Politik allgemein und weltweit

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Heute um 19:00 Uhr Gedenkkundgebung am Odeonsplatz.

In gewisserweise ist für mich ein solches Verbrecher psychischer Natur.
Jedoch ist es mir ziemlich egal, ob ein Breivik 77 Menschen umbringt, weil er als Kind von seinem Vater verprügelt
wurde oder der Täter aus Hanau 10 Menschen erschießt, weil er 24/7 alleine daheim vor dem PC sitzt. Auch ist es
mir egal, ob der Mörder von Walter Lübcke als Kind eigentlich lieber mit Puppen gespielt hätte.

Für mich ist das alles rechtsextremer Terrorismus. Und ich fände es gut und endlich angebracht, wenn dies in der
Gesellschaft so auch gesehen wird. Und nicht irgendwelche Trauma aus der Kindheit solche Taten rechtfertigen sollen.

Die Theorie kann ich als Meinung komplett nachvollziehen. Sie hat auch den Vorteil dass man dann das Problem dadurch lösen könnte indem man die AfD einfach verbietet. Es gab bereits 2 erfolgreiche Parteienverbote in der BRD (und mindestens einen eher weniger erfolgreichen Versuch). Ich selbst möchte offensichtlich psychisch kranke Menschen nicht zum Maßstab für die Politik machen. Es gibt auch (sicher in diesem Fall nicht neutrale) Publikationen welche auch andere Ursachen nennen als eine angebliche Alternative für Deutschland.

Dieses Land ist krank und seine Bevölkerung ist es konsequenterweise auch, zumindest in einem hohen Maße. In Rot am See hat ein Täter erst vor ein paar Wochen quasi seine Familie ausgelöscht. 6 Tote, 2 Schwerverletzte. Vermutlich rechtsextremer Terrorismus (Nein).

Wenn jemand Migranten und Deutschen mit Migrationshintergrund die Existenzberechtigung in Deutschland abspricht, indem er sie pauschal als „Messermänner“ und „Kopftuchmädchen“ abstempelt, dann trägt er auch Mitverantwortung für (noch mehr) Verwirrte, die den Worten Taten folgen lassen. Und das muss auch gesagt werden, und wenn es gesagt wird, ist es auch keine Diskriminierung. Da braucht es kein Gerichtsurteil im Rahmen einer sehr meinungsfreiheitlichen Demokratie. Die Demokratie ist nicht dazu da, Antidemokraten ihre zersetzenden Spiele betreiben zu lassen, sondern um sich dagegen zu wehren.

Ganz grundsätzlich besteht da für mich erstmal kein entweder/oder. Fremdenhass ist für mich ganz klar eine psychische Störung. Natürlich ist nicht jeder psychisch kranke Mensch ein Rassist, aber jeder Rassist ist psychisch krank, anders lässt sich so ein Weltbild für mich nicht erklären.

Davon abgesehen verstehe ich aber durchaus was Du meinst, nur entlässt das die AfD in meinen Augen nicht aus der mittelbaren Verantwortung.
Der Menschenschlag den Du beschreibst ist zum einen höchst unzufrieden mit jedem Aspekt ihres eigenen Lebens, und andererseits beständig auf der Suche nach Umständen oder Personen denen sie daran die Schuld geben können.
Wenn nun jemand wie Höcke und seine braunen Kameraden daherkommen und diesen Leuten die Ausländer als „Schuldige“ servieren, dann sind die sehr wohl mit schuld wenn der ein oder andere von diesen psychisch kranken dann im wahrsten Sinn der Wortes Amok läuft.

Ich fand die Folgeantwort von …:chris an canon60 weitaus besser als sein vorheriges „Danke Höcke!“ und wenn die AfD antidemokratisch ist dann gehört sie verboten.

„Nazi sein“ ist kein Straftatbestand, das Verwenden von verfassungsfeindlichen Symbolen und Vollksverhetzung glücklicherweise schon. Bei letzterem bewegt Höcke sich gezielt im Graubereich zum grad noch so erlaubten. Wenn er kein Nazi ist, warum wollte ihn dann seine eigene Partei ausschließen bevor er in dem Laden zum defacto einflussreichsten Mann geworden ist? Weil dank Leuten wie (nicht nur) ihm der Verfassungschutz die Partei immer mehr ins Visier nehmen muss, was ja auch gut so ist.

Entschuldige aber das ist für mich ein Nichtargument. Diese Argumentation setzt ja voraus, dass man nicht gleichzeitig psychisch krank und rechtsradikal sein kann. Daher geht beides oft Hand in Hand. Über Hitlers Geisteszustand und Minderwertigkeitskomplexe wurden wohl unzählige Dissertationen verfasst, Breivik nennst du ja als Beispiel weiter unten in deinem Post selbst.
Oder anders rum gefragt - der Attentäter vom Breitscheitplatz fiel zuvor mehrmals psychisch auf, soll dessen Tat deswegen plötzlich eher als Werk eines Gestörten angesehen werden? Faschismus bleibt Faschismus, Islamismus bleibt Islamismus (beides sind ja ohnehin erschreckend ähnliche Ideologien mit unterschiedlichen Etiketten). Indem man bei einer offensichtlich politisch motivierten Tat auf den Geisteszustand des Täters hinweist, tut man übrigens den unzähligen Menschen die an psychischen Problemen leiden auch nicht wirklich einen Gefallen.

Nein, gehört sie nicht.

Erstens ist „anti-demokratisch“ kein Attribut das vor dem Verfassungsgericht ein Verbot rechtfertigen würde.

Und zweitens bringt ein Verbot nichts. Klar, auf den ersten Blick würde die Parteienlandschaft ohne AfD und NPD schöner aussehen als mit. Genauso wie ich mich ohne Kopfschmerzen wohler fühle als mit. Aber wenn ich seit Jahren an Kopfschmerzen leide, dann versuche ich das nicht mit Ibuprophen in den Griff zu bekommen, sondern suche nach den tieferliegenden Ursachen. An den Symptomen herumzudoktern bringt bei chronischen Erkrankungen nichts, und man muss leider feststellen dass unsere Gesellschaft chronisch an Rassismus erkrankt ist. Der Rassismus verschwindet aber nicht nur weil man die Strukturen der Rassisten verbietet.

Das problem ist. Gestörte leute die zu so etwas bereit wären gibts wohl genug. Vielleicht schlummert auch in uns etwas böses. Aber durch so menschenverachtende parteien wie der afd und auch die viel aggressivere herangehensweise der rechten werden so leute erst aktiviert. Schon komisch dass fast alle terrortaten von radikalen islamisten oder nazis verübt werden. Die hetzen am meisten. Hab noch keinen jüdischen oder buddhistischen oder sonstwas attentäter erlebt => psychisch gestört ja, aber irgendeiner muss das tier aktivieren

Wieso werden eigentlich „Anschläge“ von rechts immer von „psychisch kranken“ verübt, bei „muslimischen Anschlägen“ sans immer „Terroristen“?

weil das nicht sauber getrennt wird. Ist immer einfacher alles über einen Kam zu scheren.

Hanau war m.E. ein Amoklauf genauso wie München oder z.b. Nizza. Was aber nichts an der Tatsache ändert, dass in Hanau ebenso wie in München Menschen mit Migarationshintergrund die Opfer waren und dann sind wir wieder bei der Mitschuld der rechten Hetzer.

Das habe ich so gar nicht wahrgenommen. Weder im NSU Prozess noch beim Mord an Walter Lübcke habe ich in den Medien viel über eine angebliche psychische Erkrankung gelesen. Nachdem eine psychische Erkrankung strafmildernd wirken kann besteht aber zumindest bei überlebenden Straftätern eine hohe Motivation in dieser Richtung anzusetzen. Das gilt auch für muslimische Tötungsdelikte, in diesem Fall sind die Täter oft durch Vorfälle in der Vergangenheit traumatisiert.

Aber ich finde es schon seltsam dass man einen 43 Jährigen der angeblich noch nie Kontakt zu einer Frau hatte, zu Hause bei der Mutter lebte, gerne mal den amerikanischen Notruff 911 anrief weil man ihm angeblich ein Kontrollgerät in das Gehirn eingepflanzt hat, und der angeblich durch einen Banküberfall traumatisiert wurde teilweise versucht als „normal“ darzustellen. Ich bin kein Psychater, aber mir fällt nicht viel ein was jemand noch anstellen müsste damit ich denjenigen nicht als stark therapiebedürftig betrachten würde. Noch dazu wo er anscheinend auch noch seine eigene Mutter getötet hat und spätestens das hatte vermutlich eher keinen rassistischen Hintergrund.
Aber es gibt Themen da kommt man mit Argumenten nicht mehr durch.

Wo bzw. von wem wurde jemals versucht diesen Kerl als „normal“ darzustellen?

Beide waren keine amokläufe, sondern rechtsextremistische Terroranschläge wie christchurch, utoya, Halle, die Morde an Lübcke und des NSU, die mordversuche an Reker und Hollstein etc.
Wenn schon du dieser Mär und propaganda der konservativen Medien zum Opfer fällst…
Ob einzelne Täter psychisch labil waren, tut dem nichts zur Sache. Vielleicht steckt hinter manchen Taten kein klassisches Netzwerk dahinter, rassistisch oder antimuslimisch/-jüdisch motivierte terroranschläge bleiben es dennoch!

weil es zu den besonders in bürgerlichen Kreisen über Jahrzehnte gepflegten Lebenslügen dieser Republik gehört, dass es kein Extremismusproblem von rechts gibt.

ein Sozialwissenschaftler, der zum Thema Amok auch ein Buch geschrieben hat sieht das anders und ich finde seine Argumentation recht überzeugend. Amok und faschistoide/ islamistische Tendenzen fallen in diesen Fällen oft zusammen, sicher wäre es einfacherer das alles in dieselbe Schublade zu stecken, die Realität ist aber komplizierter

Wie kommt es nur, daß ich immer, wenn ich an „Die Linke“ denke (die Partei wohlgemerkt!), ich gleichzeitig an Dinge wie Zwangsjacken oder Gummizellen denken muß?

nunja, Ich finde die Argumentation nicht so abwegig. Klar ist, dass der Angriff völkerechtswidrig war. Klar scheint auch, dass er von Rammstein aus gesteuert wurde oder die Base zumindest mitgewirkt hat. Damit hat die Bundesregierung eine völkerrechtswidrige Aktion zumindest durch Unerlassen gebilligt.

Die andere Frage ist, ob diese Strafanzeige das Thema voranbringt oder es ihm eher schadet. Verrückt ist für mich jedenfalls was anderes. Wohlgemerkt ich bin kein Fan der Linkspartei.

Der Vorgang ist halt so konstruiert dass ein Generalbundesanwalt das nur einstellen kann und dadurch wird es reiner Aktionismus bzw. man könnte das vielleicht böswillig sogar als rechtliche Genehmigung auslegen.
Es wird keine Belege dafür gegen dass die Bundesregierung über den Anschlag vorher informiert war. Die Kündigungsfrist für den sogenannten Aufenthaltsvertrag beträgt 2 Jahre.
Den Vetrag (und alle weiteren über ausländische Militärstandorte in Deutschland) zu kündigen halte ich natürlich für längst überfällig, allein es wird leider nicht passieren.

Der Schließung von Rammstein u. der anderen US-Standorte ist eh alternativlos - weil die reale Bedrohung nicht da
ist. Es sei denn,man wollte im Windschatten der USA bei der Aufteilung der Einflußphären mitmischen.