Sechzgerstadion oder doch grüne Wiese?

Natürlich richtig. Und es ist wohl auch oftmals eine Einzelentscheidung, wie viel Geld wohin fliesst. Und auch eine Entscheidung, welche „Lobby“ dahinter steckt.

Das sind ja alles Dinge, die der Allgemeinheit zu Gute kommen. Beim Sport muss man auch unterscheiden, ob es sich um Breitensport oder um Gelder für irgendwelche Sportfirmen oder Sportkonzerne handelt.

Ich würde z.B. sagen, daß für 100Mio eher mal Sportplätze mit Tartanbahnen in der Fläche gebaut werden sollen, als dass man für eine marode, zerstittene Fussballfirma ein Stadion baut, bei der es sehr unwahrscheinlich sein wird, daß das Geld auch nur in Bruchteilen zurück kommt.

Verstehe mich nicht falsch, aber da werden z.B. auf dem flachen Lande wegen „peanuts“ Freibäder geschlossen und im Gegenzug für 100Mio ein Stadion für eine Firma gebaut. Das finde ich nicht richtig.

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Die FAZ bezieht sich auf eigene Recherchen und korrigiert dezidiert die sonst genannten 150 Mio. Inwiefern diese Recherchen zutreffen, kann ich nicht sicher sagen (ich kann es nicht überprüfen). Insofern war „klargestellt“ wohl überzogen. Aber in der Regel ist die FAZ in solchen Dingen genauer als z.B. die SZ.

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Die Sanierung des Deutschen Theaters hat auch rund 100 Mio. Euro gekostet. Die geplante Sanierung des Gasteigs wird inzwischen mit 900 Mio. Euro veranschlagt. Über die Oly Sanierung, für vermutlich auch mindestens 100 Mio., freuen sich vor allem die Superstars der Rock- und Popszene. Immerhin waren es dieses Jahr 5 Supergruppen / Künstler, was für das Oly eine überragend gute Quote ist.

Eine Sanierung mit Augenmaß wäre vermutlich sowieso etwas günstiger.

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Meines Wissens ist die Stadt München ja auch Gesellschafter der Olympiapark München GmbH und hat im Jahr 2019 (also vor der Pandemie) mehr als 4 Mio Euro Gewinn erwirtschaftet.

Wie viel Gewinn erwartest du von der KGaA in den nächsten Jahren?

Mit diesem Investor wird es keine Lösung in der Stadionfrage bzgl. des Sechzgers geben.
In dieser Gemengenlage lässt sich auch kein sinnvolles Konzept erarbeiten. Also bleibt nichts anderes als die vermeintliche Zwangslage über einen Aufstieg. Ob und wie das dann gelöst wird sei dahingestellt. In der Regel langt man dann aber eher wieder in die Scheiße.

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Die Olympiapark GmbH erwirtschaftet Gewinn weil sie quasi nur noch als Veranstalter agiert. Große Teile der Infrastruktur betreuen in großen Teilen inzwischen die Stadtwerke München und die Renovierungen der großen Sportstädten bezahlt nach wie vor der Steuerzahler.
Im Park tritt die GmbH als Pächter in Erscheinung und ist auch formal an der „München Ticket“ zu 50% beteiligt.

Ich habe Zweifel dass ein sportlicher Aufstieg in die 2. Bundesliga das Problem entschärfen würde denn das Grünwalder Stadion erhält eine längerfristige Ausnahmegenehmigung nur mit einem fertigen Konzept.

Das gibt es ja bereits, wird aber wohl von der KGaA als nicht akzeptabel erachtet. Die Stadt kann aber jederzeit auf das Olympiastadion verweisen, welches vermutlich auch eine Ausnahmegenehmigung, zumindest für die 2. Bundesliga erhalten würde.

Die aktuellen Umbaupläne der Stadt bilden aber leider aus meiner Sicht nur ein gutes Stadion für den überwiegenden 3. Liga Betrieb ab.

Ah, verstehe, danke für die Erläuterung.

Du hast vollkommen recht.
Mir ging’s allerdings ganz explizit darum, dass ich nicht glaube, dass die Löwen der Stadt München gänzlich egal seien.

Es gibt sicher sehr viele Menschen, die Ihre Steuergelder nicht in Sport investiert sehen möchten.
Es gibt allerdings sicherlich auch sehr viele, die mit dem Gasteig nichts anfangen können und sich darüber aufregen (das viele Geld, das da reinfließt).
Trotzdem macht die Stadt das, weil es etwas mit Prestige und Strahlkraft zu tun hat.
Ein zweiter Fußballverein, der Tradition verkörpert und erfolgreich ist, ist mit großer Sicherheit auch für die Politik und letztlich auch für die Wirtschaft im Großraum München interessant.

Deshalb glaub ich auch, dass, solange Sechzig so viel Aufmerksamkeit bekommt und so viele Mitglieder hat, die Stadt immer daran interessiert sein wird den Verein zu unterstützen.

Allerdings geht das natürlich nur, wenn der Verein unterstützt werden will. Und dazu brauchts einen klaren Plan.

Und den hamma ned.

Der Löwe beißt sich gern selber in den Schwanz.

Das nur als kurze Randbemerkung: die von Dir genannten Schwimmbäder liegen, genauso wie das Stadion, in Verantwortung der Komunen. Wenn das Stadion in München nicht umgebaut wird, dann rettet das kein einziges Dorfschwimmbad, genauso muss kein Dorfschwimmbad geschlossen werden, wenn das Stadion umgebaut wird. Einzig die münchner Schwimmbäder sind da im Investitionstopf mit drin.

Ganz abgesehen davon muss die Stadt natürlich mehr mit berücksichtigen als nur den Mieter 1860. Ausschließlich für uns darf wahrscheinlich gar nicht umgebaut werden, das könnte sonst eine versteckte Subvention sein.
Die Stadt muss andererseits auch einen indirekten Nutzen haben, also bspw. Umsätze durch die von auswärts anreisenden Besucher und so.
Und dann ist da natürlich das öffentliche Interesse, dass es für alle eventuell in Frage kommenden Fußballklubs/mannschaften geeignete Spielstätten gibt. Wenn Wacker tatsächlich so viel und erfolgreich in die Damenmannschaft investiert, und in nicht allzu ferner Zukunft vielleicht sogar Bundesliga spielt, dann reicht eine Bezirkssportanlage wahrscheinlich nicht mehr. Außerdem steigt in den letzten Jahren das Interesse an den Damenmannschaften stetig, was auch für den Ausbau spräche (die Löwinnen marschieren ja auch gerade hoch). Das alles sollte die Stadt bei der Planung berücksichtigen. Ein gerissener Manager würde sich entsprechend bei dem Thema auch mit den in Frage kommenden Vereinen zusammensetzen und eine Strategie entwickeln.
Aber eine Strategie ist was langfristiges, weshalb das leider bei uns erstmal nicht klappen wird…

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Ist egal, ob linke oder rechte Tasche. Die 100 Mio sind weg, egal wer das bezahlen muss oder wird.

Aber wie schon weiter oben geschrieben ist das so und so eine Sinnlosdiskussion. Und zwar so lange, bis der TSV ein vernünftiges Konzept auf den Tisch legt, welches überhaupt diskussionswürdig ist. Dafür braucht man? Richtig! Geld. Haben wird das? Nein. Würde uns das irgend jemand geben? Nein! Wer gibt schon einer halbinsolventen, zerstrittenen Bude Geld?

Irgendwie erinnert mich die Diskussion hier immer an den Wildmoser. „Wenn wir erstmal wieder in der 2. Liga sind, dann brauch ma a Stadion mit mindestens 30.000 Plätzen, weil dann könn ma uns des leisten, weil ma mehr Fernsehgeld ham und überhaupt“
An Haufen Scheixxdreck können wir uns leisten! Egal in welcher Liga wir gespielt haben, wir haben IMMER drauf gezahlt und wir haben noch nie! mit Geld umgehen können.

Und da erwartet dann jemand ernsthaft, daß die Stadt ein Stadion für uns ausbaut, oder sogar ein neues Stadion baut? In welcher Welt lebt ihr eigentlich? Ich würde diesem Laden nicht mal ein Grundstück zur Verfügung stellen.

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Naja jetzt mach moi halblang.

Sechzig is ja nicht irgendein Dorfverein mit seinen 26k Mitgliedern.
Da steht schon bisserl mehr dahinter und deshalb kann sich kein noch so roter Politiker es leisten die Löwen zu ignorieren.

Im Kern Deiner Aussage hast Du - als neutraler Steuerzahler - natürlich recht.
Aber dann - wie oben schon geschrieben - darf auch das Geld in den Gasteig niemals fließen. Das bekommt die Stadt auch nie mehr zurück.

Es geht bei solchen Investitionen um mehr als nur Rendite.

Mich würde mal interessieren, wie viel die Stadt von den Investitionen in die AA-Infrastruktur zurückbekommen hat.
Weiß da jemand was? Der Ude weiß das mit Sicherheit noch. Und Herr H auch.

Aber ich hab den Eindruck, daß ein Großteil der Dorfvereine besser geführt wird, als dieses Konstrukt 1860.

Der Unterschied zu Gasteig oder auch den anderen genannten Projekten ist der, dass die ein Konzept haben. Und wir haben gar nichts. Null. Nada. Nix.
Wir streiten seit Jahren untereinander, mit dem „Investor“, mit OG, mit [setz was beliebiges ein]. Wir machen uns seit Jahren in (Fussball)Deutschland lächerlich.

Und für sowas soll jemand Geld hergeben? Ich würd das nicht machen, denn da ist das Chaos doch schon vorhersehbar. Und dann wäre ich der Trottel, der da auch noch Gelder genehmigt hat…

Das sechzgerstadion wird noch stehen, wenn ein Großteil der hier diskutierenden Menschen die radieserl nicht mehr von oben wachsen sehen.
Ob so wie es ist, kastriert wie das Parkstadion oder, die unwahrscheinlichere Variante, als schwablausbau.
Es wird stehen, irgendwie, am giasinga Berg.
Amen

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Oi.
Täusch Dich da mal nicht.
https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/muenchen-gasteig-sanierung-architekt-stephan-braunfels-100.html

Zwar nicht München aber:

Bestes Beispiel Elbphilharmonie.

Wer glaubt dass Bauprojekte dieser Größenordnung in öffentlicher Hand in einem “Konzept-und Budgetrahmen” realisiert werden träumt von nackerte Weißwiascht. Sorry

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Da hast du natürlich recht. Es gibt wohl keine Baustelle in öffentlicher Hand, welche die Preise einhalten kann. Die Elbphilharmonie oder der BER sind da natürlich klassische Beispiele. Liegt aber wohl auch an den Ausschreibungen und am Vergaberecht.

Aber egal, ich bin hier aus der Stadiondiskussion wieder raus, weil wir uns da in 5 Jahren immer noch im Kreis drehen.

Es liegt hauptsächlich daran, dass „der Staat“ tatsächlich denkt Bauprofi zu sein und komplexe Themen hierzu anders einschätzt, oft ohne jegliche Expertise.
Firmen lesen die Ausschreibungen dazu und denken ab da nur noch in Nachträgen, weil sie sehen das die Bude so nicht gebaut werden kann.
Den Staat juckt das nicht, im Zweifel springt der Steuerzahler ein.

Natürlich ist mir bewusst, dass der Gesamtpreis solcher Großprojekte von Beginn an eine riesen Lüge ist, weil man meint den Bau mit diesen Fake-Summen der Öffentlichkeit besser verkaufen zu können.

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Und schon bin ich froh, dass wir aktuell im GWS kicken und nicht in so einer durchgestylten Arena am Arsch von Fröttmaning.

Das lobe ich mir ja fast noch HI und das will was heißen!!!

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Wie die Fans von Osnabrück, die im Augustinerkeller gefeiert haben, bis die Polizei kam.
:beers::soccer::police_car:

Ja, und Damen saufen ja auch immer mehr.

Ude würde sagen: Das Eröffnungsspiel, alles andere ist wurscht!

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Oh doch. Das ist schon ein fundamentaler Unterschied.
Der Gasteig ist kein privates Unternehmen wie die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA, sondern eine öffentliche Einrichtung für Kunst und Kultur der Stadt München, ebenso wie andere Einrichtungen die den Bürgern der Stadt zugute kommen.

Also vergiss mal schön Deine 25.000 Mitglieder. Die interessieren im Gegensatz zum Bau eines Vereinsgeländes oder Turnhalle für den e.V. beim Stadion für die KGaA nämlich rein gar nicht.

Wenn die Stadt ein Grundstück als Bauland ausweist, dann ist sie für die Erschließung zuständig.
Also dafür, dass Gas Wasser Strom und Zufahrten zum Grundstück vorhanden sind.

Der Grund in Fröttmaning war vor dem Bau der AA bereits als Gewerbegebiet vorgesehen und in Verbindung damit die U Bahn nebst P+R Parkhaus, sowie die Zufahrten von den Autobahnen.
Das Grundstück gehört auch nach wie vor der Stadt und für Stadion und Parkhaus gab es keine öffentlichen Zuschüsse.

Des Weiteren scheinst Du zu vergessen, dass der Bau der Arena für die Allianz Arena Stadion München GmbH ausgeführt wurde, an der beide Unternehmen FCB AG und TSV 1860 München KGaA zu je 50% beteiligt waren.

Mal abgesehn davon, dass der FCB mehr Steuern bezahlt wie die gesamte 2. Liga Umsatz macht. Der FCB und die Arena sind in München durchaus ein Wirtschaftsfaktor mit über 1000 Arbeitsplätzen und internationaler Werbeträger. Nur um mal darzustellen wegen der Rückzahlung von irgendwas.

Wenn Du da also irgendwas vergleichen willst, dann musst du folgendes Zugrunde legen was ich seit Jahren sage und mittlerweile auch die Stadt in Persona von Verena Dietl.
Die Stadt verpachtet uns das Grundstück und wir bauen das Stadion um. Auf eigene Kosten, so wie das bei der Arena der Fall war und wie es europarechtlich auch genehmigungsfähig ist.

Ich nehme an Du merkst langsam den falschen Dampfer auf dem Du mit dieser Argumentation sitzt.

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Geht doch schon los dass wir für z.B. 25.000 Zuschauer vermutlich über 500 zusätzliche Parkplätze nachweisen müssten.

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