Zugegeben, ich war gerade etwas überrascht dass es keinen wikipedia-Eintrag namens „Red Bull Leipzig“ gibt.
Im weitergeleiteten Artikel steht aber folgendes:
Es wurde dem Viertligisten SSV Markranstädt schlichtweg die Spielerlaubnis und Mannschaft abgekauft.
Ab dann begann der bezahlte Aufstieg der Brausemittel-Werbeabteilung.
Sehr interessantes Interview zum Thema, wenn auch schon 3 Jahre alt:
Übrigens versucht es die Marke Red Bull nicht nur in Europa (Leipzig und Salzburg) mit dieser Masche, am Milliardengeschäft Fußball mitzuverdienen.
Ableger gibt es zudem in
Der Getränkehersteller will meines Erachtens nichts anderes als die fußballerische Weltherrschaft! Nicht mehr und nicht weniger. Das Geld dafür haben sie!
wie ich von jemandem vor Ort gehört habe, setzt RB die Stadt Leipzig bzw. die Stadiongesellschaft ganz schön unter Druck. Eigentlich passt das Stadion
dem Getränkehersteller nicht und er droht, irgendwo in der Peripherie ein eigenes Stadion zu bauen. So drückt er den Preis und nötigt dem Betreiber alle seine
Bedingungen auf, die natürlich alle erfüllt werden um einen Mieter im Zentralstadion zu haben.
Ich glaube, eine RB Arena in der Nähe von L ist schnell hochgezogen und kann werblich ganz anders ausgeschlachtet werden.
Ich bin öfter mal in Leipzig weil meine Schwester da studiert und ich glaub wenn man seine Drohung tatsächlich mal wahr macht könnt der Schuss nach hinten losgehn was Zuschauerzahlen angeht.
Die Arena liegt so zentral wie ich das bei einer Arena dieser Größenordnung selten oder vermutlich noch nie gesehn habe… Also vom Standort her gehts nicht besser.
Glaub das würd einigen Leipzigern erstmal ziemlich sauer aufstoßen, wenn ne neue Arena irgendwo in der Pampa gebaut wird.
Man darf nicht vergessen, dass Leipzig nicht München, Berlin oder Hamburg ist. Da gibts keine U6 oder Sbahn die bis raus in die Wüste quasi fährt.
Das wird dann für den Durchschnittsleipziger vermutlich erstmal ein riesen Act da überhaupt hinzukommen.
Momentan kannste da easy mit Straßenbahn hin und vom HBF sogar problemlos zu Fuß…
Btw das Stadion heißt momentan schon RedBull Arena oder?
Ich wohne sogar mitten in einer Großstadt, bin Fan eines Vereins der seit Ewigkeiten nichts wirklich brauchbares zustande bringt und habe ein riesen Stadion vor der Haustür. Das Geld und die erste Liga sind in meiner Stadt sogar nicht nur ein Versprechen, sondern tägliche knallrote Realität. Dennoch begegene ich den Anhängern dieser roten Realität mit tief empfundener Verachtung. Warum sollte ich das bei einem Leipziger anders handhaben als bei einem Münchner?
ok, das erklärt die Gründung des Vereins. Aber wo haben die plötzlich die vielen Zuschauer her ? Die alten Leipziger halten zu Sachsen und Lok
und so viele junge Erfolgsfans kann es in Leipzig und Umgebung doch auch nicht geben. Bei einem Freundschaftspiel gegen Paris 35000 !
Und auch Auswärts sind die überall vertreten, ausserdem gibt es einige Fan Clubs.
Wenn ich 2. Liga Fussball sehen will konnte ich bis zum letzten Jahr nach Dresden, Cottbus oder zur 1. Liga nach Berlin und Nürnberg fahren.
Und einige Bekloppte sind ja sogar zu den Roten nach München gefahren…
der Ballungsraum Leipzig-Halle hat knapp über eine Million Einwohner, und das ist nur die unmittelbare umgebung…
In Halle is man aber eher Fan vom HFC als von RBL.
Auch Magdeburg is in der Region stark vertreten. Selbst Hansa erstaunlicherweise obwohl das ja schon ne Ecke is. Und im Stadtbild von Leipzig sieht man vor allem massig Chemie und Lok Schriftzüge. Dazu noch sehr viel Anti RB.
Ich würd mal sagen, dass die Massen an Zuschauern hauptsächlich durch Zugezogene die hochklassigen Fußball sehn wollen aber oft nen anderen Stammverein haben, und Leute die davor nur fußballinteressiert warn aber keinen festen Verein hatten, zustande kommen.
Und die „Supporter“ von RBL bzw die Leute die sich wirklich als Fans bezeichnen… mei weiter oben hats einer schon geschrieben, ich kanns teilweise verstehen. Wenn du in nem Alter bist sagen wir mal 16- ca 30 und damit zu jung um mit DDR Fußball wirklich was am Hut zu haben, dazu noch angepisst bist von unterklassigem Fußball wo sich massenweise Nazis tummeln, dir aber Roter Stern Leipzig vllt doch zu links und klein is, dich aber für Fußball interssierst und aus Leipzig kommst, mei dann gehste halt zu RB.
Ich würds nicht so machen, aber ich bin auch seit ich klein bin 60er und von daher kann man sich was anderes ohnehin nicht vorstellen. Weiß nicht wie ichs als 20 jähriger Fußballfan in Leipzig machen würde. So wie ich mich selbst einschätze wärs bei mir in Leipzig Roter Stern und ansonstenn vllt Jena, Union, oder der Club von den Sachen die halbwegs in der Nähe sind. Aber kein Plan man is selbst nicht in der Situation. Zum Glück!
Na wenn das alles ist, was Dir dazu einfällt…
Ich mag hier ganz gewiss niemanden belehren oder den Oberlehrer spielen, aber mir persönlich ist das zu „billig“ und zu einfach. Nur weil ich Fan eines Vereins bin, sind andersdenkende nicht automatisch meine „Feinde“ und werden mit wüstesten Beleidigungen überzogen. Einige meiner Spezl’n sind seit jeher Rote, was für mich aber nicht wirklich problematisch ist. Wir sitzen trotzdem zusammen, unterhalten uns oder schauen WM!
Keine Sorge, ich kann schon ganz gut zwischen Fußball und dem Rest des Lebens unterscheiden.
Aber hier geht’s, wenn mich nicht alles täuscht eben nicht um den Rest des Lebens, sondern um Fußball. Und da wüsste ich nicht, was an meinem oben geschriebenen billig wäre.
Einfach vielleicht, es hat aber auch noch keiner behauptet, dass das Dasein als Fußballfan eine besonders komplexe Angelegenheit wäre…
Bruckmühler Löwe dir ist schon bewusst, dass du dich hier in einem Fußballfanforum befindest? Auch noch in einem dessen Verein den großen Rivalen in der gleichen Stadt hat … Also wenn mir da einer erzählt Abneigung ist „zu einfach“ dann muss man sich schon mal fragen …
Vielleicht drücke ich mich ja zu undeutlich aus, aber ich probiere es gerne noch mal…
Als Löwenfan ist mir schon klar, dass die Roten nicht unsere Freunde sind. Was ich aber nicht verstehen kann, warum dies immer gleich in Extreme verfallen muss?!
Als Vater versuche ich meine Kinder zu ordentlichen, weltoffenen, toleranten Menschen zu erziehen, die fähig sind vernünftig miteinander zu kommunizieren usw.
Wie bitte erkläre ich dann 6-10 jährigen das dies aber als Fußballfan alles nichtig ist? Fans anderer Mannschaften grundsätzlich A…öcher, Wi…er, St…er, … sind?!
Eine gewisse Rivalität, oder wie auch immer man das nennen mag, zwischen den verschienden Fanlagern ist vollkommen normal und akzeptabel. Für meine Begriffe überschreiten nur einige deutlich die Grenzen und das ist es letztlich was mich stört.
Vielleicht liegt es einfach am Alter, mag sein das ich vor einigen Jahren auch so extrem war. Mittlerweile kann ich über viele Dinge (speziell auch bei den Spielen) nur noch den Kopf schütteln und mich wundern wie sich viele sogenannte Fans eigentlich auf führen.
Aber egal, wir sind ein freies Land. Es müssen nicht alle derselben Meinung sein!
Um auf diesen Thread zurück zukommen, mir haben die Fans von RBL nichts getan und ich wüsste nicht warum ich Ihnen mit „tiefster Verachtung Abneigung“ und dergleichen wie von einigen hier beschrieben begegnen sollte. Die Fans können für das was RB da veranstaltet wohl nix und Ihnen vorwerfen Erfolgsfan oder Eventie zu sein ist mir in der Tat zu einfach…
Da hat er schon recht, die ständigen verbalen Beleidigungen gegnerischer Fans,
ohne das die uns irgendwas getan haben außer das sie halt Symphatien für
eine andere Mannschaft haben, kann ich oft auch nicht verstehen.
Ist in vielen Stadien so, macht es aber nicht besser
Mir ist dagegen das um ein vielfaches zu einfach bzw. grundlegend falsch.
Ohne den Zuspruch der Zuschauer wäre das was RB veranstaltet für RB in keinster Weise rentabel, und würde über kurz oder lang eingestellt werden. Wie kannst du da sagen sie könnten nichts dafür?
Sie haben es nicht initiert, aber sie sind trotzdem ursächlich daran beteiligt das es funktioniert. Weil sonst heißt es doch glatt: Falsche Standortwahl.
Es gibt auch in Leipzig wahrscheinlich zig Vereine, die sich über ein vermehrtes Interesse freuen würden. Offensichtlich wurde das ja jahrelang nicht wahrgenommen. Der Grund ist hier ziemlich sicher
in der Ligazugehörigkeit und dem Erfolg zu sehen. Nachdem „an Vaters Hand“ in diesem Fall wohl ausscheidet, entscheidet sich der durchschnittliche RB-Zuschauer also aus Gründen des Erfolgs, oder des Events die Spiele zu besuchen.
Warum sollen das also keine Erfolgsfans sein. Weil man das nicht gerne hört, und nicht zu der inszenierten Euphorie passt?
Ich habe tatsächlich auch keinerlei Veranlassung die Zuschauer von Leipzig zu verachten. Warum auch? Die Entwicklung im Fußball in den letzten 25 Jahre hat zwangsläufig genau zu dieser Situation geführt.
Und wie schon von einigen geschrieben. Besonders wir sollten uns bei Bewertungen nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, und vielleicht erst einmal unsere eigene Lage realistisch einschätzen. Ein guter Teil der 60 Anhänger hat mit den genannten Umständen nämlich genau so wenig Probleme wie ein RB Anhänger. Trotzdem sollte man m.E. die Unterstützung eines über ein Jahrhundert gewachsenen Vereins immer noch ganz klar von einer reinen Marketingstrategie, die sich des Sports als Transportmittel bedient, unterscheiden.
Sonst macht uns die Liebe zum Fußball letztendlich zu nichts anderen als zu beliebigen „followers“ eines Produkts, ob es nun Nutella oder RB heißt.
@friedshofstribüne
Ich geb dir an sich in allem Recht.
Aber man muss schon auch sehen, dass es die anderen Vereine in Leipzig den Leuten nicht unbedingt leicht machen sich ihnen statt RB anzuschließen.
Jetzt mal ganz unabhängig vom Sportlichen… Das hat alles mit Fußball und Fankultur nichtsmehr zu tun, sondern endet regelmäßig in halben Naziaufmärschen und Straßenschlachten.
Auch das wird bei der Standortwahl Leipzig sicher ne Rolle für RB gespielt haben. Es gab einfach vor RB keinen Verein in Leipzig zu dem Familien gehn können.
Und so sehr ich auch gegen Erfolgs- oder Eventfans bin. Wo soll denn ein fußballinteressierter Vater mit seinem im Verein kickenden Sohn hingehn wenn er Fußball sehn will?
Natürlich geht der zu RB. Das liegt sicher zu nem großen Teil daran dass dort der erfolgreichste Fußball gespielt wird, hängt aber auch damit zusammen dass man zu den anderen Vereinen speziell mit Kindern nicht gehen kann und auch nicht gehen will.
Und deswegen habe ich mich schon lange von diesem Fußball angewiedert abgewendet. Ja, ich bin ein ewig Gestriger, was den Fußball angeht. Ich will in einem FußballSTADION stehen, es muss nach Schweiß und Bier stinken, es muß laut sein, es muss hochemotional sein. Ich will keine Arena - egal welche - , ich will diesen Bonzenfußball nicht, bei dem millionenschwere „Sportler“ nach einem Tor ein beliebig austauschbares Logo küssen, ich brauch keine Berlusconis, Mateschitzs, Jordanier und sonst wen. Diese Leute haben meinen Fußball kaputt gemacht. Und das hat sicher schon Ende der 80er angefangen.
Das, was ich will, gibts im Grunde nicht mehr. Nur habe und WERDE ich mich damit nie abfinden.
Und was der Mateschitz mit dem SV Austria Salzburg gemacht hat, ist wirklich die Spitze und geht mit dem, was ronny geschrieben hat, absolut d’accord.
Überall, wo Du Sportsendungen einschaltest, siehst Du dieses Logo von der Plastiklimo. Selbst meinen Lieblings-F1-Rennstall Minardi haben Sie sich reingestopft. Fresst es und erstickt daran. Mich kotzt das nur noch an.
Sorry, das musste raus.
Ist nur meine Meinung, muss sich nicht mit Deiner decken.
So in etwa hat mir das ein Spezl auch geschildert, sämtliche Derbys enden mehr oder weniger in wüsten Schlägerein usw.
RBL bietet dagegen Anhängern mit Kindern, Familien etc. eine "gesittete Ebene wo Du ruhigen Gewissens hin gehen kannst ohne das Dir Angst und Bange werden muss.
Ich denke einfach das ist für unsere Münchner Verhältnisse schwer vorstellbar.
Wohin das Konstrukt RB am Ende führen wird, dass wird sich zeigen aber es bleibt zu befürchten das es dies Nachahmer finden wird.
Der Fußball hat sich im Laufe der Zeit massiv gewandelt und die alten Zeiten sind wohl leider endgültig vorüber.
Für die Nachricht des Tages sorgten die Leipziger Kicker von Trainer Alexander Zorniger, die Premier-League-Aufsteiger Queens Park mit 2:0 bezwangen.
„Kopfschüttel“
Pauli gewinnt gg Celtic 1-0
1860 - Stoke 2-0
aber die Nachricht des Tages ist Leipzig…
Au ja, fein! Endlich wieder ein Wessi, der uns dummen Ossis mal was erklärt. Da sind wir nun ganz spitz drauf.
Faszinierend, jemand von einer 2002 gegründeten GmbH & Co. KGaA mit einem Scheich als Lebensspender und Kontrolleur will einem 2009 gegründeten eV mit einem Brausemogul als Lebensspender und Kontrolleur über Tradition belehren. Wie skurril ist das denn?
Kritische T-Shirts oder Banner sind an sich nicht verboten. Nur Gewaltverherrlichung, Rassismus, Thor-Steinar-Klamotten, … sonstiges Rechtswidriges. Wie eigentlich in jedem anderen Stadion auch. Das es da mal mit einem übereifrigen Ordner Streß geben kann, soll anderswo in den vergangenen 5 Jahrzehnten auch schon mal vorgekommen sein.
Ich gehe jetzt seit 5 Jahren zu RB. hab ich noch nicht einmal erlebt. Selbst das bei sogenannten Traditionsvereinen mitunter so beliebte Präsentieren von Spielball, Eckball, Zuschauerzahl … durch Sponsoren gibt es hier nicht.
Ja, man hat 2009 einen vollkommen neuen Verein gegründet, nachdem der geplante Einstieg beim FC Sachsen 2007 gescheitert war. Dieser Verein musste aber nicht ganz unten anfangen, weil die Fußballabteilung aus dem SSV Markranstädt ausgetreten und RBL beigetreten ist. Damit war auch das Spielrecht deren erster Mannschaft (Oberliga, 5. Liga) bei RBL.
Aber das ist keine Seltenheit. Das haben die sogenannten Leipziger Traditionsvereine auch schon praktiziert. Die gibt es in Wirklichkeit nämlich gar nicht mehr. Wenn man schon so puristisch auf Tradition besteht, sollte man da mal genauer hinschauen.
Der alte 1.FC Lok ist 1990 im Mehrspartenverein VfB aufgegangen. Die haben so viel von ihrer Tradition als Lok gehalten, daß in dieser Zeit ein Karlsruher Rechtehändler das Logo kaufen konnte und die heute für die Nutzung des eigenen Wappens bezahlen müssen. Dieser VfB Leipzig ist ohne Rechtsnachfolger 2004 in Folge einer Insolvenz aus dem Vereinsregister gestrichen worden.
Der neue 1. FC Lok wurde bereits 2003 gegründet und ist nicht der Rechtsnachfolger des alten oder des VfB. 2005 haben die das Spielrecht vom SSV 52 Torgau übernommen.
Die heutige BSG Chemie Leipzig ist nicht der Rechtsnachfolger der alten BSG. Die alte BSG Chemie ging 1990 im Fusionsverein FC Sachsen (mit Chemie Böhlen) auf und übernahm die Spielklasse von Böhlen. Bereits 1997 wurde die BSG Chemie wiedergegründet, allerdings nur mit einer Schachabteilung. 2008, als sich eine Ultragruppe im Zank vom FC Sachsen löste und zur BSG Chemie wechselte, wurde dort auch eine Fußballabteilung gegründet. 2011 wurde das Spielrecht vom VfK Blau-Weiß Leipzig übernommen.
Als 2011 der FC Sachsen zum wiederholten Male in die Insolvenz schlitterte und aufgelöst werden musste, galt die BSG Chemie einigen als verräter an der gemeinsamen grün-weißen Fußballkultur und Historie. Deshalb gingen die nicht mit zur BSG Chemie sondern gründeten die SG Leipzig-Leutzsch neu. Diese ist als SG Sachsen inzwischen schon wieder insolvent, bekam nicht einmal mehr das Spielrecht für die Stadtliga. Zwischenzeitlich übernah sie das Spielrecht des FC Sachsen II, weil sie Mannschaft und Nachwuchs übernahmen.
Fassen wir als Tradition zusammen, was sich da gegenübersteht:
RB Leipzig - gegründet 2009 - Spielrechtsübernahme 2009
1.FC Lok - gegründet 2003 - Spielrechtsübernahme 2005
BSG Chemie - gegründet 1997 - Fußball 2008 - Spielrechtsübernahme 2011
SG Sachsen - gegründet 2011 - Spielrechtsübernahme 2011 - insolvent 2014
VfB - wiedergegründet 1990 - übernahm alten 1.FC Lok - aufgelöst 2004
FC Sachsen - Fusionsverein 1990 BSG Chemie + Chemie Böhlen - aufgelöst 2011
Soviel dazu, die Leipziger hätten doch Traditionsvereine, wo sie hingehen können.
Exakt das ist aber passiert. Die Masse kommt von anderen Vereinen. Hauptsächlich Sachsen + Lok. Aber auch Zugereiste, die in Leipzig eine neue Heimat gefunden haben.
Wir haben einfach keine Lust mehr auf Fußball unter Bürgerkriegszuständen. Auf Reiter- und Hundestaffeln, Wasserwerfer und kreisende Hubschrauber können wir beim Fußball gerne verzichten. Nun können wir unsere Frauen und Kinder wieder mitnehmen. Und auf diese idiotische Stadtteilrivalität, die hier nach einem Vierteljahrhundert nur von Selbstdarstellern produzierte verbrannte Erde hinterlassen hat, ist nun auch niemand mehr scharf. Deshalb will hier auch gar niemand Mitglied sein. Ein Profiverein ist ein Wirtschaftsunternehmen. also soll es bitet auch so geführt werden. Und das ist gewöhnlicherweise der Unternehmer, der über sein Geld wacht. Ganz nebenbei wird auch noch der Steuerzahler entlastet, weil diese Traditions-Versager ständig städtische Betriebe angezapft haben. Normale Sponsoren gabs doch schon lange nicht mehr, die in diese Deppen investiert haben. Dazu kommt, das vielen bewußt wurde, daß Lebenszeit begrenzt ist und die nicht mit Turnereien über Dorfsportplätze verbracht werden soll. In abshebarer war Profifußball in Leipzig nur auf diese Art und weise möglich.
Die Hools haben ihr Lok und Chemie und können sich weiter wie vor Jahrzehnten in der 5., 6. oder 7. Liga (je nachdem, wo sie ihre „Erfolge“ gerade hingeführt hat) ihre Schädel einschlagen.
Die Menschen haben mit den Füßen abgestimmt.
RB - 16.734 - 3.Liga
Lok - 2.417 - RL (4.Liga)
SGS - 399 - VL (6.Liga)
Chemie - 657 - BL (7.Liga)
Wer nun meint, aus der Ferne - ohne die Kenntnisse vor Ort und sein ganzes Wissen darüber durch diverse Legenden erworben - über andere richten zu müssen, sich als edlerer oder überhaupt alleinig echter Fan aufspielen zu müssen, dem kann man zu seinem gesunden Geltungsbedürfnis und Sendungsbewußtsein nur beglückwünschen. Das das mal bloß nie wehtut.