Ich will auch nicht „einen Akteur herauspicken“, sonder denjenigen auf den das Wort Akteur wohl am besten oder vielleicht sogar als einziger passt. Keine Angst ich leb im hier und jetzt und sehe deshalb auch die Entwicklungen im Fußball, doch wie man eigentlich meinem Beitrag entnehmen kann geht es mir um die Art und Weise wie sich RB in den Profisport/-fußball reindrängt. Das ganze hab ich sogar mit einem Beispiel untermauert ;-) Aber ich kann gerne noch weitere Beispiele nennen:
RB Salzburg und RB Leipzig schieben sich Spieler hin und her und umgehen dadurch bestehende Regularien
Es werden Flugshows und sonstige Marketinggags bei Spielen von RB geben, die weit über das uns Bekannte hinausschießen
RB zieht Vereine auf der ganzen Welt (es gibt bspw. auch den Verein RB Ghana) auf, den Sinn dahinter kann sich jeder selbst denken. Schlimm genug aber es kommt noch dicker:
RB hat sich mittlerweile einen zweiten, unabhängig von allen bisherigen Vereinen, Verein gekauft, dessen Name auch nicht an die Dose anlehnt. Hintergrundgedanke von RB? Kann sich auch jeder selbst ausmalen …
RB Leipzig untersagt jegliche Form von Kritik. In der letzten Saison mussten BVB Fans ihre kritischen T-Shirts ausziehen, von dem geplanten Banner brauch ich gar nicht erst reden
Bei den kleinsten Verstößen auch von Seiten der Fans versucht RB sofort beim DFB eine Strafe für den jeweiligen Verein zu erlangen
Nichtmal eigene Fans sind dort willkommen. Ok, zum bezahlen und fürs Fernsehen sind sie gut genug, aber wenns um Vereinsstrukturen o.ä. geht hatte RB bis vor Kurzem nur 8 stimmberechtigte Mitglieder, da der Beitrag unbezahlbar ist (ich glaub 400€ oder so), die Bearbeitungszeit durch den Verein teilweise ein halbes Jahr dauert und der Verein defintiv keine Menschen möchte die dort irgendwie mitreden können.
Insgesamt finde ich kann man das ganze ein bisschen mit dem FC Bayern vergleichen, der grad mit allen Mitteln die Herrschaft im Basketball an sich reißt, allen Konkurrenten die besten Spieler wegkauft, Leute aus der NBA holt, usw. … Die ersten Werbemaßnahmen blieben uns auch nicht erspart und so denke ich, sobald sie ihren Weltkader zusammen haben, wird Basketball der Volkssport Nr.2 in München werden. Genauso wie die jetzt FCB-TV in den USA aufziehen.
DAS sind für mich die beiden größten Beispiele für „übers Ziel hinausschießen“ und nicht ein Scheich der nichts von sich hören lässt oder ein Hopp von dem man auch nichts mehr hört oder irgendein Konzern der einsteigt, einfach um seinen Namen da stehen zu haben und eben nicht aktiv alles an sich reißen wollen, was nur ansatzweise nach Geld aussieht. Was die Engagements von Ismaik, Hopp und Co. jetzt auch nicht schön reden soll.
Zu der Fan Sache: Fans aus ganz Deutschland bündeln (GENAU: Trotz Rivalität ;-)) sich wohl aktuell zu einer Aktion die wohl vom Ausmaß mit 12:12 verglichen werden kann. Also kann ich auch nur hier sagen: Wer schießt hier über ein Ziel hinaus?
übrigens: Bayer Leverkusen oder auch Wacker Burghausen wurden 1904 bzw. 1930 gegründet, damit die Arbeiter der jeweiligen Werke Sport treiben konnten. zB ist Wacker auch sehr verwurzelt in der Region als bei weitem größter Arbeitgeber (und in der vergangenheit auch als äußerst fairer, aber das scheint sich in letzter zeit leider auch zu ändern). Dass dann Wacker auch das Sponsoring des SVW übernimmt, ist verständlich, und mit Geld um sich geworfen wurde da beileibe nicht. Im Gegenteil, man gehört regelmässig zu den teams mit dem geringsten etat in der jeweiligen liga.
Ist Wacker jetzt also ein Kommerzverein ? wohl eher nicht…
und RedBull ? hat mit der Stadt Leipzig rein gar nichts am Hut und betreibt das ganze nur wohl überlegt aus werbezwecken für ihr brausegesöff (das unbesiegbarkeit, energie und was weiß ich was noch verkörpern soll, aber im endeffekt nur aus koffein, taurin und zucker besteht und auf dauer gar ned mal so gsund is^^). kann da nur einigen meiner vorredner die das ganze ablehnen nur beipflichten…
@ronny:
Im Prinzip bin ich mit dir ja total einer Meinung. Ich lehne all das, was du beschreibst und noch viel mehr was RB betrifft genauso ab.
Im Prinzip muss man aber sagen ist es eben „nur“ die konsequente Weiterführung der Logik von FIFA, UEFA, DFL usw. Hauptsache mehr Geld fließt in den Fußball und man kann selber was rausschlagen. Das dann einige Unternehmen, wie die Dosen, auch einen Kuchen abhaben wollen und dabei, zugegeben, übers Ziel hinausschießen ist doch nur logisch.
Entweder sowas wird klar unterbunden oder man macht das ganze zu einem reinen Sponsering-Wettbewerb.
Ich finde es ja super, dass es leute gibt, die sich über sowas aufregen und das nicht alles einfach hinnehmen. Aber wenn es so weitergeht wie bisher, wird es noch ganz andere Sachen geben, worüber wir uns aufregen können. Habt ihr z.b. von den Plänen des englischen Fußballverbandes (und anderer Verbände) gehört Heimspiele der 1. Liga auf der ganzen Welt zu veranstalten?
Arsenal spielt dann z.b. die eine Woche in Singapur und zwei wochen später in Rio. Das wird lustig. Und spätestens dann sind auch Vereine wie Leipzig vergessen. Weil den scheiß (hoffentlich) dann eh keiner mehr sehen kann.
Genau richtig, deswegen heißt’s halt für mich jetzt: Versuchen die Notbremse zu lösen, bevor der Wagen durch dein beschriebenen Weg an die Wand fährt. Naja an die Wand fahren ist schon auch überspitzt ausgedrückt, wenn man sich in der restlichen manipulierten Welt so umschaut, würde man einfach nur nachziehen. Ach, ich freu mich …
…ist es ein zu abwegiger Gedanke, das wir ,bei den hoffentlich breiten, aufklärenden und wahrnehmbaren Protesten, versuchen sollten, auch die rb-sympathisanten und Fans mit einzubinden oder zumindest denen erst mal neutral begegnen??
Das effektivste ist kein Red Bull trinken und jedem den man kennt der es trinkt auf den Scheiß den die machen und auch die Aspekte bezüglich Gesundheit aufklären… Weil man trinkt eigtl. nur ne teure Dose voll Schrott…
Ich finde die Diskussion um RB Leipzig einfach nur heuchlerisch. V.a. wenn hier von Hass (!) gegen die Menschen, die dort zu den Spielen dieses Clubs gehen, gesprochen wird. Sorry.
Ich selbst bin - weiß Gott - froh, a) in einer Stadt wie München aufgewachsen zu sein und b) vom Vater als Löwenfan erzogen worden zu sein. Ich will nicht tauschen und mitunter am Wenigsten mit einem Anhänger von RBL.
Aber wäre ich ein Leipziger (Fußballfan), der seit gefühlten Jahrtausenden nur noch den Niedergang diverser Traditionsclubs - einhergehend mit allgegenwärtiger Neonazi-Sche**e, gegen die unser Problem in der eigenen Fanszene wohl ein Klacks ist, mitansehen musste, würde ich auch zu RB gehen.
Man liebt den Sport und hier vor allem den hochklassigen Sport, man liebt vielleicht auch die dazugehörigen Emotionen und man liebt die Stadt, in der man wohnt. Da kommt Red Bull und baut dir das vor die Nase, dir - dem Leipziger - mit 20 oder mehr Jahren Entzugserscheinungen nach einem einigermaßen passablen Kick vor der eigenen Haustür ohne Massenschlägereien, NPD-Bussen vor den Vereinsgeländen etc.pp. Ich denke, kaum einer würde da dann kommen mit „Och, pfü, die haben doch eigentlich gar kein Interesse an meinem Leipzig, sondern sehen nur den Werbemarkt für ihr Gesöff!“
Im Endeffekt muss jeder selber wissen, wie er dazu steht, auch ich habe meine latent ablehnende Haltung gegen dieses RB-Engagement im dt. Fußball. Aber wie M4E schon gesagt hat, die meiste Kritik zielt a) am Ziel vorbei bzw. b) darüber hinaus. Und c) ist sie wie ich schon gesagt habe, einfach nur heuchlerisch.
SechzgerDoc hat es perfekt geschrieben: Scheichclub, seit 2006 Untermieter in der Hundehütte des verhassten Rivalen, gegen Merchandising-Produkt.
Ich freue mich aufs Spiel und hoffe, dass das erstgenannte symptomatische Erzeugnis des modernen Fußballs das Zweitgenannte schlägt.
Insofern hat Lothar schon Recht damit, dass man Leuten erstmal erklären sollte WARUM das Konstrukt überhaupt Scheiße ist.
Es ist wie im richtigen Leben: Zu viele Leute setzen sich gar nicht damit auseinander, oder es interessiert sie halt einfach nicht. Diese Leute können die Abneigung gegen das Konstrukt auch daher gar nicht nachvollziehen.
Leute, die „einfach nur guten Fußball sehen wollen“ (solls ja sogar bei Sechzig geben) verstehen das sowieso nicht.
Ich versuch es ganz einfach zu erklären: Die Liga besteht aus 17 Vereinen und Red Bull. Der Unterschied zwischen einem Verein und Red Bull ist, dass ein Verein Spieler, Tickets und Fanartikel verkaufen und eigene Sponsoren und Fans suchen muss um in sich selbst investieren zu können. Und dann gibt es noch Red Bull! Die machen Werbung!
Die edith sagt noch, dass ich mich sehr schwer dabei tue, das Konstrukt richtig zu bennenen. Denn einerseits hat das Konstrukt meines Erachtens nichts mit Leipzig zu tun. Andererseits will ich den Getränkenamen einfach nicht verwenden, um keine unbezahlte Werbung zu machen. Und dass ich drittens etwas nicht „Rasenball“ nennen kann, wo kein ehrlicher „Rasenball“ drin ist, kommt noch dazu!
Wir sind ein Verein aus 20.000 Mitgliedern und haben eine KGaA deren wirtschaftliche Existenz nur mit einem Investor noch möglich ist. Leipzig ist kein Verein. Das ist ein künstliches Gebilde um überhaupt Profifussball spielen zu können. 1860 und RB kann man nicht vergleichen!
Der größte Fehler bei den Rasenkickern war mMn der, ihnen den Status der Gemeinnützigkeit anzuerkennen. Und das bei einem Konstrukt, wo die „Mitglieder“ fast ausschließlich vom finanzierenden Konzern kommen.
Der Verein mit den 20000 Mitgliedern hat aber nur noch eine Mannschaft in der Kreisklasse.
RB Leipzig ist ein eingetragener Verein.
Du hast schon Recht, dass sich das vielleicht anders anfühlt. Dass es nicht vergleichbar ist. Geht mir ja nicht anders. Ich finde das Konstrukt in Leipzig auch beschissen, und der Grund warum ich Mitglied bei den Löwen bin ist nicht die Kreisliga. Aber die Fakten schauen halt anders aus. Und deswegen kann man nicht Wasser predigen und Wein saufen.
Richtig ist, dass wir erstmal mit unseren Strukturen vor unserer eigenen Tür kehren sollten!
Richtig ist, dass wir uns selbst darauf aufmerksam machen sollten.
Richtig ist auch, dass kein Konstrukt-Hamperer aus Markränstadt (heißt das so?) zu uns her kommen braucht, mit dem Finger auf uns zu zeigen hat und sagt: „Wir dürfen alles, weil ihr habts ja auch an Scheich!“ - Der fangt dann nämlich a paar!
Richtig ist, dass Sechzig ein seit 1848 stetig wachsendes und verändertes Gebilde mit einer soliden Basis, chaotischer Aussendarstellung und ein von Generationen geliebtes und gepflegtes Gesamtkunstwerk der öffentlichen Wahrnehmung ist. Und nicht einzig und allein dafür existiert Werbung zu machen!
RB wollte in Leipzig aber zunächst Sachsen Leipzig übernehmen, was aber an fanprotesten und bedenken der verbände gescheitert ist. und in salzburg hat man die austria plattgemacht, also schreckt man bei RB doch nicht vor traditionsvereinen zurück. dass sie die finger von lok gelassen haben, liegt doch nicht an ihrem feingefühl, sondern sie wollten den einfacheren weg gehen und haben einen unbedeutenden verein ohne fanszene etc. übernommen.
[size=10] alleine schon das wappen von RB leipzig hat doch watschnbamfaktor 10, hässlichere und plumperer werbung mit den bledn roten rindviechern geht ja kaum (außerdem kein element der ach so geliebten stadt leipzig), da bin ich doch froh dass ich mit dem löwen, dem könig der tiere und den magischen 4 zahlen auf dem t shirt rumlaufen kann :)[/size]
Nur mal aus Interesse -. wie ist das eigentlich in Leipzig damals gelaufen ? Hat man einen vollkommen neuen
Verein gegründet und dann unter untersten Klasse angefangen um Jahr für Jahr aufzusteigen ? Oder wurde die
Lizenz von einem Verein übernommen, der unterklassig gesppielt hat ?
Was mich auch wundert - wo kommen die vielen Zusschauer her ? Sachsen und Lok haben noch ihren Anhang,
von denen geht sicher keiner zu RB. Sind das alles Erfolgsfans aus und um Leipzig die einfach nur höherenklassigen
Fussball sehen wollen und früher vielleicht nicht zum Fussball gegangen sind ? Weil, eine gewachsene Fanszene
gibt es da ja nicht