Mei, was heisst „normal denken“.
Mir gings ja gar ned mal um das Thema Sexismus, sondern viel mehr um den Begriff „Fass“.
Naaah, damit meine ich jetzt nicht mein Äußeres (was aber optisch betrachtet zu 1860 % zutreffen würde), sondern darum, dass wir in einer Welt (oder vielleicht trifft das nur auf Deutschland zu?) und in einer Zeit leben, in der man wegen jedem Vogelschiss ein Fass aufmacht, egal um welches Thema es geht, und ja, DAS geht mir echt aufn Sack.
Wir haben Corona, wir haben Kriege, wir haben Flüchtlingsdramen und den Trump haben wir auch noch, also wahrlich genug Probleme. Und dann wird „unser Bobele“ an den Pranger gestellt, weil er die Schiedsrichterin hübsch findet. Was für ein unfassbarer Skandal, dieser Boris Becker gehört sofort ausgewiesen, oder gleich direkt in Knast gesteckt, widerlich was der da macht, PFUI.
Das Problem daran ist aber nicht Boris, das Problem ist diese unfassbare Dünnhäutigkeit und Sensibilisierung in der Gesellschaft. Was früher gar nicht mal zur Kenntnis genommen wurde oder lediglich mit einem Achselzucken und einem „ja mei, des ist halt so“ betrachtet wurde, das wird heutzutage aufgebauscht und tagelang diskutiert, Beispiele könnt ich jeden tag locker 10 Stück aufzählen. Nah, des is jetzt nicht aufs LF bezogen, sondern ganz allgemein.
Auch die Diskussions-Kultur hat sich extrem geändert, „jeder labert Scheisse und hat Null Ahnung, nur ICH ICH ICH hab recht“. So läuft das heutzutage…oder besser gesagt: SO WALKS THE RABBIT
Und NEIN, es war früher nicht Alles besser, aber Vieles.
Nicht nur Dir, das ist mal sicher. Wir leben in einer „Empörungsgesellschaft“, wo sich Viele nur noch wichtig und lebendig fühlen, wenn sie mindestens einmal am Tag einen (möglichst öffentlichen) Affentanz vom Allerfeinsten hinlegen können. Und das Internet macht’s möglich, dass sich jeder Hirnkrampf flächendeckend verbreiten lässt und dementsprechend abgefeiert wird.
Das ist das eine. Andererseits gibt es aber auch heute noch genügend Gelegenheiten, bei denen Empörung absolut angebracht ist. Gerade auch, wenn’s um Sexismus geht. Dass der Chef seiner Sekretärin beim Diktat den Hintern tätschelt, wurde jahrzehntelang hingenommen und als mehr oder weniger „normal“ betrachtet. Man war schließlich auf den Job angewiesen.
Dass sich Frauen über Nacktbilder aus entsprechenden Magazinen an gemeinsamen Arbeitsplätzen aufregen…kann ich hundertpro nachvollziehen. Oder über dämliche „Witze“ und Sprüche unter Kollegen. Das (und vieles Andere) ist in meinen Augen durchaus „empörungswürdig“.
Man ist also aufgefordert, erstmal zu schauen worum’s eigentlich wirklich geht. Und DANN ggf. in den Empörungsmodus zu schalten…
Das Problem ist doch, dass es nen gewissen Prozentsatz an Sexistischen Deppen gibt die über die Stränge schlagen und diese das Gesamtbild prägen…
Im Umkehrschluss gibts eben auch genug Frauen die diesen Sexismus ausnutzen. Warum sind in Büros zum Grossteil die besonders attraktiven Frauen ( auch wenn ne Frau für die Personalauswahl verantwortlich ist) und in der Produktion eher die normalen Frauen. Warum halten sich gerade Frauen in Büros großer Betriebe für besonders toll und erwidern nichtmal ein guten Morgen auf dem Weg zur Arbeit… wohingegen die „normalen“ arbeiterinnen einfach ganz normal zurückgrüßen…
Find es nicht so abwegig dass einen dann Gedanken kommen ala: die arrogante schnäpfe hat den job doch auch nur wegen ihrem aussehen…
Mir haben die Damen beim Paulaner auch reihenweise den Hintern getätschelt, da schleppte ich allerdings das „Fass“ noch nicht mit mir herum. Und ich habe es wie ein „harter Kerl“ über mich ergehen lassen, höhö. Nah Spaß, ich weiß schon was du meinst, und ich gebe dir da auch absolut recht. Es ist ja nun wahrlich nicht so, dass ich ein Sexismus-Leugner bin. Dieses Tätscheln und diverse Sprüche gehn mal gar nicht, das ist schon klar. Es ist halt immer die Frage, ab wann es berechtigt ist, sich zu empören, und da sah ich im speziellen Fall beim Boris halt NULL Ansatz.
Wenn jeder, der eine Lady als hübsch bezeichnet ein Sexist ist…oh mei, dann wär ich wohl der Superdupersexist.
Aber das solls (zumindest für mich) jetzt wirklich gewesen sein mit dem Thema, ich muss mich um Wichtigers kümmern, aktuell um Leute killen bei „The Last Of Us“.
Weil sexismus kein bedauernswertes Einzelfall von einzelnen Böden sexisten, sondern ein strukturelles Problem ist.
Aus Jahrhundert in Beton gegossen von weißen Privilegierten Männern, die so ihre Herrschaftsansprüche gegen Frauen untermauern.
Es ist ein unterdrückungsmechanismus, der über Jahrhunderte in der westlichen Welt implantiert ist. (Vermutlich sich woanders, aber da kenn ich mich nicht so aus)
Ist mit allen „-Ismen“ so.
Alleine in der Sprache: du pussy steht für schwäche.
Wenn ein Mann ein harter Verhandlungspartner ist er ein hundling. Eine Frau hat Haare auf den Zähnen.
Frauen die viele wechselnde gewchlexhtspartner haben sind schlampen. Bei Männern wird das sogar goutiert.
Nur mal ein paar Beispiele. Liste ließe sich lange fortführen.
Da braucht es viel Ausdauer um diese verkrusteten Strukturen aufzubrechen. also hilft nix. Auch wenn es gerade den Männern weh tut, da sie was Sm ihrem Verhalten ändern müssen: Immer den Finger rein in die Wunde und drauf hinweisen.
Hilfreich ist dabei selbstreflekrion und auch mal anderen die deutungshoheit zu überlassen. Zb denen die von dem Thema betroffenen sind.
Hier regen sich doch auch wieder va Männer auf: alles nur übertrieben! Früher war das doch auch ok. Wieso muss ich auf meine Privilegen verzichten?! Das hamma doch schon immer so gemacht!
Ich sehe keine Frau die hier mitreden. (Gut im Löwen Forum herrscht einfach akuter Männerüberschuss ;))
Es geht aus meiner Sicht auch nicht darum überall ein Fass aufzumachen und gleich an der Hysterie Spirale zu drehen. Es geht um einen langsamen - für manchen - schwierigen Prozess (haben Veränderungen so an sich) . Es geht um die selbsibiliering innerhalb der Gesellschaft. Um Aufmerksamkeit.
Jeder ist gefragt. Jeder (natürlich auch ich) verhält sich (manchmal) sexistisch. Wir sind alle so aufgewachsen und können uns dem nicht einziehen. Wir sind mit gewissen Rollen Bildern und Machtverhältnissen aufgewachsen. Die sind so tief drin. Das kann man nicht von heute auf morgen abstellen. Aber versuchen es zu verstehen und Verständnis für die Position einzunehmen. Und ein paar seiner Privilegen (zb deutungshoheit) abgeben.
Nur dann gelingt vielleicht eine Veränderung.
Ganz wichtig ist auch immer Kontext:
Wann wird wo was In welchem Zusammenhang gesagt.
Natürlich darf man Leuten noch Komplimente über ihr Äußeres machen.
Aber beim Bobbele war es in dem Kontext mE einfach unpassend. Darauf wurde hingewiesen. Mehr auch nicht, Dann ist auch wieder gut. Bobbele wurde doch nicht ans Kreuz genagelt. Da dreht man eher die Hysterie Spirale in der anderen Richtung. :)
Da hast du schon in großen Teilen recht, vorallem dass es wohl gesellschaftlich ziemlich manifestiert ist.
Aber wie gesagt, da kann es noch so vielen Frauen und Männer geben die versuchen den Sexismus irgendwie zu bekämpfen. Solange man in den Medien als Frau nur erfolgreich sein kann wenn man besonders sexy ist wird sich nicht viel daran ändern… ( sag nur kim kardashian, jlo, beyonce, oder schon madonna früher). Darüber hinaus solange der Pornoindustrie kein Riegel vorgeschoben wird ( darin wird im Endeffekt dargestellt dass eine Frau immer Lust haben muss und sämtliche Stellungen bis zur Extase betreibt) wodurch Männer Sachen von Frauen erwarten die sich 1. Nie erfüllen und 2. Nicht das ist was eine Frau ausmacht.
Und zu guter letzt in Filmen ist es auch immer die eine absolut heisse Frau die den Bösewicht kontrolliert… auf die Art wenn die Frau den Mann was vorschreiben will, gehts nur über sex
Mit den Waffen einer Frau…
Was Du hier schreibst, ist zwar nicht vollkommen verkehrt, aber weitgehend.
Es hilft beruflich immer, wenn man äußerlich attraktiv ist(1). Und im Filmgeschäft ganz besonders.
Das gilt aber auch für Männer!
(Und zum Thema ‚Porno‘ hab ich bereits was geschrieben; das sei hiermit wiederholt.)
- Das ist übrigens etwas, das mich generell anstinkt. Aber es ist wohl schwer zu ändern, denn es liegt in unserer Natur. Und es hat nichts mit Sexismus zu tun, wohl aber (eingeschränkt) mit Sexualität. Wir lieben halt einfach schöne Menschen; sei es JLO oder Clooney.
Was ist an Pornos so schlimm? Etwas zu Katholisch mei jung
Das Filmgeschäft ist auch eine sehr dominante Männliche Welt, hat man ja mal wieder unter Weinstein gesehen.
An pornos ist erst mal grundsätzlich Gar nix auszusetzen. Schaut (fast) jeder. Sex ist mit das natürlichste der Welt. Also kann kann man das auch darstellen.
Verbote Bringen einen sa selten weiter.
raus mit all dem Kram aus der schmuddel Ecke. War und ist nur ein weiterer unterdrückungsmechanismus, der über Jahrhunderte gegriffen hat (Gerade im Bayern durch die katholische Kirche. Sex ist was schmutziges. Etc pp.
Daran wird aber seit den 68er gut daran gearbeitet. Ist schon viel vorwärts gegangen in dem Themenfeld) so könnte es sich hoffentlich auch beim Thema sexismus entwickeln.
Problem ist bei „normalen“ Pornos auch wieder die Darstellung: die Frau ein reines Objekt das nur dazu dient ist dem Mann zu gefallen, seine Bedürfnisse zu befriedigen und von ihm genommen zu werden. Es geht nur um die Darstellung wie Männern das gefällt. Eine devote Frau die alles was der Mann tut
Geil findet. Spaß kann auch nur der Mann bei ihr verursachen. Er nimmt sie ja, man macht das ja nicht Zusammen.
Der Mann der immer kann und alles beglückt.
Immer wieder die gleichen Rollen Klischees.
Die Zielgruppe dieser Filme sind hauptsächlich Männer.
Schade!
Das geht auch anders. Ich war mal mit paar Freundinnen in Berlin auf so einem alternative Porno Filmfest Festival. Die va wurde aus einem feministischen Kontext in Programm Kinos Organisiert. Da wurden neben inhaltlichen Themen zu sexismus eben auch Pornos gezeigt die ohne diese gängige Darstellung die man aus 0815 pornos kennt, auskommen. War gleich a ganz andere Geschichte und Darstellung von sex, die der Realität näher gekommen ohne die Fantasie die so ein Film ja auch sollte, auszuklammern. Es dad scho geh!
Beide Geschlechter konnten sich angesprochen fühlen.
Und noch mal schuld sind nicht kim kardashian oder Pornos, sondern das dahinter liegende System.
Meine Rechtschreibfehler könnt ihr übrigens behalten. Tippe immer auf dem Handy. Sorry dafür.
Naja im endeffekt werden auf den bekannten pornoseiten die bekannten pornostars richtig gehend zerlegt. Hab früher auch genug davon konsumiert aber im endeffekt sind die Frauen in den Pornos Objekte die man misshandeln kann wie es einen beliebt. Einmal ganz in den Mund bis zum Kotzen, dann hinten rein mit voller Kraft, ab und zu mal bisschen gewürgt und ne Schelle…
Die Titel: gets hammered, gets punished…
Stepsis stepdaughter blabla… als wäre es normal mit der stieftochter oder stiefschwester
Klar ist das dahinter liegende System schuld , aber solang die sexualisierung der Frau in den Medien gepusht wird ändert sich auch nix…
War beim Rassismus doch auch so: vor 20 jahren haben wir alle noch Negerküsse gegessen und affengeräusche im stadion gabs überall. erst durch die null Toleranz auch in den Medien wurde dies zum No-Go.
Und deswegen muss dieser sexualisierung entschiedener entgegengetreten werden. Und nicht noch mehr gepusht werden…
Es gab Affengeräusche vor 20 Jahren im Stadion? kann mich nicht dran erinnern, dass es damals schon geduldet wurde.
Mitte / Ende Neunziger bei sechzig im Oly auf jeden Fall.
Davor war ich noch zu jung, dass ich es aktiv wahrgenommen habe.
Und es wurde echte gedundelt?
Da wo wird damals standen hat nur unsere Gruppe dem was entgegengesetzt.
das wären Väter mit ihren Jugendlichen Söhne und Freunden.
Ja sowohl beim Kahn als beim Kuffour. War auch noch ein Kind aber daran kann ich mich erinnern.
Denke das hat sich erst durch die cosa nostra geändert. Aber wäre es nicht mittlerweile so verpöhnt gäbe es das oft genug noch
Und die linksgerichteste kurve sind wir auch nicht.
Vielleicht kein cottbus lok leipzig hallè oder so aber auch kein bremen frankfurt
@Sehlöwe
Der ist Weltklasse!!! Baue ich ab sofort in meine Kommunikation ein, wenn recht is.
Waren die Bananen, die dem Kahn in dem Strafraum geworfen sind, etwa auch sexistisch?
Es zeigt auch, dass wir als Gesellschaft im Grunde keine echten Probleme mehr haben bzw. diese nicht mehr wahrnehmen.
Also macht man aus jeder Mücke nen Elefanten.
oder wahrnehmen können?