Vorerst schreibe ich zu Frau Baerbock nichts mehr- alles gesagt, s.o.Meine Einschätzung zu ihr hört man mittlerweile von immer mehr Menschen und vor allem von Journalisten. Ihr Stern sinkt.
Aktuell nur mal kurz:
Mit ihrer Kritik an der „Arroganz“ der Grünen den sogenannten kleinen Leuten hat die Linke einen Punkt erwischt. Denn in der Tat: Wenn der Spritpreis um 16 Cent steigen soll, wie das Grüne Spitzenduo aus Annalena Baerbock und Robert Habeck verkündet, dann geht das vor allem zu Lasten der Geringverdiener.
Wer einen hoch subventionierten E-Audi oder einen 100.000-Euro-Tesla fährt, dem sind ein paar Cent mehr für seine Mobilität völlig gleichgültig. Die verbucht er vielmehr als Preisgeld für sein gutes Gewissen als selbst ernannter Vorreiter beim Klimaschutz ab.
Völlig anders wird das das Altenpflegpersonal sehen, das mit einem zehn Jahre alten Polo jeden Tag z.B. aus dem Coesfelder Land nach Münster pendelt, um dort ältere Menschen in deren Einfamilienhäusern zu betreuen. Die konnten sich das Leben, vor allem das Wohnen in der teuren Professoren- und Studentenstadt noch nie leisten.
Ebenso wenig kann diese Klientel das Geld aufbringen für ein neues E-Auto, Subventionen hin oder her. Sie ist die Hauptlastenträgerin der Energiewende, die Deutschland zum Weltmeister der Strompreise gemacht hat.
Die Klimawende, wie sie die Grünen betreiben, ist ein Elitenprojekt. Darin steckt eine große Gefahr: Wenn sich die Mittelschicht und die untere Mittelschicht nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, wenn sie nur das Wort Klima hört, dann wird die Energiewende drastisch an gesellschaftlichem Rückhalt verlieren.
Dann wird der Stopp des Klimawandels zu einem Produkt wie aus dem Biomarkt – man muss es sich vor allem leisten können. Und das kann eben nur die obere Mittelschicht – und die Besserverdiener, die mehr als 100.000 Euro im Jahr verdienen.
Damit aber würde die oft beschworene Aldi-Kassiererin aus der sogenannten Klima-Moderne abgehängt. Will sagen: Wer die Klimawende will, wird sich endlich mit deren gesellschaftspolitischen Folgen beschäftigen müssen. Die Frage dabei lautet: Was kommt heraus, wenn Klima-Neutralität als soziales Inklusionsprojekt versteht?