Sechzgerstadion oder doch grüne Wiese?

Bestimmt. Ich bin kein Jurist, aber wenn nachträglich ein eingeschränktes Nutzungsrecht, weclches aus Lärmschutz- oder Immissionsgründen eingeschränkt würde, aufgehoben wird, dann sehe ich im Fall von Anwohnerklagen da durchaus ein Risiko, dass solch einer Klage recht gegeben würde.

Ich denke Unterhaching kann man guten Gewissens unter „Es gäd hoid ned“ abhaken.

Da bin ich bei Dir. Es gibt keinen Grund jetzt plötzlich wieder ein semi-öffentliche Diskussion anzuleiern. Die Umfrage der KGaA war ja wieder mal typisch 60. Idee gut Ausführung kein Kommentar.

Die 60 Mio kann man nur vermuten. Ich gehe einfach davon aus, dass es sich dabei um Anforderungen des TSV1860 handelt die man hat um sich längerfristig mit einem Nutzungsvertrag zu binden. Wie ich schon erwähnt habe muss der GF der 1860-KGaA ganz anders denken als der Stadtkämmerer oder die beiden Mitmieter.

15 Jahre können ganz schön lang werden wie wir von der AA wissen.
Dort gab es wenigstens die Chance auf eine Entwicklung. Es lag ja primär nicht am Stadion dass die KGaA 15 Jahre lang so runtergewirtschaftet wurde.
Ich bin, wie bereits vor knapp 2 Jahren der Meinung, dass das Sechzger für einen Ausbau nur in Frage kommt wenn der TSV1860 das Stadion exklusiv nutzen und gestalten kann. Anders wird da nie ein passender Schuh draus.

Ich kann die Aufregung über die „explodierenden Kosten“ absolut nicht verstehen! Bei jedem (!!) öffentlichen Bauvorhaben kommt es zu Steigerungen von 50 - 300%…und warum?
Weil jeder das schönste Angebot vorlegt…das auch noch billig zu verkaufen ist. Erhält dann derjenige den Zuschlag, geht es erstmal mit gestiegenen Löhnen los…
Auf dem Papier ist der Umbau zwar schön anzusehen…kommt man dann zur Kapazität ist dies die erste Kröte…Kostenexplosion die 2. Kröte… die nächste Kröte dürfte dann die Mietsteigerung sein…wer eine Luxussanierung will als Mieter, muss Sie auch bezahlen.

Beim Thema „exklusive Nutzung“ geht es vermutlich um die Vermarktung von Logen und Business-Seats? Die Mitmieter sind ja auf 18000+ Zuschauer gar nicht angewiesen, die brauchen halt einfach ein Stadion, welches die Liga-Voraussetzungen erfüllt. Die Anforderungen bzgl. Bedarf werden daher eigentlich ausschließlich von uns kommen. Welchen Mehrwert würde dann eine exklusive Nutzung bringen, wenn das Stadion ohnehin genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten worden ist?

Denke es geht auch um weitere Gestaltungsmöglichkeiten. Wer weiß was in 5 Jahren ist.
Ein Klub, ein Stadion. Wäre eigentlich das einfachste. Jetzt kam nur das TG unerklärlicherweise um die Ecke, das kam in Sachen Stadion zum schlechtesten Zeitpunkt.

Zwecks den Roten, irgendwann müsst auch dem Rotesten auffallen, dass ein klubeigener Spielort doch auch für deren Mannschaften zur Verfügung stehen sollte, anstatt städtisches Eigentum in Anspruch zu nehmen.

Ich weiß jetzt auch nicht , was der harie mit „exclusiv nutzen und gestalten“ gemeint hat. Aber hierzu zählt eventuell auch die Verwertung der Namensrechte für das Stadion. Ein Verein wie 1860 könnte - zumindest in der zweiten Liga - dafür locker ein Million im Jahr erhalten. Das geht halt nicht, wenn das Stadion noch andere Vereine nutzen

Es geht um den Klub. Und zum Klub gehört ein Stadion. Das ist Teil seiner Identifikation. Ein Stadion, egal ob selbst gebaut oder gepachtet, ist Teil der Markenbildung eines Klubs.

Ein Stadion kann natürlich auch nur ein Gebäude sein in dem man halt Fußball spielt.
Aber das funktioniert nur bis max. Regionalliga. Darüber hinaus muss das Stadion eine selbstständige Einnahmequelle darstellen.
Natürlich ist die Exklusivität dabei ein wesentlicher Teil des Vermarktungspotenzials.
Aber nicht nur VIP. Das fängt mit dem Stadionnamen an und hört bei der Farbgebung im Inneren auf. Bei Stadtrundfahrten muss jeder wissen, dass es das Stadion des TSV1860 München ist. Nicht nur wenn der BlueMagic vorbeifährt.
Wenn man das Stadion betritt muss man sofort wissen, dass man sich auf Löwenterrain befindet. Das ist nicht möglich wenn ein Stadion immer neutral gehalten werden muss. Das ist wie beim TG. Da hat man ja auch nicht das Gefühl man wäre nur auf einer Bezirkssportanlage.

Es geht also nicht einfach nur um einen Fußballplatz, sondern das Gesamtpaket TSV 1860 München.

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Was könnte so eine Exklusivität kosten? Im besten Fall nichts. Aber so ist es wohl nicht in unserem Fall. Es gibt keine Exklusivität für uns arme Schlucker mit einem Investor der wahrscheinlich kein Spielgeld mehr hat. Denn keiner kann der Stadt garantieren, dass 60 auch in zwei Jahren für die Stadionunterhaltung gerade stehen wird. Wenn 30-60Mio investiert werden geht die Miete nach oben ist doch klar.
Fall 1: 60 steigt ab und bleibt über Jahre in der Regionalliga hängen. Der Zuschauerschnitt geht runter und die Kartenpreise erhöhen? Geht eher nicht mehr…
Fall 2: 60 steigt auf und kann Lizenzrechtlich nur noch kurzfristig im geliebten Grünwalder spielen…
In beiden Fällen steht die Stadt als Depp da.
Deswegen verstehe ich gut, wenn man mehrere Nutzer hat, das verkauft sich auch besser an die Bürger…
Jetzt stellt sich mir die Frage, ob denn einer von unseren schlauen Marketingfuzzis sich mal Gedanken über ein Szenario „Alleinnutzungsrecht“ gemacht hat und der Stadt ein Angebot?
Ich als Fan möchte in mein Sechzger in Giesing und brauche sicher keine blauen Sitze oder eine 100qm Anzeigetafel oder Logen oder VIP-Catering oder Parkplätze vorm Stadion oder oder oder… dass andere das brauchen verstehe ich, aber ich fürchte von denen kommt nix.

Wer braucht das schon? VIP Logen…Bussines- Seats…Anzeigetafeln über die Werbung gemacht werden kann…ect…zumindest bis zur Landesliga keiner.
Und die „Alleinnutzungsrechte“ würde sich die Stadt mit Sicherheit sehr gut bezahlen lassen. Da baust Du leichter selbst!

Ihr seht das alle viel zu düster. Die Planungen sind noch recht wage. Wenn wir einen Nutzungsvertrag jetzt unterschrieben, haben wir praktisch kein Mitspracherecht (oder zumindest kein Druckmittel) mehr. Dann baut die Stadt das halt wie sie will und wir müssen damit leben.

Ich finde es schon richtig, erst für x Jahre zuzusagen, wenn es auch konkrete Baupläne gibt, und wir damit zufrieden sind.

Was braucht der Klub? Reicht ihm auf Dauer die Regionalliga?
Beispiel:
7000 DK in der Westkurve = 1.715 Mio Bruttoeinnahme
1000 Sponsorensitze x 1860€ = 1.860 Mio Bruttoeinnahme und da sind die wirklichen B-Seats mit 3000+ Euro und Logen noch gar nicht dabei.
Also ich denke schon dass aus diesem Bereich Einiges mehr kommt als nix.

Ein Stadion wie die Löwen es brauchen kann die KGaA zum Nulltarif bekommen und das ist am Ende des Tages das Entscheidende. Alle Einnahmen die man jetzt nicht hat(z.B. Namenrechte Logen) können zu 100% in die Finanzierung gesteckt werden. Alle Einnahmen die man jetzt auch für die Stadionkosten hat(8,5% Ticketing, Catering) können dann zu 100% in die KGaA fliessen.

Das geht aber nur wenn die Löwen ein angemessenes Stadion anstreben ohne Größenwahn oder entgegengestzt Verzwergungsfantasien.
Das lässt sich auch in Giesing realisieren, weil eben kein 60.000er Stadion gebraucht wird. Aber es müssen halt trotzdem bestimmte Parameter erfüllt sein die so ein Stadion zur Finanzierung und Vermarktung fordert um dann auch rentabel betrieben werden zu können.

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Gegen ein vernünftiges Vermarktungskonzept habe ich nun wirklich nicht das Geringste. Beispielsweise liese sich mit Nachhaltigkeit was machen, als autofreies Stadion, etc. Auch nicht bin ich gegen Ausbaupläne. Und noch besser finde ich die momentan diskutierten Möglichkeiten mit ein paar Logen, etc. Als wir mit den X-Tausend Spielen für den Erhalt des GWS kämpften war die Rückkehr der 1. Mannschaft in die Heimat das Ziel. Mit 18000 Plätzen muss man erstmal zufrieden sein, denn erstmal steht das Stadion noch, dann die Rückkehr von 1860 und nun die sukzessive Kapazitätserhöhung. Darum ging mir in meinem Text.
Alles andere hört sich für mich schon wieder ein bisschen seltsam an. Da stört mich zum Beispiel die Behauptung das Sechzger würde in der Öffentlichkeit nicht als unser Stadion wahrgenommen werden, wenn wir keine Exklusivität haben. Aber wer da außer uns noch spielt, diese Frage hat momentan keine Priorität für mich.
Oder „Gesamtpaket 1860 München“ als ob es sich um eine Ware handelt, die mir verkauft werden muss. Nix für Ungut. Meine Söhne erfahren durch mich zu welchen Verein gehalten wird. Der Mythos 1860 ist über viele Jahrzehnte, zurück bis ins Jahr 1848, gewachsen und keiner Marketingstrategie entsprungen.
Wir spielen in Giesing, der Rest sollte machbar sein in Bezug auf Profifußball. Verbocken die Macher und Entscheider mit einem Auszug erneut, beginnt der Widerstand sofort erneut, da bin ich sicher…

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Ich glaube du verklärst da die Vergangenheit ein wenig. 60 hat schon geschicktes Marketing bertrieben, als es den Begriff im Sprachgebrauch noch nicht gab und man maximal Reklame gemacht hat.

Oder woher denkst du kommt der Mythos des „Arbeitervereins“? Außer einem geschickten Marketing fällt mir da wenig ein, an den recht (groß-)bürgerlichen Wurzeln wird es nicht gelegen haben.

Aus meiner Sicht ist es schon wichtig, dass nicht 3 Vereine im Grünwalderstadion spielen. Was übrigens sogar ein FC Ingolstadt verstanden hat, der sich vehement dagegen wehrt, dass in einer Übergangsphase 1860 seine Heimspiele im Sportpark austragen darf. Denn sie wissen genau was das für die Marke bedeuten würde, wenn jedes 2. Wochenende das Stadion bei 60 brodelt , während es beim FCI „totld“.

Gutes Marketing bemerkst du gar nicht, da es dich subtil beeinflußt. Das kommt ja nicht immer mit bunten Bildern, lauter Musik und einem Marktschreier daher. Zum Beispiel hat sich seit 2017 unser TSV sehr sehr geschickt vermarktet. Die Rückkehr nach Giesing, das erdige Image, Spieler wie Sascha Mölders, der in München eher erkannt wird als Lewandowski, das alles ist Teil einer Markenbildung. Ob einem das passt oder nicht. Und 60 ist in einer bestimmten Zielgruppe hipp. Nur bleibt das nicht von alleine so und dieses zum Teil schon überstrapazierte Bild wird so nicht ewig tragen. Sich über ein Bild von 60 jetzt für die nächsten Jahre Gedanken zumachen ist wichtig. Und das Stadion und eben eine gewisse Exklusivität, die man auch Alleinstellungsmerkmal nennen könnte, die ist das wahnsinnig wichtig.

PS:
Dass man seine eigenen Kinder und deren Freunde auch eigenverantwortlich zum 60er Fan erziehen sollte, das ist davon natürlich unbenommen und erste Löwenpflicht.

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Ich habe nur kurz Zeit, sorry:
Arbeiterverein wegen Arbeiterviertel Giesing
ELIL wegen Stefan
1860 ist nicht FCI, heißt wir verblassen nicht wegen TG oder Rotzwei
Ansonsten gebe ich Dir recht… :wink:

ELIL kam doch in den 80ern auf, bevor Schneider Sprecher im Stadion war. Von ihm stammt vielmehr der Spruch „Münchens Große Liebe“.

Arbeiterverein würde ich auch mit dem Arbeiterviertel Giesing verbinden (wenngleich das ursprüngliche Hert ja links der Isar in der Auenstr. schlug).

Die Roten hatten mal (Anfang 20.Jhd!?) Abitur als Aufnahmekriterium. War jetzt sicher nicht förderlich.

Grundsätzlich war Turnen und Fußball e stets bürgerlich bis zu den 1920er Jahren.

ELIL würde vom Helmut Zotz ( ehem. ARGE Vorstand ) aus Aitrang erfunden.

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Mein Fehler, man soll einfach nicht hudeln… ;-)

Da würde dir jemand widersprechen, der hier früher mal geschrieben hat …

Steht aber so im Nachruf auf der Offiziellen:

Um das im Kontext zu der geforderten Verpflichtung von der Stadt München zu diskutieren, bräuchte man die entsprechenden Zahlen. Ohne diese haut man sich über kurz oder lang nur wieder die Schädel ein.

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