Leider findest Du diese Beispiele wohl auch in den anderen Ländern. Seit vielen Jahren basiert unsere Wirtschaft auf einer „Just in Time“ Belieferung. Es ist üblich, dass LKWs halb voll fahren. Die Fahrer verdienen nicht besonders und die Autobahnen sind teilweise voll LKWs. Es gibt zu wenig Parkplätze für LKWs u.s.w. Was passiert, wenn einmal für kurze Zeit die Lieferketten abreissen konnte man während der ersten Coronawelle sehen. Für diese Art der Lieferung ist der Bahntransport zu unflexibel. Dass der Transport auf der Straße zudem auch noch billiger ist (trotz teilweise halb leerer LKWs), ist eine Frage, der sich die Politik stellen muss.
Ist es Dir bewusst, dass Studenten dieses 365 € Ticket nicht bekommen können?
Ach kommt schon, das ist doch jetzt das große streiten um des Kaisers Bart.
Was mach ich denn dann am Land, wenn beide berufstätig sind und die beiden Kinder studieren?
Dass Bus und Bahn in der Stadt billiger sind, als ein Auto sollte eigentlich jedem einleuchten.
Die können ja auch arbeiten nebenher. Für studenten vom Land ist es übrigens noch teurer
Was bisher nicht angesprochen wurde, aber gerade die soziale Komponente der Steuerung des CO2-Ausstoßes über den Spritpreis betrifft ist das in Deutschland herrschende Dienstwagenprivileg. Rund zwei Drittel der Neuzulassungen sind Dienstwägen. Die werden in der Regel – wenn kein km-Buch geführt wird, was kaum jemand macht – mit 1% des Listenpreises als geldwerten Vorteil monatlich versteuern. Kostet ein Wagen laut Liste also 40.000 Euro, muss der Angestellte 400 Euro pro Monat versteuern. Bei einem angenommenen Einkommensteuersatz von 30% wären dies 120 Euro Gesamtkosten. Da bei den meisten Firmen auch die Tankkarte mit dabei ist, sind dann sämtliche Kosten, inkl. Wartung, Spritverbrauch, Reparaturen etc. beinhaltet. Wenn es dem Fahrer vollkommen egal sein kann, was der Liter Benzin oder Diesel kostet, kann man auch hier über die Besteuerung des Kraftstoffs keine Lenkungswirkung auf km und Autotyp ausüben. Da macht ein Spritschlucker nichts aus. Dazu kommt, dass diese KFZ dann nach Ablauf des Leasings nach zwei bis vier Jahren auf dem Gebrauchtwagenmarkt landen und hier das verfügbare Angebot bestimmen.
Fusion Vonovia - Deutsche Wohnung - ich hoffe das da das Kartellamt einschreitet. Gerade in den Großstädten ist so eine Alleinstellung schlecht–schlecht für die Mieter. Im Gegensatz zu vor 25 Jahren, könnte ich mir München nicht mehr leisten, ohne auf Lebensqualität zu verzichten.
Aber , und da bin ich voll bei den Mietern, auch wenn es Assis darunter gibt. Nicht jede Familie kann sich eine Kaltmiete von 1500 + x in München leisten.
Gottseidank bin ich aussen vor-- Hab nur noch wenig Schulden auf dem Haus und bin in meinem 62 Lebensjahr, sowie nix schlimmeres dazwischen kommt , schuldenfrei
Ich kenne einige Leute, die aus der Stadt aufs Land gezogen sind, weil sie sagen: günstigeres Wohnen und Fahrtkosten fürs pendeln mit der Bahn ist billiger als das Wohnen in der Stadt. Ich kenne niemand, der/die wegen des billigen ÖPNV in die Stadt zieht. Aber wahrscheinlich kenn ich einfach nur die falschen Leute.
Man kann dieses sog. Dienstwarenprivileg schon kritisieren. Aber deine Berechnung stimmt nicht. Hint und vorne nicht. Es fehlt:
-Geldwerter Vorteil Arbeitsweg, also je nach Entfernung Wohnung-Arbeit, muss nämlich auch versteuert werden.
-Sozialversicherung. Dieser geldwerte Vorteil ist in Teilen sozialversicherungspflichtig.
Gibt Dienstwagenrechner im Internet, ganz easy. Bei deinem 40.000 Euro Auto kommst du bei 20km Fahrweg auf, beispielsweise:
Steuerklasse 3, 1 Kind, 6.000 Euro/Monat 260,00 EUR
Steuerklasse 1, kein Kind, 6.000 Euro/Monat 360,00 EUR
Bei mehr km Fahrweg, entsprechend mehr und halt auch je nach Gehalt, Sozialversicherungsstatus etc.
Jetzt mich ich mich doch mal in die de Politik Diskussion ein. Im Endeffekt hauen sich grad Städter und Ländler den Kopf ein, wegen Kleinkram.
Ich hab mal was von Pareto gelernt. Paretoprinzip – Wikipedia
Im Moment diskutiert ihr hier aber über die unwichtigen 20%, bei denen es wirklich schwierig wird, es jedem was recht zu werden.
Aber an die großen Ding, taut sich keiner ran, und kann auch keiner als Deutscher ran.
Die Diskussionen sind zwar nett zum lesen, aber wir können das nicht richten.
Schon gar nicht als Vorbild. Und „am deutschen Wesen wird auch keine Welt mehr genesen“
Das wohnen steht auf einen anderen Blatt.
Ich persönlich würde nie in eine großstadt ziehen.
Viel zu anonym und mir wärs zu blöd ein Haufen Geld für zwei zimmer zu bezahlen
Wollte ich auch gerade korrigieren.
Die 1% gelten nur für Außendienstler.
Bei Innendienstler mit 15 Bürotagen kommen noch 0,03% pro km Weg dazu.
Bei 33 km Weg bist du also bei 2% von 40 T€.
Und abgezogen wird nicht nur Steuer, sondern Krankenkasse, Rente und Arbeitslosenversicherung.
Ist im Vollkostenvergleich zum eigenen 40 T€ Auto natürlich immer noch günstig und im Sinne von Verkehrsvermeidung auch kritikwürdig.
Als jemand der einen Dienstwagen fährt und deshalb direkt profitiert. Wenn man einen Hybrid- oder Vollelektro nimmt schaut Deine Rechnung aktuell nochmal ganz anders aus.
Das Dienstwagenprivileg gehört längst abgeschafft es ist eine Dauersubvention für die (deutsche) Automobilindustrie. Und dass man die PKW Maut nicht eingeführt hat weil man ja den Autofahrer nicht zusätzlich belasten wollte, aber jetzt über die CO2 Schraube fleissig an den Preisen für Diesel und Benzin dreht, bleibt einfach nur peinlich.
Alles richtig. Und klar ist es immer noch günstiger. Aber die 120,- EUR stimmten halt gar nicht.
Ich hatte über viele Jahre dieses Privileg mit, fast exakt deinen Beispiel, bei mir waren es dann 34km. Da kam ich mal flott auf über 800,- EUR zu versteuern.
Ein-Prozent-Regel und 0,03-Prozent-Regel
Aber auch bei Dienstwagengestellung stellt sich alljährlich beim Ausfüllen der Einkommensteuererklärung die Frage, wie die Fahrzeugnutzung richtig zu deklarieren ist. Da wird man etwa auf der Anlage N mit der Frage nach den Wegen zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstelle konfrontiert.
Der Arbeitgeber muss bei Nutzung des Fahrzeugs auch für Fahrten zwischen Wohnung und Betrieb zusätzlich zur Ein-Prozent-Regelung noch einen Zuschlag nach der 0,03-Prozent-Regelung vornehmen, das sind pro Monat 0,03 Prozent des Listenpreises für jeden Entfernungskilometer zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte, eindurch Urlaub oder Krankheit bedingter Nutzungsausfall ist im Nutzungswert durch Begrenzung auf 180 Kalendertage pro Jahr pauschal berücksichtigt.
So kann der Mitarbeiter die arbeitstägliche Fahrt zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstelle mit der fahrzeugunabhängigen Entfernungspauschale von 0,30 Euro pro Entfernungskilometer erklären. Dabei ist er nicht an die Berechnungsbegrenzung von 180 Tagen pro Jahr gebunden, sondern kann alle Tage, an denen er den Betrieb von der Wohnung aus aufgesucht hat, geltend machen.
In der Literatur wird gesagt, dass die Finanzverwaltung bei einer Fünf-Tage Woche bis zu 230 Fahrten und bei einer Sechs-Tage Woche bis zu 280 Fahrten anerkennt. Ein Rechtsanspruch darauf besteht allerdings nicht. Behinderte Dienstwagennutzer können ab einem bestimmten Behinderungsgrad erhöhte Pauschalen geltend machen.
Ist schon okay, kann man auch diskutieren. Wollte ja nur hier Zahlen richtig stellen. Weil die 120,- EUR bei einem Verbrenner halt einfach nicht stimmen.
Ansonsten. Also wie gesagt ich war so ein Privelligierter. Bei mir war es halt so, dass ich diese 15 Tage nicht geschafft hab, war aber jetzt kein reiner Büro Sessel Pupser, (sei mir erlaubt), also so 10 Tage war ich schon locker on the Road. Hab dann halt mit Reisejournal das wieder gegen gerechnet.
Wie auch immer, war halt in Teilen ein Außendienstjob. Und da braucht mal halt so ein Dienstfahrzeug.
Gibts auch…nicht nur das reine Privileg. Mit allem was dazu gehört…Wenig zuhause, viel unterwegs…deshalb mach ich das heute auch nicht mehr.
Nimm halt einfach den Dienstwagen-Rechner. Ganz easy. Dann kommst auf die Beträge.
Ich hab fast zwei Jahrzehnte einen Dienstwagen gehabt. Da war nix mit 120,- Euro.
Keiner tadelt dich für den Dienstwagen. Jeder der vor der die Möglichkeit hat, wäre ja dumm sie nicht zu nutzen. Was ich falsch finde, ist das System. Es spielt der Modellpolitik der KFZ-Industrie in die Hände und nicht dem CO2-Abbau. Laut Fachpresse darf sich der überwiegende Teil der Firmenwagenberechtigten innerhalb einer bevorzugten Firma das Modell aussuchen.
Ich zitiere hier mal aus einem Fachmagazin:
Wer einen neuen Dienstwagen aussuchen darf, muss mit ein paar Restriktionen leben, beispielsweise sind recht häufig Marken vorgegeben. Auf Rang 1 bis 5 befinden sich dort wenig überraschend VW, Audi, Skoda, BMW und Mercedes. Alle anderen Marken sind deutlich seltener in den Vorgaben anzutreffen.
Farbe relevanter als Abgaswerte
Bei der Frage nach den Beschränkungen bei der Fahrzeuganschaffung fällt auf, dass trotz aller Diskussionen um Abgaswerte weder die Motorisierung noch der Verbrauch beziehungsweise der CO2-Ausstoß ein wesentliches Kriterium sind.
Es interessieren vor allem Marke, Leasingrate, Listenpreise und Farben. Bevor ein neuer Wagen auf den Hof kommt, muss eine Lösung für das alte – häufig geleaste – Fahrzeug gefunden werden. Tatsächlich übernehmen rund drei Viertel der Befragten nie ein Fahrzeug nach dem Ende der Leasingzeit.
Wenn man die Pauschalversteuerung auf 2% oder höher setzen würde, würden wohl auch billigere kleinere, leichtere uns spritsparendere Autos gewählt.
Deine Argumente sind okay und man kann das bestehende System sehr wohl kritisieren. Nochmal, mir ging es da jetzt wirklich „nur“ um die Richtigstellung. Weil als ich „Nutznießer“ dieser Regelung war, hab ich manchmal selbst schon das rechnen angefangen, wenn ich auf den Lohnzettel geschaut hab, ob sich das mit der Dienstkarre überhaupt rechnet. Okay es rechnet sich immer noch gut, aber da war halt nix bei 40K Euro Neupreis mit 120,- Euro. (Als Durchschnittsnutzer). Und das wollte ich halt richtig stellen. (Weil sonst gibts eine Drift Richtung Neiddebatte, ohne dir das jetzt persönlich zu unterstellen, aber es sollte halt stimmig sein).
Zum Thema selbst nochmal mehr substanziell mit Bezug auf Verkehr schaffen oder erzeugen. Mir selbst ging die Rumfahrererei von A nach B in diesen Jahren zunehmend auf den Keks. Aus mehrfachen Gründen wie Nutzen, Stress, Einfluss aufs Privatleben.
Jetzt ist es so, dass ich vom klassischen Vertrieb auf das Projektmanagement gewechselt habe. D.h. Außendienst - vielleicht noch 1-2x im Monat und dann eben mit einem Poolcar. Also einfach mit einem Dienstwagen, der auf dem Firmenparkplatz steht.
Das war vor Corona! Seit Corona? Nix, niente…nachvollziehbar. Es gibt derzeit keinen Außendienst bei uns.
Und? Ich finde es total in Ordnung. Bin auch schon ein älterer Sack, aber ich finde die Web-Ex, Zoom, Teams Sessions total in Ordnung und effizient. Ich mag das regelrecht. Ich komme sogar mit Kunden dadurch schneller ins Gespräch, als um einen Termin zu betteln, der mir eh nur lästig ist, weil ich für ein 1,5 Stunden Gespräch mich dann Nachts aus dem Bett quäle, (so war das sehr oft früher in meinem Vertriebsjob) und dann dafür 4-8 Stunden im Auto sitze. Und das noch in Betrachtung von der Emissionsschleuder, die man dabei ist.
Also ich hoffe sehr, dass Post-Corona da was bleibendes hinterlässt. Sowohl was Home-Office anbelangt, (hab ich im Wochenwechsel jetzt auch gehabt - funktioniert klasse), wie auch was vermindertes Außendienst rumkurven anbelangt. Vielleicht könnte man beides staatlich fördern? Für mich wäre das ein Ansatz.
Nutznießer sind ganz andere. Leider immer die üblichen Verdächtigen.
Die 1%-Regelung gilt z.B. auch für Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft, die dort selbst als Geschäftsführer tätig sind. Aber da geht’s dann um andere Boliden.
Wenn der Gesellschafter sich als Geschäftsführer einen Porsche least und seine Tankquittungen einreicht, entstehen für das Unternehmen Kosten, die auf das Betriebsergebnis anrechenbar sind und am Ende des Geschäftsjahres den entstandenen Gewinn und damit die Steuerlast drücken.
Und dann zahlen andere fürs schöne Leben. Wenn dir mal auf der Autobahn ein Porsche Cayenne überholt – irgendwie hast du ihn wahrscheinlich mitfinanziert.
Da kann ich also. den Schweinfurter sehr gut verstehen.
Kleiner Gag zu Schluss:
Im Frühjahr 2015 wählten mehr als 200 Flottenmanager den Firmenwagen des Jahres. Sieger in der oberen Mittelklasse: der Maserati Ghibli. Eine italienische Businesslimousine. Maximale Leistung: 330 PS. Noch weit entfernt vom Ziel, das die EU für 2020 vorgegeben hat.
Das mit den üblichen Verdächtigen sehe ich schon auch. Und auch mit diesen Exzessen.
Allerdings kommen wir halt dann zu dem Punkt, ob dieses Status Gedöns mit der Streichung solcher staatlich subventionierten Privilegien dann dieses PS Geprotze wirklich runter bringt. Ja, vielleicht sogar ein wenig, wenn es dadurch teurer wird. Aber wird wirklich weniger gefahren?
Grundsätzlich denke ich da an die gesamte Mobilität. Letztlich ist es die Summe aller unserer Fahrten. Werden sie durch andere Steuer- Vor- und Nachteile wirklich weniger?
Deshalb mein Einwurf zum Beispiel Home-Office zu stärken und Aussendienst runterfahren. Die Digitalisierung zu Nutzen. Ich seh die Lösung des Klimaproblems eben ganz stark „in der Flucht nach vorne“. Also auch und sehr in der Lösung mit moderner Technologie und Intelligenz. Verzicht wird auch dazu gehören, aber der ist in der Umsetzung oft problematisch, menschlich bedingt und auch weil immer Gefahr einer Benachteiligung.
Hier keimte ja schon auch heute ein Stadt vs. Landbevölkerung Debatte auf. Aber die führt uns nicht weiter. Sie ist ja auch noch gegenläufig. Die Verdichtung in Städten verursacht gleichzeitig eben auch Umweltprobleme und vor allem soziale Probleme, wie die Mieten. Ein Entzerren wäre da gut.
Und da ist mein Ding, dass wir überhaupt zu viel von A nach B fahren. Nicht so einfach das Ganze, gerade in einer gesamten öko-sozialen Betrachtung. Was ist in der Öko-Bilanz besser? Das Amazon Packerl, samt eben Unternehmen Amazon in sozialer Betrachtung, oder in die Karre setzen und klassisch zum shoppen fahren?
Nicht so leicht. Mein Ding ist weiter über intelligente Lösungen nachzudenken, wie man Verkehr überhaupt senkt. Damit will ich aber zunächst nicht die privaten Nutzungen total vermießen, aber eben mehr über den „täglichen Pflichtverkehr“ nachdenken lassen, weil das sind die wirklichen 5-6 mal die Woche Fresser, eben Arbeitsweg, Arbeitswelt, Güterverkehr, Paketdienste, Schule, etc.
Und beim noch weiteren Nachdenken zum Thema Dienstwagen Privileg, fiel meiner Edith dazu noch ein - das ganz konkret so mit meiner Lebenserfahrung damit, eine hohe Besteuerung wohl öko-technisch eher nix gebracht hätte. Weil - okay, sagen wir 5% Besteuerung. Dann wäre ich wohl mit meinem privaten vielleicht 8 Jahre Alt-VW-Passat Diesel, durch die Gegend geschrubbt, hätte Kilometer-Pauschale abgerechnet, dadurch Steuer vermindert und die Umwelt wohl noch mehr verpesstet. Weniger gefahren wäre ich - wohl kaum.