Sexismus in Bewegung

Kriegt man die Angst vor ein paar Buchstaben mehr im Satz eigentlich in rechtsnationalen Kreisen mit der Angst vor Ausländern, Angst vor Impfungen und Angst vor Homosexualität gratis dazu?

Nein; die rechtsnationalen Kreise kriegen die blöden Sprachverhunzungen von den linksgrünen
Kreisen als willkommenes PR-Vehikel gratis dazu. Eigentlich müssten sie sich dafür bedanken.

Ok, dann scheint es was toxisches zu sein. Überwiegend scheinen auch gerade Männer ein Problem mit gendergerechter Sprache zu haben (fällt mir jedenfalls so auf) und kommen gar nicht mehr klar drauf. Evtl. auch eine Art Überkompensation oder was weiß ich.
Ich jedenfalls kann nach Monaten (fast Jahren) der Debatte über gendergerechte Sprache weiterhin nicht erkennen, wo das riesen Problem der Hater liegt. An einem Doppelpunkt? Einem Sternchen? Oder gar wirklich am Verständnis? Löwenzwerg schreibt ja geradezu den Untergang herbei: Niemand wird uns und unsere Sprache mehr verstehen. Ja - Herr im Himmel - genau niemand wird mehr verstehen, was ich meine, wenn ich in einer Mail/einem Post o.ä. statt „Liebe Kollegen“ folgende Varianten verwende:
Liebe Kolleg:innen
Liebe Kolleg*innen
Liebe Kolleginnen und Kollegen
Liebe Kollegen und Kolleginnen
Liebe Kolleg(inn)en

Ja, das ist schon alles wirklich schwer verständlich. Geradezu unmöglich.

Das einzige was ich einfach schwer verständlich finde, wie erwachsene Menschen mit Bezug (und teilweise auch empathischen Überlegungen) zu Themen wie Gendergap, Benachteiligung aufgrund von Geschlecht, etc. pp. einfach nicht klar darauf kommen, dass Sprache eben sehr wohl großen Einfluss hat und dass mit „Kollegen“ nun mal einfach keine Frauen mitgemeint sind - auch wenn man es doch ach und noch so gerne beteuert.

Die Edith meint, dass für Kinder & Jugendliche gendergerechte Schreibweisen gar kein großes Ding sind. Die verstehen halt scheinbar eher den Sinn dahinter und wenden es an/ adaptieren es.
Riesen Probleme haben wie immer rückwärtsgewandte Boomer & Pöbler, die sich entweder in ihrer noch nicht gefundenen Männlichkeit verletzt sehen oder einfach keinen Bock haben, mit ihren 40-Jahren-Plus noch mal in irgendeiner Sache umzudenken.
Leider blockieren diese Menschen aber nicht nur so „Kleinigkeiten“ wie gendergerechte Sprache, sondern auch wirklich zukunftsweisende Themen wie die Klimawende mit dieser destruktiven Gestern-Haltung.

2 „Gefällt mir“

(Gebetsmühle) Ursache => Wirkung.
Sprache ist eine Folge und ein Abbild der Gesellschaft.
Wenn sich die Gesellschaft ändert, wird sich automatisch auch die Sprache verändern.
Umgekehrt ist der Versuch, eine Gesellschaft zu verändern, indem man an der Sprache rummurkst, vergleichbar dem Versuch, die Beulenpest zu heilen, indem man die Pestbeulen abfeilt.

‚Diesen Menschen‘ liefert man mit dem Gender-Gestammel ein willkommenes PR-Vehikel, um Sympathien und Mitläufer zu gewinnen. So sabotiert man wirklich zukunftsweisende Themen.

3 „Gefällt mir“

Puh, das wäre schön zu glauben. Wenn ich mir aber ansehe, wie viele in meinem Bekanntenkreis (und das sind wirklich definitiv keine Hardcore-Rassisten oder gar Rechtsradikale) immer noch nicht ganz verstehen wollen, warum das N-Wort nicht mehr geht und es nur mehr deshalb nicht mehr benutzen, weil sie sonst von der überwiegenden Mehrheit in eine Ecke gestellt werden, in die sie nicht wollen (und nicht weil sie wirklich begreifen, was dieses Wort anrichtet), dann kann ich daran nicht ganz glauben.
Mei, und dann ist es halt auch wieder so ein Thema, ab wann etwas relevant ist. Du nennst es „Gender-Gestammel“, für rund die Hälfte der Bevölkerung ist es evtl. ein kleiner aber wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Und warum sollte man auf etwas verzichten, weil man Angst haben könnte, dass das solchen geistigen Tieffliegern Futter liefern könnte? Alles liefert denen Futter (siehe oben). Alles, was sie in ihrer kleinen engen Welt nicht begreifen, liefert ihnen Futter für ihre Abneigung.
Noch ein anderes Beispiel (und da wird Sprache noch nicht mal mit einem Sternchen oder Doppelpunkt „verunstaltet“ sondern nur ein Wort infrage gestellt) : Das beliebte Thema „Zigeunersauce“. Da wird aufgrund der Tatsache, dass diese Sauce von vielen künftig einfach ungarische Paprikasauce genannt wird, weil man sich Gedanken gemacht hat, ob man zwingend den abwertenden Begriff für eine Minderheit benutzen muss um eine Sauce zu beschreiben, der Aufstand erprobt und der Untergang des Abendlandes ausgerufen.
Anstatt man sich einfach mal kurz hinsetzt und sich zwei Dinge fragt:

  • Beeinträchtigt es mich, wenn ich das nicht mehr sage?
  • freut es ggf. die betroffenen Mitmenschen, wenn ich das nicht mehr sage?
2 „Gefällt mir“

Die erfahrung mit dem N- Wort hab ich auch schon bei vielen gemacht. Beim Z- Wort ist es noch schlimmer. Da wird das wort oft noch als beleidigung verwendet.

Wobei die meisten nichtmal Z… kennen.
Bin derzeit in Serbien wo es sehr viele gibt. Muss sagen bisschen komisch sind viele schon, aber auch nicht alle. Pauschalisieren kann man das nicht

vielleicht sollte man jetzt einfach mal zur abwechslung ein paar hundert jahre lang das generische femininum verwenden. verunstaltet die sprache nicht (keine pausen, sternchen, punkte oder striche) und die männer sind ja eh alle mitgemeint.
oder, wie fändet ihr das, liebe mitforistinnen? :wink:

6 „Gefällt mir“

Ich hätte damit Null Probleme allerdings ignoriert man dann ja quasi die mindestens 58 anderen Geschlechter.

1 „Gefällt mir“

Der eigentliche Skandal ist ja das es keine extra Toilette für Diverse gibt und sie sich noch immer in die Hosn brunzen müssen wie all die Jahre vorher auch.
Ein Dilemma das die wirklich wichtigen Probleme im Land ungelöst bleiben. Da regen sich die Dauerempörten und politisch korrekten jahrelang auf und reden sich einen Wolf, und es geschieht wieder nichts.
Meine ganze Hoffnung ruht auf Sonntag den 26. September.

Du solltest dich eher um deine eigene körperliche und geistige Inkontinenz kümmern als so ordinär auf andere zu deuten.

Soso. Na dann hoff mal nicht zu sehr.
Gott sei Dank sind diejenigen, die sich für den 26.09. eine Art „Umsturz“ herbeifantasieren, noch immer so dermaßen in der Minderheit wie es ihre Ideen vom künftigen Zusammenleben sind.

Hast halt beim Denken und Lesen kein Glück, ja geradezu Pech.

…und meine Hoffnung beruht da drauf, dass du beim nächsten „oh Herr lass Hirn regnen“- Gewitter keinen Schirm dabei hast !

Gute Idee, aber das kann man ja noch weiterdenken. Wir könnten doch, sagen wir für zehn Jahre, die Rechtslage der 50er Jahre wieder einführen, nur unter umgekehrten Vorzeichen. Also Männern bräuchten dann z.B. die Erlaubnis ihrer Frauen um arbeiten zu dürfen oder ein Konto zu eröffnen. Wäre interessant, wie sich solche Erfahrungen auf die Diskussionen um Gleichberechtigung auswirken.

2 „Gefällt mir“

Mir braucht keine Frau der Welt das arbeiten zu verbieten. :sloth:

2 „Gefällt mir“

Was genau richtet es denn an?
In meiner Kindheit zB war es ein völlig normales Wort und nicht wertend.
Und das einzige, was es anrichtete, war, dass man einen Rassistenarsch sofort als solchen erkennen konnte, weil er das Wort pejorativ verwendete.

Man sollte darauf verzichten, weil es eben blöd ist, absichtlich zu stammeln, und weil es blöd ist, krampfhaft an der Sprache rumzumurksen (siehe oben: Ursache => Wirkung).
Und natürlich dient den Braunwürsten alles als Futter.
Aber es ist ein Riesenunterschied, ob die Rechten sich ihr Futter selber zusammenklauben und zubereiten müssen, oder ob es ihnen von den Linken gebrauchsfertig geliefert wird.

Ich nenne keine betroffenen Mitmenschen „Zigeunersoße“; das wäre wohl in der Tat beleidigend. Wenn aber jemand beleidigt ist, weil ich eine wohlschmeckende Soße so nenne, dann hat der was an der Erbse.
Ich habe noch nicht viele Zigeuner kennengelernt, aber die, die ich kennenlernte, bezeichneten sich selber als Zigeuner und hätten über diesen PC-Scheiß entweder gelacht oder den Kopf geschüttelt.
Und womit? Mit Recht!

In dem Zusammenhang empfehle ich dieses Interview

https://viertausendhertz.de/rf15/

1 „Gefällt mir“

Kann das über Z… nur bestätigen. Habe einige kennengelernt und sie bezeichnen sich selbst so. Man erkennt sie auch an selbst gewählten äusserlichkeiten wie kleidung z.b.

Knapp anderthalb Stunden.… kannst du Stellen empfehlen?