Nein, das ist keine Willkür. Man hat z.B. 1000 Leute gebraucht und 1500 sind zur Musterung erschienen. Also wurden 500 ausgemustert. Wenn jetzt schon 500 weg waren, hast Du die A…Karte gehabt. Also eher Lotterie …
Wieso die Arschkarte gezogen? Du gehst davon aus, dass man ausgemustert werden möchte. Ich habe sehr gerne gedient, war überzeugt von meinem Wehrdienst und habe dann auch letztendlich meine Laufbahn als Offizier begonnen. Aus dem Wehrdienst heraus.
Als ebenfalls brillenträger mit ordentlichen kann ich dir sagen dass meine größte angst ist etwas aufs rechte gesunde auge zu bekommen. Links wäre verkraftbar da dort eh kaum was geht.
Autofahren ja aber mit dem räumlichen hab ich probleme.
Schichten ja, stapler oder deckenkran nein
Ja, davon bin ich ausgegangen. Vielleicht, weil es mir nicht gefallen gat, vielleicht, weil ich gerne mehr verdient hätte. Da habe ich von mir auf andere geschlossen …
Klar war/ist? der Ausgang der Musterung ein nicht absehbarer Prozess. Ein beginnendes Rückenleiden hat bei mir zB auch nicht zur Ausmusterung geführt. Im Gegenteil; ich wurde Besatzungsmitglied in einem Schützenpanzer Marder mit schwerem Funkgerät auf dem Buckel bei einer Körpergröße von 183.
Aber egal.
Dass Du aber als Brillenträger und wg Heuschnupfen jammerst (Leiden die geschätzt jeder Zweite von uns hat) und gleichzeitig das Augenleiden vom Schweinfurter klein redest, find ich schon ein wenig daneben.
Ich jammere nicht wegen diesen leiden, sondern verweise darauf hin, dass es bei einigen zur Ausmusterung geführt hat und bei anderen halt nicht…
Bei meinem Grundwehrdienst waren Leute dabei die hatten 50 Kilo zu viel auf den Rippen und würden dann noch beleidigt von ihren Ausbildern, dass so eine Fette Sau sich einfach mehr bewegen muss usw.
Es haben sich Männern in den Schlaf geweint, weil sie nicht damit klar gekommen sind wie man mit Ihnen da umgegangen ist, hatte davon einen im Zimmer das war gar kein Spaß sowas mit zu erleben.
Man darf einfach nicht vergessen wir reden hier von min 9 Monate vergeudete Zeit, die per Lotterie verteilt worden sind.
Mein Argument für eine Dienstpflicht ist nicht der mögliche soziale Lerneffekt (wenn er eintritt ist es positiv, wird nur nicht bei der Mehrheit ankommen).
Mein Argument ist die Wehrpflicht.
Wir brauchen die Fähigkeit der Landesverteidigung. Eine Staatenwelt ohne Aggressor ist aktuell (damit meine ich die nächsten ca 100 Jahre) eine Vision, vll sogar eine Utopie.
Finnland kann 500.000 Soldaten aufbieten. Als Land, das geostrategisch am Rand liegt.
Wenn ich eine Wehrpflicht habe, egal in welchem Umfang, dann sollte es aus Gerechtigkeitsgründen innerhalb der jungen Generation auch eine Dienstpflicht für alle geben.
Es wird keine Wehrpflicht mehr geben, der Grund ist eigentlich sehr simpel, Deutschland hat die komplette Infrastruktur dafür aufgelöst, es gibt nicht mal mehr die Kasernen dazu, das wieder aufzubauen wird riesige Summen kosten.
Das dies der größte Fehler aller Zeiten war, wird den Politikern heute bewusst. Solange man jetzt versucht dies in irgendeiner Form rückgängig zu machen hat man zumindest nur ein klein wenig Hoffnung, dass wir Bundesbürger in selber in der Hand haben uns selber zu helfen…egal ob Krieg oder andere Katastrophen.
Es wird heute immer noch mit höchstem Respekt davon gesprochen, wie wehrhaft das ukrainische Volk derzeit ist. Es gibt auch viele die es nicht unbedingt verstehen, warum die Menschen jetzt schon wieder zurück wollen. Ich verstehe Sie…
In den NATO -Ländern gab es im Jahr 2022 ca. 3,4 Mio. aktive Soldatinnen und Soldaten . Rechnet man die Reserveeinheiten sowie die paramilitärischen Einheiten hinzu, ergibt sich eine Summe von rund 5,5 Millionen Personen.
Das ist natürlich nicht genug denn es wird für viele nie genug sein. Vom erzwungenen sozialen Jahr halte ich inzwischen wenig. Dass darüber hauptsächlich Personen entscheiden welche persönlich gar nicht bzw. kaum betroffen wären macht es nicht besser. Ein Steinmeier muss weder seine Heizung runterdrehen noch ein soziales Jahr ableisten.
Ich verstehe halt nicht wozu man Menschen zum Krieg spielen brauch in unsere jetzigen Zeit?
Drohnen fliegen ohne Personal
Cyberangriffe machen auch Leute irgendwo in Bunkern.
Ich weiß nicht wozu wir Kanonenfutter brauchen um eine Krieg zu führen, geht mir nicht in den Kopf, selbst die Ukrainer arbeiten sehr viel mit Drohnen.
So einen Konflikt wie Ukraine und Russland gerade hat, ist doch bei uns gar nicht vorstellbar, dort stehen zwei Partei die über alte Sowjetisches Rüstung sich gegenüberstehen, die oft mit der Masse noch daherkommen-
Ja das müsste man anders lösen. Krankhaft übergewichtige Menschen haben in der Armee nichts verloren. Für sie gibt es andere Aufgabenbereiche. Männer, die einen Bauchumfang von mehr als 94 Zentimeter haben (als Richtwert), kann man nicht für die Ausbildung gebrauchen. 64 Prozent der Männer fallen dann auch schon raus. Das hat man früher noch nicht so ernst genommen, das stimmt. Aber insgesamt wurde Übergewicht auch nicht so bewertet.
Das mit den weinenden Männern sehe ich nicht so kritisch. Ja, ich habe auch viele Männer weinen sehen. Auch viele, für die ich verantwortlich war. Es sind Stresssituationen, die geschaffen werden. Und das bewusst. Weinen halte ich auch für nicht so schlimm erst mal. Es ist eine Reaktion auf Stress und hilft diesen abzubauen. Weinen setzt Endorphine und Oxytocin frei und reduziert Stresshormone. Wenn jemand dauerhaft mit Stressstiuationen nicht zurecht kommt, dann muss man das natürlich erkennen.
In NRW streiken Klinikbeschäftigte seit 7 Wochen für Entlastung. Der Vorstand der Uniklinik Bonn versucht den Streik mit einer einstweiligen Verfügung zu beenden.
Und gleichzeitig wird diskutiert, dass ein Dienst an der Gesellschaft dem Land gut tun würde.
Da stellt sich doch die Frage, ob die Probleme der Gesellschaft in erster Linie an moralischer Schwäche der Individuen liegen (fehlender Gemeinsinn etc.) und man das durch einen Pflichtdienst bessern könnte. Oder ob es nicht doch – platt gesagt - die Profitmacherei ist.
Einerseits muss alles verwertbar sein (auch die Gesundheit), aber andererseits sollen alle mal wieder einen Gemeinsinn entwickeln. Um mal von dem Klinikbeispiel wegzukommen. Wir ändern nichts an unserem riesigen Niedriglohnsektor (ist ja auch wichtig für den Standort), aber toll, dass es so viele Ehrenamtliche gibt, die dann noch ein bisschen die Verwerfungen auffangen können, indem sie sich noch bei den Tafeln oder wo auch immer engagieren.
Und nicht falsch verstehen: ich finde es gut, dass Leute sich ohne Bezahlung für andere Menschen engagieren (ich mache das auch). Aber von dem Pflichtdienst halte ich gar nichts und ich finde es müsste über ganz andere Sachen diskutiert werden.
Russland will Land erobern. Das geht nicht alleine mit Drohnen oder Cyberangriffen.
Ich hoffe auch, dass ein solcher Krieg bei uns nicht mehr möglich ist. Eine Garantie dafür haben wir aber nicht. Selbst der derzeit in Europa ruhige IS wagt es ja europäische Großstädte mit seinen Anschlägen für kurze Zeit zu destabilisieren.
Du kannst mit Cyberattacken und über soziale Medien versuchen Gesellschaften zu destabilisieren und Wahlen zu beeinflussen, um eine Dir gegenüber freundliche Regierung zu erhalten.
Putin führt ja seit 20 Jahren den kalten Krieg gegen den Westen auf diese Art und Weise weiter.
Es ist bei aller Technik nicht möglich ohne konventionelle Kriegsführung ein Land zu erobern und zu besetzen. Drohnen und Cyberattacken können lediglich unterstützen uns einzelne Waffengattungen teilweise ersetzen. Aber irgendwann musst Du physisch präsent sein und nicht nur virtuell.
Die Ukriane ist geradezu ein Paradebeispiel dafür.
Der konventionelle Eroberungsfeldzug wird durch die moderne Cyberkriegsführung unterstützt.
Russland hätte allein mit Drohnen den Donbass und die Krim nicht erobern und besetzen können?
Ich sehe uns jetzt auch nicht auf dem Level von der Ukraine, aber was sollen da bitte paar Tausend Wehrpflichtige machen? sich gegen Panzer hinstellen und versuch es zu verteidigen?
Mein Dienst ist jetzt 14 Jahre her, wenn man mich nun für einen Krieg einzieht, wüsste ich gar nicht was ich machen soll, seit dem Wehrdienst hatte ich keine Waffe mehr in der Hand geschweige den taktisches Training mehr, meine Fitness ist auch auf dem Level einer Fettleber, also weit komm ich nicht…
Du hast es ja selbst schon geschrieben. Es geht um Kanonenfutter und da sind fehlende Fitness und eine Fettleber überhaupt kein Hinderungsgrund.
Das soziale Jahr hätte ich vor einigen Jahren vermutlich noch für sinnvoll erachtet aber der komplette Unwille der Politik aus Profitcentern wieder Gesundheits- und Fürsorgedienstleister zu machen stimmt mich bockig. Um Ende kaufen sich diejenigen die das Geld und keine Lust auf einen Dienst haben sowieso einfach raus.
Du musst ja keinen Dienst an der Waffe absolvieren.
Kannst du mir dann erklären, was ich oder andere Wehrpflichtige dann dort machen sollen?
Hab dann wohl den Sinn nicht ganz verstanden.
Genauso wie in der Ukraine und viele andere Länder sind Männer im Kriegsfall / Verteidigungsfall wehrpflichtig. Wer den Dienst an der Waffe verweigert leistet Ersatzdienst. Es muss dabei die Möglichkeit bestehen, dass dieser Ersatzdienst in keinem Zusammenhang mit Verbänden der Streitkräfte oder des Bundesgrenzschutzes stehen. Anders als in der Ukraine kannst du übrigens auch fliehen. Die Flucht vor dem Krieg ist in Deutschland ein Menschenrecht. Du darfst aber nicht schon einberufen worden sein. Wer aktiv Soldat ist, der darf Deutschland nicht verlassen.