An Deinen Aussagen gibt es nichts „gezielt falsch“ zu verstehen. Auch wenn Du Dich jetzt herauslavieren willst.
Wenn alle die gleichen Chancen haben, braucht es keine Quote. So ist es aber leider nicht. Selbst die „Das regelt der Markt“-FDP (die eine Quote ablehnt) gibt zu, dass das an den Rahmenbedingungen liegt und will dort ansetzen (z.B. gleiche Bezahlung, Überwindung veralteter Rollenbilder, Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeiten). Aber Du negierst diese Tatsache, für Dich haben angeblich alle die gleichen Voraussetzungen und die Damen, die auf der Strecke bleiben, sind einfach nur zu faul. Und solange diese Einstellung weiter vorherrscht, wird sich ohne Quote wohl wenig bis nichts am Status Quo ändern.
Mein schräges Satzbeispiel besteht komplett aus Jugendsprache und „Denglisch“. Laut Deiner Erklärung beides „organisch gewachsen“ und daher ein legitimer Bestandteil unseres Sprachgebrauchs (im Gegensatz zum Gendern).
Was ich bei der Fräulein-Debatte noch immer nicht ganz verstanden habe: Bei vielen unserer Nachbarn gibt es doch ähnliche Bezeichnungen für jüngere Frauen. Die Franzosen haben die Mademoiselle (im Unterschied zur Madame) und bei den Anglophonen gibt es die Miss, die erst durch Heirat zur Mrs. wird.
Die Spanier sagen Senorita (im Unterschied zur Senora), bei den Italienern dasselbe Muster. Wieso ist da jetzt ausgerechnet unser Fräulein (angeblich) so belastet?
Vielleicht kann mich mal jemand aufklären. Danke im Voraus.
Soweit ich weiß, sind die von Dir genannten Anredeformen in ihren Ländern ebenfalls veraltet / unerwünscht und zwar aus dem selben Grund wie bei uns das Fräulein.
Miss ist im Englischen mittlerweile genauso unüblich geworden wir bei uns das Fräulein.
Wie es im Französischen ausschaut kann ich nicht aus eigener Erfahrung einschätzen, laut Wikipedia verhält es sich aber dort zumindest im offiziellen Sprachgebrauch genauso.
Ich hab grad einen französischen Krimi gelesen - da wird der Kommissar mehrfach darauf hingewiesen, dass die Anrede Mademoiselle veraltet und unangemessen ist.
Hab gestern in einer Reportage einen Sprachwissenschaftler gehört, der sagte, dass man Fräulein wieder sagen darf, da es eher positiv als negativ behaftet ist.
Glaub der war sogar aus München.
Nein, da darf man künftig nur noch Nationalfrauschaffende dazu sagen. Andernfalls wird man von der unerträglichen linksgrünversifften, weichgespülten, impfwilligen und genderneutralen Sittenpolizei zu 3 Wochen Straflager verurteilt 11elf!
OK, da fühle ich mich jetzt als Mann aber diskriminiert. Nationalschaffende, darüber könnten wir reden. Aber ist …schaffende jetzt nicht auch wieder die weibliche Form von …schaffender und damit auch schon wieder irgendwie diskriminierend ?