschehen auch).

Klar gehören auch etliche andere Sachen dazu, wie analytische Fähigkeiten, Einschätzungen - auch mal aus dem Bauch, gute Moderationsfähigkeit, Mediation, Netzwerken, Kommunikativ, Stressbelastbar, klar auch Machtbewusstsein, Durchsetzungsstärke und und und…

Einen wichtigen Punkt sehe ich da im mediatorischen Bereich, also der Konfliktlösung. Da könnte man bei ihr, die schon öfter erwähnte mangelnde Erfahrung in Regierungsämtern schon thematisieren. Also auch keine Erfahrung im kleinen Format, wie Bürgermeister, Landrat, Minister, etc.
Weil Regieren ist schon was anders, gerade mit Koaltionspartnern und sonstigen störrischen Gestalten, als von der Oppositionsbank zu kommen. Gerade wenn es um Konflikte und den Ausgleich geht.

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Wenn ich in diesem Zusammenhang an die letzten vier Kanzler*innen denke, konnten die, zugegeben jede/r auf andere Art, vor allem eins: sich durchsetzen. Und darin scheint Frau Baerbock nicht untalentiert zu sein.

Die edit meint noch, dass Kennedy und Obama auch keine Regierungserfahrung hatten

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Das Durchsetzen ist schon klar eine der ganz starken Anforderungen bzw. auch wie richtig angemerkt, wohl Voraussetzung gewesen der bish. Kanzler-Karrieren. Spreche das Baerbock auch nicht ab, auch nicht das Talent dazu. Dazu kommt noch, dass sie dieses Durchsetzungsvermögen innerhalb der Partei, wohl auf eine angenehme und zeitgemäße Art umgesetzt hat.

Allerdings kommen halt beim Regieren schon andere Stressfaktoren dazu. Das sind dann schon richtige Widerstände. So nach eigenen ideellen Vorstellungen geht’s oftmals nicht. Der Kompromiss oder eben Konflikt ist dann anfordernd. Und in so einer exekutiven Position kennen wir sie halt noch nicht.

Deiner Edith geb ich da schon auch Recht. Will damit nicht sagen, dass es ein grundsätzliches Handicap ist.

Völlige Zustimmung.

Das kann ich nicht beurteilen.
Aber Gags wie die Kobold-Komödie sollte sie sich nur möglichst selten leisten, wenns geht.

Kobold hin oder her, die Annalena ist sehr schlau. Und dazu immer perfekt vorbereitet. Bei den Koalitionsverhandlungen der letzten Wahl haben ihr alle – auch ihre Gegner - höchste Kompetenz attestiert.

Ihr Problem wird sein, dass sie alle mitnehmen will. In unzähligen Talkshows (bisher macht sie da eine sehr gute Figur) wird sie ihre grünen Ideale vorstellen und rechtfertigen. Und da werden die Fragen kommen, wie man das finanzieren will und wie es mit den Arbeitsplätzen ausschaut. Die CDU hat zwar auch keine Lösung, aber die Annalena als Newcomer wird da besonders unter Beschuss geraten.

Ein/e Kanzler/in muss sich mit der Wirtschaft ins Bett legen, sonst wird das Projekt Annalena gnadenlos scheitern. Is so.

Sich mit der Wirtschaft ins Bett zu legen, ist doch für Grüne kein Problem (mehr). Siehe Kretschmann in BaWü. Da erwarte ich keinerlei Probleme. Kritisch wird’s erst, wenn man der eigenen Klientel erklären muss, warum die eigenen hehren Ziele nach und nach beim Tanz um das goldene Kalb über Bord geworfen werden…

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Sorry, aber das ist der allergrößte Blödsinn!
Genau das ist es, was potentiell zukunftsträchtigen Technologien kurz- oder langfristig die Luft aus dem Reifen lässt: wenn man die erzeugten Probleme ignoriert!

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