Der Kapitalismus wird es auch sein, der in ein paar Generationen der Menschheit ein übles Ende setzen wird. Selbst die Tiroler werden untergehen, wenn auch etwas später als die Ostfriesen. Und ich meine bei Weitem nicht nur den Klimawandel.
Die Blödheit und Blindheit dieser Firma hat wirklich alles, aber auch alles getoppt, was ich einem großen Chemiekonzern jemals an Dummheit und Kurzsichtigkeit zugetraut hätte.
auch hier sind kreative Lösungen gefragt. Denkbar wäre eine deutschlandweite Gesellschaftsstiftung die diese Anteile übernimmt. Oder man wird von der Besteuerung ausgenommen wenn die Firmen an die Angestellten übertragen werden. Beides sind natürlich Lösungen die nicht heute und auch nicht morgen realisierbar sind. Über eine 100% Erbschaftsteuer sähe ich aber auch ein gutes Instrument die Vergesellschaftung der Produktionsmittel erreichen zu können, insbesondere bei Grund und Boden. Gegen einen satten Freibetrag pro Erbe wäre grundsätzlich auch nichts einzuwenden.
Wieder ein Thema, welches endlich auf die Agenda gehört, Antworten was nach dem Kaiptalismus kommt hat keiner, es steht nur fest, dass er weg muss. (über diesen Umstand lohnt auch keine Diskussion mehr, da jeder seriöse Mensch dies inzwischen weiss oder wissen kann)
Da kann man sich dann in Polemik flüchten, oder aber endlich ordentlich drüber diskutieren und nachdenken, wie man ihn schnellstmöglich und möglichst gewaltfrei weg bekommt und was danach passieren sollte. Tut man das nicht, wird es definitiv in Mord und Totschlag enden.
Hab auch ein paar Bayer Aktien. Meine liegen nicht am Boden. Dein Geld ist auch nicht weg, es hat jetzt nur jemand anderes.
Der Kapitalismus wird nicht untergehen weil er in einer globalisierten Welt nicht untergehen kann.
Dann nimmt man ein Darlehen auf und bezahlt damit die Erbschaftssteuer. Die Zinsen kann man wiederum steuerlich geltend machen. Es gibt allerdings genug Beispiele bei denen Wohlhabende einfach ins Ausland abgewandert sind. Kühne & Nagel ist inzwischen ein Schweizer Unternehmen und der HSV Kühne selbst lebt offiziell auch dort. Das hindert ihn natürlich nicht daran trotzdem regelmäßig in Hamburg aufzutauchen.
In unserer Scheindemokratie wird sich daran so schnell auch nichts ändern, so unterhaltsam die Einwürfe eines Kevin Künert und Anderen auch sein mögen.
fairerweise muss man sagen, dass die derzeitige Erbschaftssteuer dem in unserer Gesellschaft propagierten Leistungsprinzip voll zuwider läuft.
Als Erbe habe ich Nulkommanull Leistung erbracht außer, dass ich das Glück hatte als Kind reicher Eltern geboren zu werden. Insofern hätte ich nix dagegen, wenn diese auf 70 % erhöht wird. Den Königskindern bleibt dann immer noch genug um ein nettes Leben zu führen und das eingenommene Geld kann vom Staat für das Gemeinwohl verwendet werden.
es rumort aber grade ordentlich. Diese Möglichkeit sollte man nicht verstreichen lassen. Selbst wenn ich aus deinen Kommentaren Fatalismus herauslese sollte das auch für dich keine Entschuldigung sein und selbstverständlich wird der Kapitalismus untergehen. Das ist eine Gesetzmässigkeit, die Frage ist nur wie und wann genau. Seine Auswüchse wurden schon vor 150 Jahren beschrieben, es ist alles so eingetreten, lediglich der Zeitpunkt seines Scheiterns wurde falsch eingeschätzt. Aber schau dich mal um wievielen klar wird, dass es so nicht weiter funktionieren kann, weil die Widersprüche immer offentsichtlicher und folgenschwerer werden.
Und was wenn die globalisierte Welt als ganzes untergeht? Spätestens dann wird wohl auch der Kapitalismus mit untergehen.
Die Frage ich eigentlich nur ob wir es soweit kommen lassen, und weiterhin unsere Vollgas-Fahrt in Richtung Wand genießen in dem Wissen dass es andere auf dieser Welt zumindest früher zerbröseln wird als uns in Europa, oder ob wir langsam mal erkennen dass diese Wand unaufhaltsam näher kommt und ihr mit leichten Kurskorrekturen nicht mehr auszuweichen ist, und die notwendigen Schlüsse daraus ziehen.
Dass es in der jüngeren Geschichte nicht gerade viele Beispiele gibt für Wirtschsfts- und Gesellschaftsordnungen die besser funktionieren als die derzeitig vorherrschende, das ist wohl richtig. Genauso richtig ist aber, dass die derzeit vorherrschende absehbar auch nicht funktioniert. Es wäre also an der Zeit, mal ohne Scheuklappen über Alternativen nachzudenken, und nicht jeden Vorschlag abzutun mit dem Hinweis wir bräuchten den Kapitalismus, weil es in der DDR ja schließlich auch scheiße war…
Wenn die Welt als Ganzes untergeht dann stellt sich zugegeben die Systemfrage nicht mehr. Aber auch da ist es nicht unwahrscheinlich dass gerade die 1%, also die Priviligiertesten, zu den Letzten gehören werden die verschwinden.
Selbst bei einem Krieg marschieren ja nicht ein Donald Trump und Andere Milliardäre voran, sondern Ersterer marschiert in seinen Bunker und führt Krieg. Kleiner Einwurf: Kaum beachtet versucht sich Donald Trump seit Amtsantritt gegen die Falken in der eigenen Regierung zur Wehr zu setzen, welche unbedingt wieder Krieg führen möchten. Ich hoffe er hat noch die Kraft in dieser Frage standhaft zu bleiben.
Ich würde mich nicht als Fatalist betrachten sondern als Realist. Ich befürchte auch dass jemand der in München Haare schneidet oder Pakete ausliefert einfach die Schnauze voll hat vom Geschwafel von Privilegierten um bedingungslose Grundeinkommen, Vergesellschaftung oder angeblichen Rezepte gegen Mietwahnsinn. YouTube ist voll von Crashpropheten und angeblichen alternativen Medien. Wenn man sich innerhalb dieser Filterblasen bewegt könnte man wirklich den Eindruck gewinnen dass wir vor einem großen Umbruch stehen. Aber ich kenne auch Personen die jedes Mal wenn ich sie treffe sich eine neue Eigentumswohnung gekauft haben, und die gehen ganz und gar nicht davon aus dass sich in absehbarer Zeit irgendetwas ändert, und deren Steuerberater gibt ihnen recht.
in Italien hat man ja ganz interessant gewählt. Von den Versprechungen ist eigentlich nichts mehr übrig geblieben, und daran wird sich auch nichts mehr ändern wenn die jetzt mit absoluter Mehrheit Lega Nord oder 5 Sterne wählen (letzteres eher unwahrscheinlich). In Griechenland regieren eigentlich Kommunisten, nur bemerkt man davon kaum etwas, auch wenn der Herr Tsipras zugegeben sehr smart daher kommt.
Zur DDR schreibe ich lieber nichts denn das würde den Meisten nicht gefallen und sie ist inzwischen eh Geschichte.
Die Antwort auf die Systemfrage könnte, wenn man sie rechtzeitig findet, aber durchaus einen Einfluss darauf haben ob die Welt in absehbarer Zeit überhaupt untergeht oder nicht.
Ich räume dem Kapitalismus da einfach einen höheren Selbsterhaltungstrieb ein als manch anderer. Er hat auch den Vorteil dass er wenig Rücksicht nehmen muss. Kevin Kühnert ist jetzt Vorsitzender der Jungsozalisten. Der Namensunterschied ist ja schon deutlich. Da hat sich auch schon mal eine Andrea Nahles und man höre und staune der Genosse der Bosse, Gerhard Schröder, ausgetobt.
Irgendwann geht es dann zu den „richtigen“ Sozialdemokraten und dann wird man rechtzeitig eingenorded.
Frau Krampp-Karrenbauer wird keine Systemfrage stellen und auch nicht eine Andrea Nahles, oder Siggi „Pop Minister“ Gabriel und vom Grünen-Duo habe ich vor einiger Zeit erst ein Interview gesehen bei welchem Beide vor allem mit Unwissenheit geglänzt haben (Das „Nicht Mehr Grünen Wähler Forum“ mit Annalena Baerbock & Robert Habeck, kann ich aber ausdrücklich nicht empfehlen).
Ich will niemanden die Hoffnung auf den Systemwechsel nehmen, ich sehe dafür nur keine ernsthaften Ansätze. Aber sollte man in Berlin die Deutsche Wohnen wirklich enteignen denke ich nochmal darüber nach.
Entschuldige bitte, dass ich erst jetzt dazu komme, auf deinen Beitrag zu antworten:
Du hast Recht, Kühnerts Vorschläge haben in der Tat nichts mit der Wiedereinführung der DDR-Planwirtschaft zu tun. Seine Aussagen sind weniger katastrophal, als sie oftmals durch Kommentatoren - einschließlich mir aufgrund meiner falschen Interpretation von Interviewschnipseln, die ich zur Verfügung hatte - gemacht wurden. Meine Rückschlüsse bleiben aber dieselben, weil Kühnerts Vorschläge dazu führen, die wohlstands- und fortschrittsmaximierenden Kräfte von Marktwirtschaft, Kapitalismus und Wettbewerb zu bremsen. Das Ergebnis sind weniger Wohlstand, weniger Fortschritt, und ganz entscheidend auch eine geringere Nachhaltigkeit in Sachen Umwelt.
Im Moment finden wir ein System vor, in dem der Fokus eines Unternehmens auf der Gewinnmaximierung liegt. Dieses Ziel der Gewinnmaximierung sorgt dafür, dass Unternehmen ständig nach neuen Technologien suchen, ständig ihre Qualität erhöhen wollen, ständig die Kosten senken wollen und dementsprechend auch den Ressourcenverbrauch minimieren wollen. Schließlich verursacht der Verbrauch von (natürlichen) Ressourcen Kosten. Es gibt einen inherenten Anreiz zu Wachstum, Fortschritt und Nachhaltigkeit für jedes Unternehmen und damit auch ein systemimmanentes gesamtgesellschaftliches Wachstum, gesamtgesellschaftlichen Fortschritt, und, ja, sogar einen Anreiz für den schonenden Umgang mit Ressourcen, der deutlicher erkennbar wäre, wenn politisch endlich weiter am Kosten-Ertrag-Verhältnis von Umweltverschmutzung gedreht werden würde.
Dieses System müsste nun mit Kühnerts Vorschlägen verglichen werden. Nehmen wir Kühnerts harmlosesten Vorschlag einer Genossenschaft, in dem die Belegschaft über die Verteilung der Profite von BMW (um bei diesem Beispiel zu bleiben) entscheidet. Statt des puren Fokus auf Gewinnmaximierung gibt es hier dann plötzlich haufensweite andere Interessen. Das Beste für die Belegschaft ist schließlich nicht immer dasselbe wie das Beste für das Unternehmen. Will man Gewinne wirklich in die neue, verbesserte, umweltfreundlichere Technologie stecken, wenn dadurch die netten Kollegen ihre Arbeitsplätze verlieren? Will man wirklich Gewinne zum Wohl des Unternehmens reinvestieren - wie es, wenn das betriebswirtschaftlich sinnvoll wäre, der Wettbewerb diktieren würde - oder wäre die Vollausschüttung für die Belegschaft doch der angenehmere Weg? Will man wirklich sklerotische Unternehmensstrukturen erneuern um effizienter arbeiten zu können und dadurch den „Kuchen an Wohlstand“, den BMW produziert, zu erhöhen, oder bleibt die demokratische Belegschaft lieber doch bei den gewohnten, aber ineffizienten Strukturen? Sollen die Gewinne für das weitere (gesamtgesellschaftlich wertvolle) Wachstum des Unternehmens eingesetzt werden, oder würde die demokratische Belegschaft nicht eher genau dieses Wachstum verhindern wollen, weil mit mehr Arbeitern im Unternehmen der eigene Machtanspruch innerhalb des demokratischen Unternehmens abnimmt? Was wir im Ergebnis haben ist ein Unternehmen, das weniger schnell wächst, das weniger Innovationen hervor bringt, das eine schlechtere Qualität abliefert, das ineffizienter ist und das einen geringeren Anreiz zum schonenden Umgang mit Ressourcen hat. Übersetzt auf die gesamte Gesellschaft bedeutet das weniger Wohlstand, ein kleinerer Kuchen zum Umverteilen, weniger Fortschritt und weniger Anreize zum nachhaltigen Wirtschaften. Eine schlechtere Welt für Bourgeoisie und Proletariat. Der Plan mag ein anderer sein als in den historischen Planwirtschaften, das Ergebnis aber dasselbe. Wenn man dann so weit gehen will und Unternehmen tatsächlich unter staatliche Kontrolle bringt - das wäre dann der „staatliche Automobilbetrieb BMW“ - dann bekommt man zwangsläufig auch politisch dasselbe Ergebnis wie in den vorangegangenen Versuchen, nämlich eine zu große Ansammlung von Machtressourcen auf Seiten der Regierung und des Staates und dementsprechend kurzfristig die Einschränkung von Freiheitsrechten und langfristig die Abschaffung der Demokratie.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ein Wirtschaftssystem, das für den größtmöglichen Wohlstand, den größtmöglichen Fortschritt und den sensibelstmöglichen Umgang mit Ressourcen sorgen möchte, muss auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sein.
Dazu kommt, dass aus der ganzen Diskussion einige Punkte vollkommen herausgelassen werden. Ein Unternehmen besteht zum Beispiel nicht nur aus den Arbeitern, sondern eben auch aus denen, die das Kapital für Maschinen, Ressourcen, Forschung usw. stellen. Die sprichwörtlichen Kapitalisten. Was machen wir mit denen in demokratischen Unternehmen? Wer bezahlt Maschinen, Ressourcen, Forschung, wenn die Geldgeber keinen (oder nur noch einen geringeren) Anteil an den Gewinnen mehr bekommen? Eine demokratische Bank? Die mit denselben Anreizproblemen wie das demokratische Unternehmen ausgestattet ist? In der auch Menschen über den Sinn oder Unsinn von Investitionen entscheiden müssten, die unmöglich dieselbe Menge an Informationen über diese Investition aufsaugen können als der Preismechanismus auf einem Markt? Auch hier wieder Ineffizienzen soweit das Auge reicht, weniger Wohlstand, weniger Fortschritt. In Deutschland, wenn wir es nur in Deutschland probieren, dann wandert das Kapital eben ins Ausland. Weltweit, wenn wir es weltweit probieren, weil dann das Kapital ineffizienter eingesetzt wird als das unter dem aktuellen System der Fall ist.
Die Frage ist nicht, ob Eigentümer oder die demokratische Belegschaft über die Zukunft von Produkten entscheiden. Schließlich ist es auch im Moment de facto keine der beiden Gruppen, sondern der Markt. Wirft ein Produkt keinen Gewinn mehr ab, können die Produktionsfaktoren in einem anderen Feld eingesetzt werden, in dem wieder irgendetwas entsteht, das Gewinne abwirft. Das ist die systemimmanente Entstehung von Fortschritt durch den freien Markt. Wenn nicht mehr der Markt, sondern die Belegschaft über die Zukunft von Produkten entscheidet, wird dieser Fortschritt gestoppt oder zumindest gebremst und damit auch der Wohlstand gebremst.
Ein Juso-Vorsitzender muss derartige Vorschläge machen dürfen, ohne öffentlich gevierteilt zu werden. Aber jeder, der für die Umsetzung derartiger Vorschläge plädiert, muss wissen, dass der Preis der „demokratischen Mitbestimmung“ in Unternehmen, die sinnstiftende Abwesenheit von Leistungsdruck und das Ende der proklamierten Ausbeutung des Proletariats (das komischerweise immer reicher wird) unsere Gesellschaft ärmer, weniger fortschrittlich und unumsichtiger im Umgang mit natürlichen Ressourcen macht.
Die Abschaffung des Kapitalismus macht die Welt schlechter. Ein regelbasierter Kapitalismus mit einem unabhängigen Staat, der dem Markt klare und unumgehbare Regeln setzt, macht die Welt besser. Deswegen habe ich auch überhaupt nichts gegen die von Dir aufgeführten Beispiele staatlicher Regelsetzung für den Markt wie Betäubungsmittel- und Schusswaffengesetze oder einer Deadline für den Verbrennungsmotor, ganz im Gegenteil. Problematisch wird es, wenn Marktmechanismen außer Kraft gesetzt werden sollen. Und nichts anderes passiert, wenn BMW die Gewinnmaximierung durch demokratische Entscheidungen der Belegschaft ersetzt.
das stimmt eben einfach nicht, wird auch durch mantrartiges Wiedeholen nicht richtiger.
Der Reichtum einer Gesellschaft besteht nicht im mehr Geld besitzen oder Waren anzuhäufen, sondern in deren Fortentwicklung. In welche Richtung sich Gesellschaften unter dem Diktat es Kapitals bewegen kann man doch überall gut beobachten, der Eigennutz nimmst zu, die Emphatiefähigkeit nimmt ab, die Selbstausbeutung und Selbsopimierung führt zu einer überwiegend kranken und narzisstischen Gesellschaft, schau dir die Zahlen der Depressiven, der Out-Geburnten usw. an, diese Zahlen sprechen ja wohl eine deutliche Sprache. Die Menschen entfremden sich von sich selbst, von den Produkten ihrer Arbeit (Stichwort Bullshitjobs) der Natur und Umwelt und von der Gesellschaft, genau wie dies vor 150 Jahren schon vorhergesagt wurde.
Die Freiheit die es bei uns angeblich ja geben soll, besteht doch nur in der Freiheit zu konsumieren und sich wie ein Arsch aufzuführen. Wahre Freiheit wäre es wenn in einer Gesellschaft sich jeder nach seinen Fähigkeiten entwickeln könnte und nach seinen Bedürfnissen leben könnte (das wären dann auch keine künsttlich, erzeugten, sondern intrinsische Bedürfnisse).
Fortschritt besteht nicht darin 80kg Lebengewicht mit 2 Tonnen Autos von A nach B zu bewegen, oder darin, dass man es nicht mehr schafft sein Leben zu meistern, weil man das Gehirn ausgelagert hat, auf GoogleMaps Alexas usw. Der technische Fortschritt dient hier, wie sollte es auch anders sein, dazu zum einen mehr Waren umzusetzen, Dienstleistungen zu verkaufen oder aber menschliche Arbeit durch maschinelle Arbeit zu ersetzen, auf jedenfall aber nur dazu mehr Rendite zu generieren, dass dabei auch manche wirklich nützliche Dinge rauskommen ist eher Zufall und sicher nicht dem System der Gewinnoptimierung geschuldet. Z.b. war das Internet zu Anfang ein demokratischer Ort der der Gesellschaftsfortentwicklung nützlich war bzw. hätte sein können. Durch das System ist er zu einem Markplatz der Eitelkeiten verkommen, den gewinnorientierte Unternehmen beherrschen und pervertieren. Nebenher ist es auch noch ein tolles Überwachungsmedium geworden in dem sich oben erwähnten entfremdeten Menschen freiliig nackt ausziehen und so sich auch freiwillig überwachen lassen. Wer erinnert sich noch an die Volkszählung, damals gab es Massenproteste weil der Staat wissen wollte wie weit der Weg zur Arbeit ist. Heute gibt man dies und noch viel intimeres und kritischeres freiwllig preis. Völlig gaga, aber alle denken, das wäre doch normal.
Die Tatsache dass mit den Ressourcen, bei einem System welches der Kapitalverwertungslogik und damit auch der Wachstumsdogmatik unterliegt, selbstverständlich niemals Nachhaltig umgegangen werden kann, geschweige denn so ein System den Ressourcenverbrauch senken kann ist für jeden einsichtig und lässt sich auch überall beobachten.
Ich weiss also nicht wovon du sprichst, Zahlen, Fakten, Klimawissenschaftler, Soziologen und Psychologen wiedersprechen dir in allen Punkten.
Ich bin auch noch dem Schindluder eine Antwort auf diesen Beitrag schuldig, ich zerlege das am Besten im mehrere Teile:
Ich bin hier deutlich anderer Meinung. Es ist unbestritten, dass es einen zu großen Einfluss von Lobbygruppen auf die Politik gibt, u.a. um die Verteuerung des Ausstoßes von Treibhausgasen zu verhindern. Am Ende zählt aber, was die Politik entscheidet. Es ist unsere Aufgabe als Souverän, Politiker und Parteien, die Partikularinteressen über das Gemeinwohl zu stellen abzuwählen. Wenn wir das nicht schaffen ist das nicht die Schuld des Wirtschaftssystems. Es ist auch überhaupt nicht notwendig, dass der Treibhausgas-Preis überall auf der Welt gleich hoch ist. Er muss lokal hoch genug sein um den exzessiven Ausstoß unwirtschaftlich zu machen.
Eine „völlige Entkopplung des Wachstums vom Ressourcenverbrauch“ ist auch überhaupt nicht notwendig. Was wir brauchen ist Nachhaltigkeit (du schreibst das ja später selber so), also ein System in dem nur so viele Ressourcen verbraucht werden wie auch natürlich wieder nachwachsen können. Und das ist selbstverständlich innerhalb eines auf Wachstum basierten Wirtschaftssystems wie dem Kapitalismus möglich, indem nachwachsende Ressourcen sparsam und effizient verbraucht werden um Wachstum und damit Wohlstand und Fortschritt zu generieren. Tatsächlich ist Nachhaltigkeit sogar nur in so einem Wirtschaftssystem möglich, weil nur hier das Prinzip der Gewinnmaximierung den Ressourcenverbrauch zu einem Kostenfaktor macht und somit jedes Unternehmen einen Anreiz zur Ressourceneinsparung und zur Entwicklung entsprechender Technologien hat.
Weniger Konsum bedeutet weniger Wertschöpfung, weniger Einkommen, weniger Wohlstand. Damit aber vor allem auch weniger technischen Fortschritt, und somit den ineffizienteren Einsatz natürlicher Ressourcen und damit einhergehend keine Verbesserung im Umgang mit unseren Ressourcen. Was wir brauchen ist nachhaltiger Konsum. Dafür kann ein wie auch immer geartetes kollektivistisches Wirtschaftssystem aber niemals sorgen, weil man mit Ressourcen, die der Allgemeinheit gehören, immer verschwenderischer umgeht als mit den eigenen!
Ich verstehe ernsthaft nicht, was du hier meinst. Wenn die Produktivität steigt, steigt zumeist auch der Preis. Die Annahme vom gleichen Produktpreis ist dementsprechend schon mal sehr fragwürdig. Idealerweise manifestiert sich die „größere Produktivität“ in einem niedrigeren Verbrauch des Autos. Dementsprechend sorgt die Produktivitätssteigerung für einen geringeren CO2-Ausstoß. Der niedrigere Verbrauch des Autos macht es für den Kunden billiger und somit attraktiver zu den Spritschluckern der Konkurrenz. Dementsprechend wird dieses Auto öfter gekauft als das der Konkurrenz. Dadurch entstehen Renditen und Fortschritt in der Autoindustrie. Und zwar nicht trotz, sondern wegen des Kapitalismus, in dem Automobilhersteller den geringen Ressourcenverbrauch ihres Autos als Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz zu Renditen machen können.
Das Ausmaß von Umverteilung ist die Entscheidung des Staates. Wenn die regierenden Parteien nicht willens sind, sich mutmaßlichem Lobbydruck von „Kapitalisten“ entgegenzusetzen, ist das nicht die Schuld des Wirtschaftssystems.
Die Sozialquote (Sozialleistungen geteilt durch BIP) in Deutschland steigt konsant an. Das ist übrigens möglich, weil wir durch das durch dem Kapitalismus inherenten Wachstum die Mittel dafür zur Verfügung haben. Unsozial ist Deutschland meiner Meinung nach weniger was die Sozialausgaben angeht, sondern eher bei Regulierungen auf dem Arbeitsmarkt. Auch das ist aber wieder eine politische Entscheidung, das Wirtschaftssystem steht einem Kurswechsel trotz aller Lobbybemühungen nicht im Weg, wenn der politische Wille dazu da wäre.
Steuerflucht ins Ausland lässt sich langfristig durch eine Intensivierung der internationalen Kooperation und eine möglichst weitreichende politische Globalisierung erreichen, wie zum Beispiel hier von mir skizziert. Dann könnten innerhalb der einzelnen Länder der Wohlstand gerechter verteilt werden, als das im Moment der Fall ist. Die Angleichung des internationalen Wohlstandsniveaus geschieht dank der immer größeren Verbreitung von Marktwirtschaft und Kapitalismus von alleine. Schließlich gibt es aufgrund des niedrigen Entwicklungsstandes enorme Wachstumspotenziale in armen Gegenden im Vergleich zu reichen Gegenden. Dabei muss sichergestellt werden, dass Menschen die Früchte ihres eigenen Handelns selbst ernten können (Privateigentum) und damit einen starken Anreiz zu produktivem und ressourcenschonenden Verhalten haben (Privateigentum). Und es muss sichergestellt werden, dass auch ausländische Unternehmen Niederlassungen bauen können, damit die Nachfrage nach Arbeitskräften und dementsprechend die Löhne in diesem Land steigen (offene Märkte). Das kann der marktbasierte Kapitalismus erreichen. Wenn hingegen ein wie auch immer zusammengesetztes Kollektiv in einem armen Land über die Gewinnverteilung entscheidet, gibt es keine Investitionen und damit eben keine höheren Löhne, sowie einen geringeren Anreiz zur Ressourceneinsparung und dementsprechend einen höheren Ausstoß von Treibhausgasen.
sehe ich auch so das mit den Aktien, habe den Buchverlust von meinen fetten Festgeldkonto abbuchen lassen und in Bitcoin investiert…das geht bald durch die Decke
…und gebe Dir Recht, der Kapitalius ja wird nie untergehen, die paar Versuchskommunisten, sozialistisch angehauchten Theorethiker wie @Schindluder werden mit ihren Ideologien hier nix reissen. Da müssen sie schon zum Fidel-Bruder, Maturo oder Timbuktu,…,und die warten schon ganz sicher auf ihn…smile
Was den Punkt angeht, dass man ohne Scheuklappen über Alternativen zum Kapitalismus nachdenken sollte, bin ich vollkommen bei dir. Ich würde vorschlagen, dass man die guten Aspekte des aktuellen Systems bewahrt und die schlechten Elemente entfernt oder zumindest lindert. Stark verkürzt könnte man sagen: Die guten Elemente sind der im Kapitalismus systemimmanente Anstieg von Wohlstand und der Anreiz zu technischem und gesellschaftlichem Fortschritt. Die schlechten Elemente sind die Neigung zur zu exzessivem Verschwendung von gewinnbringenden natürlichen Ressourcen, damit einhergehend die Befeuerung des Klimawandels und die nationale Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen. Diese schlechten Elemente sind aber innerhalb des aktuellen Systems heilbar: Wenn die zu exzessive Nutzung von natürlichen Ressourcen sich aufgrund erhöhter Kosten derartiger Aktivitäten nicht mehr lohnen, und wenn Einkommen und Vermögen stärker von Reich nach Arm umverteilt werden. Dass beides momentan nicht (ausreichend) geschieht ist ein Versagen der Politik, und nicht des Wirtschaftssystems.
Beides ist übrigens ausdrücklich nicht möglich in allen möglichen Varianten von kollektivistischen Systemen: Dort gibt es einen geringeren Anreiz, ressourcenschonend zu arbeiten, weil die Kosteneinsparung und damit Gewinnmaximierung durch ressourcenschonendes Verhalten nicht mehr der erste Fokus eines Unternehmens ist. Und auch eine Umverteilung im aktuellen Ausmaß ist nicht mehr möglich, weil Wohlstand und Fortschritt - wie in meinen vorherigen Posts beschrieben - nicht in dem Maße sichergestellt werden können als im aktuellen System, und dementsprechend weniger Mittel zur Umverteilung zur Verfügung stehen. Immerhin sind dann alle gleich. Gleich arm.