Sechzgerstadion oder doch grüne Wiese?

Ich könnte inzwischen auch damit leben dass man das Grünwalder Stadion auf das Niveau eines „modernen Amateurstadions“ hebt, wie der Herr OB es wohl ausgedrückt hat.
Auch wenn Herr Reiter da mal wieder ignoriert dass auch die 3. Liga eigentlich eine Profi- und keine Amateurliga ist.

Wobei ich auch dann nicht nachvollziehen kann warum man sich so gegen einen (hoffentlich) pragmatischen Ansatz wehrt. Es muss doch irgendwas zwischen „modernem Amateurstadion“ und großem Umbau mit 18.100 Plätzen samt Logen und VIP geben was praktikabler erscheint und vielleicht keine 100 Mio. kostet!?

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der OB soll ( oder hat schon ? ) Zahlen für
die Miete auf den Tisch legen. Der EV hat
das für Herbst versprochene Gutachten
nicht vorgelegt und verschleppt die Entscheidung
und HI mit seinen Tráumen kann man sowieso
nicht ernst nehmen.
Da ist schon ok wenn einer jetzt mal ein
Ultimatum setzt. Im ersten Step sollte
jetzt mal der Zaun vor der Stehhalle abgebaut
werden und irgendeiner vom Stadtrat hatte
ja vor einiger Zeit mal eine kleine Zuschauererhöhung ohne grösseren Aufwand
vorgeschlagen, davon hört man nichts mehr

Ich finde es grundsätzlich gut, dass der OB in der Stadionfrage Druck macht. Irgendwann muss das Thema mal entschieden werden. Ich hoffe unsere Verantwortlichen erkennen den Ernst der Lage und.bekennen sich zum Standort Giesing.

In den Kommentaren zum AZ-Artikel auf sechzger.de wird teils darauf hingewiesen, dass sechzig vor nicht allzu langer Zeit ein eigenes Konzept vorgelegt haben soll, welches von der Stadt abgelehnt worden ist. Ging es da um die Erbpachtlösung? Weiß da jemand mehr?

Jein.
Kreisfreie Städte wie München und Landratsämter sind Kreisbehörden. Kreisbehörden sind Doppelbehörden, d.h. sie sind einerseits kommunale Selbstverwaltungsbehörde als auch untere staatliche Verwaltungsbehörde. Als staatliche Verwaltungsbehörde übernehmen sie „geeignete staatliche Aufgaben“, dazu gehören auch Baugenehmigungen (sofern diese nicht direkt von den Gemeinden - sog. Delegationsgemeinden - übernommen werden).
Zunächst ist also schon die Stadt München für Baugenehmigungen zuständig. Wenn aber gegen Entscheidungen der Baugenehmigungsbehörde geklagt wird, dann richtet sich die Klage vorm Verwaltungsgericht gegen den Freistaat Bayern.

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Ok. Also quasi ausgelagerte Staatsbehörden, wobei München da weitestgehend an Landesbaurecht gebunden ist. richtig?

Im Grunde aber ja nur von sekundärer Bedeutung, weil es ja egal ist bei wem der Bauantrag eingereicht werden muss, solange man in der Stadionfrage selbst nicht auf die Reihe bringt was man überhaupt beantragen will.

Glaubt man den Aussagen von Robert Reisinger von vor wenigen Wochen möchte die Stadt ja unbedingt selbst umbauen und hat einen entsprechenden Auftrag auch schon an ein Architekturbüro vergeben.

Auch da hat München als kreisfreie Stadt wieder eine Doppelfunktion:
Zum einen als untere Staatsbehörde, die an das Baurecht gebunden ist (sowohl Bauplanungsrecht, also das BauGB - das Bundesrecht, das regelt, ob und was gebaut werden darf als auch das Bauordnungsrecht, also BayBO, VStättV das regelt, wie gebaut werden muss - insbesondere also der vorbeugende Brandschutz) und auch an sonstige gesetzliche Bestimmungen, die zwar kein Baurecht sind, aber in Baugenehmigungen mit einfließen (Immissionsschutz z.B.)
Zum anderen hat München als Gemeinde die kommunale Planungshoheit und kann damit das Bauplanungsrecht steuern, allerdings halt auch nicht grenzenlos.

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Wenn Du den ganzen Absatz zitiert hättest, dann würde sich diese Frage eigentlich nicht ergeben.

Die Antwort ergibt sich da ja von selbst.
Mach ne Umfrage wirst als Ergebnis jeweils mehrheitlich bekommen
LF Sechzgerstadion
DB24 bekommst grüne Wiese
Gemeinsam bekommst modernisiert bzw. neu

Dann setzen sich aus beiden Lagern Experten zusammen um eine neutrale und ergebnisoffene Stadionkommission zu bilden. Das Ergebnis ist dann auch genau das. So flexibel und offen, dass es jeder wieder nach Gusto auslegen kann :D

Gut, dann ist es leider tatsächlich so, wie man es auch von anderen Vereinen kennt: es lassen sich Leute mit viel Meinung und nicht zwingend auch viel Ahnung in Ämter wählen, (auch) um was her zu machen. Und wenn man dann die aufwändigeren und/oder unangenehmeren Aufgaben angegen müsste, verschanzt man sich hinter einem „Es gähd hoid ned“ oder versucht das ganze gleich auszusitzen, mglw. noch mit der Forderung, dass die andere Seite erst noch liefern müsste, weil man ja selber sonst gar nicht anfangen könne. Was natürlich Mumpitz ist, man könnte ja zwei oder drei Optionen untersuchen lassen. Idealerweise nicht von internen Experten, sondern von Externen, die da möglichst unbefangen rangehen.
Dann könnte man bspw. auch der Stadt sagen, mit der und der Miete gehts, mit der nur, wenn wir noch das machen dürfen. Und mit der gar nicht.
Und man könnte dann auch mal eine Aussage trefffen, ob die „grüne Wiese“ überhaupt irgendwie finanzierbar wäre (dass sie das nicht wäre, ist ja von mir nur eine Vermutung, für eine genaue Rechnung fehlen mir einfach entsprechendes Wissen und passende Ausbildung). In der Rechnung wäre dann bspw. auch drin, ob besser der eV oder die KGaA hier in der Eigentümerposition sinnvoller wäre, solche Details

Aber dafür müssten die gewählten Vereinsvertreter, wie Du schon sagst, den Arsch in der Hose haben, und die entsprechenden Gutachten einfach mal beauftragen. Das wird wahrscheinlich gelassen, weil man ja dann viele Fans vor den Kopf stoßen würde. Dass die Fans nicht alle Vereinsmitglieder sind, und damit Wähler, wird wohl auch zu eigenen Bequemlichkeit ausgeblendet. Und dass eine Lösung der Stadionthematik ja mglw. auch ein Wählerauftrag gewesen sein könnte, haben die beteiligten Personen offenbar auch schon wieder vergessen oder verdrängt.

Und nachdem das eh ein Thema ist, das einige Jahre Zeit in Anspruch nimmt, bin ich leider inzwischen nicht mehr besonders optimistisch, eine Lösung noch vor meinem Rentenantritt (ca. 2040), wenn überhaupt, erleben zu dürfen.

Puuhh, für mich alles ganz ein schwieriges Thema. Ich will die handelnden e.V. Vertreter nicht in Schutz nehmen, bin selber manchmal unzufrieden. Aber das Stadionthema ist für mich halt einfach Sache der KGaA. Natürlich könnte der e.V. da eventuell manche Sachen per 50+1 durchsetzen, aber so einfach geht’s halt auch nicht. Wir schaffen es ja nicht mal einen Geschäftsführer oder Trainer auf vernünftige Weise ohne Nebengeräusche zu verpflichten, da brauchst dann mit einem Stadion erst gar nicht anfangen. Der Stadt kann ich eigentlich nur den Vorwurf machen, dass für ihr Verlangen nach einem Bekenntnis zum Stadion halt einfach keine Zahlen auf den Tisch liegen, also zumindest angeblich. Ohne die zukünftigen Kosten fürs Stadion kann die KGaA kein Bekenntnis abgeben, der e.V. sowieso nicht. Der OB Reiter ist natürlich auch ein Sack und kennt das politische Geschäft, schiebt den Ball immer wieder geschickt den Löwen zu. Aber man kann sich nur zu etwas bekennen wenn man weiß was es auch kostet - und dass im Städtebaulichen Bereich manchmal ein Bauvorhaben gerne etwas mehr kostet ist ja jetzt nix neues.

So sehe ich das auch. Die KGaA ist Mieter des Stadions, nicht der e.V. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.

Solange der Mehrheitsgesellschafter da endlos herumeiert und nicht mal mit wirklich belastbaren Aussagen um die Ecke kommt, ist doch alles andere für die Katz. Der e.V. kann eben NICHT kurzerhand per 50+1 beschließen, in welchem Stadion wir demnächst kicken.

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Das ist die Frage. Aus meiner Sicht ist es ein strategisches Thema und damit über 50+1 ein Thema des eV. Es ist zudem die Frage, wie weit die Stadt die KGaA als vorrangigen Geschäftspartner akzeptieren wird; vor allem was das Bekenntnis zum langfristigen Engagement angeht, ist da die bilanzielle Überschuldung und die damit immer drohende Insolvenz, sicher nicht hilfreich. Der eV kann, sehr grob und vereinfacht gesagt, immer wieder eine Profifußballgesellschaft ausgründen, wenn die aktuelle insolvent geht und dabei liquidiert werden muss.

Ja, genau deshalb meinte ich ja auch, dass es jetzt von Vereinsseite aus eben Gutachten zu verschiedenen Szenarien geben muss, wenn von der Stadt so gar nichts kommt:

Damit würde man dann die Stadt unter Zugzwang setzen und hätte seine eigenen Hausaufgaben gemacht.

Warum sollte er das nicht können? Genau dafür ist doch 50+1 doch da. Der „Mehrheitsgesellschafter“ hat eben nur die Mehrheit der finanziellen Anteile, nicht der Stimmrechte, weshalb ich das auch in Anfürungszeichen gesetzt habe. Selbstverständlich ist eine Konsenslösung immer zu bevorzugen, wenn diese aber nicht zustande kommt, dann muss halt einer mal entscheiden. Endloses rumgeeiere geht nämlich auch irgendwann zu Lasten der gemeinsamen Firma. Beispielsweise, wenn man durch ein Wunder doch ausportlich aufsteigt, aber plötzlich keine Spielstätte hat…

Und wem gehört die KGaA? U.a. dem Verein, der de jure auch noch die Weisungsbefugnis gegenüber den Geschäftsführung und damit die Handlungsgewalt inne hat.

Ich hab den damaligen sehr guten Artikel im Löwenmagazin so verstanden, dass Ismaik, über die Mehrheit im Aufsichtsrat, z.B. Baumaßnahmen verhindern kann.

## Einfluss des Aufsichtsrates

In der KGaA gibt es einen Aufsichtsrat. Der hat bei einem solchen Konstrukt in der Regel lediglich die Aufgaben der Kontrolle, Überwachung und Beratung der Geschäftsführung. Auf Wunsch von Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال… gehen seine Aufgaben allerdings deutlich darüber hinaus. Saki StimoniarisAthanasaios „Saki“ wurde am 9. April 1971 in München gebore…, Yahya IsmaikBruder von 1860-Gesellschafter und Kreditgeber Hasan Ismaik… und Andrew Livingston sind nicht nur Aufsichtsräte, sondern vertreten auch Ismaik als Gesellschafter. Eigentlich, so müsste man annehmen, müsste die Gesellschafterversammlung der Kommanditaktionäre aus Präsidium (als gewählte Vertreter des e.V.) sowie Hasan IsmaikHasan Abdullah Mohamed Ismaik (arabisch: حسن عبد ال… bestehen. Einen direkten Dialog möchte Ismaik allerdings nicht.

Jährliche Finanz- und Investitionsplanungen unter Berücksichtigung der geplanten Spielerein- und Verkäufe bedürfen der vorherigen Zustimmung des Aufsichtsrates. Genauso wie Rechtsgeschäfte der Gesellschaft, die den Rahmen der jährlichen Finanz- und Investitionsplanung überschreiten. Die Budgetplanung für die kommende Saison ist also wesentlich von HAM International abhängig. Und zwar unabhängig davon, ob man nun von vom Gesellschafter direkt Geld annimmt oder nicht. HAM International leistet eine Bürgschaft. Und aufgrund dieser Bürgschaft müssen Mehreinnahmen, in welcher Form auch immer, im Aufsichtsrat und mit HAM International abgestimmt werden. So wenig Einfluss, wie der Aufsichtsratsvorsitzende Saki StimoniarisAthanasaios „Saki“ wurde am 9. April 1971 in München gebore… in einem Interview zuletzt angedeutet hatte, hat der Aufsichtsrat und HAM International also nicht. Die Budgetplanung ist sehr wohl abhängig von deren Zustimmung. Entsprechend muss man auch dafür Verantwortung übernehmen.

Auch der Erwerb, die Belastung oder Veräußerung von Grundstücken, sowie die Errichtung von Gebäuden erfordert die vorherige Zustimmung des Aufsichtsrates. Ein gutes Beispiel ist das geplante Hallenprojekt. Die TSV München von 1860 GmbH & Co KGaA muss eine Sporthalle bauen, das ist im Erbpachtvertrag zu geregelt. Finanziell stemmen kann es die KGaA allerdings nicht. Deshalb hat der TSV 1860 e.V. angeboten, den Hallenbau zu übernehmen. HAM International blockiert das Projekt im Aufsichtsrat.

Geschäfte von “grundlegender Bedeutung”, insbesondere Rechtsgeschäfte der Gesellschaft, die den Rahmen der jährlichen Finanz- und Investitionsplanung überschreiten, bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrates.

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50+1 hat aus meiner Sicht einen Schwerpunkt auf dem sportlichen Bereich. Sozusagen auf das was auf dem Platz und an der Seitenlinie passiert. Die Stadionfrage ist da aus meiner Sicht im Grenzbereich. Aber Herr Ismaik kann sich auch nicht einfach verweigern, sondern muss aus meiner Sicht einen konstruktiven Gegenvorschlag machen, welcher auch nicht nur aus Luftschlössern bestehen darf.

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Ja. Der Bau eines Stadions ist keine operative Frage die man von Jahr zu Jahr oder Legislatur zu Legislatur entscheidet, sondern eine langfristige strategische Frage.
Und für diese strategischen Festlegungen in jeglicher Form ist der Verein zuständig.
Schlauerweise legt er diese Strategie zusammen Partnern und einem/dem Investor fest. Aber in aller erster Linie ist das Sache des Vereins.
Hat aber mit 50+1 nix zu tun.

Auch die Miete eines Stadions ist, zwar prinzipiell ein rein operativer Sachverhalt, aber bei entsprechender Laufzeit und Miethöhe zustimmungspflichtig durch AR und Gesellschafterversammlung.

Man kann also schon festhalten, dass die KGaA zwar Mieter oder Bauherr wäre, und natürlich von sich aus informativ tätig werden kann. Bei Miete sowieso. Aber was einen möglichen Bau betrifft, ist es der Verein der sagt wos lang geht. Da handelt die KGaA dann nur im Auftrag.

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Ja, mit 50+1 hat das natürlich unmittelbar nichts zu tun, da war ich nicht korrekt in der Formulierung. Es ist das Gesellschaftskondtrukt, durch das auch 50+1 gesichert wird, das die Entscheidungskompetenzen regelt. Und da hat in solchen Fragen schlicht der Verein den Hut auf.

Herr Ismaik wird immer damit argumentieren dass die langfristige Bindung an so ein Zwergelstadion seine Champions League Ambitionen schmälert und einen eventuell zu erzielenden Verkaufserlös bei einem Anteilsverkauf erheblich schmälert.

Wie das dann ein Gericht bewerten würde mag ich nicht abschließend beurteilen. Komplett chancenlos erachte ich das aber nicht.

Als Gegenargument könnte man vorbringen dass die 1. Liga im Grünwalder Stadion auch nach einem Umbau wohl erstmal ausgeschlossen bleibt. Bei zu viel sportlichem Erfolg hätte man daher vermutlich automatisch eine Ausstiegsmöglichkeit.

Wie schon so oft geschrieben. Die Situation zwischen den Gesellschaftern erlaubt keine längeren Planungen, geschweige denn ein gemeinsames Vorgehen. Daher wird sich ausschließlich etwas bewegen, sollten wir tatsächlich Fakten schaffen, d.h. aufsteigen. Je früher das passiert, desto geringer ist die Gefahr, dass bis dahin schon die Vermieterin Fakten geschaffen hat. Von sich aus wird sich aber weder die LHS, die KGaA, noch die HAM oder der e.V. mit einem Stadionkonzept, oder zumindest mit einer Richtung aus dem Fenster lehnen. Wie heißt es so schön. Wer sich als erster bewegt, hat verloren.

Inzwischen sind wir sogar soweit, dass sich der e.V. nicht mal mehr intern auf ein öffentliches „Gemeinsam“ einigen kann, obwohl die Protagonisten vermutlich schon ungefähr in die gleiche Richtung wollen. Das sind wohl auch Auswirkungen eines jahrelangen Zermürbungsprozesses. Und wenn ich an den Wahlkampf im kommenden Jahr denke, wird mir jetzt schon schlecht. Dabei ist sicher davon auszugehen, dass der kommende Wahlkampf genauso unappetitlich wird als der in 2024.

…quo vadis TSV?

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Wenn wir das Gruenwalder verlieren sind wir erledigt, wenn wir so weiter machen auch.

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