Entweder schafft man es, die Saison zu Ende zu spielen. (egal wann) Dann hat man ganz normal Auf-und Absteiger. Man mus in Kooperation zwischen den Ligen halt ungefähr die gleichen Zeitrahmen einhalten.
Oder man bricht ab. Dann aber ohne jegliche Wertung. Dann muss man aber alles annulieren.
Man hätte sogar die Möglichkeit die DFB Ligen abzubrechen und die DFL spielen zu lassen. Dann setzt man nur die Absteiger aus der 2. Liga aus.
Alles andere macht für mich keinen Sinn und wäre höchst spekulativ und auch innerhalb der Ligen ungerecht.
Auch ganz ehrlich, bin manchmal froh, dass wir nicht auf Platz 2 stehen in der aktuellen Situation.
Angenommen wir hätten gegen Waldhof den
Handelfer in der 90. bekommen und stünde auf den Aufstiegsrängen, und GG würde Tabellenstand einfrieren und Aufstieg fordern, ich würde kotzen kriegen.
Meine Privatansicht ist: Entweder alles annullieren und alles von vorn. Oder zu Ende spielen, und letzteres ist mir mit Abstand am liebsten. (Der 30.6 hat hier für mich auch keine Relevanz).
Und auch meine Meinung: Wenn ich wie Jena bei 16 Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz den Klassenverbleib fordern würde, oder wie Mannheim den Aufstieg obwohl alle Teams bis Platz 10 mich innerhalb eines Spieltages überholen könnten, ich könnte mein Leben lang nicht mehr in den Spiegel schauen.
PS: Duisburg und Haching würden sicher nicht weinen, wenn sie „kampflos“ rauf dürften. Sie haben aber so viel Anstand und schweigen (bislang).
Sehr guter Artikel. Meine Kernaussage daraus: „Der Fußball würde auch ohne die Bundesliga überleben“. Das Geschäftsmodell Bundesliga ist m.M.n. in seiner Vor-Corona-Form im Moment (vlt. auch für länger) nicht umsetzbar. Geisterspiele sind wie eine Insolvenzverwaltung, bei der versucht wird, das Unternehmen Bundesliga überlebensfähig zu halten, um mal eine Metapher zu verwenden, der Profifußball wird künstlich beatmet.
Das mag alles schön und richtig sein. Die DFL und der DFB tut sich trotzdem leichter die „Nach-Corona-Situation“ anzugehen mit abgeschlossenen Saisons.
Wenn am Ende Gerichte entscheiden, werden die Richter nicht romantische Vorstellungen vom Sport im Kopf haben, sondern ob gem. der Statuten gehandelt wurde und ob Abweichungen hierzu in Ordnung waren oder nicht.
In Liga 3 sehe ich mittlerweile schwarz. Ein nahezu ausgeglichenes Meinungsbild ist keine Grundlage für eine Fortsetzung. Meine zynische Meinung ist zwar: wenn es keine Aufsteiger gibt bei Anbruch, aber zumindest 2 Absteiger, dann sähe das Meinungsbild ganz anders aus, aber wie auch immer.
Ich denke, dass die Gegenstimmen nicht ohne Grund waren. Wir werden sehen, wer in der kommenden Saisin noch im Profifußball zu sehen ist … auch die Werbeeinnahmen werden bei der aktuellen Kage eher weniger werden.
Es trifft dann aber vermutlich in der Mehrzahl die Falschen. Solide wirtschaften ist in der 3. Liga möglich, Millionen Rücklagen anlegen allerdings kaum. Die Probleme liegen vor allem an der mangelnden Solidarität der DFL bzw. deren Mitgliedervereine.
Kein 1. Liga Verein wird von der Landkarte verschwinden, denn jeder 1. Liga Verein ist prinzipiell sanierungsfähig. Dazu sind die Einnahmen, selbst wenn sie jetzt deutlich zurückgehen sollten, viel zu hoch. Auch in der 2. Liga ist prinzipiell jeder Club der aktuell über seine Verhältnisse lebt rettbar. Eine Regelung dass ein Verein automatisch absteigt wenn er Insolvenz anmeldet überlebt in dieser Situation vor keinem Gericht. Daher hat der DFB hier ausnahmsweise auch schnell gehandelt und alle Sanktionen außer Kraft gesetzt. Die DFL würde das auch relativ schnell zu spüren bekommen (Meinung).
Geisterspiele können das Grundproblem dass das System komplett unsolidarisch ist nicht korrigieren.
Dass sich jetzt 4 Champions League Teilnehmer für einen Almosen freikaufen können, dabei anscheinend auch noch Bedingungen diktieren (es muss weitergespielt werden), ist für mich eher ein Skandal als eine wirkliche Hilfe.
Natürlich sind die Vereine der ersten beiden Ligen grundsätzlich sanierbar. Aber jetzt geh mal davon aus, dass die Zuschauereinnahmen für die kommende Rückrunde fehlen, die Werbeverträge reduziert werden (soweit möglich), viele Spielerverträge weiterlaufen und Ablösesummen geringer ausfallen … Man wird vielleicht erst mal die Schere zwischen klein und groß noch ein wenig weiter auseinander klaffen sehen. Ob dann die Fernsehgelder nich steigen ist fraglich. Es wird große Einsparungen geben (wie viel Geld unser Nachbar noch in die zweite Mannschaft, Frauenfußball oder Basketball stecken wird, kann interessant werden).
Die älteren Fans können sich ja noch an die Kirch Krise erinnern. Von der Dimension her war das sogar noch ein größeres Problem da damals ja die TV Einnahmen weggebrochen sind. Geändert hat sich fast gar nichts.
Ich habe mir immer dieses Europaligakonstrukt gewünscht in welche sich dann die angebliche Elite des Fußballs verabschiedet hätte. Meine Wette wäre gewesen dass nach wenigen Jahren diese Eliteclubs wieder angekrochen gekommen wären um wieder ganz schnöde Bundesliga und DFB Pokal spielen zu können. Dann vielleicht sogar zu deutlich solidarischeren Bedingungen als heute.
Die aktuelle Diskussion um 50+1 verdeutlicht ja worum es manchen wirklich geht. Dabei wird sogar gelogen indem man zum Beispiel behauptet es könne keine Finanzhilfen geben weil ein e.V. die beherrschende Stellung einnimmt. In Wirklichkeit sind ganz andere Gründe dafür ausschlaggebend, z.B. dass man in den vergangenen Jahren in den Kapitalgesellschaften keinen Gewinn ausgewiesen hat.
Schulen und Kitas sind zu, Oktoberfest abgesagt, Maskenpflicht, usw. und dann kommt da so eine windige Task Force vom DFL daher und hält es für medizinisch vertretbar Geisterspiele abzuhalten, wenn man sich an das Konzept dieser Task Force hält?
Natürlich gibt es nirgends eine 100%ige Sicherheit und natürlich kann ich mich überall anstecken. Aber es geht um eine Pandemie, die wir immer noch nicht gecheckt haben und bei dir immer noch nicht wissen was genau eigentlich vorgeht. Und das Sport/Geld vor Gesundheit geht, ist nichts Neues. Letztes bekanntes Beispiel bei dem Geld wichtiger war als Corona: Ischgl!
Daher ganz klar:
Abbruch der Saison. Saison wiederholen nach Pandemie. Wer ohne Fussball nicht leben kann soll sich eine VR Brille anziehen und E Sports gucken.
Ich will mir gar nicht die arme Sau von Spieler vorstellen der unbewusst bei so einem Geisterspiel evtl. seinen Gegenspieler ansteckt und sein Gegenspieler unbekannter Weise eine Lungenvorerkrankung hat und dann das Zeitliche segnet. Ist dass das Geld wert?
Verstehe ich alles. Aber es ist auch nachvollziehbar, dass politisch zwischen Geschäftszweigen mit Risikopotential (Bars,Discos zB) und mit geringem unterschieden wird.
Ohne jetzt Sinnhaftigkeit jeder einzelnen Einordnung zu diskutieren.
Ich mache mir keine Illusionen. Es gibt zig Branchen und Betriebe wo Leute miteinander arbeiten müssen (zB sich körperlich gegenseitig unterstützen) und keine Maske aufheben etc. Profifußball ist halt hier sehr prominent und es kann zwecks Vorbildfunktion diskutiert werden.
Beispiel aus der Praxis. War gestern mittags rum laufen im Wald, da wird forstwirtschaftlich gearbeitet. Nix von Masken, Abstand oder irgendwas. Ich kritisiere das nicht aber so ist die Praxis. Beim zurückkommen an der KFZ Werkstatt gegenüber haben 4 Leute auf max 1qm an nem Auto auf ner Hebebühne rumhantiert. Keiner hatte Masken, einer davon war klar als Kunde zu identifizieren. Just in dem Moment als ich vorbeilief, fuhr auch ne Polizeistreife im Schrittempo vorbei. Natürlich kein Einschreiten.
Auch hier, keine Wertung von mir.
Aber so ist es nun mal, man kann die Risiken zu Infektionsketten reduzieren, aber ohne massive Maßnahmen /Kontrolle nicht abschaffen.
Daher zucke ich a bissl mit demn Schultern zwecks Geisterspielen.
Stimme Dir soweit völlig zu - aber wäre es nicht sinnvoller, die abgebrochene Saison nach der Pandemie (wann immer das auch sein mag) fortzusetzen als zu wiederholen ?
