Sechzgerstadion oder doch grüne Wiese?

Eher ein Randthema aber ich finde es passt trotzdem ganz gut.
Der Artikel legt ganz schön den Finger in die Wunde, mehr als man vom Boulevard gewohnt sein könnte.

In der Midlife Crisis: Der Olympiapark wird 50

Der 50. Geburtstag des Olympiaparks ist von vielen Zukunftsfragen und Problemen überschattet.

Einiges davon konnte man hier schon vor Jahren lesen, wir Löwen denken eben voraus.

… und das Grünwalder von der Spitzenposition (zumindest seit dem Umbau der Ost) verdrängen. Keine Frage.
Niemand findet eine Stadion-in-Stadion-Notlösung architektonisch „geil“. Ich auch nicht.
Aber für die Alternativen dazu, entweder „Anspruchsvoller Umbau des GW“ oder „Neues Stadion an anderer Stelle“ muss man wohl nach Wolkenkuckucksheim ziehen.

Natürlich ist eine Diskussion darüber hier ziemlich müßig, da wohl über 80 % der im L-Forum aktiven Fans (100? 150?) es am liebsten wäre, es würde sich zum Istzustand gar nichts ändern.

An anderen (entscheidenderen) Stellen der großen Löwenwelt denkt man sicher anders darüber.

Und da bin ich gespannt, wie man sich dort positioniert, wenn reelle Umbau- und Mietkosten auf den Tisch kommen.

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Hmmh … was meinst?

Auch wenn ich ganz bestimmt nicht vom Fach bin, war mir eigentlich klar, dass dieser Umbau, bei dem kein Stein auf dem anderen bliebe, wesentlich mehr als 30 Millionen kosten würde. Schon aufgrund der Erfahrungen mit anderen Bauten der öffentlichen Hand, wo man - wie du ja auch weißt - sehr oft horrende Kostensteigerungen hinnehmen musste. Ein Übriges tut der Anstieg der Kosten für Baumaßnahmen. Schau dir den Verlauf des Baupreisindex in den letzten Jahren an. 2021 explodiert er geradezu.
Ich hab hier ja schon öfter von ca. 40 - 50 Millionen fabuliert. Die kolportierten 60 Mio würden mich aber nicht wirklich überraschen.

Die Miete? Glaubst Du wirklich, Bayern und TG würden einen nennenswerten Mietbeitrag für " unseren " Umbau leisten? Wie lange wird es TG überhaupt noch geben?
Das von dir genannte (Miss-)Verhältnis von 1:10 trifft ja nur bei 30 Mio zu oder? Bei 60 Mio wären es 1:20.

Minuszinsen? Na , bei der Inflationsrate wird es Minuszinsen bald nicht mehr geben.
Außerdem ist das Ausfallrisiko für die Stadt bei einem Fußballstadion unheimlich hoch. Da gibt es im Fall des Falles keinen Nachmieter. So etwas wirkt sich auch auf die Finanzierungskosten aus, oder täusch ich mich da?

Und ja, nicht die Beteiligung an der AA war der größte Fehler in der Vereinsgeschichte, sondern der Verkauf der Anteile für 11 Millionen … aber anderes Thema … und OT

@elvago
… auch Hässliche können beliebt sein :wink:

Ich habe noch keinen einzigen getroffen. Alleine die Ost will jeder weg haben und eine Überdachung der West begrüßen auch viele. Dass man in der Stehhalle unten nass wird ist auch nicht so prickelnd und wer VIP Karten hat findet den Ist-Zustand auch eher suboptimal.

Die Situation für Rollstuhlfahrer ist unerträglich und viele wünschen sich auch ein verbessertes Drumherum mit einem vielfältigeren Angebot an Nahrungsmitteln und Merchandising. Na und die Zaunanlagen gehören eigentlich auch eher in den Zoo (wenn überhaupt).

Und die Stadionwirtschaft sollte eigentlich eine öffentliche Gaststätte sein bei der man auch außerhalb des Spielbetriebs mal ein Bier trinken kann (und mit richtigem Essen). Waschbetoncharme muss man auch mögen, auch wenn die Fensterfront zugegeben einen schönen Blick in das Stadion bietet.

Viele, und dazu zähle ich mich auch, haben halt Bedenken dass man aus dem GWS mit einem Umbau einen leblosen Betonklotz macht. Ich fand z.B. bei einen meiner Auswärtsfahrten das Stadion in Zwickau fast traumatisch. Halle dagegen war ganz charmant.

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Scho klar. Das steigt dann natürlich von 3 auf 6 Mio, wenn man im Verhältnis 1:10 bliebe.

Inflationsrate ist für die Kreditaufnahme insbesondere vom Staat unerheblich wenn der Leitzins da bleibt wo er ist. Aber des geht in ein anderes Metier.

Will nur sagen: Ja, alles wird teurer. Ein Verhältnis Jahresmiete zu Umbaukosten von 1:10 fände ich eher viel.
Wenn die Stadt sich verrechnet bei den Umbaukosten und die Mehrkosten erst nach den Verträgen mit den Clubs auftreten. Das ist dann Risiko der Stadt…

Sind da für Platz 3 Schmiergelder geflossen?

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Was glaubst denn, für was das Becherpfand hergenommen wird?

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Du wirst doch wohl nicht glauben, dass das Rot verseuchte Münchner Rathaus sich zum Vorteil für 1860 verrechnet?
Zur Miete kommt wahrscheinlich ja auch noch ein gewisser Obulus für die Werbefreoheit hinzu und das wir den VIP Bereich incl haben ist auch nicht zu erwarten. Der Zuschlag für den Öpnv bleibt auch! So umgeht man vermutlich die geforderte Anzahl am Parkplätzen.
Ich bin gespannt was passiert, wenn man den Steher in der West für 25€ anbietet…Und die Dauerkarte für 350€.

Nein, das glaube ich nicht und das habe ich auch nicht geschrieben.

Ich gehe davon aus, dass eine Zustimmung des Stadtrats für die Umbaukosten „unterschriftsreife“ Verträge oder Zusagen der zukünftigen Mieter als wesentlichen Bestandteil voraussetzt.
Zu diesem Zeitpunkt liegen Schätzungen/Undikationen/erste Angebote zu Umbaukosten vor.

Wenn die Stadt der Bauherr ist (das wird sie sein)und dann nach den Entscheidungen (1 Absatz weiter oben) die Baukosten reißt (die zu diesem Zeitpunkt natürlich deutlich über 30 Mio liegen werden), dann ist das normalerweise deren Bier. Es sei denn im Vertrag mit den Mietern wäre geregelt, dass bei Fehleinschätzungen des Bauherrn der Mieter die Kosten via Miete trägt.
Möchte ich nicht ausschließen, wäre aber seltsam.

Die setzen die Miete und NK schon so an, dass so manchem hier die „Fotz vom Teller fliegt“.
Ich habe schon bei der Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie geschrieben, dass es bei öffentlichen Baumaßnahmen immer zu Kostensteigerungen von 100 - 200% kommt.
Bei 100 sind wir vermutlich schon.
Nimm mal deine 6 Mio Miete + 0,75 Mio Öpnv + 2 Mio Werbefreiheit + 1 Mio Bussines Bereich…
Stahlrohrtribünen sind jetzt nicht gerade mein Ding, es dürfte aber wohl keine andere finanzierbare Möglichkeit geben.

Ich glaube dass uns die Stadt durchaus ein faires Angebot machen wird. Aber Sechzig hat schon immer ein Stadion gebraucht welches im Jahr 10 Mio. und mehr Reingewinn abwirft. So eines hatten wir aber nie.

Bei den Konditionen könnte ich mir vorstellen dass wir zu den aktuellen Kosten einfach ein jährliches Fixum dazubekommen. Dieses bewegt sich meiner Meinung nach im Rahmen von 500.000 - 1.000.000 Euro.

Wenn das Stadion aktuell 3 Mio. abwirft dann sind es zukünftig dann vielleicht 5 oder 6 wenn es sehr gut läuft. Das ist wirklich sehr ordentlich aber es entspricht vermutlich nicht den Big City Club Vorstellungen von Herrn Ismaik. Schon Markus Rejek hat immer rumgeheult dass er ja von dem riesigen Parkhaus keinen Cent sieht, und aus der Vermarktung des Stadionnamens auch nichts, und Logeneinnahmen gibt’s auch keine und deshalb ist Sechzig eben immer pleite. Und genau dieselbe Nummer wird jeder andere GF der KGaA vermutlich auch erzählen.

Und dann wird man eben abwägen müssen wie realistisch es ist dass Sechzig oder ein Investor ein Stadion wie z.B. in Augsburg hinstellt. Wenn der harie behauptet das Geld wäre prinzipiell schon da, nur der Herr Ismaik stört a bisserl, dann würde ich mich da auch schwerer tun. Mit dem Umbau wäre man vermutlich mindestens 10 Jahre lang gebunden.

Dann warte doch einfach mal ab, was die Zahlen dann sagen, bevor du dich so auskotzst. Und zur Not musst du ja nicht rein gehen, wenn der Steher 25€ kostet.

Da braucht man im Vergleich zu Augsburg gar nichts abwägen. Das Augsburger Stadion würde in München das 3 - 5 fache Kosten. Finanzielle Vergleiche mit irgendwelchen anderen Stadion-Neubauten ist der Vergleich von Äpfel mit Birnen.
Herr Ismaik rechnet vermutlich so:
Miete = Kohle futsch Gegenwert 0
Eigentum = irgendwann bringt es Vorteile
Dies ist aber nur eine Spekulation von mir.

Ich habe die Baukosten gar nicht in Betracht gezogen. Ein Stadion <= 30.000 dürfte halt so dem optimalen Vermarktungspotential entsprechen sofern wir im Profifußball weiter gut dabei sind und da ist mir halt jetzt erstmal Augsburg eingefallen.

Dann Hab ich das falsch Verstanden!
Mit den 30000 sind wir zusammen ;)

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500 000 ??? Das wär nicht nur ein faires Angebot, sondern ein Fall für den Bund der Steuerzahler!
Wieso lässt du bei deinen Einschätzungen zur künftigen Pacht die Höhe der Umbaukosten außer acht? Darum treten doch, den Presseberichten zufolge, aktuell diese Probleme auf, deshalb wird ja das Projekt in Frage gestellt.
Die Stadt München muss doch schon aus kommunalrechtlichen Gründen von einem kommerziellen Pächter eine angemessene Miete verlangen. Der Stadtrat kann das doch nicht nach eigenem Gutdünken entscheiden.
Ich schätze , dass 500 000 bis 1 000 000 mehr Pacht im Vergleich zur aktuellen Situation , bei Umbaukosten von …sagen wir … 50 Mio, eben nicht angemessen wären.
(Laut Scharold betrugen übrigens 2019 die reinen Mietzahlungen an die Stadt nur 360 000!)

O.k., ich hoffe , wir alle werden bald schlauer sein …

Ernste Frage: Auf was soll sich das denn konkret beziehen? Hast du einen Link o.ä.?

Mir ist da kein Gesetzesparagraph bekannt (aber ist auch scho wieder etwas her, seitdem ich damit zu tun hatte)

Lasse ich nicht außer acht. Fußballstadien in kommunaler Hand sind fast immer ein Verlustgeschäft für den Steuerzahler. Das sind angeblich die Konditionen für den KSC im Neubau

In der ersten Liga zahlt der Verein 3,5 Millionen Euro Festpacht pro Saison.
In der zweiten Liga beläuft sich die Festpacht, wie bisher veranschlagt, auf 1,5 Millionen pro Spielzeit
in der dritten Liga auf 400.000 Euro.

Lass es inzwischen ein wenig teurer geworden sein. Steuerzahler bezahlen die Infrastruktur in vielen Ligen, selbst wenn dort private Investoren das Sagen haben. Warum auch immer.

Der KSC (Proficlub) ist zwar auch eine GmbH&Co. KG, dort hat der e.V. eine deutliche 3/4 Mehrheit.

Möglich, dass der Mutige Löwe darauf anspielt, dass das bei uns nicht so ist.