Ich pack’s mal hier rein.
Ich schreibe jetzt mal was zu Mesut Özil und bin gleichzeitig der festen Überzeugung, daß es die Mühe quasi nicht wert ist.
Mesut Özil war/ist ein sehr guter Fussballer. In Deutschland fiel er von Anfang auf, weil er etwas hatte was dem Normalsterblichen deutschen Fussballer zu der Zeit als Mesut „gross“ wurde(also so ab 2008/2009) völlig abging. Diese
Leichtigkeit der Bewegung, dieses lockere Passspiel, diese geradezu schmeichelnde Bewegungsablauf. Ein Topturnier in Südafrika folgte, als eine junge deutsche Mannschaft wirklich - ohne den „unverzichtbaren“ Ballack - durch
das Turnier segelte und nur von Weltmeister Spanien zu stoppen war. Ein Protagonist dieser Mannschaft und ein Gewinner dieses Turniers: Mesut Özil.
Was danach folgte, war oft Ernüchterung. Özil wurde von Bremen nach Real Madrid transferiert und Özil wurde von den Königlichen - und es passiert nirgendwo so akribisch mit des Messer`s Schärfe wie im unbarmherzigen Madrid -
auf die Waage gestellt. Und Mesut Özil war zu leicht und als solches wurde er befunden. Und an Arsenal verkauft, ohne daß Madrid mit der Wimper gezuckt hätte. Und es ist kein Zufall, daß Madrid anschliessend serienweise auch
die grossen Titel in Europa holte - ohne Mesut Özil. Man hatte so kalt wie richtig befunden: Özil ist ein prima Spieler. Aber für die Ansprüche nicht prima genug. Für die Ansprüche in Madrid genug - das war Toni Kroos.
Özil fühlte sich seinerzeit schrecklich ungerecht behandelt. Zu unrecht. Er hatte nur etwas nicht verstanden: gut spielen reicht in Madrid alleine nicht. Man muss besser als gut spielen, vor allem wenn man an der herausragenden
Stelle des Regisseurs spielen will. Und um diese Rolle zu spielen, da braucht es mehr als ein lockeres Füsschen. Da muss man Persönlichkeit haben, die Ellenbogen heraus tun, andere vielleicht weg beissen. Auch verbal kommen. Madrid hat für diese Spieler eine grosse Tradition - angefangen mit Alfredo di Stefano. Ein Mesut Özil hat dafür nicht die Persönlichkeit und das hat das kalte Madrid schnell begriffen.
In Arsenal war Özil eine Zeitlang der König. Aber Arsenal ist auch ein anderer Klub. Man hat zwar Ziele, aber man ist „humaner“ im Umgang mit seinen Stars. Und so durfte Özil dann schaffen und immerhin kamen Pokalsiege dabei
heraus. Für Meisterschaften oder internationale Ehren hat es in England nie gereicht, Arsenal war zu leicht - auch weil es einen zu leichten Starspieler hatte. In der Nationalmannschaft musste Özil nach seinem fulminaten Auftritt
in Südafrika auch zurück stecken. Zwar war er stets Stammspieler unter Özil - aber geführt hat er diese Mannschaft nie. Das waren andere: ein Neuer, ein Schweinsteiger, ein Müller, ein Klose, ein Hummels, ein Kroos. Mesut Özil?!
Unter ferner liefen, wenn es darum ging voran zu gehen. Das war nicht nur eine Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, das war die Wahrheit im Team.
Auf die offensichtlichen Disbalancen zwischen dem spielerischen Vermögen und der Rolle im Team angesprochen, hat Özil ganz einfach durch Nichtantworten und Abducken reagiert. Das ist sein Muster und es ist relativ leicht zu
durch schauen. Abgeschirmt von einem dafür bezahlten Umfeld, abgeschirmt durch Freunde aus der Jugendzeit und abgeschirmt auch durch einen Bundestrainer, der seinem Star bei Kritik immer wieder in Schutz nahm und immer
wieder aufgestellt hat. 2018 platzte die Bombe. Vor dem WM Turnier lässt sich Özil gemeinsam mit Gündogan mit dem türkischen Staatspräsidenten fotografieren, der die Fussballer für ein erbärmliches Wahlkampfthema benutzt.
Özil hat überhaupt nicht kapiert, daß Erdogan es völlig gleichgültig war, ob das für Özil ein Problem wird. Erdogan hat ihn benutzt und instrumentalisiert, erst recht nach Özils Rückkehr aus dem Nationalteam. Und Özil ist schlicht
und simpel der dumme Junge dabei. Dumm und dabei gleichzeitig dreist. Denn nur dreist ist es, anderen bei dem, was dann passierte, plumpen Rassismus zu unterstellen. Sein Umfeld hat dabei mit geholfen - und auch hier lässt
sich Özil wieder instrumentalisieren und kapiert überhaupt nicht wie er wie der sprichwörtliche Bär am Ring durch die Manege gezogen wird.
Mesut Özil war zu „leicht“, um den grossen Star in Madrid zu geben. Zu „leicht“, um den Regisseur für Madrid und Deutschland zu mimen. Gerade bei der Nationalmannschaft haben andere seine Mankos kaschiert - sie taten es, weil
sie es (a) konnten und (b) so wiederum Özil doch etwas zum Spiel hinzufügen konnte. Er war zu „leicht“, um eine Arsenal Mannschaft in die Richtung zu pushen, die es ermöglich hätte mal wieder eine englische Meisterschaft zu
gewinnen. Und Mesut Özil ist auch als Mensch, als Typ zu „leicht“. Wenn es Schwierigkeiten gibt ,dann ist er auf Tauchstation. Er lässt es die anderen regeln - seine(stärkeren) Teamkollegen und sein Umfeld. Er will sich diesen
Unannehmlichkeiten n i c h t stellen - der Typ hat einfach kein Kreuz. Und es passt unglaublich gut in seine Vita, daß er seinem langjährigen Mentor Löw(der ihm stets die Rückendeckung gab) mir nichts, dir nichts in den Rücken
fiel - durch Nichtachtung. Das genau ist der Typ über den wir hier reden. Das ist genau der Typ, der anderen Rassismus unterstellt. Jemand, der nicht einmal den Anstand hat einfachste Regeln zu befolgen. Und dieser Mann, den
soll ich ernst nehmen in dieser Debatte, die er und sein Umfeld angezettelt haben?!..Leute, die können jemanden anderen verar…Die können gerne noch ein Fass in dieser Richtung aufmachen und dann noch eines - interessiert
mich nicht. Özil hat sich selber unglaubwürdig gemacht. Nicht durch dieses dusslige Foto mit Erdogan. Nein, durch vieles was danach kam. Und das Muster hat er uns schon vorher vorgeführt - jedenfalls denen, die aufmerksam
hingeschaut haben. Insofern interessiert mich seine Meinung, seine Attitüden und erst die seines Umfeldes nicht die Bohne. Und diese Rassismus Debatte wurde angezettelt, um von anderen Dingen abzulenken. Zum Beispiel davon,
wie Özil sich als Mitspieler verhalten hat und wie er sich gegenüber dem Trainer verhalten hat - schofelig nennt man das in Gelsenkirchen. Und da kommt er ja letzten Endes her.